MONTAG, 13. JULI 2020
VON 18:30 BIS 21:45
Was sind Stammtischkämpfer*innen?
Die Stammtischkämpfer*innen-Workshops sind Argumentationstrainings gegen rechte und diskriminierende Parolen.
Wir alle kennen das: In der Diskussion mit Arbeitskolleg*innen, dem Gespräch mit der Tante oder beim Grillen mit dem Sportverein fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, denken, da hätten wir gerne den Mund aufgemacht, widersprochen, die rechten Parolen nicht einfach so stehen lassen.
Hier wollen wir ansetzen und Menschen in die Lage versetzen, die Schrecksekunde zu überwinden, Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin!
In den Stammtischkämpfer*innen-Seminaren werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die uns dabei unterstützen, den rechten und rassistischen Parolen wie beispielsweise denen der AfD und ihrer Anhänger*innen etwas entgegenzusetzen.
Dabei ist klar: Der Stammtisch ist überall: An der Kasse des Bio-Supermarktes, auf dem Spielplatz, in der Bahn oder in der Uni-Lerngruppe. Aber: Wir sind auch überall und wir können durch Widerspruch, deutliches Positionieren und engagierte Diskussionen ein Zeichen setzen, die Stimmung in unserem Umfeld beeinflussen und unentschlossenen Menschen ein Beispiel geben.
Was passiert während eines Stammtischkämpfer*innen-Seminars?
Ein reguläres Stammtischkämpfer*innen-Seminar dauert 6 Stunden (Pausen nicht mit eingerechnet). Für diejenigen, die sich erst mal einen Eindruck verschaffen wollen oder nicht so viel Zeit haben, bieten wir eine 90-minütige Einführung an.
Ein 6-stündiges Seminar besteht aus vier Modulen:
- Erfahrungsaustausch: In welchen Situationen wurden wir schon mit rechten oder rassistischen Parolen konfrontiert? Wie haben wir reagiert? Was hindert uns daran, zu kontern? Welche Strategien gibt es, zu widersprechen?
- Theorie-Input – Argumentieren: Anschließend wollen wir uns mit gängigen rechten und rassistischen Parolen auseinandersetzen und gemeinsam überlegen, wie wir auf diese reagieren können. Welche Argumentationsmuster gibt es? In welchen Situationen begegnen uns diskriminierende Parolen? Dabei wollen wir uns auch damit beschäftigen, wie die Situation, in der wir uns befinden, Einfluss auf unsere Handlungsmöglichkeiten hat. Also mit der Frage, wie ich bspw. in der Straßenbahn auf einen rassistischen Kommentar reagiere und wie am Abendbrottisch mit der Familie.
- Übung – Die Schrecksekunde überwinden: Mit einer spielerischen Übung trainieren wir, die Schrecksekunde zu überwinden und schlagfertiger zu werden.
- Übung – Rollenspiel: Abhängig von der Gruppengröße und den Wünschen der Teilnehmer*innen und Organisator*innen machen wir zum Schluss entweder eine kleine Rollenspielübung oder eine andere Form der Gruppenarbeit. Ziel dieser letzten Übung ist es, jeweils an einem konkreten Beispiel einmal zu überlegen und zu üben, wie wir als Außenstehende eingreifen können, wenn wir mitbekommen, dass Menschen diskriminiert werden oder rechte Hetze verbreitet wird. Dabei sammeln wir Handlungsmöglichkeiten, wie wir Betroffene unterstützen und wie wir andere Menschen motivieren können, mit uns aufzustehen und einzuschreiten.
https://www.aufstehen-gegen-rassismus.de/stk-termine/13-07-online-seminar/