Verschwörung vs. Demokratie

Im Mai 2025 hat sich in Kiel-Hassee das Demokratieprojekt gegründet. Im Gemeindesaal der Michaeliskirche oder in der Kirche selbst gibt es immer wieder interessante Veranstaltungen. Infos und Termine findet Ihr hier:

https://www.michaeliskirche-kiel.de/dp

Kürzlich gab es einen spannenden Vortrag: Tom und Udo vom Beratungsprojekt KAST/Videre (Verschwörungsideologien/Desinformation/Reichsbürgertum) berichteten über ihre Arbeit.

Verschwörungsideologien gibt es unendlich viele; von Q-Anon über Reptiloiden, von der flachen Erde bis zu den Globalisten, von der Impfung mit Mikrochips bis zur Bundesrepublik Deutschland GmBH – alles Verschwörungsgeschichten, die letztlich eine Gefahr für unsere Demokratie sind, denn sie entziehen die Realität der bewussten und rationalen Betrachtung. 

Woher kommen diese Verschwörungserzählungen? Was bringt Menschen dazu, daran zu glauben? Wie geraten Menschen in den Sog des Rechtsextremismus Und vor allem: Wie können wir als Angehörige, als Kollegin oder Freundin damit umgehen?

Viele aufschlussreiche Informationen findet Ihr auf der Homepage des Projektes; dort könnt Ihr Euch auch jede Menge informativer Flyer herunterladen, die Euch in Eurer Arbeit für die Demokratie unterstützen .

https://kast-sh.de/videre/

Alles prima? Nicht beim Klima!

 

Jetzt endlich auf der Nord- Homepage der OMAS GEGEN RECHTS zu hören: Der Podcast der Klima AG : 21 Minuten Gespräche und Rap!

omapodcast #20: Klima- und Umweltgruppe der OMAS Kiel

Natürlich immer, wenn Fridays For Future ruft, aber auch sonst ist die Klima AG der Kieler OMAS GEGEN RECHTS mit Mahnwachen und anderen Aktionen präsent und aktiv. Gern erinnern wir uns an „SOS Demokratie“ im Februar dieses Jahres – ein Event, das maßgeblich von der Klima AG mitgestaltet wurde.

Was treibt sie an? Warum ist ihr Engagement so wichtig? Ein paar OMAS aus der Klima AG haben erzählt:

Christiane:

Mein Motto ist „Aktion gegen Depression“, denn ich möchte aktiv etwas gegen meine Ohnmachtsgefühle tun. Gerade die Themen, Klimaschutz, Umweltschutz, Biodiversität & Nachhaltigkeit sind so wichtig, dass ich mich dafür besonders einsetzen möchte. Der Klimawandel wird verdrängt oder gar verleugnet, und es gilt, sich dagegen aktiv einzubringen, Menschen nicht nur aufmerksam zu machen, sondern sie auch dazu animieren, selbst aktiv zu werden. Für mich, für meine Kinder und Enkelkinder und für die Generationen danach wünsche ich mir eine lebenswerte Zukunft – nicht nur eine bewohnbare Erde, sondern auch eine demokratische Gesellschaft. Deshalb engagiere ich mich gegen rechtsradikale Tendenzen, gegen Ausgrenzung und Hass. Wenn meine Kinder und Enkelkinder eines Tages fragen, was ich getan habe, dann möchte ich ihnen eine Antwort geben können.

Und, was natürlich auch eine Rolle spielt: Es macht mir einfach Freude und Mut mit aktiven, kreativen, politisch denkenden und handelnden Frauen zusammen zu sein.

Environment doodle vector, renewable energy concept  Quelle: Freep!c

Frauke:

Was mich umtreibt?

Angst treibt mich um. Werden meine Enkelkinder noch gut auf dieser Erde leben können oder bedroht sein von Klima Katastrophen, Verteilungskämpfen um Lebensraum und Nahrung? Umweltzerstörung, Artensterben, Wetterextreme nehmen zu, bleibt da eine Lebensgrundlage für die kommenden Generationen?

Wut und Fassungslosigkeit treiben mich um. Wie können Politiker und besonders die extrem rechten Politiker den menschengemachten Klimawandel und all seine Folgen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach leugnen? Wie können Politiker und führende Wirtschaftslenker kurzfristige Gewinne über die Sicherung langfristiger Lebensgrundlagen stellen?

Quelle: Freep!c
Quelle: Freep!c

Manchmal beschleicht mich Resignation. Was kann ich bewirken, verändern? Jeder einzelne kann mit seinem Verhalten für das Klima, für die Umwelt, für die Artenvielfalt etwas tun. Das ist wichtig und das ist gut. . Ich bemühe mich nach Kräften darum: Fahrrad und ÖPNV statt Auto, Plastik vermeiden, Kleidung und Geräte reparieren; meinen Enkelinnen von Fast Fashion abraten, viele Plätze in der Natur für die Artenvielfalt pflegen usw…. Aber gleichzeitig ist es wichtig, dass die Politik handelt. Klima- und Umweltschutz nur auf die individuelle Ebene zu setzen, empfinde ich als Ablenkung der Politik und Wirtschaft von den nicht erfolgten , aber dringend notwendigen politischen und gesetzgeberischen Eingriffen um Klima und Umwelt zu retten – für die folgenden Generationen.

Bei den OMAS GEGEN RECHTS finde ich Unterstützung, die Zusammenarbeit gibt mir Mut gegen Resignation und Angst. Wut kann in Handeln umgesetzt werden.

Für meine zwei kleinen Enkelinnen und ihre Freundinnen und Freunde, für die kommenden Generationen will ich aktiv mit den OMAS GEGEN RECHTS kämpfen für ein Leben in einer demokratischen, solidarischen, die Menschenwürde achtenden und sich nicht selbst zerstörenden Welt.

Hannelore:

Schon lange interessiere ich mich für die Themen Klima und Umweltschutz. Manchmal finde ich es entmutigend, und ich bin fassungslos, wenn ich sehewie lange schon Wissenschaftler*innen warnen und wie wenig Gehör sie finden. Wie langsam sich etwas bewegen lässt, obwohl die Erkenntnisse vorliegen und der Klimawandel und der Artenschwund immer mehr Fahrt aufnehmen, wie leichtfertig mit der Zukunft umgegangen wird – für kurzfristige Profite.

Quelle:Freep!cQuelle: Freep!c

 

 

Und wie immer häufiger aus der rechten Ecke geleugnet wird, dass der Klimawandel überhaupt menschengemacht ist und das wider bessere Erkenntnis.Hoffnung haben mir zuerst die jungen Leute gegeben, die zum Klimastreik aufriefen. Und bei den Klimademos der Fridays for Future in Kiel habe ich dann die OMAS GEGEN RECHTS kennengelernt und bin schließlich bei ihnen gelandet. Bei den OMAS GEGEN RECHTS stärken wir uns gegenseitig. Immer wieder können wir uns gegenseitig aufrichten. Gemeinsam lässt sich so Resignation und Hilflosigkeit in Handeln umwandeln: für einer lebenswerte Zukunft.

Dazu braucht es nicht nur eine möglichst intakte Umwelt, für die sich unsere AG besonders einsetzt, sondern auch ein solidarisches Miteinander, das die Vielfalt und die Rechte aller achtet, in der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie herrschen. Damit unsere Enkel*innen diese erleben können, bin ich bei den OMAS GEGEN RECHTS.

Sarah

Ich begreife die Erde als einen großen Organismus, dessen Bestehen darauf beruht, dass die Elemente, die Pflanzen- und Tierarten und auch der Mensch als Ganzes zusammen wirken. Auf die Vielfalt und Raum für Jeden kommt es an, damit dieser Organismus Bestand hat.

Anfänglich aus Unkenntnis haben die Menschen im Laufe der Zeit dieses Gleichgewicht ins Wanken gebracht, indem sie anfingen, die Ressourcen der Erde, die Pflanzen, die Tiere (und auch einander) auszubeuten – aus Habgier und Bequemlichkeit setzen sie das heute noch fort, obwohl die Erkenntnis über die Schädlichkeit dieses Tuns längst vorhanden ist.

So wie der Mensch die einzige Art ist, die dazu in der Lage war, ist er auch die einzige Art, die das Ruder – vielleicht, hoffentlich! – noch herumreißen kann.
Quelle: Freep!c

Wir in der Klimagruppe der Omas gegen Rechts bemühen uns, dazu einen Beitrag zu leisten. Dabei arbeiten wir auf zwei Ebenen:
– Mit Briefen, Petitionen, Demonstrationen u.a. fordern wir die politischen Entscheidungsträger auf, mit der ihnen übertragenen Macht zum Wohle der Bevölkerung und unserer Mitwelt zu wirken und z.B. bestehende Gesetze zur Anwendung zu bringen.

Durch juristische Vorgaben gegen den Raubbau an der Natur, gegen die Verwendung von schädlichen Stoffen und durch die Förderung ökologischen Wirtschaftens sowie von Bildungsprojekten zur Ökologie für Menschen jeden Alters könnte – und muss! – der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen wirksam begegnet werden.
– Mit unseren Aktionen auf der Straße, auf Märkten und Stadtfesten wollen wir unsere Mitmenschen darauf aufmerksam machen, wie bedrohlich die Lage ist und sie motivieren, selbst aktiv zu werden. Jeder Mensch kann mit seiner Lebensgestaltung dazu beitragen, dass das Gleichgewicht auf der Erde sich neu bildet und auch kommende Generationen noch eine Existenzmöglichkeit haben.

Bitte, denkt nach und helft mit!

Quelle: Freep!c

Wohin im Herbst?

In Kiel-Hassee gibt es ein sehr lebendiges und aktives Demokratieprojekt, das mit vielen interessanten Veranstaltungen im Gemeindesaal der Michaeliskirche, Wulfsbrook 29 24113 Kiel, aufwartet. Die aktuelle Planung findet Ihr hier: https://www.michaeliskirche-kiel.de/dp

Im Oktober gibt es 2 interessante Veranstaltungen:

Montag, 13.10.25 um 19:00 ein Vortrag der Beratungsstelle vedere/KAST über Verschwörungserzählungen und ihre Grundlagen

Am Sonntag, 26.10.25 ab 14:00 sind die Kandidat*innen der demokratischen Parteien zur OB Wahl zu Gast um sich den Fragen der Wählerinnen und Wähler zu stellen.

Auch in diesem Jahr können sich die Kieler OMAS GEGEN RECHTS wieder auf Filmnachmittage im Traumkino https://traumgmbh.de/traumkino/ im Grasweg freuen: Zu ausgewählten Filmen, die sonntags um 13:00 gezeigt werden, erhalten OMAS mit Button ermäßigten Eintritt.

Aktuell geplant sind der Film Amrum am Sonntag den 12.10.25  https://de.wikipedia.org/wiki/Amrum_(Film)                                                                          und am 16.11.25 die Möllner Briefe  https://de.wikipedia.org/wiki/Die_M%C3%B6llner_Briefe

 

Gedenken im Schatten

Wie kann Gedenken an die Opfer des Massakers vom 7 Oktober 2023 angesichts des Leids in Gaza aussehen? Wirft der Krieg nicht einen allzu langen Schatten?

 

 

Wir OMAS GEGEN RECHTS sind Teil des Bündnisses Kiel gegen Antisemitismus.

Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 forderte fast 1.200 Todesopfer; mehr als 5.000 Menschen wurden verletzt, 250 wurden als Geiseln verschleppt.

Die Entführung unschuldiger und wehrloser Menschen, war ein Zivilisationsbruch, der nicht nur – aber in besonderer Weise – Jüdinnen und Juden berührt und entsetzt hat. Um das Schicksal der Opfer, der Getöteten, der Vergewaltigten und der Entführten, derer, die sich noch immer in der Gewalt der Terrorbande befinden – um deren Schicksal geht es am 7. Oktober. Wir können den Schmerz nicht heilen, aber wir können zeigen, dass wir ihn nicht vergessen haben.

Wir wollen ein Zeichen setzen, dass jüdisches Leben bei uns sicher sein muss, sicher vor Diskriminierung und Hass. Die Menschen, die hier mit uns leben, tragen keinerlei Verantwortung für das Handeln der israelischen Regierung, sie haben nicht einmal Einfluss darauf. Und auch deshalb dürfen wir nie wieder zulassen, dass Jüdinnen und Juden angegriffen werden und dass sie sich für ihr Jüdischsein rechtfertigen müssen.

Die Gedenkveranstaltung findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 5. Oktober statt; der 7. Oktober, ein Dienstag, ist der Beginn des jüdischen Laubhüttenfestes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sukkot

Resolution zu Palästina

Wohl keinen fühlenden Menschen lässt der stetig eskalierende Krieg im Gazastreifen gleichgültig.
So sind sich auch die Kieler OMAS GEGEN RECHTS einig in ihrem Entsetzen und ihrer Trauer über das unsägliche Leid der Menschen in Gaza und über das der Menschen in Israel, die ihre Liebsten noch immer in den Händen der Hamas wissen.
Für viele der Kieler OMAS war es ein tiefes Bedürfnis, zu dem Krieg in Gaza eine öffentliche Stellungnahme abzugeben.

Wir wollen jedoch nicht verhehlen, dass sich auch etliche andere von uns – aus verschiedenen ebenso guten Gründen – gegen eine öffentliche Stellungnahme ausgesprochen haben.

Auf dem OMA Treff am 18.09.25 wurde über die Veröffentlichung diskutiert; im Ergebnis wurde als Kompromiss vereinbart,  den folgenden Text zu veröffentlichen und dabei gleichzeitig auf die vorhandenen Gegenstimmen hinzuweisen:.

Wir verurteilen jede Form des Antisemitismus

Wir verurteilen jede Form des Rassismus

Wir verurteilen den Terror der Hamas, insbesondere den Anschlag am 7.Oktober 2023 auf das Schärfste.

Wir fordern die unverzügliche Freilassung aller noch gefangen gehaltenen Geiseln.

Wir bekennen uns zum Existenzrecht Israels.

Auch die Palästinenser haben das Recht in Frieden und Freiheit in ihrer Heimat zu leben.

Menschenwürde, Gerechtigkeit und Solidarität sind der Kern unseres politischen Handelns. Deshalb können wir zu dem unsäglichen Leid der Menschen in Gaza nicht schweigen. Unter der rechtsextremen Regierung Netanjahus werden in Gaza unfassbare Verbrechen der Menschlichkeit verübt. Zerstörung, Gewalt, Hunger und Vertreibung machen das Leben der Palästinenser zur Hölle auf Erden. Zusammengepfercht auf nur noch 12 Prozent des Gazastreifens gibt es für sie keinen sicheren Ort mehr. Es fehlt an allem: Nahrung, Wasser, medizinische Hilfsmittel, Babynahrung, Hygieneartikel….

Im Angesicht von Kriegsverbrechen, Verstößen gegen das Völkerrecht und die Menschenwürde wollen wir nicht untätig zuschauen. Wie sollten wir sonst glaubwürdig ein „Nie wieder“ vertreten?

Wir schließen uns den Forderungen von über hundert internationalen Hilfsorganisationen,

vieler Regierungen weltweit und hunderttausender demonstrierender Menschen in Israel und überall auf der Welt an:

Sofortige und unbegrenzte Waffenruhe

Sofortige Öffnung aller Grenzübergänge für humanitäre Hilfsgüter

Stopp aller Waffenlieferungen an die israelische Regierung

Stopp des Landraubs und der Gewalt im Westjordanland.

Freundschaft zu Israel bedeutet auch, auf eine friedliche Zukunft aller Menschen im Nahen

Osten hinzuarbeiten.

Ein fröhliches Fest für alle

Eine gute Kieler Tradition ist das Brunnenfest in Gaarden, einem lebendigen und im besten Sinne multikulturellen Stadtteil. Die Kieler OMAS GEGEN RECHTS waren mit einem Stand und einem fröhlichen Flashmob dabei.

Isabel, eine der Kieler OMAS GEGEN RECHTS, berichtet:

Zehn Uhr morgens, Aufbauzeit, der Vinetaplatz ist abgesperrt: Feuerwehreinsatz. Stellte sich, zum guten Glück als harmlos heraus und wir konnten mit dem Aufbau beginnen.

Sehr gut unterstützt von den Menschen vom Büro Soziale Stadt, die uns Tische und Bänke brachten und uns beim Aufhängen unserer großen „Leinwand“ und des Banners halfen.

Erste Interessierte

Wir OMAS GEGEN RECHTS haben uns an der Mitmachaktion beteiligt. Dafür bekamen alle Kinder, die mitspielen wollten, Stempelkarten für sechs Stempel, die sie an verschiedenen Ständen kriegen konnten, die mit speziellen Ballons markiert waren. Für eine volle Stempelkarte konnten sie sich dann beim Orga-Stand ein Geschenk abholen.

An unserem Stand konnten die Kinder unlinierte Karteikarten zu dem Motto: „Wir alle für Gaarden“  bemalen und auf die Papierfläche kleben.

Und dann ging`s los: Bonbonanhänger in die Körbchen verteilen, Stifte und Karten bereitlegen und schon mal zwei, drei Kärtchen bemalen, damit die Wand nicht so leer aussieht. Bei fröhlicher Beschallung durch den Gospelchor.

Die Körbe leerten sich, die Leinwand füllte sich und schließlich der Höhepunkt:

unser erster öffentlicher Flashmob von Inge souverän angeführt.

Wir werden noch viel besser werden, aber diese kleine Erfahrung zeigt uns, dass das ein sehr gutes Mittel ist.

Danke, liebe Inge, für deinen Einsatz. Und Danke an alle, die die vielen Bonbonanhänger und Tütchen gebastelt und gefüllt haben, an alle die sie restlos verteilten und alle die unermüdlich Kinder animierten. An alle, die extra gekommen sind, um etwas vorbei zu bringen und alle, die die Dinge auch wieder mitgenommen haben.

Für die Demokratie – AfD Verbot Jetzt!

Unsere Mit-OMA Manuela hat für uns einen Bericht über die Veranstaltung am 14.09.25 in Kiel verfasst: 

Am 15.9.25 war der Internationale Tag der Demokratie. Da dieser in diesem Jahr auf einen Montag fiel, entschied sich die Kampagne AFD-VERBOT.JETZT dazu, eine Kundgebung am Sonntag, 14.9. zu organisieren.
Es ging, wie bei den zuvor statt gefundenen Aktionen darum, Menschen über die Gefahr für unsere Demokratie durch die AfD aufzuklären.
Obwohl kurz zuvor noch der Kiellauf statt gefunden hatte, blieben einige Menschen stehen, hörten sich die Redebeiträge an, oder kamen mit den Menschen, die Flyer verteilten, ins Gespräch.
In den Redebeiträgen von Aktiven der Lokalgruppe AFD-VERBOT.JETZT, einer Vertreterin von Sonyashny, Tjelle von Fridays for Future, und Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS, wurde sehr deutlich benannt, in wie vielen Bereichen die AfD ihren Einfluss geltend macht. Die Themen betreffen alle DemokratInnen, und treiben sichtbar die Spaltung in der Gesellschaft voran.


Der Jurist Thomas Jung hat die demokratische Vorgehensweise, wie wir als Bürgerinnen und Bürger Druck für die Prüfung eines Verfassungsverbotes voran treiben können, von der juristischen Seite beleuchtet.
Die Institutionen Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung können einen Antrag zur Prüfung eines Verbotsverfahrens an das Bundesverfassungsgericht einreichen.
Zur Zeit versucht die Kampagne AFD-VERBOT.JETZT über Petitionen einzelner Bundesländer den Bundesrat dazu zu bringen, einen Antrag zur Prüfung beim Bundesverfassungsgericht zu stellen. Das Besondere an den Petitionen ist, dass zum Beispiel die sogenannte „Bayernpetition“ nicht nur von BürgerInnen aus Bayern, sondern aus allen Bundesländern unterschrieben werden kann.
Daher ist es sehr wichtig, auf der Webseite der Kampagne AFD-VERBOT.JETZT zu schauen, welche Petitionen schon laufen, und zu unterschreiben.
Sobald die noch ausstehende Klärung der Klage der AfD zur Einstufung als gesichert Rechtsextremer Verdachtsfall geklärt ist, wird die Kampagne kurzfristig Bundesweit Aktionen organisieren, also auch in Kiel.
Leider ist dieser Zeitpunkt nicht absehbar, aber bis dahin können wir informieren und Unterschriften für die Petitionen sammeln, damit diese gefährliche Partei möglichst bald vom Bundesverfassungsgericht geprüft wird und damit der 1. Schritt eines möglichen Verbotsverfahrens eingeleitet ist.

Hier findet Ihr Informationen über die Kampagne:

https://afd-verbot.jetzt/de/kampagne

Und hier die Rede, die Hanne auf der Veranstaltung gehalten hat:

Warum ein Verbot?

Warum ein Verbot?

In ihrer Rede am 14.09. legt unser Mit-OMA Hanne dar, warum die AfD verboten werden muss:

Ich bin Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS in Kiel,

ich bin so alt wie unsere Demokratie und möchte sie verteidígen und erhalten und bin heute mit euch allen hier, um unsere Forderung nach der Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AFD zu bekräftigen und dafür zu werben.

Die AFD ist mittlerweile die stärkste Oppositionspartei im Bundestag, sie ist medial in Presse, Funk und Fernsehen dauerpräsent – von den sozialen Medien ganz zu schweigen, sie ist die stärkste Oppositionspartei im Bundestag.

Kann man da ein Verbotsverfahren einleiten oder riecht das nach Ausschalten des politischen Gegners, wie Bundeskanzler unlängst erklärte.

Hat er damit recht? Nein, sage ich und ich möchte in Kürze belegen, warum dem so ist.

Fange ich also damit an.

  • Am 5. Mai dieses Jahres wurde die AFD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft, weil sie als Gesamtpartei eine „die Menschenwürde missachtende, extremistische Prägung“ habe. Das „in der Partei vorherrschende ethnisch abstammungsmäßige Volksverständnis sei nicht mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung vereinbar.“ Belegt auf 1000 Seiten. Ich möchte an dieser Stelle an Art. 1 des Grundgesetzes erinnern, der da heißt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Braucht es noch mehr?

  • Wenn ihr gerne einen „Who is Who“ der Völkischen und Rechtsextremen möchtet, dann werft einen Blick auf die Abgeordneten der AFD und ihren Mitarbeiter*innen im Bundestag. Dort findet sich alles was unter rechten Extremisten Rang und Namen hat. Ich kann nicht umhin einige Beispiele zu nennen:
  • Aktivist*innen rechtsextremer Organisationen wie Anhänger der Partei „die Heimat“ (vormals NPD),
  • der verbotenen Organisation „Heimattreue deutsche Jugend“,
  • Aktivist*innen der Identitären Bewegung,
  • Mitglieder des vom Verfassungsschutz als rechtsextremeingestuften Verein „Ein Prozent“,
  • rechte Burschenschaftler
  • natürlich ehemalige Mitglieder der „Jungen Alternative“.
  • Bislang hat sich die AFD-Fraktion im Bundestag vor allem pöbelnd und lautstark gebärdet, jetzt möchte sie sich zwecks Gewinnung neuer Wähler*innen seriöser geben. Durch seriöses Auftreten soll die Akzeptanz für die Inhalte der AFD verbessert werden.
  • Erst mal wird an der Sprache gefeilt. Die Inhalte müssen bleiben – aber hübscher verpackt. Anstelle von Remigration beispielsweise ist der parteioffizielle Sprech‘ nicht mehr Remigration, sondern „Wohnungsmarkt für Einheimische entspannen, Zuwanderung begrenzen.“

Vergessen wir also nicht: Wölfe im Schafspelz bleiben Wölfe.

Weitaus entlarvender noch ist die Strategiedebatte der AFD-Fraktion im Bundestag.

Deutschland politisch gestalten – Das Ende der Brandmauer und der Weg in die Regierungsverantwortung“ ist der Titel eines Strategiepapiers, das wir via politico lesen können. Vorgestellt hat es Beatrix von Storch, stv. Fraktionsvorsitzende. Ich kann nicht umhin, ein paar Worte über sie zu verlieren: rechte Lobbyistin, die z.B. den Einsatz von Schusswaffen an den

Grenzen für legitim hält und behauptet, Trump sei 2020 die Wahl gestohlen worden.

  • Schwarz-Rot spalten – Lagerübergreifende Koalitionen verhindern“ heißt die Strategie. Ziel ist die Lagerbildung zweier Blöcke: AFD und CDU auf der einen, Grüne, Linke und SPD auf der anderen.
    Mittel zum Zweck: Spaltung der Koalition durch Anträge und Initiativen, die auf Zustimmung von Teilen der CDU/CSU stoßen.
  • Wie das praktisch ausschaut, haben wir bei der gescheiterten Wahl der Richter*innen für das Verfassungsgericht erlebt.
  • Das einfache Rezept:
    Man nehme
    – eine rechte, von Fakten nicht gedeckte Kampagne (in diesem Fall radikaler Lebensschützer)
    – sorge dafür, dass sie in sozialen und anderen Medien gut gerührt wird
    – rechte und extrem konservative Teile aus CDU und CSU schließen sich an
    – man selbst rühre keine Finger

Das Ergebnis:

Hach, wie ist das schön“, jubelte Alice Weidel nach der gescheiterten Wahl.

Der „Kulturkampf gegen Links“ soll entwickelt werden. Dazu gehören „Gender“, LBTQ, gegen die „Überfremdung …. keine Angst ich zähle nicht alles auf.

Eine demokratische Auseinandersetzung um Lösungen in schwierigen Zeiten ist nicht das Ziel der AFD. Außenpolitik soll deshalb zumindest im Augenblick, füge nur taktisch bedient werden, um „keine zusätzlichen Probleme für die Partei zu schaffen.“

Als Vorlage und Beispiel und Ziel dient erklärtermaßen die Politik Donald Trumps und die Politik der mit der AFD befreundeten MAGA.

Für uns sind sie zusätzliche Warnung, denn sie zeigen uns, in welch kurzer Zeit eine Demokratie in ein autoritäres, wenn nicht faschistisches System verwandelt werden kann.

Ich komme zum Schluss:

Nein, die AFD ist keine demokratische Partei, ihr Ziel ist die Machtübernahme. Sie zielt darauf ab, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen, wenn nicht zu beseitigen, Grundrechte auszuhöhlen, die Justiz politisch umzubauen und die Institutionen unseres Verfassungsstaates politisch zu kontrollieren.

Um das zu verhindern hat unser Grundgesetz als letztes Mittel die Einleitung eines Parteiverbots vorgesehen.

Wir fordern, dass es genutzt wird!

Wir sagen:

Unterstützt die Kampagne für ein AFD-Verbot jetzt.

Schreibt an die Abgeordneten eurer Wahlkreise.

Unterstützt Petitionen für ein Verbot der AFD!

Denn:

Faschismus ist keine Meinung!

Faschismus ist ein Verbrechen!

Nie wieder ist jetzt.

Klein und laut und viele Fragen

Klein, aber nicht zu überhören war der Protest am Freitag, 05.09.25 in der Kieler Waisenhofstraße. Dorthin hatte das Ordnungsamt den Protest gegen die A*D verbannt.

Immer solidarisch: OMAS GEGEN RECHTS
Die zentrale Forderung

Die blau-braune Fraktion hatte wieder einmal den Ratssaal mit einem „Bürgerdialog“ beansprucht, und ungefähr 150 Personen waren dem Aufruf des Kieler Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus gefolgt, um lautstark dagegen zu protestieren.

Trecker mit Lautsprecheranlage

Es gab gute Redebeiträge – unter anderem von unserer Mit-OMA Manuela – und trotz des wirklich massiven Polizeiaufgebots war die Stimmung friedlich.

Auch auf die Jungs von der Kuhlen Wampe ist immer Verlass

 

 

Der Parkplatz Waisenhofstraße komplett von der Polizei belegt
Ein gelungener Balanceakt

Die Ratsfraktionen der Linken und der Partei zeigten sich solidarisch mit dem Protest; ihnen war es mittlerweile gelungen, den Rathausplatz als Ort für unseren Protest durchzusetzen, und so zog ein kleiner Protestzug hinter dem Trecker mit den Lautsprechern auf den Rathausplatz um. Die Einsatzhundertschaft der Polizei war natürlich mitgekommen und stand in voller Kampfmontur vor dem Rathaus.

 

Eine kleine „Bannmeile“ von ungefähr 5 Metern , die einige von den jungen Leuten nicht einhielten, führten dann doch zu Rempeleien seitens der Polizei, die leider recht unsouverän mit unangemessener Gewalt reagierte.

Ich selbst stand die ganze Zeit einem jungen Polizisten gegenüber, der mir nicht in die Augen schauen konnte. Als die Versammlung am späten Nachmittag aufgelöst wurde, verließ ich den Platz mit vielen Fragen:

Warum reagiert die Polizei so schnell mit körperlicher Gewalt, obwohl von dem Protestierenden keine Bedrohung ausging?

Warum ist eigentlich die Polizei mit Strumpfmasken vermummt, während Demonstrierende mit medizinischem Mundschutz sanktioniert werden?

Und meine wichtigste Frage: Wo sind eigentlich die anderen demokratischen Ratsfraktionen, wenn gegen das Treiben der A*D protestiert wird?

Demokratie lässt sich lernen

Das ist der Grundsatz, der eine schon lange etablierte und äußerst aktive Gruppe bei den Kieler OMAS GEGEN RECHTS antreibt Die AG Kinder und Jugend. Christiane, Barbara, Heidrun, Ingrid, Brigitte, Renate, Inke , Ursula, Ute und 3 Sabinen engagieren sich seit dem Oktober 2024 in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen..

Wie kam die Gruppe zustande und wie hat sich ihre Arbeit entwickelt?

Christiane berichtet:

Ich bin jetzt seit einem knappen Jahr bei den OMAS und gleich bei meinem ersten Workshop im September 24 wurde meine Idee aufgegriffen, eine AG zum Thema : Kontakt der OMAS gegen rechts mit Kindern und Jugendlichen zu gründen. Deshalb kümmere ich mich mit Unterstützung von anderen seitdem um die Orga dieser AG.Zuerst waren wir ein wenig unentschieden, in welcher Form und auf welchen Wegen, wir den Kontakt zur Jugend suchen sollen.

Einig waren wir uns, dass Demokratieförderung, Geschichtsbewusstsein und die
Schärfung der Sinne gegen die Gefahr von rechts bei jungen Menschen natürlich besonders wichtig ist und vielleicht die meiste Aussicht auf Erfolg hat.
Zudem fanden wir, dass wir als Kinder der Kriegsgeneration doch noch einiges aus den eigenen Familien (sei es über Täter oder Opfer) zu berichten hätten.

Unser erster Erfolg war dann die Einbindung der OMAS in Projekttage der Demokratiewerkstatt der Uni Kiel zum Thema: „Demokratie in Aktion – wir gestalten unsere Region“. Dadurch kam die Sache ein bisschen ins Rollen, weil wir dort Kontakte zu verschiedenen Schülergruppen, Schulen und Lehrern haben. Wir wollen die Kooperation auf jeden Fall im kommenden Schuljahr fortsetzen.

Ansonsten haben einzelne von uns schon etliche Einzeltermine mit anderen Akteuren wahrgenommen; ein paar Beispiele:

  • eine Projektwoche einer vierten Klasse der Jens-Uwe Lornsen Grundschule in Hammer zum Thema „Jüdisches Leben in Kiel“
  • wir haben uns auf dem Landesschülerparlament in Neumünster vorgestellt
  • eine Schülerin möchte Interviews mit uns machen zum Thema „Organisationen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen“
  • eine Studentin der FH hat für ihre Semesterarbeit mit vier OMAS gemalt, sie fotografiert und interviewt.
  • ein Generationendialog zum Thema EU steht noch aus

Da ich noch arbeite und viele Termine vormittags statt finden, kann ich mich leider nicht so viel beteiligen, wie ich möchte. Aber den direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen finde ich am schönsten. Dass so viele Anfragen kommen, auch verschiedenster Art finde ich sehr spannend, manchmal auch anstrengend, und es ist oft nicht leicht für mich, zu entscheiden, was ich schaffe und woran ich mich unbedingt beteiligen will. Zum Glück findet sich immer eine OMA, die Aufgaben übernimmt.

Ansonsten ist es als „OMA mit dem Hut auf“ halt mitunter mühsam, alles zu organisieren und alle auf dem Laufenden zu halten.

 

Was treibt die OMAS an?

Für Sabine B ganz klar: Ich bin einfach motiviert, aktiv etwas für die Demokratie und Menschenrechte zu tun.Ich freue mich, in der AG Jugend mit Kindern/ jungen Menschen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich über den Austausch, andere Einstellungen kennenzulernen. Nur alle zusammen können Veränderungen schaffen. Die positive Energie der OMAs kommt an.

Warum ist der Kontakt mit jungen Menschen so wichtig?

Renate: Es liegt mir sehr am Herzen, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Denn sie sind unsere Zukunft, und als älterer Mensch möchte ich dazu beitragen, dass diese Zukunft gut wird.
Auf der wichtigen Suche nach ihrer Identität sind viele Jugendliche empfänglich für eindeutige Aussagen zu gesellschaftlichen Problemen, die jedoch der Realität zumeist nicht gerecht werden – also für vereinfachende populistische Thesen. Hier gilt es zunächst zuzuhören und herauszufinden, was Jugendliche bewegt, wo ihre Sorgen und Ängste liegen. Erst dann lässt sich ein partnerschaftliches Gespräch führen und ausloten, welche Alternativen es zu unmenschlichen rechten Positionen gibt.
Ich bin daher sehr froh, dass sich binnen kurzer Zeit eine aktive Arbeitsgruppe gebildet hat, die bereits gute Kontakte zu SchülerInnen und Lehrkräften hat.
Für sehr sinnvoll halte ich unter anderem die Zusammenarbeit mit der Demokratiewerkstatt in Kiel – ein prima Ort, um Selbstwirksamkeit zu erproben: Jugendliche entwickeln dort (erst einmal fiktive) Projekte, die sie für wichtig halten – zum Beispiel einen neuen Sportplatz oder eine Müllsammelaktion – und lernen so, wie sie aktiv demokratische Prozesse mitgestalten können. Es macht Freude, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, lebendige Demokratie positiv zu erleben. Durchweg erhalten wir Omas gegen Rechts ein gutes Feedback von SchülerInnen und PädagogInnen. Das tut natürlich gut und bestärkt uns in unserer Arbeit.

demokratie:werk

Wie sie ganz persönlich das Arbeiten mit den Schüler*innen erlebt, erzählt

Sabine K. :  Beim Demokratiewerk im Neuen Botanischen Garten, wo regelmäßig Mittwochs eine Schulklasse (Mittel/Oberstufe) aus SH sich in Demokratieprojekten einübt, war ich bislang nur einmal dabei (es kollidiert leider mit meinen Lesepatenschaften.) Als ich dabei war, war eine 9. Klasse aus Eutin da, die drei Projekte erarbeitet hatte, von denen sie selbst, aber auch andere Jugendliche in Eutin profitieren konnten. Bei ihren Projekten war interessant, dass sie ausschließlich junge Leute als Unterstützende ins Boot holen wollten. Da konnten wir anregen, dass es sehr gut wäre, wenn sie durchaus auch Ältere gleich mit ansprechen, denn diese haben einerseits manchmal viel Zeit und unterstützen gern; andererseits wären sie so gleich informiert, was passieren soll und man könnte Einwände gleich mit ihnen besprechen/gemeinsam Lösungen finden. Das wurde als gute Idee aufgenommen.
….
Außerdem war ich mit der Uwe-Jens Lornsen Grundschule, Klasse 4, in deren Projekt „Jüdisches Leben“ einen Vormittag mit ihnen im jüdischen Museum, Rendsburg. Dort war ich seit Jahren nicht gewesen und war angenehm überrascht, wie anders und ansprechender es heute ist. Ich habe die Einzelgruppen im Keller empfangen bei der Mikwe (dem jüdischen Ritualbad) und im Nebenraum, wo es ums koschere Kochen ging. Dafür hatte ich mich als OMA natürlich am Tag vorher umfassend vorbereitet!

Die Kinder waren sehr neugierig und interessiert; auch überrascht, was der jüdische Glauben alles einfordert. Ich habe ihnen dann Mal erklärt, dass sie als jüdische Gläubige ja von Kind auf in diese Gewohnheiten hineinwachsen und es für sie damit „normal“ ist. Sie hatten von der Museumspädagogin auch schon einiges gehört und konnten nicht begreifen, warum Juden wegen dieses Andersseins verfolgt wurden. Weil andere Gruppen ja wieder andere Gewohnheiten haben, die sie auch gerne so weiterleben würden.
Diese Diskussion sollte am nächsten Tag noch in der Schule weitergeführt werden (wo ich leider nicht dabei war).

Bislang empfinde ich die Vorhaben, die wir dort begleiten, gut. Im Demokratiewerk werden wir als OMAS GEGEN RECHTS auch immer vorgestellt.

Mein Lesepatenschaften in der Grundschule passen sehr gut zur Arbeitsgruppe. Bislang hatte ich fast nur Kinder mit Migrationshintergrund. Mir ist aufgefallen, dass sie von ihren Eltern sehr zum Lernen angehalten werden und zudem ausgesprochen höflich sind.

Das sind ein paar Beispiele – Ideen und Projekte gibt es noch unendlich viele, von Stolpersteinrallyes durch die Stadt, Zusammenarbeit mit dem Flandernbunker e.V. bis zu weiteren Workshops mit der Demokratiewerkstatt – und mindestens einmal einfach nett zusammen sitzen, plaudern und die mitgebrachten Leckereien genießen.