Aktion am Tag gegen Rasssismus

Woche gegen Rassismus – auch in Kiel waren die OMAS GEGEN RECHTS aktiv.

Wir haben bei unserer AG Migration nachgefragt:

Wie war Euer Ansatz/Eure Motivation? Wie war die Resonanz bei den Passant*innen? Wollt Ihr weiterarbeiten?

OMA Ute F. hat dazu ein paar Zeilen geschrieben:

Aktion der AG Migration zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Grenzen dicht, Abschieben, Begrenzen … an diese und ähnliche Forderungen in Dauerschleife sollen wir uns gewöhnen. Migration wird zum Problem Nr.1 erklärt, soll verantwortlich für Kriminalität, Wohnungsmangel, kommunale Überforderung etc. sein. Für von Ausländern begangene Attentate werden alle Migrant:innen verantwortlich gemacht und so Angst und Ablehnung gegen sie geschürt. In dieser aufgeheizten Stimmung werden zurzeit Maßnahmen geplant und beschlossen, die das Leben der Geflüchteten immer schwerer und unmenschlicher machen.

Aber auch das Leben der Menschen, die z.T. schon mehrere Generationen bei uns leben, deren Aussehen aber nicht „deutsch“ ist, wird in dieser ausländerfeindlichen Stimmung immer belastender.
Eine unserer Omas gR aus der „AG Migration“, mit dunklen Haaren und Augen, schilderte, wie sie von 2 Deutschen mit dem Einkaufswagen bedrängt wurde mit den Worten „Hier stinkt’s!“. Und ergänzte, so etwas sei „nicht neu“ für sie!

Wir waren bestürzt und planten mit unserer Aktion, einmal das Augenmerk auf alle Menschen zu lenken, die allein durch ihr Aussehen oder ihren Namen rassistischen Angriffen ausgesetzt sind.

Wir erstellten7 große Bodenplakate mit Texten, wie
– Stell dir vor, DEIN NAME verhindert, dass du einen Job oder eine Wohnung bekommst,
– Stell dir vor, du lebst in einem Land, wo ein Drittel der Bevölkerung glaubt, sich DEINETWEGEN UNSICHER zu fühlen

Texte zum Nachdenken, Perspektivwechsel und ins Gespräch kommen.

Wir legten die Plakate im Abstand von ca. 5m in der Holstenstr. aus und gleichzeitig schrieben wir die Texte noch einmal mit Straßenkreide auf das Pflaster. So sollten die Aussagen stehenbleiben und noch eine Weile zu lesen sein, während wir nach und nach mit unseren Plakaten weiterzogen. Für Interessierte verteilten wir Flyer der Stiftung gegen Rassismus.

Die Reaktion der Passant:innen? Unterschiedlich. Wir bekamen von einigen viel Zustimmung, ermunternde Worte oder auch Schilderungen eigener Erfahrungen. Aber es gab auch Ablehnung und Pöbeleien. Da viele Omas unsere AG unterstützten, waren wir guter Dinge und konnten solche „Kritik“ ertragen.

Ob wir weitermachen? Natürlich! Denn es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Parteien rassistischer Diskriminierung etwas entgegensetzen wollen. Im Gegenteil!

Eine Ergänzung von OMA Pamela:

Was mich regelmäßig wieder aufs Neue erschüttert, ist die offenbar mangelnde Empathie der AfD- Anhänger, wenn sie zum Beispiel vor eine Erstaufnahmestelle ziehen, um dort ihre rassistischen Parolen zu skandieren.
Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass sie offensichtlich so gar kein Mitgefühl aufbringen für Menschen, die sich gezwungen sahen, ihre Heimat zu verlassen.
Die Fragestellungen auf den Plakaten bei der Aktion am Tag gegen Rassismus regen grundsätzlich dazu an, sich in die Lebenswelt anderer Menschen zu denken.
Praktisch hat sich allerdings gezeigt, dass die Menschen in der Fußgängerzone ziemlich fest verhaftet sind in ihren Denkweisen.
So wie es niemandem gelänge, mich von der AfD zu überzeugen, so zeigte sich schnell, mit wem sich ein Gespräch einfach nicht lohnt.
Es gab einige Pöbeleien, aber deutlich mehr Zustimmung.
Oft gehörter Satz:
„Mich müsst Ihr nicht überzeugen, ich bin sowieso Euer Meinung.“
Auch: „Danke, dass Ihr das macht!“ und „Weiter so!“ habe ich häufig vernommen.
Nur ein Gespräch ging mehr in die Tiefe und beschäftigte sich mit der Frage, was man als einzelne Person tun kann gegen all die Missstände im Land.
Auch interessierte Mitstreiterinnen haben wir wohlmöglich gewonnen.
Ob es gelungen ist, irgendwem ein bisschen mehr Mitgefühl einzupflanzen mit den in Kreide geschriebenen und auf unseren Plakaten gedruckten Fragen?
Die Hoffnung bleibt!

OMA Martha:

Hab es so empfunden:
Sehr viel Gleichgültigkeit, aber auch viel Zustimmung, nur einmal im Vorbeigehen „Kritik“ auf niedrigstem Niveau.
Aktion hat Spaß gemacht, auch dank perfekter Vorbereitung👏 und sogar Koffeinbegleitung☕😄

 

 

Friedrichsort bleibt bunt!

Am Samstag, den 15. März 2025 startete bei strahlendem Sonnenschein
die „Demo für Vielfalt“ um 11 Uhr in Friedrichsort.

Anlass waren rassistische und menschenfeindliche Hakenkreuz-Schmierereien in der IGF (Gemeinschaftsschule Friedrichsort) , über die auch die KN berichtet hatte.
Ein extra gegründetes Bündnis aus Ortsbeirat, den örtlichen Schulen, dem Moschee-Verein aus Friedrichsort, der Kompasskirchengemeide,
Anstatt e. V. und dem Runden Tisch gegen Rechte Ecken, hatte eine Route geplant, die deutlich „die Buntheit“ des Stadtteils spiegelte.

Vorbei an der Grundschule, am Mädchen Treff, der Moschee, dem Jugendcafé und der Kirche zog ein bunter, friedlicher Zug von Familien mit sehr vielen Kindern, engagierten Personen anderer Bündnisse und zahlreichen OMAS GEGEN RECHTS. Der Demozug wurde immer wieder durch kurze Redebeiträge unterbrochen.

Besonders schön waren die vielen bunten Plakate, welche die Kinder selber gestaltet hatten. Der Demonstrationszug endete gegen 12 Uhr auf dem Gelände der Lernwerft. Dort hielten die Stellvertretenden der aufrufenden Organisationen und Bündnisse noch einige kurze Redebeiträge, bevor sich die Menschen verteilten, um den restlichen sonnigen Samstag zu genießen.

Insgesamt war dies eine wichtige, aber vor allem auch eine fröhliche Veranstaltung. Sie zeigte die Haltung und das Engagement der Friedrichsorter*innen, die ihren Stadtteil auch künftig bunt erhalten wollen.

Bericht und Fotos unserer OMA Manuela.

 

Liedgrüße von Günther Harms

Liebe Aktive bei den Omas gegen Rechts in Kiel,

aus aktuellem Anlass…

Derzeit wird uns vor Augen geführt, wie autokratisch gelenkte Mächte das Zusammenleben der Menschen gefährden und menschliche Werte außer Acht lassen. Die europäischen NATO-Verbündeten reagieren mit gigantischen Finanzierungsplänen für eine nie dagewesene Aufrüstung. Kooperation statt Konfrontation, Diplomatie statt Denken in militärischen Kategorien  – dies scheint in weite Ferne gerückt.

Wo Unsummen für den Verteidigungsetat angedacht sind, werden Gelder rar sein, um Maßnahmen gegen soziale Benachteiligung, für bezahlbares Wohnen u.ä. umzusetzen  – Unzufriedenheit vieler bietet wiederum guten Nährboden für rechte Brandstifter…

In dieser herausfordernden Lage sind Organisationen/Gruppen/Initiativen wie die Ihrige/eurige so wichtig. Das Eintreten für Ziele wie Toleranz, Vielfalt und die unsere Demokratie begründenden Freiheits- und Menschenrechte, für die Perspektive friedlichen Miteinanders statt Ausgrenzung und Feindbildern, darf nicht nachlassen.

In diesem Sinne sende ich gerne wieder Lieder an Sie/euch, gedacht als mahnende Botschaft und vor allem Ermutigung, weiter entschlossen für diese Ziele aktiv zu sein. Wie es aussieht, wird es hierfür noch einen sehr langen Atem brauchen…

Beste Grüße von Günther Harms

Democracy in DANGER https://youtu.be/Mu6JnmKMDW0

Nie wieder… https://youtu.be/87iWL3pMpV0

Die Ballade vom ICH https://youtu.be/JwV0dkq5ZiM

Internationaler Frauentag am 8. März in Kiel

In Kiel war viel los und da wir viele aktive OMAS sind, waren wir fast überall dabei. Bei der Demo zum Feministischen Kampftag ausgehend vom Platz der Kinderrechte durch Kiel. Laut den Organisatorinnen waren mehr als doppelt so viele Beteiligte dabei als erhofft. Kein Wunder, denn noch immer ist längst nicht alles erreicht, was zur Gleichstellung beitragen würde. Und die Befürchtung steht im Raum, dass sich das Rad wieder rückwärts bewegen könnte.

Dies wurde in der Veranstaltung im Kulturforum bei einer Podiumsdiskussion thematisiert. Quintessenz: Wir müssen achtseim bleiben, wir müssen stetig am Ball bleiben, wir müssen konsequent unsere Rechte verteidigen, laut bleiben –  vor allem aber müssen wir weiter solidarisch zusammenstehen, um unsere Errungenschaften gegen Rückschritte zu verteidigen und weitere Ziele umzusetzen.

 

Das war auch immer wieder Thema bei den Gesprächen im Foyer, wo auch wir OMAS einen Stand hatten.

 

Wir bleiben dran – und freuen uns auf viel Unterstützung!

 

Nächste Termine: (eigene OMA-Termine)

Mittwoch 16.04.2025 OMA-Treff ab 18 Uhr in der Pumpe, Kiel.

04.05. – 08.05.2025:  80 Jahre Kriegsende, Gedenktage
Claus-Harms-Gemeinde Russee, Rendsburger Landstr. 389, 24111 Kiel
und Gedenkort „Arbeitserziehungslager Nordmark“

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Wir laden insbesondere alle am 08.Mai dazu ein, um 18:30 Uhr an der Bushaltestelle „Gedenkort am Russee“ (stadteinwärts, Linien 61, 62, 767, N62) mit uns und anderen zusammen eine Menschenkette gegen das Vergessen am Gedenkort Arbeitserziehungslager Nordmark zu bilden.
Kommt dazu und macht mit!

Kleine Pause

Einmal durchatmen, das wollten wir OMAS GEGEN RECHTS nach der Wahl auf jeden Fall tun. Zumal durch all unsere vielen Aktionen vor und zur Wahl sehr viele neue OMAS den Weg zu uns gefunden haben. Bei unseren monatlichen Standardtreffen handelt es sich immer um durchgetaktete Arbeitstreffen bei denen das Kennenlernen und der persönliche Austausch oft zu kurz kommen.

Über unser gemeinsames politisches
und gesellschaftliches Engagement finden wir zwar immer sehr schnell zusammen, trotzdem war es nun mal an der Reihe, sich in lockerer Runde  auch über andere Themen zu unterhalten und sich so noch besser kennenzulernen.

Bei einer gemeinsamen Spazierrunde am Nordostseekanal sowie beim Kaffeetrinken danach haben wir neue Ideen und Impulse ausgetauscht und konnten neue Energie tanken. Damit sind wir für die nächsten Aktionen wieder gewappnet, die ja sofort nach der Wahl weiter gegangen sind und stetig weiter gehen.

 

Was ist denn hier los?

Hunderte, laut Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters bei der CDU
vom 28.02.2025 sogar um die 500 KAFFEETASSEN
häufen sich im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin.

Unter anderem fühlten sich auch die OMAS GEGEN RECHTS aus Kiel  aufgefordert, dem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zu zeigen, dass sie soo viele Tassen im Schrank haben, dass sie ihm gut und gern einige davon abgeben können.

Hintergründe unserer Aktion:

  • Merz Aussage am Wahlkampfende, er wolle nur noch Politik für Menschen machen, die „alle Tassen im Schrank haben“ und nicht für „grüne und linke Spinner“, die er bei den Massendemonstrationen vor der Wahl zu verorten glaubte.
  • Sowie:  Die kleine Anfrage der CDU/CSU zur „Politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen“ an die Bundesregierung.
    Auf 32 Seiten werden 551 Fragen zur Finanzierung ausgewählter zivilgesellschaftlicher Organisationen gestellt. Die Zahl solcher Organisationen lag 2023 bei mindestens 656.888.  „Verdächtigt“ werden u.a. Correctiv, Campact e.V., Amadeu Antonio Stiftung und auch OMAS GEGEN RECHTS e.V. und noch einige mehr.

Wir sind Demokrat*innen, die von ihrem Recht auf freie
Meinungsäußerung Gebrauch machen und verteidigen dabei immer wieder unsere Demokratie und Werte wie: Vielfalt, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Verantwortung, Teilhabe und Solidarität.
Die Tasse hat jede von uns Friedrich Merz geschenkt und selbstverständlich auch das Porto aus eigener Tasche bezahlt. Es freut uns, dass die CDU nun von ihr nicht benötigte Tassen für soziale Zwecke spenden will!!!

Wenn Sie auch noch mitmachen wollen: #nichtmehralleTassenimSchrank.
An den Parteivorsitz der CDU Deutschland, Friedrich Merz
Klingelhöfer Str. 8
10785 Berlin