Ostermarsch 2023 – Zweifel und Entschlossenheit

Dieser Text gibt keine Meinung der OMAS GEGEN RECHTS wieder; es handelt sich um die persönliche Sichtweise der Verfasserin:

Am 8, April 2023 findet auch in Kiel wieder ein Ostermarsch statt. Schon seit ich ein Kind war und meine Tante mich zu den gewaltigen Sternmärschen im Bergischen Land und im Ruhrgebiet mitgenommen hat, war der Ostermarsch für mich Teil meines Lebens, meines Bewusstseins, meiner Identität. Groß und bunt waren die Ostermärsche in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In vielen Menschen , die dort mitgingen, war die Erinnerung an den 2.Weltkrieg noch sehr lebendig. Es waren Erinnerungen an Hunger, an Todesangst, an Zerstörungen, an den Verlust geliebter Menschen. In diesen Menschen, und auch in den Nachgeborenen, denen vom Schrecken des Krieges und von den unsäglichen Verbrechen der Deutschen erzählt worden war war eine tiefe Fassungslosigkeit darüber, dass dieses Land, welches so viel Unheil über die Welt gebracht hatte, sich wieder bewaffnen sollte, dass es Teil eines Militärbündnisses sein sollte. Es gab in den Sechzigern und frühen Siebzigern eine tiefe Sehnsucht nach Versöhnung, die Freundschaft mit den USA, Frankreich und Großbritannien wurde zelebriert. Ja, es gab auch eine Sehnsucht nach Versöhnung mit Russland. Kosakenkleidchen waren in Mode, Iwan Rebroff mit Bart und Pelzmütze sang Schlager, die nach russischer Seele klangen. Alexandra sehnte sich nach der Taiga und dem Klang der Balalaika, und wer fit genug war, tanzte Kasatschok.

Und irgendwann in den neunziger Jahren schien es wirklich möglich, dass Militär und Krieg überwindbar wären, dass Versöhnung Wirklichkeit werden könnte.

Heute ist die Idee des Friedens, des miteinander Existierens, der Zusammenarbeit weiter weg als ich mir das jemals habe vorstellen können. Keine Frage: Der „Westen“ mag seinen Anteil daran haben, dass die Welt aussieht, wie sie eben aussieht. Aber den Angriffskrieg in der Ukraine hat Russland begonnen, ohne angegriffen worden zu sein. Und so kann ich der Ukraine nicht das Recht absprechen, sich zu verteidigen, und ich kann mich auch nicht reinen Gewissens gegen Waffenlieferungen aussprechen. Die Ideen von Wagenknecht und Schwarzer, die behaupten, es könne Verhandlungen „auf Augenhöhe“ geben, und dem Aggressor müsse Verhandlungsmasse angeboten werden, kann ich nicht teilen. Und doch: Ich will, dass Frieden das Ziel aller Politik bleibt. Ich will nicht, dass von nun an für viele Jahre wieder unendlich viele Ressourcen in Waffen und Militär fließen, Ressourcen, welche die Menschheit dringend für ihr Überleben bräuchte. Ich will mich nicht daran gewöhnen, dass über Krieg und Tod berichtet wird. Ich kann nicht akzeptieren, dass die Präzision irgendeiner Haubitze zum Faszinosum wird, dass es Personen, die ich vorher für Pazifist:innen gehalten habe, tonnenschwere Vernichtungsmaschinen plötzlich liebevoll und verniedlichend „Leo“ nennen. Ich will, bei aller Solidarität mit der angegriffenen Ukraine, nicht akzeptieren, dass Krieg und Waffen irgendwie normal sind. Ich will Abstand halten – Abstand zum lauten Hurra bei jedem gelieferten Panzer, aber auch Abstand zu denen, die nur zu bereit sind ihrer eigenen Komfortzone zuliebe dem homophoben Autokraten in Moskau ein anderes Land zum Fraß vorzuwerfen. Und das mit dem Abstand, das werde ich dieses Jahr auf dem Ostermarsch versuchen.

Zeit zum Schreiben

 

Liebe Kieler Omas (und Opas) gegen Rechts, der Dezember naht mit Dunkelheit und schlechtem Wetter; eine perfekte Gelegenheit, um an unser Buchprojekt zu erinnern. Gern dürft Ihr auch mit uns Kontakt aufnehmen; wir leiten Eure Geschichte weiter: Omas-gegen.rechts-Kiel@t-online.de

Also: ran an den PC oder die Schreibmaschine oder den Füllhalter!

Die Hamburger*innen haben ein Buchprojekt gestartet, an dem wir Kieler Omas (und Opas) uns gern beteiligen wollen. Der folgende Text gibt Euch einen Überblick über die Details – bei Fragen nehmt gern Kontakt zu uns auf!

Liebe OMAS,

da ich immer wieder feststelle, dass selbstgeschriebene Texte und Reden der OMAS bei Aktionen gut ankommen und gefragt sind, vor allem bei jüngeren Menschen, entstand die Idee, daraus ein Buch zu machen. Das Buch soll kurzweilig sein und aus den verschiedensten kurzen Texten im Wechsel mit Bildern bestehen.

Dazu werden dann aber auch Texte benötigt. Aufgerufen ist jede OMA, die Lust hat, mitzumachen. Der Text sollte nicht länger als 1 Seite sein und unterschrieben werden mit „OMA Vorname“. Also in meinem Fall wäre das OMA Maja.

Wer mag kann auch ein Foto dazu schicken. Ist aber nicht Pflicht.

Bitte alles senden an ogr-hamburgsued@web.debis 30.01.2021

Sind die Texte gesammelt, bekommen alle Autorinnen noch mal Post, denn es müssen dann Einverständniserklärungen unterschrieben werden.

Gedruckt wird das Buch dann im Martha Press Verlag in Hamburg. Das kostet uns nichts. Der Verlag macht auch Werbung bei Zeitungen und verschickt es an verschiedene Buchhandlungen. Nach Erscheinen kann das Buch in jeder Buchhandlung bestellt werden.

Der Gewinn, den das Buch dann hoffentlich einbringt, wird paritätisch nach der Teilnahme an die Gruppen verteilt.

Frage: worüber soll ich schreiben?Antwort: über alles, was du willst und was mit den OMAS zu tun hat.

Beispielthemen:

– Warum bin ich bei den OMAS GEGEN RECHTS?

– Erlebnisse, die mich geprägt haben

– Erinnerungen aus Kriegs- oder Nachkriegszeit

– Warum bin ich gegen Nazis?

– Was bedeutet ein bestimmter Tag für mich

– Personen, die mich geprägt haben, begeistert oder erschreckt

– Erlebnis als OMAS GEGEN RECHTS

– Was bedeutet es, OMA GEGEN RECHTS zu sein

Probiert es einfach mal aus. Es ist gar nicht so schwer. Ihr erzählt doch immer wieder, warum ihr OMA seid. Erklärt euren Enkeln, was ihr macht. Diskutiert mit Fremden bei Aktionen. Und das schreibt ihr auf.

Mein Text zum Beispiel handelt davon, dass ich am Anfang oft hörte: OMAS GEGEN RECHTS, wie süß! Wie habe ich darauf reagiert? Und warum sagt das jetzt keiner mehr.

Schon jetzt vielen Dank für die Texte. Es wird ein tolles und buntes Buch.

liebe Grüße

OMA Maja aus Hamburg-Süd#

 

 

 

Buchvorstellung Marjellchen

Unsere Mit-Oma Gabriele Schreib, geboren 1949 in Schleswig,veröffentlichte Tagebuchauszüge von ihrer 2009 verstorbenen Mutter Irmgard Schreib,geb. Nern, dazu eigene Eindrücke von Reisen nach Ostpreußen unter dem Titel „Marjellchen“. Irmgard Nern erlebte die Flucht als 17-Jährige.Sie wurde 1928 in Gumbinnen (Ostpreußen) geboren.

Tagebuchautorin Irmgard Nern im Jahr 1937. Bild: privat

„Buchvorstellung Marjellchen“ weiterlesen

Buchprojekt der Omas gegen Rechts

Bücher, Tintenfass, Stift Tinte

Liebe Kieler Omas gegen Rechts,

die Hamburger*innen haben ein Buchprojekt gestartet, an dem wir Kieler Omas (und Opas) uns gern beteiligen wollen.  Der folgende Text gibt Euch einen Überblick über die Details – bei Fragen nehmt gern Kontakt zu uns auf!

 

Liebe OMAS,

da ich immer wieder feststelle, dass selbstgeschriebene Texte und Reden der OMAS bei Aktionen gut ankommen und gefragt sind, vor allem bei jüngeren Menschen, entstand die Idee, daraus ein Buch zu machen. Das Buch soll kurzweilig sein und aus den verschiedensten kurzen Texten im Wechsel mit Bildern bestehen.

Dazu werden dann aber auch Texte benötigt. Aufgerufen ist jede OMA, die Lust hat, mitzumachen. Der Text sollte nicht länger als 1 Seite sein und unterschrieben werden mit „OMA Vorname“. Also in meinem Fall wäre das OMA Maja.

Wer mag kann auch ein Foto dazu schicken. Ist aber nicht Pflicht.

Bitte alles senden an ogr-hamburgsued@web.de bis 30.01.2021

Sind die Texte gesammelt, bekommen alle Autorinnen noch mal Post, denn es müssen dann Einverständniserklärungen unterschrieben werden.

Gedruckt wird das Buch dann im Martha Press Verlag in Hamburg. Das kostet uns nichts. Der Verlag macht auch Werbung bei Zeitungen und verschickt es an verschiedene Buchhandlungen. Nach Erscheinen kann das Buch in jeder Buchhandlung bestellt werden.

Der Gewinn, den das Buch dann hoffentlich einbringt, wird paritätisch nach der Teilnahme an die Gruppen verteilt.

Frage: worüber soll ich schreiben?Antwort: über alles, was du willst und was mit den OMAS zu tun hat.

Beispielthemen:

– Warum bin ich bei den OMAS GEGEN RECHTS?

– Erlebnisse, die mich geprägt haben

– Erinnerungen aus Kriegs- oder Nachkriegszeit

– Warum bin ich gegen Nazis?

– Was bedeutet ein bestimmter Tag für mich

– Personen, die mich geprägt haben, begeistert oder erschreckt

– Erlebnis als OMAS GEGEN RECHTS

– Was bedeutet es, OMA GEGEN RECHTS zu sein

Probiert es einfach mal aus. Es ist gar nicht so schwer. Ihr erzählt doch immer wieder, warum ihr OMA seid. Erklärt euren Enkeln, was ihr macht. Diskutiert mit Fremden bei Aktionen. Und das schreibt ihr auf.

Mein Text zum Beispiel handelt davon, dass ich am Anfang oft hörte: OMAS GEGEN RECHTS, wie süß! Wie habe ich darauf reagiert? Und warum sagt das jetzt keiner mehr.

Schon jetzt vielen Dank für die Texte. Es wird ein tolles und buntes Buch.

liebe Grüße

OMA Maja aus Hamburg-Süd#

 

Ein paar technische Hinweise noch:

Die Texte sollten 1 Seite lang sein, wenn möglich in Schriftart ARIAL, Größe 12 pt. Und bitte als Textdokument, nicht als pdf schicken!

Die Texte werden bei Maja unter vollem Namen gespeichert; im Buch taucht aber nur der Vorname auf, also „Oma Marion“. Im Vortext wird aber jede Gruppe genannt, die sich beteiligt.

Das Vorwort wird übrigens Gerda Smorra schreiben – unsere Gründungs-Oma!

 

 

Oma erzählt

Ob frau im Alter alles besser weiß, wollen wir mal dahingestellt sein lassen. Aber dass wir viel erlebt haben, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.

Und genau darum geht es uns jetzt:

Wir suchen Eure Erlebnisse: Lustiges, Berührendes, Anekdoten, Ärgerliches: Was war der Anlass Eurer ersten Demonstration? Mit wem hattet Ihr schon mal eine heftige Diskussion? Über welche*n Politiker*in habt Ihr Euch schon damals geärgert? Was gibt es aus den letzten 20 Jahren – oder auch von noch viel früher – zu erzählen?

Schickt uns Eure Texte, die wir dann auf unserer Homepage veröffentlichen werden. Wir möchten mit den Geschichten über unsere und Eure politische Arbeit dem Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus zum 20. Jubiläum gratulieren; auf der Homepage des Runden Tisches wird ein Link zu unseren Texten führen.

Schickt Euren Beitrag gern an unsere Kontaktadresse Omas-gegen.rechts-Kiel@t-online.de.