Preetzer OMAS für AfD Verbot

Eine Stellungnahme von Liane Junge aus Preetz

Auch wenn wir, wie der Wind bei uns im Norden, durchaus auch ein wenig schwanken, so haben wir uns doch entschlossen die Kampagne AFD-Verbot JETZT zu unterstützen.

Uns treibt das Gefühl an, einfach nichts zu versäumen, was in dieser Situation getan werden kann, auch wenn es eine höchst repressive Maßnahme ist. Dabei ist uns vor allem wichtig, den politischen Diskurs in unserer Gesellschaft voranzubringen, wachzurütteln und erneut zu entfachen. Medien, etablierte Parteien und viele andere agieren aus unserer Sicht nicht nur viel zu lasch, sondern betätigen sich regelrecht als Steigbügelhalter,indem sie u.a. Sprache und Forderungen übernehmen.

In kleinen Gemeinden haben wir erlebt, wie schnell es passiert, dass AFD Vertreter:Innen sich einnisten, jede Schwäche der etablierten demokratischen Partien ausnutzen – und auf der Straße dann umso radikaler agieren. Die Nachrichten, dass und wie sich die AFD ideologisch und praktisch, aufrüstet häufen sich ( Hass, Hetze, Drohungen gegen engagierte Menschen,Verteilen von Stichwerkzeugen während einer Wahlkampfveranstaltung, Bildung von Kampfsportgruppen usw.). Hass und Rassismus werden legitimiert.Wenn andere Mittel versagen, müssen wir auch ein Parteiverbot in Erwägung ziehen. Das Privileg der Parteienfreiheit darf nicht missbraucht werden, um die Freiheit anderer zu zerstören. Das Parteienverbot ist kein Gedanken – sondern ein Organisationsverbot und steht, wie wir heute feststellen müssen, leider aus „gutem Grund“, in unserem Grundgesetz.

Für die OMAS GEGEN RECHTS Preetz

Liane Junge

Veranstaltung zur Kampagne AFD Verbot Jetzt am 12.11.2024 , 19.00 h, in Kiel in der Pumpe.

Lange Nacht in Kiel

2 Oktober 2024 – am Vorabend des Feiertags war in Kiel – und in vielen anderen Orten – eine Menge los: Unter dem Titel „Lange Nacht der Demokratie“ gab es überall in der Stadt was zu sehen und zu hören. Die Kieler OMAS GEGEN RECHTS waren der Einladung ins Gewerkschaftshaus gefolgt, wo sie unter dem Motto „Beschirmen was uns beschirmt“ im Treppenhaus eine viel beachtete Installation aus OMA Schirmen und Sprüchen für die Demokratie anbrachten.

Engagierte OMAS hatten sich eingefunden, um den Infotisch zu betreuen.
Auf einer Pinnwand fanden Gedanken und Anregungen zum Thema Demokratie Platz.

 

So macht die Arbeit Spaß!

Bericht vom Workshop der Kieler OMAS GEGEN RECHTS

Samstag, 28. September 2024, morgens um 10:00 in der Pumpe, dem Kommunikationszentrum in der Kieler Innenstadt. Eigentlich ist das Zentrum noch geschlossen, aber trotzdem herrscht reges Treiben. Plakate werden aufgehängt, Leckereien auf den großen Tisch in der Ecke gestellt, Stühle gerückt. Zum zweiten Mal veranstalten die Kieler OMAS GEGEN RECHTS einen Workshop. Unter dem Motto „Alles hängt mit allem Zusammen“ fanden sich Arbeitsgruppen zusammen, um zu den Themen Migration, Kommunikation, Struktur und Entscheidungsfindung neue Medien, Sichtbarkeit und Präsenz, Verbindung zu jungen Menschen Ideen zu sammeln und Konzepte zu entwickeln.

Das OMA Treffen wurde diesmal nach der Barcamp Methode abgehalten: Die Gruppen diskutieren in einem festgelegten Zeitraum und halten ihre Ideen fest. Nach Ablauf der Zeit werden die Ideen vorgestellt, dann geht es in die nächste Diskussionsrunde. Die OMA-Lieder zu Beginn und ein musikalischer Abschluss durften ebenso wenig fehlen wie die vielfältigen mitgebrachten Leckereien für das Buffet.

Und wie ist der Workshop bei den Beteiligten angekommen? Hier ein paar Stimmen:

OMA Sabine:

Es hat Spaß gemacht zusammen mit anderen Gleichgesinnten Themen zusammen zu tragen, zu erarbeiten und unterschiedlichste Aspekte einfließen zu lassen. Am Schönsten ist aber, dass wir an den Themen dran bleiben und uns aktiv für unsere demokratischen Ziele einsetzen.

OMA Christiane S.

Als „frischgebackene“ Oma war der Workshop erst meine 3. Veranstaltung und entsprechend gespannt kam ich Samstagmorgen in die Pumpe.

Das Orgateam empfing uns mit einem informativ und liebevoll vorbereiteten Arbeitsraum, der durch unsere Mitbringsel für das leckeer Buffet kulinarisch ergänzt wurde.

Für mich folgte ein rundherum erfüllender, motivierender und super organisierter Tag.

Von Singen, Tanzen, Schmausen bis hin zu Diskutieren, Ideen sammeln und neue Projekte planen, war alles dabei.

Ich habe die Atmosphäre als konstruktiv, manchmal kontrovers, aber immer wertschätzend empfunden.

Wir haben konzentriert an Themen gearbeitet und das Orgateam hat mitgewirkt und gleichzeitig in netter Weise auf zeitliche Disziplin geachtet.

Ehe ich mich versah, war ich schon Initiatorin einer neuen Arbeitsgruppe zum Thema: Verbindung der OMAS zu Kindern und Jugendlichen.

Aber auch die Themen der anderen AG`s fand ich sehr reizvoll, z.B. Kommunikation innerhalb der größer werdenden Gemeinschaft der OMAS , sowie die Einbindung neuer Teilnehmer*innen, Migration oder Arbeit in den besonders betroffenen Stadtteilen.

Beim Vorstellen der AG´s im Plenum ergab sich, Oh Wunder, die Erkenntnis:

ALLES HÄNGT MIT ALLEM ZUSAMMEN“.

Mit bester Laune radelte ich am späten Nachmittag in der Herbstsonne an der Kiellinie nach Hause und freue mich schon jetzt auf die nächsten OMA-Treffen, sowie die Fortsetzung der Arbeit in unserer neuen Arbeitsgruppe.

Danke an das Orga-Team und alle anderen Mit-OMAS für diesen Tag.

OMA Renate

Bei unserem Workshop hat mich wieder einmal beeindruckt, wie diszipliniert, konzentriert und an einem Ergebnis orientiert wir OMAS arbeiten. Und das alles auf basisdemokratischer Grundlage, allein an unseren Leitlinien orientiert – in einer offenen, warmherzigen Atmosphäre. Toll finde ich auch, wie sich unsere unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen ergänzen. Nun freue ich mich darauf, dass wir die von uns entwickelten Themen der Arbeitsgruppe „Schule und Jugend“ in Kürze gemeinsam anpacken.

OMA Helga

Ganz herzlichen dank erstmal an das Orgateam👏 und dann alle OMAS, die zum Gelingen beigetragen haben.Das Buffet hat mich optisch umgehauen. dieBeiträge und die Kreativität und Herzlichkeit in unserem Kreis begeistert mich und gibt mir Hoffnung.

OMA Christiane B.

Das Orgateam hatte den Workshop sehr gut vorbereitet und zeitlich strukturiert. Die Zeitwächterin Frauke hat einen tollen Job gemacht.

Die Einstimmung mit Oma Liedern, diesmal begleitet von unseren Liedaufnahmen für Stände oder andere Aktivitäten, war wunderbar.

Nachdem alle Themen vorgestellt und gesammelt waren, haben sich Arbeitsgruppen gebildet, die 2x 45 Minuten zum Thema diskutiert und Handlungsoptionen überlegt haben.

Ich war in der Gruppe, die sich dem Thema: Mehr Präsenz der OgR in den Kieler Ortsteilen mit hohen AFD Wähleranteilen (Mettenhof, Elmschenhagen, Dietrichsdorf/Ellerbek) beschäftigt hat. Ist das Ostufer in Kiel wie der Osten Deutschlands? Wie können Bündnisse, die sich in den Ortsteilen für die Demokratie engagieren durch die OgR unterstützt werden? Besuch von OgR bei Treffen der Bündnisse. Planung von gemeinsamen Infoständen oder Veranstaltungen. Präsens in den Ortsbeiräten………

Der Abschluss mit dem Tanz, angeleitet von Oma Ute war ein wunderbarer, gemeinschaftsstiftender Abschluss eines tollen Tages. DANKE 

Unser gemeinsames Mitbringbuffet war großartig, Vielfalt pur

(Ich bin sehr dankbar eine von den OgR Kiel sein zu dürfen).

OMA Frauke

Alle OMAS kamen gut gelaunt und motiviert zusammen. Zur Begrüßung sangen Liane und Steffi ein Liedchen:

Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Oma

Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Oma

Seht euch mal die Oma an, wie die Oma kämpfen kann

Auf der Mauer, auf der Lauer sitze ne starke Oma.

Die Sammlung der Themen, die den OMAS unter den Nägeln brennen, war lang, umfangreich und gehaltvoll und machte Lust auf Arbeit in den AGs.

Die Räumlichkeiten in der Pumpe waren gut, die Arbeitsatmosphäre klasse, die Pausen waren schön und ungemein schmackhaft. Das Büffet wie immer OMA-Spitzenklasse.

Die Ergebnisse der AGs machen Lust auf weitere Arbeit und ergaben viel gute Impulse. Besonders wunderbar fand ich:

Kieler Glück“ – Geschichten gelungener Integration in Kiel

Jugend und OMAS zusammenbringen – „Doppelklick statt Doppelherz“

Danke an OMA Manuela!

Lange Nacht der Demokratie 2024

Am 2. Oktober 2024 findet zum ersten Mal in Schleswig-Holstein die Lange Nacht der Demokratie statt. Ziel der Veranstaltung ist es, Begegnung und Austausch zur Bedeutung unserer Demokratie zu ermöglichen. In vielfältigen Formaten wird an verschiedenen Orten in Kiel über Demokratie philosophiert, diskutiert und gestritten. Dazu gibt es Musik, Kunst und Kulturveranstaltungen.

Alle Infos findet Ihr hier:

Die OMAS GEGEN RECHTS sind selbstverständlich auch dabei. Ihr findet uns im Gewerkschaftshaus in der Legienstraße, wo Ihr eine Installation der OMAS bewundern könnt.  Ab 17:00 gibt es  Gespräche, eine Führung durch das Gewerkschaftshaus mit seiner wechselvollen Geschichte, einen Film, und natürlich unseren funkelnagelneuen Flyer

Lange Nacht der Demokratie – 2. Oktober 2024

Am 2. Okobter wird zum ersten Mal die „Lange Nacht der Demokratie“ in Kiel an sieben Orten gefeiert. Die OMAS GEGEN RECHTS beteiligen sich mit einer Schirminstallalation unter dem Motto „Demokratie: Schützen, was uns schützt“ im Gewerkschaftshaus.

Kommt vorbei und unterstützt die OMAS und OPAS, die das vorbereitet haben!

Neben unserer Aktion gibt es weitere interessante Angbote im Gewerkschaftshaus. Es wird u.a. der eindrucksvolle Film „Einmal und nie wieder“, ein Dokumentationsfilm mit und über Marianne Wilke (Zeitzeugin der Kriegs-und Nachkriegszeit), um 17:30 gezeigt, ebenso der Film „Die mutigen 56“ zum Werftstreik in Kiel um die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall um 18.30. Unter dem Motto „Starke Stimmen“ könnt ihr an einem Bühnenporträt über Frauen, die enorme Beiträge zur Demokratie geleistet haben, teilnehmen, Beginn 18:00.

Welche Angebote es ansonsten in Kiel gibt, kann folgendem Link entnommen werden: https://www.politische-bildung.sh/lndd/kiel.html

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„Demokratie: Schützen, was uns schützt!“
Unter diesem Motto steht die Schirm-Installation der OMAS GEGEN RECHTS der Ortsgruppe Kiel im Treppenhaus des Gewerkschaftshauses. Sie wurde anlässlich der Langen Nacht der Demokratie am 2. Oktober 2024 eingerichtet.

Wir leben in Deutschland in einem demokratischen, freiheitlichen Rechtsstaat. Das ist für uns tagtäglich eine Selbstverständlichkeit! Aber die Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie muss immer wieder neu erstritten und ihr Wert im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Darauf machen uns alle die engagierten Frauen aufmerksam, deren Stimmen wir unter den
Schirmen versammelt haben. Es sind mutige Frauen aus aller Welt, Frauen aus allen sozialen Schichten und Berufen. Ihnen allen gemeinsam ist die oft leidvolle Erfahrung des Verlustes von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Sie ermahnen uns, wachsam zu sein und uns für die Demokratie einzusetzen.

Nicht ohne Grund haben die Mütter des Grundgesetzes – Helene Weber, Elisabeth Selbert, Frieda Nadig und Helene Wessels – gemeinsam mit den 61 Parlamentariern im Artikel 1 des Grundgesetzes 1949 festgeschrieben: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das Deutsche Volk bekennt sich
darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Die OMAS GEGEN RECHTS wurden Ende 2017 in Wien gegründet und bestehen mittlerweile als parteiunabhängige Initiativen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol. In eigenständig agierenden Ortgruppen wenden sie sich gegen den in ihren Ländern aufkeimenden Rechtsextremismus, gegen Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und
Fremdenfeindlichkeit. Sie setzen sich ein für Vielfalt, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Verantwortung, Teilhabe und Solidarität. Im September dieses Jahres wurden die OMAS GEGEN RECHTS mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

Wir müssen die Demokratie jetzt schützen, uns ihres Wertes jetzt bewusst sein, nicht erst, wenn wir sie verloren haben! „Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern.“ (Annemirl Bauer, deutsche Malerin und Grafikerin, 1939-1989)

Wenn Du Dich mit den Frauen unter den Schirmen solidarisieren möchtest, schreib ein kurzes Statement auf eine der ausliegenden Karten und wir fügen Deine Stimme hinzu.
OMAS GEGEN RECHTS, Ortsgruppe Kiel

(Text zur Schirminstallation)

Erklärung der Kieler OMAS GEGEN RECHTS

Erklärung der Kieler OMAS GEGEN RECHTS zu den Wahlergebnissen in Thüringen und Sachsen

Was Demokratinnen und Demokraten verhindern wollten, ist nun geschehen: Das erste Mal seit 1945 ist in Thüringen aus demokratischen Wahlen eine rechtsextremistische, faschistische Partei als Siegerin hervorgegangen, eine Partei, die erklärtermaßen unsere demokratische Grundordnung zerstören will. Auch in Sachsen erhielt sie mehr als 30 % der Stimmen. Wie konnte es dazu kommen und wie kann ein weiteres Erstarken der äußersten Rechten verhindert werden?

In den vergangenen Monaten mussten wir leider erleben, wie die demokratischen Parteien in ihrer Schwerpunktsetzung von der AFD vor sich hergetrieben wurden. Die AfD hat es geschafft, die öffentliche Debatte von den wirklichen Problemen weg auf die sogenannte irreguläre Migration zu lenken. So wird weiter die Erzählung gestärkt, dass die Migration, die hier Schutz suchenden Menschen die Ursache für alle gesellschaftlichen Probleme wären.

Schon vor dem entsetzlichen Terrorakt in Solingen hatte der Überbietungswettbewerb der Parteien um die Verschärfung von Maßnahmen gegen „irreguläre“ Migration eingesetzt. Die rassistischenRessentiments, die die Politik bedient, richten sich jetzt ausgerechnet gegen Menschen aus Afghanistan und Syrien, die vor Terror und Bürgerkrieg geflohen sind.

Hilft es im Kampf gegen den Rechtsextremismus, deren Menschenfeindlichkeit zu übernehmen?

Ausgrenzung, gleich ob von Geflüchteten, sozial Benachteiligten oder irgendeiner anderen

Minderheit ist kein Ersatz für die Entwicklung notwendiger Strategien für eine zukunftsfähige Gesellschaft.

Die politischen Parteien müssen sich auf ihre gesellschaftlichen Aufgaben besinnen:

Dazu gehören existenzsichernde Löhne, bezahlbare Mieten, eine gute Gesundheitsversorgung für

alle, Investitionen in Bildung und Infrastruktur und eine gerechte Besteuerung aller Einkommen, insbesondere die Besteuerung sehr hoher Vermögen.

Wir laden alle dazu ein, mit uns und anderen demokratischen Organisationen jetzt noch lauter unsere Stimme zu erheben

für ein menschenwürdiges Leben Aller ohne Existenzängste

für eine sozialgerechte, offene und demokratische Gesellschaft

für eine gerechte Verteilung der Kosten aktueller Krisen.

Ein großer Erfolg für die OMAS GEGEN RECHTS

Am Wochenende vom 2. bis zum 4. August haben die OMAS GEGEN RECHTS in Erfurt ihren Bundeskongress abgehalten. Unsere OMAS Ingrid und Manuela waren vor Ort.

Manuela war so freundlich, ihre Eindrücke zu schildern und ein paar Fotokollagen zur Verfügung zu stellen.

Ich hatte die große Ehre und das Glück, mit einer weiteren OMA aus Kiel zum Bundeskongress nach Erfurt zu fahren.
Meine Mit-OMA Ingrid war bereits am Freitag, 2.8. in Erfurt und hat ab 16 Uhr an der ersten Begrüßung teil genommen.
Für mich begann der Kongress im Landtag von Thüringen am Samstag um 9:30 Uhr.
Nachdem ich von den OMAS (und OPAS) aus Erfurt herzlich willkommen geheißen wurde, alle meine Fragen geduldig beantwortet wurden, begann für mich ein spannender und bewegender Samstag.


Die Begrüßungsworte von der Landtagspräsidentin Birgit Pommer, Ministerpräsident Bodo Ramelow und auch von Frau Charlotte Knobloch waren wohlwollend und ermutigend.
Mir ist der Satz „Meine Nationalität ist Mensch“ aus den Begrüßungen im Kopf geblieben.
Nach einem sehr interessanten Vortrag von Professor Andreas Zick sammelten sich die 300 angereisten OMAS in 14 verschiedenen Workshops.
Und um 16 Uhr zogen wir als großer Demo-Zug vom Landtag Richtung Zentrum. Mit Musik, Gesang, Schildern, Fahnen, und Rollatoren zogen um die 600 bis 700 TeilnehmerInnen zum Bahnhof und durch die Stadt. Ich war berührt und glücklich über diese große Menge an Menschen, die es wagte, dort in Thüringen Haltung gegen „Rechts“ zu zeigen.

Die Menschen in der Stadt reagierten nicht alle freundlich auf uns, und dies machte für mich den Unterschied zur Situation im Norden spürbar. Nach 2 Stunden endete der Samstag für uns im Kulturquartier, wo die Bigband der Erfurter Musikschule (lauter junge Menschen) für uns tolle Musik machte.So klang der Abend mit Musik, Tanz und Gesprächen aus.

Nix wie weg!

Am Sonntag, dem 4.8. fand noch der wichtige Abschluss im Landtag statt.
Die Ergebnisse der Workshops wurden kurz und knackig präsentiert und im Anschluss wurde noch eine „Abschlusserklärung der OMAS GEGEN RECHTS“ beschlossen.
Ich fühle mich nach diesem Wochenende beschenkt, bereichert und dankbar.
Die Organisation und Gastfreundschaft war großartig!


Vielleicht nehmen auch die anderen OMA-Gruppen aus ganz Deutschland den Schwung in ihre Bündnisse mit und arbeiten weiter an den Themen, die bei diesem Kongress aufgekommen sind…

 

Und noch ein paar Presse- und Medienlinks:

https://www.deutschlandfunk.de/nachrichten-dlf-f2556a38…

https://www.zeit.de/…/omas-gegen-rechts-thueringen…

https://www.instagram.com/reel/C-N5yUzodKO/?igsh=MTNudTg4ZDY5ajBiZg==

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy84OTdmYTFmZC1kMjA4LTRkMjYtOWJhNi1lZTdhNmUzODIyOTQ/

https://taz.de/Omas-gegen-Rechts-Bundeskongress/!6027726/

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/erfurt/omas-gegen-rechts-demo-104.html

 

 

 

Widerstand & Verantwortung Teil 2

Am Mittwoch, 31.07. kamen wir Kieler OMAS in den Genuss einer Sonderführung durch die Ausstellung „Widerstand&Verantwortung“ durch die Kuratorin, Anja Manleitner.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Oskar Kusch, U-Bootkommandant, der im Kieler Marinegfängnis einsaß und 1944, im Alter von 26 Jahren, hingerichtet wurde.

Abschiedsbrief an den Vater

Anja Manleitner gab einen lebendigen Einblick in das Leben Oskar Kuschs.

Geprägt durch seine Jugendjahre in einer Gruppe der Bündischen Jugend, die sich nach 1933 gegen die Vereinnahmung durch die Hitlerjugend stellte und sich so politisierte, ging Kusch zur Marine, nicht zuletzt um politischer Verfolgung zu entgehen. Einer seiner Offiziere denunzierte den bei der Besatzung beliebten Kommandanten, und so kam es zur Verhaftung und zu Verurteilung, unter anderem wegen „fortgesetzter Zersetzung der Wehrkraft“

Bedrückend waren die Eindrücke von den Haftbedingungen, die Enge und Düsternis der Todeszellen und die bürokratischen Regularien der Hinrichtung, denn auch Mord musste seine Ordnung haben. Zeitweise begleitete uns die Klanginstallation von Herrn Penschuck – Vogelgezwitscher, die Schritte der Wachen, Türen und Motoren der LKW, mit denen die Delinquenten zur Hinrichtung gebracht wurden – dazu Abschiedsbriefe und Zeichnungen – das alles machte für uns die Beklemmung des jungen Todeskandidaten fühlbar.

Eine der Todeszellen

 

Nach dem Krieg hatte der Vater Oskar Kuschs ein Strafverfahren gegen den Vorsitzenden Richter Karl-Heinrich Hagemann angestrengt, der seinen Sohn zum Tode verurteilt hatte. Dass die Richter am Kieler Landgericht nach 1945, die ihre Ämter aus der Nazizeit beibehalten hatten, Hagemann freisprachen, weil sie in dem Todesurteil „kein politisches Motiv“ erkannten, ist ein weiteres beklemmendes Detail.

Nach einer spontanen Sammlung unter den 14 Teilnehmer*innen konnten wir uns nicht nur sehr herzlich bei Anja Manleitner bedanken, sondern ihr auch eine kleine Geldspende für ihren Verein überreichen.

Die Ausstellung über Oskar Kusch wird noch bis zum 7. September 2024 gezeigt; Details und Termine findet Ihr auf der Homepage www.oskarkusch.de

 

Ein Post von Anja Manleitner nach der Führung mit uns