Seit Oktober ist in Kiel Dienstags immer von 16:00 bis 18:00 Uhr Mahnwache. OMAS aus den verschiedenen Arbeitsgruppen stehen dann am Heinrich-Ehmsen-Platz am Eingang des neuen Rathauses.
An diesem Dienstag war es die AG Migration, welche die Mahnwache gestaltet hatte.
Die Stadt bunt erleuchtet, Weihnachtsmusik, die Menschen in Hektik – es bleibt wenig Raum für Besinnung. Für die AG Migration eine Gelegenheit, insbesondere an das Schicksal von Kindern zu erinnern, die überall auf der Welt in Kriegs- und Krisengebieten Gewalt ausgesetzt sind, hungern, keine medizinische Versorgung bekommen.
Ihr Kinderlein kommet – ein ernster, zutiefst menschlicher Wunsch, der weit über den sentimentalen Kitsch der „deutschen Weihnacht“ hinausgeht – und des Titels des Weihnachtsliedes, das die AG für die Mahnwache umgedichtet hat.
So langsam wird es ungemütlich – die AfD, die schon längst hätte verboten werden müssen, gründet in Gießen eine neue Jugendorganisation, an der nur der Name neu ist. Alles, was sich vorher in der Jungen Alternative getummelt hat, sitzt auch jetzt wieder auf dem Podium.
Die Polizei reagiert in Gießen mit exzessiver Gewalt, dem Fraktionsvorsitzenden der Union fällt nichts besseres ein, als die friedlich Demonstrierenden als „linken Mob“ zu diffamieren, und der andere Teil der Regierung schaut dem Trauerspiel mit dröhnendem Schweigen zu.
Wie viele andere OMA Gruppen auch, brachten am Samstag, dem 29.11.25 die Kieler OMAS GEGEN RECHTS ihren Protest laut und bunt auf die Straße.
Mehr als 20 OMAS hatten sich am Kieler Dreiecksplatz versammelt, um unter dem Motto „Bunte Welt statt brauner Nachwuchs“ mit einer tollen Choreographie und OMA-Liedern auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die von der neuen faschistischen AfD-Jugend ausgehen.
Der gemütliche Kaffetisch, Naschkram unter dem Motto „Marzipan statt Naziwahn“ und gehäkelte Glückswürmchen animierten viele Menschen, einen Moment zu verweilen, während viele andere in vorweihnachtlicher Hektik vorüber eilten – meist jedoch mindestens mit einem „Däumchen hoch“, einem Lächeln und ein paar ermunternden Worten.
Auch der Nikolaus zeigt sich solidarisch.
Hanne und Marion machten in ihren Reden deutlich, wie sehr die Nachwuchsorganisation der AfD in der rechtsextremistischen Szene verankert ist, wie stark die Verbindungen zu Gruppierungen wie der Identitären Bewegung sind, und wie gefährlich deshalb die „Generation Deutschland“ als Kaderschmiede einer ohnehin schon rechtsradikalen Partei ist.
Marions Rede:
Bunte Welt statt brauner Nachwuchs – so lautet das Motto unserer heutigen Protestveranstaltung.
Heute in Gießen will die AfD ihre Jugendorganisation gründen. Zu dieser Stunde sind in Gießen Zehntausende auf der Straße, um friedlich gegen diese Neugründung zu protestieren, und viele OMAS GEGEN RECHTS aus dem ganzen Bundesgebiet werden dabei sein.
Dass es überhaupt zu dieser Neugründung kommen kann, zeigt das klägliche Versagen, der viel beschworenen politischen „Mitte“, wenn es darum geht, die Demokratie und ihre Werte konsequent zu schützen.
Demonstrationen von Hunderttausenden, unzählige Petitionen, Bürgerinitiativen zum Verbot bis hin zur Initiative „Prüf“, die im vergangenen Monat aktiv wurden – weder Bundesrat, noch Bundestag und schon gar nicht die Bundesregierung haben sich entschließen können, endlich ein Verbot der AFD durch das Bundesverfassungsgericht prüfen zu lassen.
Anfang des Jahres stnd die „Junge Alternative“ kurz davor, wegen erwiesenen Rechtsextremismus verboten zu werden, deshalb wurde sie eilig aufgelöst, um sie aus dem Fokus zu nehmen.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die neue AFD Jugend weniger extremistisch und weniger radikal sein wird. Der designierte Vorsitzende, Jean-Pascal Hohm, wird vom Verfassungsschutz als „im Rechtsextremismus sozialisiert“ und in der „rechtsextremen Subkultur bestens vernetzt“ beschrieben.
Der Hauptunterschied dürfte sein, dass die Mutterpartei nun intensiver mit ihrem Nachwuchs verzahnt ist. Wer in der neuen Organisation mit dem völkisch anmaßenden Namen „Generation Deutschland“ ist, muss Mitglied der AfD sein. Die Führung der AfD erhofft sich so, zum einen, allzu krawalliges Auftreten der Jungen unterbinden zu können. Vor allem aber wird die Jugendorganisation Kaderschmiede sein: Personen, die mit rechtsextremen Vorfeldgruppierungen wie der Identitären Bewegung bestens vernetzt sind, werden unweigerlich in die Führungsriege der Mutterpartei aufrücken.
So ist es sichergestellt, dass rassistische Überzeugungen, ein völkisch-nationalistisches Weltbild und das Ausgrenzen von Minderheiten in der „Altpartei“ stets durch jüngere Vertreter lebendig und wirksam bleiben.
Das Personaltableau des neu zu wählenden Vorstands lässt Schlimmes erahnen: Die designierten Vorstandsposten werden allesamt von ehemaligen Junge Alternative Kreis- und Landesvorsitzenden besetzt: Hohm aus Brandenburg, Maxhuni aus Niedersachsen, Behr aus Rheinland-Pfalz, Heinz aus Nordrhein-Westfalen. Es sind Extremisten dabei, zum Teil mit NPD Vergangenheit, Burschenschafter.
Gegendert habe ich übrigens mit voller Absicht nicht: Neben dem ganzen Pandämonium, das ich hier als Kandidaten aufgezählt habe, gibt es nur eine einzige Frau, eine Reinhild Goes, die sich um einen Vorstandsposten bewirbt. Die „Generation Deutschland“ wird ein Männerbund sein. Für die Interessen und Rechte von Frauen ist also ebenfalls kein übermäßiges Engagement zu erwarten.
Wir brauchen keine neue faschistische Jugendorganisation
Wir brauchen auch keine Parteien der bürgerlichen Mitte -allen voran die Unionsparteien – die sich in Inhalt und Sprache immer näher an die Rechtsextremen heranwanzen.
Wir brauchen Demokratinnen und Demokraten, die sich in ihrem Handeln und in ihrem Sprechen deutlich und klar von den faschistischen, menschenverachtenden Positionen der AfD und ihrem braunen Nachwuchs abheben.
Wi brauchen eine sichere Zukunft in einer freiheitlichen, sozial gerechten Gesellschaft. Eine Zukunft, in der Rassismus, Ausgrenzung und Hass keinen Platz haben. Dafür stehen wir heute hier!
Danke, dass Ihr hier seid und danke für Eure Aufmerksamkeit!
Hannes Rede:
Solidarität mit den Aktionen gegen die Gründung der AFD-Jugendorganisation.
Seit heute Morgen demonstrieren Zehntausende von Menschen gegen die Gründung einer neuen Jugendorganisation der AFD in Gießen. Um 6:32 Uhr war im Liveticker der tagesschau zu lesen: „Massive Verkehrsbehinderungen auf dem Gießener Autobahnring, die Polizei kontrolliert die Zufahrten zur Weststadt, die Lahnbrücken sind nicht befahrbar. Erste Züge von Demonstranten sind unterwegs.“ Die Bahn warnt vor Verspätungen in der Region.
Zehntausende von Menschen, moblilisiert von über 30 Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligen sich han den Aktionen gegen die Neugründung der Jugendorganisation der AFD.
Ein Blick auf die Fakten zeigt warum das richtig und notwendig ist.Anfang des Jahres löste sich der Verein „Junge Alternative“, die de Jugendorganisation der AFD auf, um einem Vereinsverbot wegen gesichertem Rechtsextremismus zuvorzukommen.
Heute soll die Jugendorganisation als Teil der AFD neu gegründet und so enger an die „Mutterpartei“ angebunden werden. Vermutlich mit dem Namen „Generation Deutschland“. Ein bisschen mehr Kontrolle der Krawalljugend ist von der Parteiführung gewünscht. Aber die Anbindung an das gesamte rechtsextremistische Vorfeld wie z.B. die „Identitäre Bewegung“ soll erhalten und genutzt bleiben.
Das beweist ein Blick auf das Personaltableau. Der designierte Vorsitzende Hohm (der eine beachtliche rechte Karriere hinter sich hat) erklärte gegenüber der Presse, Deutschland müsse „als Land der Deutschen erhalten bleiben“, das „Vaterland vor dem Untergang bewahrt werden“. Denn, so Hohm „Wer also das Staatsvolk sukzessive durch Einbürgerung ersetzt, verändert Deutschland nicht, sondern schafft es ab.“
Dass nur eine Frau für den Vorstand kandidieren wird – geschenkt. Es wird ein Männerbund, bestens vernetzt mit Farben tragenden, schlagenden, rechtsextremen Burschenschaften.
Aus Schleswig-Holstein kandidiert Kevin Dorow für den Vorstand, Kreistagsabgeordneter in Rendsburg-Eckernförde. Er ist Mitglied der Hamburger Burschenschaft Germania. Die wirbt auf Facebook mit „Männer – Studenten – Germanen – Werde wie wir!“
Alice Weidel, Tino Chrupalla und Alexander Gauland auch der Faschist Höcke machen den jungen Rechten ihre Aufwartung.
Zudem wird der AFD-Jugend das große Angebot rechter Infokanäle präsentiert. 26 Infostände deutscher und europäischer rechtsextremer Vereine, Verlage, Organisationen werden vor Ort sein. Vom Anbieter für rechte Aufkleber bis Nius ist alles vertreten.
Ich habe mir zugemutet einen Artikel zum Event im aktuellen „Deutschland-Kurier,“ zu lesen. Das ist eine Online-Zeitung mit dem Untertitel „Heimat, Identität, Freiheit“, Sie fasst Gründe und Ziele der Neugründung der Jugendorganisation zusammen:
Der designierte Vorsitzende habe das erklärte Ziel „frühere Gräben zwischen Jugendverband und Mutterpartei zu überwinden.“ Sein Ziel sei es einen Beitrag zur Professionalisierung der AFD zu leisten und er sähe den neugegründeten Jugendverband nicht zuletzt als Kaderschmiede für die AFD. Überdies sei natürlich ein Teil einer Parteiorganisation weniger leicht zu verbieten als ein Verein.
Es ist also kein Skandal, dass Zehntausende gegen diese Neugründung auf der Straße sind. Der Skandal besteht darin, dass die Parteien der demokratischen Mitte, dass die Bundessregierung, der Bundesrat und der Bundestag sich nicht entschließen konnten, können und wollen, dem verfassungsfeindlichen Treiben der AFD ein Ende zu setzen – ganz einfach, indem sie das Bundesverfassungsgericht ein Verbot der AFD prüfen lassen.
Stattdessen erleben wir immer wieder Annäherungen an inhaltliche Positionen der AFD, erleben wir wie Teile dieser Parteien – vor allem der CDU – die AFD endlich als „ganz normale“Partei behandeln wollen und sich ihren Positionen annähern.
Wir OMAS GEGEN RECHTS sagen: Nein, unsere Demokratie braucht keine Normalisierung einer rechtsextremistischen Partei und ihrer Jugendorganisation – unsere Gesellschaft braucht eine Politik von Demokraten und Demokratinnen, die sich klar von den Positionen der AFD abhebt.
Wir OMAS GEGEN RECHTS wünschen und fordern eine freiheitliche, sozial gerechte Gesellschaft, eine Gesellschaft, die Menschen nicht ausgrenzt. Wir brauchen eine Gesellschaft ohne Rassismus, Ausgrenzung und Hass.
Faschismus ist keine Meinung! Faschismus ist ein Verbrechen!
Wir alle kennen das: Schnell kommt die Diskussion auf das alles beherrschende Thema: Migration. Manchmal verschlägt es einer einfach die Sprache. Und da kann es ganz hilfreich sein, ein paar Daten und Fakten und vernünftige Gegenargumente zur Hand zu haben. Unsere AG Migration hat ein paar gesammelt:
Das Boot ist voll– Im Gegenteil! Um den jetzigen Lebensstandard halten zu können, braucht Deutschland eine jährliche Zuwanderung von ungefähr 400 000 Arbeitskräften. .Schon jetzt fehlt es in fast allen Bereichen an Arbeitskräften. „In 10 Jahren haben wir 5 Millionen Rentner mehr als junge Leute, die gleichzeitig in den Arbeitsmarkt eintreten“. (B. Scheil, UVM, KN 14.11.24)
Wir können nicht die ganze Welt aufnehmen – das tun wir auch gar nicht. Nach Schätzungen der UN-Flüchtlingshilfe sind Mitte 2024 weltweit ca. 122,6 Mio. Menschen auf der Flucht oder vertrieben. Die meisten Menschen landen in Flüchtlingslagern des eigenen Landes oder ihren Nachbarländern – durchweg Länder, die selbst bettelarm sind.
Auch Deutschland, als drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, ist in der Lage Menschen in Not aufzunehmen. Wir sollten uns daran erinnern, dass sich am Ende des 2. Weltkriegs durch Flucht und Vertreibung die Bevölkerung Schleswig-Holstein in kurzer Zeit fast verdoppelte – um nur ein Beispiel zu nennen. Und dass damals die Bedingungen, unter denen diee Menschen lebten, erheblich schlechter waren.
Es muss eine Obergrenze für die Aufnahme Geflüchteter geben– Krieg und Elend halten sich leider nicht an Obergrenzen. Das Asylrecht steht in unserem Grundgesetz und ist, zum Beispiel durch das Refoulement-Verbot oder die Anti-Folter-Konvention völkerrechtlich geschützt. Nach den Erfahrungen von Krieg und Faschismus ollte sich nie wieder die Situation wiederholen , dass Schutzsuchende an Grenzen abgewiesen werden. Insofern verbieten sich Zahlenspiele; die Aufnahme von Schutzsuchenden lässt sich nicht auf willkürlich definierte Kontingente begrenzen.
Die Flüchtlinge wollen doch alle nach Deutschland – aber stimmt das auch? Hierzulande glauben viele, alle Flüchtenden wollten unbedingt nach Deutschland und Deutschland hätte besonders viele Geflüchtete aufgenommen. Tatsächlich aber heißen die Länder, in denen sich weltweit die meisten Geflüchteten aufhalten, Iran, Türkei, Kolumbien und Uganda. Ein Beispiel: Im Libanon leben ca. 1,5Mio syrische Geflüchtete, bei einer Einwohnerzahl von 5,49 Mio. Menschen. Wir sollten glücklich sein, in einem Land zu leben, das in der Lage ist, Menschen Zuflucht zu bieten; umso mehr, wenn wir auf unsere Geschichte zurückblicken.
Unsere Infrastruktur ist überfordert! – Diese Behauptung macht Schutzsuchende zu Sündenböcken und lenkt von den wirklichen Ursachen ab.
Für die langfristigen Versäumnisse, z.B. im Bildungswesen, sozialen Wohnungsbau, öffentlichen Nahverkehr und den immer weiteren Abbau sozialer Infrastruktur, sind Asylsuchende und Geflüchtete nicht verantwortlich. Diese Versäumnisse sind das Ergebnis neoliberaler Politik, die wichtige Bereiche der Daseinsvorsorge den Regeln des Marktes überlassen hat. Und übrigens: Wenn wir all das Geld, das der Abwehr und Abschreckung von Flüchtenden dienen soll, (Grenzüberwachungen und -befestigungen, Lager an den Grenzen, teure Abkommen mit Drittstaaten…) für die Integration der Menschen und für die soziale Infrastruktur ausgeben würden, hätten wir schon manche Probleme gelöst.
Flüchtlinge liegen uns auf der Tasche – tatsächlich sind Migrant:innen eine wesentliche Stütze unserer Gesellschaft. In der Pflege, in der Gastronomie, am Bau … überall sind sie unverzichtbar. Deutschland profitiert seit jeher von Einwanderung und ist auch in Zukunft darauf angewiesen.
Damit Flüchtende uns nicht „auf der Tasche liegen“, müssen zahlreiche bürokratische Hürden beseitigt werden: So muss es möglich sein, schnell eine Arbeit anzunehmen oder eine Ausbildung zu beginnen Und wie sonst könnte Integration glücken?
Um ausländische Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten, bedarf es einer Haltung aller, die Einwanderung und Vielfalt als einen Gewinn für unsere Gesellschaft.betrachtet. Das kann gelingen: Von den 2015 nach Deutschland gekommenen Geflüchteten hatten knapp zwei Drittel 7 Jahre später eine Arbeit.
Übrigens, Asylbewerber:innen bekommen maximal 460 Euro, was dem sogenannten Existenzminimum entspricht, aber weniger ist als das Bürgergeld (563 Euro). Es bedeutet auch nicht, dass alle diesen Betrag erhalten. Menschen, die in Zentren wohnen, bekommen in der Regel einen Teil des Betrags als Sachleistung.
Wir müssen Flüchtlinge schon an der Grenze abwehren – das wäre ein Verstoß gegegn das Völkerrecht. Selbst wenn das Grundrecht auf Asyl (GG § 16a) abgeschafft würde (wie manche Politiker*innen auch der etablierten Parteien fordern), gilt das Zurückweisungsverbot der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention. Das heißt, ein Abweisen von Menschen ohne Verfahren, wie es an den Grenzen schon gängige Praxis geworden ist, ist illegal.
Außerdem: Wie soll es funktionieren, Schutzsuchende unter Beschwörung eines „Nationalen Notstands“ an den Grenzen abzuweisen und gleichzeitig ausländischen Fachkräften eine „Willkommenskultur“ vorzugaukeln?
Die Flüchtlinge kommen nur aus wirtschaftlichen Gründen zu uns – Was ist daran verwerflich, sich auf die Suche nach einem besseren Leben zu machen?
In der Geschichte hat es schon immer Migration aus wirtschaftlichen Gründen gegeben. Massenhafte deutsche Auswanderung in die USA, Flucht aus der DDR. War das auch problematisch? Problematisch wird es erst, wenn die Menschen durch bürokratische Hürden nicht nicht in den Arbeitsmarkt gelassen werden.
Wir sollten auch nicht vergessen, dass die vom Klimawandel verursachten katastrophalen Lebensumstände durch uns, die Industrienationen, zu verantworten sind. Auch haben wir unseren Wohlstand zum Teil auch der Ausbeutung armer Länder zu verdanken. Daraus ergibt sich für uns eine besondere Verantwortung.
Wer sein Leben riskiert, um in ein anderes Land zu kommen, hat unseren Schutz und Solidarität verdient. Wir müssen aber natürlich auch daran arbeiten, dass niemand mehr fliehen muss – dabei können faire Handelsbeziehungen helfen, oder auch das konsequente Verbot von Waffenlieferungen in Krisengebiete.
Irreguläre Migration überfordert und verunsichert Deutschland – hier ist schon der Begriff falsch. . Verbale Ausgrenzung und Kriminalisierung beginnen schon mit der Begrifflichkeit, mit der wir über Geflüchtete sprechen: Asylsuchende sind keine „irregulären Migrant*innen“, sondern Menschen in Not, die ein verbrieftes Grundrecht in Anspruch nehmen, für das es ein geordnetes, also reguläres Verfahren gibt. Die Verunsicherung dürfte ein Ergebnis solcher irreführenden Begrifflichkeiten sein.
Es gibt für Schutzsuchende kaum legale, sichere Möglichkeiten nach Europa zu fliehen – das gilt ganz besonders für Deutschland, das in der Mitte Europas liegt, und somit keine EU-Außengrenze hat.
Solingen, Mannheim etc. machen deutlich, dass etwas unternommen werden muss – schreckliche Attentate wie in Solingen oder Mannheim werden häufig als Rechtfertigung genutzt, Grenzkontrollen auszubauen und Flüchtlingsrechte abzubauen. Doch was haben Sozialleistungskürzungen im „Sicherheitspaket“ mit „Sicherheit“ zu tun? In Deutschland lebende Muslim*innen, oder solche, die dafür gehalten werden, geraten unter Generalverdacht, obgleich viele von ihnen gerade vor islamistischen Diktaturen geflüchtet sind.
An dieser Stelle ist ein Blick auf die Statistik hilfreich:
im 1. Halbjahr 2024 wurden 10.000 Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund registriert.
1.464 Straftaten hatten im Jahr 2023 antimuslimischen Hintergründe (ein Anstieg von 140% zum Vorjahr
Im 2. Quartal gab es 715 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund
Zwischen 2016 und 2024 gab es 12 Attentate islamistischer Gewalttäter.
Die Gefahr eines Terroranschlags durch Islamisten soll nicht klein geredet werden – aber sie besteht unabhängig von der Asylthematik: In Großbritannien, Frankreich oder Belgien ist es trotz geringerer Asylzahlen zu mehr Anschlägen gekommen als in Deutschland.
Die Kriminalität steigt, die Menschen fühlen sich nicht mehr sicher –Geflüchtete und Ausländer:innen sind nicht krimineller als die allgemeine Bevölkerung. Das wurde durch das Bundeskriminalamt eindeutig belegt. Ein Grund für die Wahrnehmung höherer Kriminalität wird sein, dass die Straftaten ausländischer Täter stärker in den Medien thematisiert werden und dass Ausländer:innen eher verdächtigt und angezeigt werden.
Reißerische Berichte in der Presse verstärken das Gefühl, Frauen müssten vor allem vor ausländischen Männern Angst haben. Die meisten Sexualdelikte werden aber in unserem Land von Deutschen oder Europäern begangen. Und zu 75% kommen die Täter aus dem sozialen Umfeld der Opfer: Familie, Nachbarn, Kollegen… Es handelt sich also um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich folglich auch nicht durch vermehrte Abschiebungen lösen lässt.
Die Menschen aus dem afrikanischen/arabischen Raumpassen kulturell nicht zu uns – halten wir fest: Zuallererst ist jeder Mensch ein Individuum. Und was ist die „deutsche Kultur“? Das bayrische Bierzelt? „Schaffe, spare, Häusle baue?“ Der rheinische Karneval? Das macht deutlich, dass es die deutsche Kulturnicht gibt. Spätestens seit der Jahrtausendwende musste auch konservative Politik anerkennen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und damit längst „multikulti“. Wie könnte es anders sein, wenn 30% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben.
Und dennoch ist es notwendig, neu Zugewanderte bei der Integration zu unterstützen. Integrationskurse sind deshalb wichtig. Sie helfen nicht nur bei der Verständigung, sondern auch beim Verständnis einer anderen Lebensweise. Dennoch wurden die Ausgaben für die Kurse weiter gekürzt. Und dies, obwohl der Finanzbedarf weiter steigt und die 1,07 Milliarden € des letzten Jahres schon nicht ausreichten.
Wir müssen konsequent abschieben, dann hätten wir auch kein Antisemitismus-Problem mehr!“Diese Aussage unterstellt, dass nur Menschen mit Migrationshintergrund – gemeint sind oft Muslime – antisemitisch seien. Doch Antisemitismus betrifft die gesamte Gesellschaft. Weiße Deutsche lenken so von ihrem eigenen Antisemitismus ab und entziehen sich der Verantwortung, sich damit auseinanderzusetzen. Dabei hat Antisemitismus eine jahrhundertelange Geschichte in Deutschland und ist auch heute noch weit verbreitet. Die Leipziger Autoritarismus-Studie von 2022 versuchte dem auf die Spur zu kommen. Mehr als 23% der Befragten erklärten, dass Juden zu großen Einfluss hätten, 16,4 % stimmten der Aussage zu, dass Juden mehr mit üblen Tricks arbeiteten – nur zwei von vielen Beispielen, für die latente Judenfeindlichkeit, die in der deutschen Bevölkerung noch immer herrscht.
Die Bezahlkarte verhindert, dass Schleuser bezahlt werden – ist das wahr? Im Frühjahr 24 einigte sich die Ampelregierung auf ein Gesetz zur bundeseinheitlichen Einführung der Bezahlkarte. Sie solle verhindern, dass Geflüchtete Geld in ihre Herkunftsländer oder an Schleuser überwiesen. Allerdings lagen der Bundesregierung keinerlei Daten zum Umfang von Überweisungen in Herkunftsländer vor. Inzwischen liegt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)vor: 7% (!) der Geflüchteten in Deutschland haben im Jahr 2021 Geld ins Ausland geschickt. Dafür einen wahnsinnigen Verwaltungsaufwand und Millionenbeträge investieren?
Mit Bezahlkarte stehen Geflüchteten nur 50€ Bargeld zu. Ohne ausreichenden Zugang zu Bargeld wird vieles schwer bis unmöglich: Von der Einzahlung in die Klassenkasse, andere schulische oder KiTa- Umlagen, der Einkauf auf dem Flohmarkt, im Sozialkaufhaus, bei der Tafel, im Kiosk, bis zum Bezahlen für öffentliche Toiletten, Fahrkarten – alles nicht mehr drin. . Besonders bei kleinen Läden ist die Infrastruktur zum bargeldlosen Zahlen wenig ausgebaut oder erst ab einem Mindestbetrag möglich.
Ein Recht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum umfasst aber auch die Teilnahme am sozialen Leben. Die Bezahlkarte ist eine Diskriminierung der Geflüchteten, auch gegenüber anderen Sozialleistungsbezieher*innen.
unter diesem Motto werden die Kieler OMAS GEGEN RECHTS am Sonnabend, 29.11.25 zwischen 11:00 und 13:00 Uhr mit einem bunten Programm aus Flashmob, Kinderspielen, „Kaffee mit OMA“ und natürlich Gesprächen gegen die geplante Neugründung einer AfD Jugendorganisation protestieren.
„Vielfalt, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Verantwortung , Teilhabe und Solidarität sind die Grundlagen einer demokratischen , lebenswerten Gesellschaft. Deshalb protestieren wir dagegen, junge Menschen mit Hass und Hetze zu verführen“ lautet die Begründung der OMAS GEGEN RECHTS für diese Protestveranstaltung. Die Initiative ist solidarisch mit dem breiten Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und zivilgesellschaftlichen Initiativen im Gießener Bündnis „Widersetzen“. Am 29.11.25 findet in Gießen, dem geplanten Ort der Gründung, ein buntes Fest als Gegenkundgebung statt; bundesweit sind gleichzeitig Protestveranstaltungen an vielen verschiedenen Orten geplant.
In Kiel freuen sich die OMAS GEGEN RECHTS am Dreiecksplatzpark – Holtenauer Straße zwischen Schuhgeschäft und Bäckerei – von 11:00 bis 13:00 Uhr auf neugieriges Publikum und interessante Gespräche.
Anlässlich des internationalen Aktionstags für globale Klimagerechtigkeit am 14. November 25 rief Fridays for Future zu einer Kundgebung und Demo auch in Kiel am Bootshafen auf. Wir Omas GEGEN RECHTS kamen traditionsgemäß wieder mit verschiedenen leckeren Kuchen, Muffins, Keksen und Brezeln, die freudig verspeist wurden.
OMA Astrid hielt eine mit Applaus begleitete Rede. Trotz Kälte und Nieselregen kamen gut 150 Menschen, regendicht angezogen und gut gelaunt, zusammen. Die Demonstration führte am Fördeufer bis zur Gablenzbrücke und am Bahnhof vorbei wieder zurück zum Bootshafen.
Hier die Rede von OMA Astrid
Moin alle zusammen!
Wir, die OMAS GEGEN RECHTS, freuen uns, mit euch hier für Klimaschutz zu demonstrieren. Danke an euch fridays, dass ihr dies hier auf die Beine gestellt habt.
Wir Omas solidarisieren uns mit euren Forderungen. Wir wollen eine Politik, die dieLebensgrundlagen der nächsten Generationen schützt.
Anlass heute ist die internationale Klimakonferenz. Das Thema Klima ist wieder in den Medien. Die Situation ist ernst. Dennoch konnte sich die EU nur auf einen abgeschwächten Vertrag über die Klimaziele für 2035 und 2040 einigen. Das ist keine große Ansage in Belem.
Hier zeigte sich einmal mehr der Einfluss rechtspopulistische Parteien. Für Ihre Antiklimapolitik werden sie geldmächtig unterstützt von globalen Energiekonzernen, die weiter am Verkauf von Öl und Gas Unsummen verdienen wollen.
Wir kämpfen gegen rechts und für Klimaschutz!
Aber auch unserer Bundesregierung fehlt der politische Wille, die Klimakrise aufzuhalten: Statt konsequent umfänglich in Erneuerbare Energien zu investieren,pflegt sie eine allzu enge / Reiche Verbindungen zur fossilen Wirtschaft. Drei kurze Beispiele
– Weiterhin werden fossile Konzerne direkt und indirekt hoch subventioniert. Das sind Schulden zu Lasten zukünftiger Generationen. Das wollen wir nicht: Klimaschädliche Subventionen müssen abgebaut werden!
– Energiewirtschaft und Industrie stoßen die meisten Treibhausgase aus. Die dadurch verursachten Schäden für Klima, Umwelt und Gesundheit zahlt wer? – wir, die Gemeinschaft. Aber wer hat die Schäden zu verantworten?Wir fordern: Gesetzliche Regelungen nach dem Verursacherprinzip. Die Verursacher müssen für die von ihnen hervorgerufenen Schäden aufkommen.
– Überreiche verursachen anteilmäßig den höchsten CO2 Ausstoß in der Bevölkerung, weltweit und auch hier. Durch klimaschädliche Investitionen, Beteiligungen in fossilen Unternehmen und ihren Lebensstil. Wie könnten endlich auch Überreiche zum Gemeinwohl beitragen? Durch eine sozial gerechte Steuerpolitik auf Einkommen, Vermögen und Erbschaft. Ohne Schlupflöcher für Milliardäre in Unternehmensanteile, Betriebsvermögen, Schenkungen. Wir appellieren an die Politik, diese so eingesparten und eingenommenen Milliarden in die Zukunft zu investieren. In den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und in vorbeugende Klimaanpassungsmaßnahmen.
Für einen sozial verträglichen und gerechten Klimaschutz! Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft, die Klimaschutz einfordert.
Und was können wir noch tun?
Viele Menschen sind angesichts der vielen Krisen gelähmt und ohne Hoffnung, einige wütend auf demokratische Willensbildung oder andere meinen, ihr kleiner Einzelbeitrag würde nichts bewirken. Aber jeder Tropfen zählt, ob es ein Bach oder ein breiter Fluss des solidarischen Miteinanders wird!
Bei jeder individuellen Konsumentscheidung kann Verzicht auch Gewinn bedeuten: für uns und für die Umwelt.
Weniger Auto fahren & Geschwindigkeit drosseln, im Wasser schwimmen statt drüber kreuzen, Landschaften erwandern statt drüber fliegen, faire Klamotten kaufen, weniger Fleisch essen.
Dazu lassen sich laut und stetig Forderungen an die Kommunal-, Landes- und Bundespolitik stellen:
für autofreie und begrünte Innenstädte, klimaschonender Ausbau der Infrastruktur, Tempolimit, Kerosinsteuer, Befreiung der Mehrwsteuer von Gemüse und Obst, usw.
Wir sind nicht hilflos. Der Brief einer damals 11-jährigen Schülerin an die DUH 2019 war der Anfang der erfolgreichen Jugendverfassungsbeschwerde. Das BVG urteilt 2021: Klimaschutz ist Grundrecht.
Lasst uns mehr Mitstreitende gewinnen, die sich gesellschaftlich einbringen. Nachbarn, FreundInnen, KollegInnen….
Das Eintreten für gemeinsame Ziele ermutigt und empowert. Kleine Erfolge feiern, politisches Engagement soll ja auch Freude bringen und Spaß machen. Deshalb haben wir auch wieder Kuchen mitgebracht.
Kurz noch was zum Stadtbild: Wir OgR halten jeden Dienstag Nachmittag von 16 bis ca.18 Uhr vorm neuen Rathaus eine Mahnwache ab. Wir wollen auch nach der COP auf Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität aufmerksam machen.
Nun zum Schluss noch eine Strophe aus unserem rap:
Auch in diesem Jahr unterstützten wir OMAS GEGEN RECHTS das Bündnis „Kiel gegen Antisemitismus“ – ein Bündnis das angesichts des zunehmenden Antisemitismus notwendiger ist denn je
„… weil wir dazugehören“ war der Titel einer Lesung am 3. November in den Räumen des Theaters DieKomödianten.
In einem kleinen Buch mit dem Titel „… weil wir dazugehören“ wurden 2024 Kindheits- und Jugenderinnerungen von Jüdinnen und Juden, die in den 90er Jahren nach Schleswig-Holstein kamen, veröffentlicht. Erinnerungen, die geprägt sind von Krieg, Vertreibung und Verfolgung.
„Diese Geschichten sollten uns Mahnung sein. Mahnung vor Krieg, Mahnung vor Rassismus, Mahnung vor Antisemitismus“ betonte Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS in ihrer Begrüßung und übergab die Bühne an die Schauspielerin Isabel Martinez und den Musiker und Jiddisten Martin Quetsche.
Die eindrucksvolle Stimme von Isabel zusammen mit der emotionalen Musik von Martin Quetsche machten die Erinnerung der Menschen, die in den 90er Jahren als sogenannte Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland kamen, für die der mehr als 30 Besucher*innen fassbar und berührend. Sie hörten sehr eindrückliche, persönliche Erinnerungen von Kindern, die zeigten, wie sehr Krieg und Verfolgung ihre Kindheit zerstört hat, wie sie in unterschiedlicher Weise aus ihrem normalen Leben gerissen wurden, wie sie dies nicht verstehen konnten. Ergänzt wurden die Erinnerungen von Texten des jiddisch schreibenden Tzvi Eisenmann, der – polnischer Jude – im Ural als Waldarbeiter überlebte.
Die von Martin Quetsche ausgewählten und übersetzten Texte über Krieg, Flucht und Vertreibung ergänzten die Lesung mit jiddischen Texten und Klezmermusik. Dabei eröffnete die jiddische Fassung des in der Version von Leonard Cohen bekannt gewordenen Liedes „Der Partisan“ den Abend. So wurde jede der Geschichten eingerahmt vom meisterhaft gespielten Akkordeon und der Stimme Martin Quetsches. Weitere Stücke wie „Im Geist rattern die Räder“ – über die Gedanken eines NS Opfers, der die bürgerlichen Herrschaften im Nachkriegsdeutschland als potentielle Täter sieht, bis hin zu der heute wieder schmerzhaft aktuellen Forderung „Kein Krieg“.
Die Zuhörer*innen waren sichtlich angefasst und dankten den beiden Künstler*innen mit anhaltendem Applaus.
Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal bei Isabel Martinez und Martin Quetsche für den Vortrag und beim Theater Die Komödianten dafür, dass sie uns ihr Theater samt großartiger personeller Unterstützung für den Abend zur Verfügung gestellt haben.
An dieser Stelle weisen wir auch gern auf den Spielplan der Komödianten hin, der auch in nächster Zeit wieder gute Unterhaltung in einer wirklich besonderen Atmosphäre verspricht.
Am 8. November erinnerten Bürger*innen an die Pogrome des 9. November 1938. OMAS GEGEN RECHTS beteiligten sich an den Putzaktionen für die Stolpersteine und unterstützten die Mahnwache am Dreiecksplatz. Jeder Stein erinnert an einen Menschen, der von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Einer von den unzähligen Opfern: Juden und Jüdinnen, aber auch Sinti und Sintezza, Roma und Romnji, politische Gegner*innen, Homosexuelle, Opfer der sog. „Euthanasie, um nur einige zu nennen. Die Stolpersteine stehen stellvertretend für unendlich viele, von den Nationalsozialisten ermordeten Menschen.
Diese Erinnerung ist für uns OMAS GEGEN RECHTS nicht nur Rückblick und Gedenken, sondern auch die Aufforderung an eigenes Handeln.
OMA Hanne führte eine Gruppe von 12 Personen in einem Rundgang zu Stolpersteinen im Stadtteil Düsternbrook an sieben Stolpersteine und machte dabei das Schicksal der einzelnenMenschen deutlich.
Unter dem Motto „Unser Stadtbild ist bunt“ hat ein Bündnis von über 30 zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften, der Kirche und Parteien zu einer Kundgebung und Demonstration am letzten Mittwoch, den 22. November, gegen die rassistischen und populistischen Äußerungen von Friedrich Merz aufgerufen.
Angemeldet von Fridays for Future, die diese Demonstration organisiert haben, waren 300 Menschen, gekommen sind laut Veranstalter 4.000 Menschen, die Polizei gibt 1.500 Teilnehmende an. Hier liegt die Wahrheit wohl in der Mitte. Egal. Wir waren sehr viele für eine so kurzfristig organisierte Kundgebung.
Kundgebung am 22. OKt 2025
Schön war zu sehen, wie mit selbstgebastelten Schilden, Sprechchören und Liedern alle für ein buntes, offenes und tolerantes Kiel eintraten. Und wir OMAS GEGEN RECHTS waren wie immer mittendrin und gut sichtbar.
Und bereits am Sonntag, den 26. Oktober, gingen etwa 1.700 Menschen erneut auf die Straße, um dem Kanzler eine Antwort auf seine Aussage „Fragen Sie die Töchter“ zu geben. Initiiert und angemeldet wurde diese Demonstration von „Zwischenfunken“.
In den zahlreichen Redebeiträgen der unterstützenden Organisationen wurde eindrucksvoll deutlich gemacht, welche Konsequenzen diese Aussage des Kanzlers für unsere Gesellschaft haben.
Auch bei dieser Demonstration waren wir OMAS GEGEN RECHTS trotz Regen und Sturm zahlreich und sichtbar vertreten.
Vor dem CDU Parteibüro am 26. Okt. 2025Eine selbstbewusste junge Frau am 22. Okt. 2025
Demonstration am 26.Okt. 2025
Unsere OMAs Gisela und Hanne wurden schon mit großem Applaus auf den jeweiligen Rednerbühnen begrüßt, bevor sie überhaupt das erste Wort sagen konnten. Ja, unser Engagement erhält immer viel Zustimmung, unsere stetige Präsenz im öffentlichen Raum wird geschätzt und wir sind gut in Kiel vernetzt.
Dass innerhalb so weniger Tage so viele Menschen mobilisiert werden konnten, gibt uns die Zuversicht, dass unsere Anstrengungen für den Erhalt unserer Demokratie erfolgreich sein werden.
Rede von OMA Gisela am 22. Oktober 2025
Moin alle zusammen, wie toll, dass ihr da alle seid und zeigt, „Unser Stadtbild ist bunt“. Jung, alt, weiblich, männlich, divers, mit blonden Haaren, braunen Augen, mit einer Mütze oder Kopftuch, mit einer schiefen Nase oder einer Gehbehinderung, mit dem Fahrrad oder dem Rollator …
Ich bin Gisela Gertz und spreche für die OMAS GEGEN RECHTS.
Was soll ich noch zu Merz Äußerungen sagen, außer:
Sie sind rassistisch.
Sie sind populistisch.
Sie sind politisch brandgefährlich.
Sie sind respektlos und ohne menschlichen Anstand.
Solche Aussagen sind eines Bundeskanzlers einfach unwürdig. Es ist eine Missachtung gegenüber unseren Nachbarn, unseren Kolleg*innen, gegenüber Menschen, die für und mit uns arbeiten, die uns pflegen, für uns forschen. Es spaltet uns Menschen in unserem Land, in unserer Stadt.
Das wollen wir nicht!!! Wir lassen uns nicht spalten und einteilen in „Wir und die Anderen“!
Ja, unser Stadtbild hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, wir sind ein Einwanderungsland. 25 Prozent haben einen Migrationshintergrund, unter den unter 18-Jährigen sind es 40 Prozent. Und?
Ist DAS unser größtes Problem? Nein!!!
Schon einmal wurde in unserem Land über ein „störendes Straßenbild“ gesprochen. Es war Göbbels, er bezog sich damals auf die Juden. Heute wissen wir, wie es weiterging: Mit der Vernichtung von Juden, Sinti und Roma – von Millionen Menschen. Ich unterstelle damit Friedrich Merz keine Nähe zum Nationalsozialismus, aber er bedient sich der Narrative und auch der Sprache der extremen Rechten, der A:D.
Will er dadurch Wählerstimmen gewinnen?
Die Rechnung geht nicht auf, ist noch nie aufgegangen. Das Bespielen des Themas Migration als unser größtes Problem macht nur die radikalen Rechten stark und ist der Nährboden für Diskriminierung, Hass und Gewalt gegen Menschen, die einfach anders aussehen.
Deshalb lautet unser Appell an die Parteifreunde von Friedrich Merz, – wir stehen ja auch nachher vor dem Parteibüro der CDU – insbesondere an unseren Ministerpräsidenten und CDU Landesvorsitzenden Daniel Günther – drei kurze Punkte
Bewahren Sie entsprechend dem „C“ in Ihrem Parteinamen Haltung und menschlichen Anstand.
Distanzieren Sie sich klar und deutlich von der populistischen und rassistischen Sprache und Haltung Ihres Bundesvorsitzenden.
Machen Sie eine Politik, die eine wirkliche Verbesserung für ALLE Menschen in unserem Land bedeutet.
Denn nur eine soziale Politik, die Teilhabe für alle ermöglicht, die bezahlbaren Wohnraum schafft, große Vermögen zur gesellschaftlichen Solidarität heranzieht, bringt den Menschen, uns allen eine wirkliche, spürbare Verbesserung unseres Leben.
Wir wollen eine bunte, solidarische und tolerante Gesellschaft und Stadt Kiel. Dafür setzen wir uns ein, mit euch allen zusammen – die OMAS GEGEN RECHTS Kiel
Rede von OMA Hanne am 26. Oktober 2025
Ich bin Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS in Kiel.
Seit Tagen gehen Tausenden von Menschen auf die Straße, um gegen den „Stadtbild“-Satz des Kanzlers für eine bunte Gesellschaft zu demonstrieren. Ich freue mich, dass so viele heute – trotz des nicht gerade freundlichen Wetters zur Demonstration „Töchter gegen Merz“ gekommen sind um dem Kanzler die Antwort auf seine Frage an die Töchter zu geben.
Alle diese Demonstrationen wenden sich gegen einen Bundeskanzler, der es schon wieder getan hat. Respektlos, brandgefährlich, ohne Anstand bedient er sich rassistischer und populistischer wordings. Es ist die Missachtung von Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land. Damit der Kanzler verschärft der Kanzler die Spaltung der Gesellschaft.
Es ist die Wortwahl der AFD, die Migration für alle Probleme dieser Gesellschaft verantwortlich macht – und das in einem Einwanderungsland, in dem 30% der Bürger*innen einen Migrationshintergrund haben. In einer Gesellschaft, die ohne diese überhaupt nicht mehr funktionsfähig wäre.
Will Merz denn glauben machen, dass die Abschiebung von Menschen die tatsächlichen Probleme lösen würde? Würden davon Obdachlosigkeit, sichtbare Armut, marode Schulen, bankrotte Krankenhäuser, fehlende Radwege, Kommunen ohne Geld verschwinden? Und vor allem: Würde Deutschland dann für Frauen sicherer sein?
Das möchte er glauben machen.
Dahinter steht eine alte Erzählung. Sie lautet: der migrantische Mann als solcher sei triebhaft, kriminell, gefährlich, Frauen verachtend und vergewaltigend. Dagegen steht der deutsche Mann: zivilisiert und beschützend. Das ist einer der Nährböden für die AFD.
Wie ist die Realität?
Jede 5. Frau in Deutschland wird mindestens einmal im Leben Opfer eines sexuellen Übergriffs. Tatsache ist:
Sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen finden in 90% der Fälle im sozialen Umfeld der Opfer statt
Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau Opfer eines Femizids
Über 180.000 Frauen und Mädchen wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt
mehr als 30.000 Frauen lebten in Frauenhäusern
Frauen und Mädchen werden zunehmend Opfer digitaler Gewalt.
Die Zahl der Fälle von Catcalling, anzüglicher sexueller Äußerungen wird nicht erhoben und ist nicht unter Strafe gestellt – und ich wette, die meisten Frauen kennen sie.
Die Zahl der Übergriffe auf queere Menschen steigt.
Wir haben in Deutschland ein strukturelles Problem mit Gewalt gegen Frauen, wir haben ein Problem mit häuslicher Gewalt gegen Frauen.
Wir als Töchter, als Eltern und Großeltern, als Söhne und Kinder geben Herrn Merz heute unsere Antwort aus Kiel:
So nicht Herr Merz!
Sie sprechen nicht für uns!
Werden Sie endlich ein Kanzler, der der Verantwortung ihres Amtes gerecht wird!
Hören sie auf Missachtung und Spaltung zu verbreiten!
Mit ihren Äußerungen schaden sie unserer Demokratie!
Mit ihren Äußerungen stärken sie die Gegner der Demokratie!
Mit ihren Äußerungen stärken sie die AFD.
Wir treten eine für eine Gesellschaft der Vielfalt, der Menschenwürde für alle, der Gerechtigkeit, der Teilhabe und Solidarität für alle.
Im Mai 2025 hat sich in Kiel-Hassee das Demokratieprojekt gegründet. Im Gemeindesaal der Michaeliskirche oder in der Kirche selbst gibt es immer wieder interessante Veranstaltungen. Infos und Termine findet Ihr hier:
Kürzlich gab es einen spannenden Vortrag: Tom und Udo vom Beratungsprojekt KAST/Videre (Verschwörungsideologien/Desinformation/Reichsbürgertum) berichteten über ihre Arbeit.
Verschwörungsideologien gibt es unendlich viele; von Q-Anon über Reptiloiden, von der flachen Erde bis zu den Globalisten, von der Impfung mit Mikrochips bis zur Bundesrepublik Deutschland GmBH – alles Verschwörungsgeschichten, die letztlich eine Gefahr für unsere Demokratie sind, denn sie entziehen die Realität der bewussten und rationalen Betrachtung.
Woher kommen diese Verschwörungserzählungen? Was bringt Menschen dazu, daran zu glauben? Wie geraten Menschen in den Sog des Rechtsextremismus Und vor allem: Wie können wir als Angehörige, als Kollegin oder Freundin damit umgehen?
Viele aufschlussreiche Informationen findet Ihr auf der Homepage des Projektes; dort könnt Ihr Euch auch jede Menge informativer Flyer herunterladen, die Euch in Eurer Arbeit für die Demokratie unterstützen .
Natürlich immer, wenn Fridays For Future ruft, aber auch sonst ist die Klima AG der Kieler OMAS GEGEN RECHTS mit Mahnwachen und anderen Aktionen präsent und aktiv. Gern erinnern wir uns an „SOS Demokratie“ im Februar dieses Jahres – ein Event, das maßgeblich von der Klima AG mitgestaltet wurde.
Was treibt sie an? Warum ist ihr Engagement so wichtig? Ein paar OMAS aus der Klima AG haben erzählt:
Christiane:
Mein Motto ist „Aktion gegen Depression“, denn ich möchte aktiv etwas gegen meine Ohnmachtsgefühle tun. Gerade die Themen, Klimaschutz, Umweltschutz, Biodiversität & Nachhaltigkeit sind so wichtig, dass ich mich dafür besonders einsetzen möchte. Der Klimawandel wird verdrängt oder gar verleugnet, und es gilt, sich dagegen aktiv einzubringen, Menschen nicht nur aufmerksam zu machen, sondern sie auch dazu animieren, selbst aktiv zu werden. Für mich, für meine Kinder und Enkelkinder und für die Generationen danach wünsche ich mir eine lebenswerte Zukunft – nicht nur eine bewohnbare Erde, sondern auch eine demokratische Gesellschaft. Deshalb engagiere ich mich gegen rechtsradikale Tendenzen, gegen Ausgrenzung und Hass. Wenn meine Kinder und Enkelkinder eines Tages fragen, was ich getan habe, dann möchte ich ihnen eine Antwort geben können.
Und, was natürlich auch eine Rolle spielt: Es macht mir einfach Freude und Mut mit aktiven, kreativen, politisch denkenden und handelnden Frauen zusammen zu sein.
Environment doodle vector, renewable energy concept Quelle: Freep!c
Frauke:
Was mich umtreibt?
Angst treibt mich um. Werden meine Enkelkinder noch gut auf dieser Erde leben können oder bedroht sein von Klima Katastrophen, Verteilungskämpfen um Lebensraum und Nahrung? Umweltzerstörung, Artensterben, Wetterextreme nehmen zu, bleibt da eine Lebensgrundlage für die kommenden Generationen?
Wut und Fassungslosigkeit treiben mich um. Wie können Politiker und besonders die extrem rechten Politiker den menschengemachten Klimawandel und all seine Folgen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach leugnen? Wie können Politiker und führende Wirtschaftslenker kurzfristige Gewinne über die Sicherung langfristiger Lebensgrundlagen stellen?
Quelle: Freep!c
Manchmal beschleicht mich Resignation. Was kann ich bewirken, verändern? Jeder einzelne kann mit seinem Verhalten für das Klima, für die Umwelt, für die Artenvielfalt etwas tun. Das ist wichtig und das ist gut. . Ich bemühe mich nach Kräften darum: Fahrrad und ÖPNV statt Auto, Plastik vermeiden, Kleidung und Geräte reparieren; meinen Enkelinnen von Fast Fashion abraten, viele Plätze in der Natur für die Artenvielfalt pflegen usw…. Aber gleichzeitig ist es wichtig, dass die Politik handelt. Klima- und Umweltschutz nur auf die individuelle Ebene zu setzen, empfinde ich als Ablenkung der Politik und Wirtschaft von den nicht erfolgten , aber dringend notwendigen politischen und gesetzgeberischen Eingriffen um Klima und Umwelt zu retten – für die folgenden Generationen.
Bei den OMAS GEGEN RECHTS finde ich Unterstützung, die Zusammenarbeit gibt mir Mut gegen Resignation und Angst. Wut kann in Handeln umgesetzt werden.
Für meine zwei kleinen Enkelinnen und ihre Freundinnen und Freunde, für die kommenden Generationen will ich aktiv mit den OMAS GEGEN RECHTS kämpfen für ein Leben in einer demokratischen, solidarischen, die Menschenwürde achtenden und sich nicht selbst zerstörenden Welt.
Hannelore:
Schon lange interessiere ich mich für die Themen Klima und Umweltschutz. Manchmal finde ich es entmutigend, und ich bin fassungslos, wenn ich sehewie lange schon Wissenschaftler*innen warnen und wie wenig Gehör sie finden. Wie langsam sich etwas bewegen lässt, obwohl die Erkenntnisse vorliegen und der Klimawandel und der Artenschwund immer mehr Fahrt aufnehmen, wie leichtfertig mit der Zukunft umgegangen wird – für kurzfristige Profite.
Quelle:Freep!c
Und wie immer häufiger aus der rechten Ecke geleugnet wird, dass der Klimawandel überhaupt menschengemacht ist und das wider bessere Erkenntnis.Hoffnung haben mir zuerst die jungen Leute gegeben, die zum Klimastreik aufriefen. Und bei den Klimademos der Fridays for Future in Kiel habe ich dann die OMAS GEGEN RECHTS kennengelernt und bin schließlich bei ihnen gelandet. Bei den OMAS GEGEN RECHTS stärken wir uns gegenseitig. Immer wieder können wir uns gegenseitig aufrichten. Gemeinsam lässt sich so Resignation und Hilflosigkeit in Handeln umwandeln: für einer lebenswerte Zukunft.
Dazu braucht es nicht nur eine möglichst intakte Umwelt, für die sich unsere AG besonders einsetzt, sondern auch ein solidarisches Miteinander, das die Vielfalt und die Rechte aller achtet, in der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie herrschen. Damit unsere Enkel*innen diese erleben können, bin ich bei den OMAS GEGEN RECHTS.
Sarah
Ich begreife die Erde als einen großen Organismus, dessen Bestehen darauf beruht, dass die Elemente, die Pflanzen- und Tierarten und auch der Mensch als Ganzes zusammen wirken. Auf die Vielfalt und Raum für Jeden kommt es an, damit dieser Organismus Bestand hat.
Anfänglich aus Unkenntnis haben die Menschen im Laufe der Zeit dieses Gleichgewicht ins Wanken gebracht, indem sie anfingen, die Ressourcen der Erde, die Pflanzen, die Tiere (und auch einander) auszubeuten – aus Habgier und Bequemlichkeit setzen sie das heute noch fort, obwohl die Erkenntnis über die Schädlichkeit dieses Tuns längst vorhanden ist.
So wie der Mensch die einzige Art ist, die dazu in der Lage war, ist er auch die einzige Art, die das Ruder – vielleicht, hoffentlich! – noch herumreißen kann. Quelle: Freep!c
Wir in der Klimagruppe der Omas gegen Rechts bemühen uns, dazu einen Beitrag zu leisten. Dabei arbeiten wir auf zwei Ebenen:
– Mit Briefen, Petitionen, Demonstrationen u.a. fordern wir die politischen Entscheidungsträger auf, mit der ihnen übertragenen Macht zum Wohle der Bevölkerung und unserer Mitwelt zu wirken und z.B. bestehende Gesetze zur Anwendung zu bringen.
Durch juristische Vorgaben gegen den Raubbau an der Natur, gegen die Verwendung von schädlichen Stoffen und durch die Förderung ökologischen Wirtschaftens sowie von Bildungsprojekten zur Ökologie für Menschen jeden Alters könnte – und muss! – der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen wirksam begegnet werden.
– Mit unseren Aktionen auf der Straße, auf Märkten und Stadtfesten wollen wir unsere Mitmenschen darauf aufmerksam machen, wie bedrohlich die Lage ist und sie motivieren, selbst aktiv zu werden. Jeder Mensch kann mit seiner Lebensgestaltung dazu beitragen, dass das Gleichgewicht auf der Erde sich neu bildet und auch kommende Generationen noch eine Existenzmöglichkeit haben.
Am Sonnabend, den 18.Oktober 2025, haben sieben Omas der AG Kommunikation/Argumentation – Unter-AG „Auf einen Kaffee mit Oma“- um 11 Uhr unseren Kaffeetisch am Asmus-Bremer-Platz aufgebaut. Wir waren sehr gespannt auf den Verlauf dieser Aktion, auf die Gespräche bei Kaffee, Tee, Keksen und Naschis. Die Sonne schien, so konnte es losgehen.
Der „Oma-Kaffeetisch“ mit wunderschönen Sammeltassen, einer echten „Oma-Tischdecke“, Kaffeekanne und Blumenvase war ein echter Eyecatcher. Ebenso zeigte das bunte Plakat den Vorbeigehenden, worum es ging.
Viele PassantInnen reagierten mit Lächeln, ließen sich aber auch gern auf ein Gespräch ein. Der angebotene Kaffee lud zum Verweilen ein. Ein Großteil zeigte sich besorgt über die aktuelle Lage und bestätigte uns in unserem Engagement für die Demokratie und gegen rechts. So nahm eine ältere Frau unsere Karten und Goodies mit für ihren Chor, eine andere wollte einen Button und so anschließend mit ihrem Rollator beim nahegelegen A:D Stand vorbei gehen.
Kurz bevor wir den Tisch gegen 13 Uhr abgebaut haben (Der Kaffee war tatsächlich komplett ausgeschenkt), kam eine junge Frau und brachte uns zwei Päckchen Schokolade und bedankte sich ganz herzlich für unseren Einsatz. Welch eine schöne Geste der Unterstützung!
Unser Fazit: Eine sehr gelungene Aktion, die am 01. und am 15. November gegenüber, in der Hafenstraße, ihre Fortsetzung finden wird.
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Herzlichen Dank an OMA Gudrun für diesen Bericht.
Die Kieler OMAS haben sich für diese Aktion von den Buxtehuder OMAS inspirieren lassen, deren ausführlicher Erfahrungsbericht uns bei den Vorbereitungen sehr geholfen hat.