SOS Demokratie hatten die Kieler OMAS GEGEN RECHTS ihre Veranstaltung am 8. Februar an der Kiellinie betitelt, und passend zum maritimen Ambiente direkt an der Förde hatten die OMAS ein Rettungsboot bereitgestellt, um all die Dinge zu retten, die für die Demokratie wichtig sind:
Klima, Teilhabe, Vielfalt und all die Werte, die rechtsextreme Kräfte zu gern „wegfischen“ würden. Vor dem Eisberg, der das Rettungsboot für die Demokratie bedroht, zu warnen, war das zentrale Anliegen der Kieler OMAS.
Eine beeindruckende Gruppe mit Schildern und Schwimmausrüstung hatte sich um den Infotisch an der Förde versammelt.
Viele Informationen, die von der fleißigen „Bastel-AG“ hergestellten Samentütchen gegen das Braun, Bonbons mit Vitaminen gegen Rechts, Postkarten und Flyer … für das interessierte und solidarische Publikum gab s allerhand zu entdecken, und so herrschte bei strahlendem Sonnenschein bald ein fröhliches Gewusel um unseren Stand herum.
Sogar die M/S Demokratie war vor Ort.
Die Gesangseinlagen der OMAS wurden mit viel Applaus bedacht
und viele machten auch von der Möglichkeit Gebrauch, die unsozialen und menschenfeindlichen Pläne der AfD direkt aus der Büchse der Alice in den bereitgestellten Müllsack zu entsorgen.
Unser Fazit: Ein fröhlicher und ermutigender Nachmittag, der uns und alle unsere Unterstützer*innen in unserer politischen Arbeit bestärkt. Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die positive Resonanz, die wir erfahren durften, am 23. Februar an der Wahlurne bemerkbar macht.
Mittwoch, 5. Februar, kurz vor 16:00 Uhr auf dem Asmus-Bremer-Platz im Zentrum Kiels. Menschen hasten durch durch das Kieler Grau; der Platz liegt ruhig, und von ein paar Tauben auf Futtersuche abgesehen, ziemlich verlassen. Nix passiert….oder?
Plötzlich tauchen 2 Frauen auf, die ein großes Banner dabei haben, dann kommen von allen Seiten Frauen auf den Platz.
Sie haben Schilder dabei, tragen weiße Warnwesten, einige von ihnen auffällige Mützen – und schon ist der Platz voll: 20 Kieler OMAS haben sich versammelt, entrollen Transparente und singen. Menschen bleiben stehen und applaudieren.
2 Lieder, und schon packen die OMAS wieder zusammen. Jetzt haben die OMAS GEGEN RECHTS nämlich einen richtig wichtigen und schönen Termin:
Gemeinsam geht es zum Heimathafen – die erste Adresse für alle Kieler*innen, die ein originelles oder auch praktisches Mitbringsel mit regionalem Bezug suchen. Schon seit der Zeit, als Sabine und Andreas Zwanck ihren Laden am Schülperbaum hatten, stand dort eine Büchse auf dem Tresen, in die Menschen eine Münze einwerfen konnten, wenn sie die Arbeit der Kieler OMAS unterstützen wollten.
Schon einmal war die Büchse von der oberen Holstenstraße an den jetzigen Standort umgezogen; jetzt im unteren Teil der Holstenstraße war es dann soweit: Die Büchse war voll! 500 Euro hatten Kundinnen und Kunden für die Arbeit der OMAS GEGEN RECHTS dagelassen, und die Zwancks toppten das noch: Sie stockten den Betrag um die gleiche Summe auf, und überreichten OMA Gisela den stolzen Betrag von 1.000 Euro. Die anwesenden OMAS bedankten sich mit einem von Herzen kommenden Ständchen. Das großzügige Geschenk des Heimathafens wurde teilweise schon gut angelegt: Ein tragbarer Lautsprecher mit Mikrofon wird zukünftig unsere Versammlungen erleichtern, und zwei große Banner waren auch noch drin. Der Rest bleibt erstmal auf dem Konto; die nächste Flyer Aktion oder die nötige Unterstützung für eine gute Sache hier vor Ort kommen bestimmt.
Und bis dahin wird sich bestimmt auch die eine oder andere Gelegenheit für einen kleinen Törn zum Shoppen in den Heimathafen finden.
15.000 Menschen auf dem Rathausplatz – eine der größten Demonstrationen, die Kiel jemals erlebt hat! Ein breites Bündnis hatte aufgerufen:
Besonders schön: Die vielen OMA Schilder, die gestern zu sehen waren. Und dazu die vielen jungen Menschen, die kreativen Demo-Schilder – von „Katzis statt Nazis“ bis hin zu Forderung, Merz ins Sauerland zu remigrieren – eindrucksvoll hat gestern wieder einmal die Zivilgesellschaft gezeigt, dass eine Zusammenarbeit mit der A… na, Ihr wisst, wen ich meine – nicht akzeptiert wird, dass die Würde des Menschen unantastbar bleibt, und dass Menschlichkeit und Solidarität die Grundwerte unserer Gesellschaft bleiben.
Nicht nur der wirklich gewaltige Demonstrationszug bleibt im Gedächtnis auch die wirklich großartigen Reden von „Women in Move“, unserem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer die wirklich sehr klaren Worte der Kirchenvertreterin, die unter anderem darauf hinwies, dass auch Deutschland mit Waffenlieferungen und Konsum zu den weltweiten Fluchtursachen beiträgt, und natürlich die Rede unserer Mit-OMA Hanne, deren Text Ihr unter der Rubrik „Nützlich und interessant“ findet.
Das Theater Kiel hatte am 27.01.2025 zum Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz vor 80 Jahren aufgerufen. Gleichzeitig sollte ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte gesetzt werden. Hatten die Veranstalter anfänglich noch mit ca. 250 Menschen gerechnet, wurde diese Zahl dann schnell auf 1.000 korrigiert. Letztendlich schien es so, als hätten die Menschen in Kiel und Umgebung nur auf einen solchen Aufruf gewartet! Es wurden 10.000 Menschen. An dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an das Theater Kiel für den Aufruf und die Organisation und somit für die Gelegenheit zu zeigen, was uns allen wichtig ist.
Natürlich waren auch wir OMAS zur Stelle
Wir wollen weiter kämpfen für Vielfalt, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Teilhabe und Solidarität. Eine Aktion wie diese war für uns – aber auch für viele andere so wichtig: sie war Balsam für die Seele in diesen unsäglichen Zeiten und gleichzeitig Ansporn unverdrossen weiter für unsere Demokratie zu kämpfen.
In diesem Sinne – nach der Aktion ist vor der Aktion.
Lasst uns schnell wieder zusammen für unsere Demokratie einstehen.
Am Sonntag, 26.1.2025 kamen Kinder mit ihren Eltern und / oder Großeltern ins Opernhaus Kiel. Sie wollten erleben, wie Nixe Kieliane die singende Perle in der Ostsee sucht.
OMAS GEGEN RECHTS standen vorm Opernhaus, spannten ihre Schirme auf für die Nixe Kieliane, die eine gesunde Ostsee braucht, für prima Kieler Klima, für Klima- und Umweltschutz, für Kinder, Enkel und Demokratie.
Die OMAS GEGEN RECHTS möchten, dass die Bedrohung der Umwelt und der Lebensbedingungen für unsere Kinder und Enkel wieder nach vorn auf die Agenda der Politik kommt.
Mit dem Gesang der OMAS und OPAS draußen gingen die kleinen und großen BesucherInnen zur Vorstellung. Vielleicht hatten sie noch im Ohr:
„Unsere Ziele sind leicht zu sagen, o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao, lasst uns handeln und nicht verzagen, wir sind die OMAS GEGEN RECHTS.“
Wir danken dem Opernhaus Kiel für die Möglichkeit der Durchführung dieser Aktion auf den Stufen zum Eingang, Das Lob des Pressesprechers an die OMAS GEGEN RECHTS hat uns sehr gut getan und gibt Kraft. Danke.
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Die Klimagruppe der OMAS GEGEN RECHTS hat diese tolle Aktion vorbereitet und durchgeführt. OMA Frauke hat den Bericht geschrieben. Ein Dank an euch für diese kreative Aktion!
Und am Mittwoch, den 29.Januar, gibt es eine weitere Aktion vor dem Schauspielhaus. Vor dem Theaterstück „Extrem laut und unglaublich nah“ werden die OMAS für Klimas- und Umweltschutz mit einer Lichterkette demonstrieren. Beginn 18:45
Unter diesem Motto findet eine Kundgebung der Kieler OMAS GEGEN RECHTS am 8. Februar 2025 an der Kiellinie statt. Diese Kundgebung ist ein Teil der bundesweiten Kampagne, mit der die OMAS GEGEN RECHTS am 8.Februar überall in der Republik laut und sichtbar mit den verschiedensten Veranstaltungen für die Demokratie eintreten.
Neben der Kundgebung haben sich die Kieler OMAS GEGEN RECHTS noch ein ganzes Bündel an Aktionen vorgenommen. Nicht nur in Kiel, überall herrscht Einigkeit: In der Geschichte der Bundesrepublik war die Demokratie noch nie so akut gefährdet wie heute.
Mit der AfD tritt eine Partei zur Bundestagswahl an, die gegen Geflüchtete und Migranten hetzt, die die Rechte von Minderheiten zur Disposition stellt, die die Gleichberechtigung der Geschlechter zurück auf den Stand der 1950er Jahre drehen will;
und die mit ihren populistischen Forderungen zunehmend den Diskurs auch in vorgeblich demokratischen Parteien prägt.
Für keine der Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, hat die AfD auch nur den Ansatz einer Lösung – umso dringlicher ist es, nicht nur zu zeigen, wie wichtig eine freie, offene Demokratie für alle Menschen ist. Es gilt auch, hinter die bürgerliche Maske der AfD zu schauen. Was bedeutet es, wenn Arbeitnehmerrechte „entschlackt“ werden sollen? Welche Folgen hat es, wenn nur noch die „traditionelle“ Familie gefördert wird? Und was geschieht, wenn Deutschland die Europäische Union verlässt?
Flashmobs, ein „Demokratieteppich“, Infotische und die Büchse der Alice mit ihrem verstörenden Inhalt – die Chance, die OMAS GEGEN RECHTS in Aktion zu sehen, ist in den nächsten Wochen groß.
Wir freuen uns auf viele Diskussionen, auf neugieriges Publikum und auf unsere Freund*innen aus anderen demokratischen Initiativen.
Weitere (OMA)Termine
Samstag, 08.02.25 14:00 bis 16:00 Bundesweiter OMAS Aktionstag -SOS Demokratie
Sonntag, 09.02.25 14:00 Kiel, Rathausplatz, Kundgebung, Aufruf durch Pulse of Europe
Freitag, 14.02.25: 14:00, Exer Klimastreik Fridays for Future
Samstag, 15.02.25 11:00 – 13:00 Kiel-Mettenhof Kurt-Schumacher-Platz:
Flashmob und Infostand
Mittwoch, 19.02.25, 18:00 Pumpe, OMA-Treff
Samstag, 22.02.25 10:00 – 12:00 Exer: Infostand und Bodenzeitung
Flashmob:
11:00 Bahnhofsvorplatz Kiel
12:00 Dreiecksplatz, Grünfläche vor Bäckerei Günther
Am 28. Dezember war OMA Hanne bei der Abschlussveranstaltung „13- Wochen“ in Husum dabei. Sie war sehr beeindruckt, wurde neugierig mehr zu erfahren. Hier ihre Rechercheergebnisse:
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten
ein Satz von August Bebel, der mich anregte, nach unserer Teilnahme am Projekt „13-Wochen“ zum Gedenken an die Opfer des KZ Husum-Schwesing noch einige Fakten zu diesem zusammenzustellen.
Seit 1942 stellte die SS Häftlinge als Arbeitskräfte für Wirtschafts- und Rüstungsbetriebe und für Baumaßnahmen zur Verfügung, wofür jeweils Außenkommandos eingerichtet und genutzt wurden. Mindestens 86 solcher Lager sind dokumentiert. Eine Liste dieser Lager ist unter https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Außenstellen_des_KZ_Neuengamme zu finden und schildert eindrucksvoll die Verflechtung von Wirtschaft und SS.
Das Lager Husum-Schwesing war ursprünglich 1938/39 als Lager des Reichsarbeitsdienstes für 200 – 250, maximal aber 400 Personen errichtet worden, die beim Bau eines Flugplatzes eingesetzt waren. Vorübergehend wurde es dann zeitweilig1941/42 von der Wehrmacht als Sammelstelle für sowjetische Kriegsgefangene genutzt. Danach stand es leer, bis im September 1944 „unabkömmliche“ Männer aus Husum eingesetzt wurden, um die alten Baracken mit einem Stacheldrahtzaun und vier Wachtürmen zu versehen.
Am 26.September 1944 traf der erste Transport aus Neuengamme mit 1500 Häftlingen ein, am 19. Oktober folgten weitere 1000. Die Unterbringung der Häftlinge war katastrophal, die 9 Baracken warn windschief, zu klein, mit Betten von Wand zu Wand und vom Boden zur Decke vollgestellt, nur wenige heizbar. Toiletten bestanden aus überdachten Erdlöchern. Über die Hälfte der Häftlinge aus 13 Nationen stammte aus den Niederlanden – allein 588 Männer davon aus dem niederländischen Dorf Putten, aus dem sie am 1.10.44 im Rahmen einer „Vergeltungsaktion“ der SS nach Neuengamme verschleppt worden waren.
Ziel war die Errichtung des „ Friesenwalls“, einer Wehranlage (militärisch überdies völlig unsinnig) – als Panzersperre gegen die Alliierten. Dafür sollten 4 m breite und 2,5 m tiefe Panzergräben entlang der gesamten Nordseeküste ausgehoben werden. 8 Lager entlang der Küste wurden dafür eingerichtet. Für den Bau des Walls wurden Hitlerjungen, deutsche Zwangsverpflichtete aus SH, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge eingesetzt. Insgesamt 6 Außenlager des KZs Neuengamme wurden dafür errichtet. Den KZ-Häftlingen wurden dabei die schwersten Teilstücke zugewiesen – in den nassen Böden, in denen immer in kürzester Zeit das Wasser stand. Eines davon war Husum-Schwesing.
Die Arbeitszeit der Häftlinge betrug an 7 Tagen die Woche 12 Stunden – häufig bis zum Oberkörper im Wasser. Dazu kamen lange Fußmärsche zwischen Lager und Arbeitsplatz, später – als die Häftlinge zu schwach wurden – teilweise Transporte in Viehwaggons. Die Husumer Häftlinge wurden dabei jeden Tag vor den Augen der Husumer*innen von Kapos durch die Stadt getrieben..
Mindestens 2500 Häftlinge wurden in den drei Monaten des Bestehens eingesetzt, die Zahl der Toten wird auf 300 geschätzt. Sie wurden in einem Massengrab auf dem Husumer Ostfriedhof verscharrt.
Die „Lebens“bedingungen der Männer waren unerträglich, das Außenkommando wurde als Todeskommando bezeichnet. Mehrere Häftlinge mussten sich ein Bett mit Strohsack teilen. Die Verpflegung bestand aus Wassersuppe und etwas Brot. Aus den Berichten des dänischen Lagerarztes Paul Thygesen, der als Mitglied der dänischen Widerstandsorganisation „Frit Danmark“ dort inhaftiert war, sind Aufzeichnungen erhalten.
„Wir waren … in neun alten Holzbaracken zusammengepfercht, die man … mit Bettgestellen vollgestopft hatte. Die Baracken selbst waren schief und krumm, für Zug und Kälte offen. …. Von hier aus wurden sie morgens um fünf Uhr in Dunkelheit, Kälte und Regen gejagt, nachdem sie einen Blechnapf lauwarmer, brauner Wassersuppe geschlürft hatten. …“ Die Häftlinge litten an Tuberkulose, Darmkrankheiten, Lungen und Rippfellentzündungen, zahlreichen Verletzungen, die sie sich bei der Arbeit und durch Misshandlungen zugezogen hatten. Der zeitweise einziger Arzt verfügte bei der Ankunft an „Medikamente, wie in eine Schuhputztasche passen“. Am 25. November war das sogenannte „Revier“, die Baracken für Kranke mit 734 Häftlingen gefüllt. Wurden Häftlinge nach Neuengamme zurücktransportiert, wurden sie durch neue aus Neuengamme ersetzt.
Das Lager unterstand dem SS-Untersturmführer Hans Griem (seit 1930 in der NSDAP und seit 1931 in der SS). Er war als Sadist und Mörder bekannt und bereicherte sich überdies an den viel zu niedrigen Lebensmittelrationen der Häftlinge.
Nach dem Krieg wurde er wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt, allerdings gelang ihm die Flucht aus der Haft. Er ließ sich in Hamburg-Bergedorf nieder. 1963 begann die Staatsanwaltschaft Flensburg gegen ihn zu ermitteln. 1971 starb er noch vor der Anklageerhebung. Weitere Angehörige der Wachmannschaften wurden angeklagt und verurteilt.
Mahnmal und Rondell
Grundlage für diese kurze Darstellung sind:
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstand und der Verfolgung 1933-1945, Band SH, 1973
Pünktlich um 10:00 ging es los – 25 OMAS und ein OPA hatten sich im Kieler Gewerkschaftshaus in der Legienstraße eingefunden. Der Plan: Im Bundestagswahlkampf lautstark und sichtbar sein, für die Demokratie einstehen, vor den Folgen rechter Politik warnen.
Und wirklich, an Ideen fehlt es nicht: Flashmobs, die Rettung der Demokratie aus Seenot, ein Teppich für die Demokratie, die Büchse der Pandora …. ‚tschuldigung – der Alice.…
Bis zum 23. Februar sind diverse Infostände in Kiel geplant, und am bundesweiten Aktionstag der OMAS GEGEN RECHTS – am 8. Februar wollen wir auf der Reventlouwiese mit zahlreichen Aktionen präsent sein.
OMA Gruppen aus dem Kieler Umland sind dabei herzlich willkommen, und auch über den Besuch befreundeter Gruppen freuen wir uns!
Highlight der jeweiligen Aktionstage wird in jedem Fall der OMA Flashmob sein, der am Samstag schon fleißig geübt wurde – auch der Gesang der OMAS im Foyer des Hauses klang kräftig in den 2. Stock hinauf.
Unser Fazit: anstrengend, aber tolle Ergebnisse! Wir freuen uns auf den Februar!
Am Mittwoch, 15. Januar ist wieder OMA Treff in der Pumpe – mit Sicherheit werden sich dort für unsere Vorhaben weitere Mitstreiterinnen finden.
OMA Gudrun Z. war mit in Husum dabei und hat diesen Bericht verfasst. Danke!
Am 28.Dezember 2024 haben 16 Kieler OMAS und OPAS in Husum an der Abschlussveranstaltung der Aktion „13 Wochen“ des Freundeskreises KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing teilgenommen, die dieser in enger Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing und unterstützt vom Landrat und der Verwaltung des Kreises Nordfriesland organisiert hat.
13 Wochen haben die Teilnehmenden jeweils am Sonnabendvormittag den Weg begangen, den die etwa 2500 Häftlinge des KZs Schwesing – einer Außenstelle des KZs Neuengamme – bewältigen mussten. Sie gingen den kilometerlangen Weg zum Einsatzort zu Fuß, 13 Wochen lang, vom 26. September bis zum 29. Dezember 1944. Sie wurden für den Bau des sogenannten Friesenwalls eingesetzt, der – militärisch unsinnig – eine Invasion der Alliierten in Nordfriesland verhindern sollte. Über 300 verloren dabei ihr Leben.
Über 300 Menschen waren bei der abschließenden Veranstaltung am 28. Dezember 2024 dabei. Unter ihnen OMAS und OPAS aus Nordfriesland, Rendsburg, Dithmarschen und aus Kiel. Nach der Begrüßung gab ein Mitglied des Freundeskreises einen Einblick in die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen der Häftlinge. Nachdem die ersten 4 Strophen des Liedes „Moorsoldaten“ gemeinsam gesungen wurden, ging es durch die Innenstadt Husums zur Stolperschwelle des Künstlers Gunter Demming an der Marienkirche am Marktplatz.
In der Marienkirche haben nach dem Grußwort des Landrats Lorenzen OMAS und OPAS aus Nordfriesland die „Wegsehenskultur“ der Husumer Bevölkerung eindrucksvoll veranschaulicht. Zu zweit gingen sie, den Marsch der Häftlinge nachstellend und die Moorsoldaten summend, durch die Kirche. Auf dem Weg Richtung Altar riefen andere Omas aus dem Teilnehmerkreis Sätze wie: „Warum haben die denn keine Mäntel an? Es ist doch so kalt. – Guck da nicht hin, das geht uns nichts an.“ Das war zutiefst berührend. Anschließend sprach der Neffe eines im Lager verstorbenen Häftlings aus den Niederlanden.
Dann wurde der Weg zum Husumer Ostfriedhof fortgesetzt. Dort liegen die Gräber der verstorbenen Häftlinge. Schüler hatten 301 Grableuchten aufgestellt. Nach einem kurzem stillen Gedenken wurde gemeinsam ein hoffnungsgebendes Lied eines Überlebenden der Shoa gesungen.
Die Veranstaltung war nicht nur hervorragend organisiert, sie hat uns betroffen gemacht und auch sehr berührt. Wir alle waren uns einig, dass es sehr gut war, dass wir dabei waren.
Weitere Informationen zum KZ Husum-Schwesing und zum Freudeskreis findet ihr hier: https://freundeskreis-kz-gedenkstaette-husum-schwesing.de/
Jörg Siegfried, Vorstand „Freundeskreis KZ Husum-Schwesing“, sprach neben anderen Rednern am 28. Dezember in Husum. Er nannte es „Gedanken an der Stolperschwelle“. Wir waren sehr beeindruckt von seinen Worten, die kurz und deutlich einen Bezug von damals zu heute herstellten und mit einem Apell an uns alle endete. So freuen wir uns, dass wir sie hier veröffentlichen dürfen.
„Wir stehen hier an der Stolperschwelle. Eine Schwelle ist der Bereich eines Übergangs
– es gibt ein ‚Davor‘ und ein ‚Danach‘. Das DAVOR lässt uns stolpern.
Wir stolpern über das unsagbare Leid der geschundenen Opfer.
Wir stolpern über die grausamen Verbrechen der Täter.
Wir stolpern über das Verhalten der Bevölkerung in Husum und Umgebung.
Alle damals haben sich zu den Menschen dieses Elendszuges verhalten, sehr unterschiedlich. Ja, es gab Mitleid und Entsetzen, das aber blieb taten- und folgenlos. Es gab aktives Wegsehen und Nicht-Sehen-Wollen, es gab stumpfsinniges Glotzen und es gab Häme und lautstarke Zustimmung zu dem Sadismus der Täter.
Wir stolpern über diese Schwelle von dem DAVOR in das DANACH.
Ich wurde während der Märsche zu den 13 Wochen mehrfach gefragt: „Was hätten Sie denn damals gemacht vor 80 Jahren?“ Ich habe lange darüber nachgedacht und habe entschieden: Das ist die falsche Frage. Denn, die Frage – so gestellt – zielt auf die Entlastung der Täter. Nein, das ist falsch. Die richtige Frage ist: Was sagen Menschen in 80 Jahren über uns und unsere Taten? DAS ist die richtige Frage.
Sie werden fragen: Ihr Menschen von 2024, warum habt ihr so gedacht und so getan und so entschieden, wie habt ihr euch verhalten zu den Menschen in eurer Zeit in 2024? Menschlich oder unmenschlich?
Was sagen die Menschen in 80 Jahren über uns? DAS ist die richtige Frage.
Wir können die Vergangenheit nicht verändern, wir können nur die Gegenwart und Zukunft ändern. Wenn es in Husum in 80 Jahren keine zweite Stolperschwelle braucht, dann wird es richtig gelaufen sein.
Wir müssen uns jetzt wertschätzend verhalten zu den Menschen unserer Zeit.
Wir müssen einstehen für Demokratie und Menschenrechte
– für uns, für unsere Kinder, für unsere Enkelkinder.“