Projekt von Flüchtlingsrat und Rundem Tisch

Ein Bildungsprojekt sucht junge Menschen, die sich im Rahmen von ehrenamtlichem Engagement für Demokratie einsetzen.

Zeitraum: Juli bis Dezember 2020

Was können junge Menschen tun, wenn sie aktiv gegen die akute Bedrohung demokratischer Werte und Normen eintreten wollen, wenn eine freie, tolerante und vielfältige Gesellschaft für sie einen hohen Wert hat?

Demokratie braucht Demokrat*innen! Sie braucht Individuen, die sich wehren, wenn in ihrem unmittelbaren Umfeld andere Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Kultur, Religion, sexuellen Orientierung oder ihrer sozialen Situation diskriminiert und bedroht werden und ihnen der gleichberechtigte Zugang zu unserer Gesellschaft verwehrt wird. Demokratie braucht Bürger*innen, die sich engagiert an politischen Debatten und der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen, die Ausgrenzung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus aktiv bekämpfen. Das gilt in besonderer Weise in einer Zeit, in der demokratische Werte und Verfahren unter erheblichen Legitimationsdruck geraten, der politische Diskurs im Internet und am Stammtisch zur hasserfüllten Konfrontation mutiert, öffentliche Medien herabgewürdigt werden und rassistische Positionen sogar in den Parlamenten Widerhall finden.

Gesellschaftliche Vielfalt ist Ausdruck und Ziel eines demokratischen Zusammenlebens; ihre Gewährleistung und praktische Umsetzung ist Aufgabe aller Demokrat*innen. Vielfalt ist das Lebenselixier einer freiheitlichen Gesellschaft. Die Begegnung auf gleicher Augenhöhe ist keine Frage der Körpergröße; sie ist eine Frage demokratischer Haltung. Und dabei spielt Bildung eine große Rolle.

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Seebrücke – Demo Samstag 01.08.20, 14:30 Vinetaplatz

Unter dem Motto „Same struggle -different year“ findet am Sonnabend, 1. August 2020 eine Demonstration der Seebrücke statt.

Noch immer sterben Menschen auf dem Mittelmeer – wir wollen darauf aufmerksam machen!

Treffpunkt ist um 14:30 der Vinetaplatz in Kiel-Gaarden; die Veranstaltung ist bis 16:30 geplant. Das Wetter soll gut werden – wir hoffen auf viele Omas gegen Rechts Schilder!

 

Offener Brief an den Kieler Express

Wiederholt ist es einigen Kieler Omas gegen Rechts aufgefallen, dass der Kieler Express Anzeigen der AfD veröffentlicht. Das konnten wir so nicht stehen lassen und haben der Redaktion den folgenden Brief geschrieben:

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einigem Befremden haben wir bemerkt, dass Sie wiederholt auf der ersten Seite Ihres Blattes Anzeigen der Partei „Alternative für Deutschland“ – AfD – veröffentlichen. Die AfD ist eine Partei, die sich in zunehmendem Maße völkisch-nationalen Ideologien zuwendet, gegen Minderheiten hetzt und sich gegen gesellschaftlichen Fortschritt wendet.
Die aktuelle Anzeige, in der die AfD ihren Dank für „außergewöhnliche Leistungen“ ausspricht, kann nur als Heuchelei betrachtet werden. Auch Sie werden sich daran erinnern: Zum Höhepunkt der Coronakrise gab es von der AfD Relativierungen, es gab Zweifel daran, ob wirklich jedes Leben schützenswert sei. Was es von der AfD nicht gab, waren konstruktive Beiträge zur Lösung der bestehenden Probleme.

Uns ist bewusst, dass Sie als rein kommerzielles Blatt von Anzeigenkunden abhängig sind. Wir fragen uns dennoch, ob Ihre anderen Anzeigenkunden damit einverstanden sind, ihre Anzeige neben der einer Nazi-Partei zu finden.
Bitte geben Sie der AfD, die unsere parlamentarische Demokratie verächtlich macht, die auf Hass und auf eine Spaltung der Gesellschaft setzt, keine Bühne.
Geld kann doch stinken!
Omas gegen Rechts Kiel

 

Trauma Widerstand 2020 – wohin treibt die bekannte Kieler Gaststätte?

Viele von Euch haben es vielleicht schon selbst gesehen: Im Eingangsbereich der Kieler Traumfabrik ist eine große Wandzeitung entstanden, die – so lautet die Aussage des Wirtes , Karl-Hermann Günther,  Meinungen Raum zu geben, die bei der aktuellen Berichterstattung über das Corona-Virus nicht gehört werden. So weit, so gut … andere Meinungen muss man in einer Demokratie aushalten.

Kürzlich aber waren ein paar von uns Omas in der Traum GmbH um die leckere Pizza zu genießen. Neugierig schnappten wir uns ein Exemplar der Zeitschrift „Demokratischer Widerstand“… und was es darin zu lesen gab,  war dann doch deutlich  schlimmer.  Schlimm genug, um mich zu einem offenen Brief an die Familie Günther als Eigentümer*innen der Traum GmbH zu veranlassen.  Den Text möchte ich Euch nicht vorenthalten; Herr Günther äußert die Überzeugung 70% seiner Gäste seien mit seiner Haltung einverstanden. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, ihn davon zu überzeugen, dasss es doch nicht von so vielen akzeptiert wird.

Die Postanschrift lautet übrigens: Grasweg 32, 24118 Kiel; die e-mail: info@traumgmbh.de

Eine Reaktion habe ich übrigens von den Günthers noch nicht;  wenn eine kommt,  wird diese natürlich auch veröffentlicht.

Sehr geehrte Frau Günther, sehr geehrter Herr Günther,

wie viele andere Menschen auch musste ich in den Monaten März bis Juni dieses Jahres wegen der Corona Pandemie auf viele liebgewordene Gewohnheiten verzichten.

So habe ich mich dann auch richtig gefreut, dass es nach langer Zeit mal wieder eine leckere Pizza und ein Bier in der Traum GmbH geben sollte.

Natürlich sind mir die Wandzeitungen im A1 Format gleich aufgefallen, und ich habe sie mit Interesse gelesen: Von Fehlalarm war da die Rede, von einer nie da gewesenen Überwachung der Gesellschaft und natürlich von Gastwirten in Not. Ihre Idee, Meinungen gegen Gebühr zu veröffentlichen, die Ihrer Auffassung nach sonst nicht gehört werden, ist eine Idee, die zumindest geholfen haben dürfte, Ihre eigene prekäre Situation ein wenig zu erleichtern. 20 Euro sind auch ein akzeptabler Preis dafür, sich öffentlich zu äußern, ohne wirklich dazu stehen zu müssen, denn, wie Sie selbst in Ihrem Flyer „Die andere Meinung“ zugeben, sind die Verfasser*innen nur der Traumfabrik bekannt.

Eine kritische Haltung zu den Corona Maßnahmen kann ich durchaus nachvollziehen. Ganz besonders für die Gastronomie ist die erste Hälfte dieses Jahres eine wirtschaftliche und sicherlich auch persönliche Katastrophe gewesen; dies trifft gewiss auf viele Menschen zu. So ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn die Intensität der Pandemie, staatliche Maßnahmen oder die Berichterstattung darüber kritisch beleuchtet werden.

Dann allerdings fand ich in Ihrem Foyer die Zeitschrift „Demokratischer Widerstand“, und was es dort zu lesen gibt, geht meines Erachtens über kritische Meinungen hinaus. Den Artikel von Batseba N’Diaye (äußert sich auch auf KenFM und sogenannten Hygienedemos) mit der Überschrift „Die Masken sind Quatsch. Die Regierung hat uns alle angelogen“ kann ich noch gelassen als nur dumm und leicht zu widerlegen wahrnehmen.

Der altbekannte Unsinn von Ken Jebsen (Journalist bei sich selbst) … nun ja, das meiste lohnt nicht die Mühe, es aufzuzählen.

Die Krönung ist aber der „Artikel“ von Anne Höhne aus Berlin.Die Anführungszeichen sind beabsichtigt; bei den Zeilen handelt es sich wohl eher um eine zu Text gewordene Tourette Attacke der Autorin. Von „fanatisierten GEZ-Irrenhäusern“, von „grauen Herren“ und ihrer „menschenverachtenden diffamierenden Verblödungssymphonie“ ist da die Rede; ich habe jedoch auch nach dreimaligem Lesen nicht herausgefunden, was Frau Höhne den „perversen Schweinen“ und den „Typen, die …. völlig am Ende sind“ eigentlich vorwirft.

Nun frage ich mich natürlich, liebe Familie Günther: Haben Sie die Zeitschrift eigentlich gelesen? Sind Sie wirklich der Überzeugung, dass Panikmache, Suggestivfragen und die Fäkalkritik einer Anne Höhne einen konstruktiven Beitrag zu einer sachlichen Diskussion darstellen?

Sie schreiben in Ihrem Aushang „Kieler Gastwirte in Not“ von der Systemrelevanz der Gastronomie, von der Aufgabe, für „Kommunikation, Freude und Lebenslust“ zu sorgen. Das von diffusem Hass, Agressivität und falschen Behauptungen geprägte Blättchen des „Demokratischen“ Widerstandes leistet dazu keinen Beitrag.

Im Gegenteil, alle demokratischen Kräfte sind jetzt gefragt, Perspektiven zu entwickeln, positive Lehren aus der Corona Zeit zu entwickeln. Bei dem obskuren Zirkel, der sich hinter dem DW verbirgt sind in dieser Hinsicht Zweifel wohl angebracht.

Dass Ihre Wandzeitung beschädigt wurde, bedaure ich – natürlich ist Sachbeschädigung keine akzeptable Form der Auseinandersetzung. Durch Ihre augenscheinlich hervorragenden Beziehungen zur örtlichen Presse dürfte dieser Schaden sich für Sie jedoch schnell in sein Gegenteil verkehren. Andere Läden, die ungewollt Teil politischer Auseinandersetzungen geworden sind, haben dieses Glück nicht.

Angesichts der Polarisierung, die Sie betreiben, muss ich mich – und auch Sie – fragen, ob ich als anständiger Mensch mit Freundinnen und Freunden noch Gast in Ihrem Hause zu sein kann. Ihrer Stellungnahme sehe ich mit Interesse entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Marion Förster

Ausflug nach Hamburg

Liebe Omas (und Opas) gegen Rechts,

unter dem Motto „Ganz nah beieinander – von weiblichen Opfern und Verfolgten des NS-Regimes, stillen Helferinnen, Widerständigen und NS-Angepassten“ veranstaltet der Landesfrauenrat Hamburg e.V. Rundgänge durch das Hamburger Grindelviertel, die von der Historikerin Dr. Rita Bake geleitet werden. Diese Rundgänge finden im Vorwege zur Eröffnung des ersten FrauenStadtArchivs in Hamburg statt, das die Geschichte der Hamburger Frauen und ihrer Organisationen für die Zukunft bewahren soll.

Wir finden, dies ist eine gute Gelegenheit, unserem schönen Vorort einen Besuch abzustatten:

Wir haben für uns Kieler Omas 2 Termine reserviert:

  • Sonntag, 30. August 2020 von 15:00 bis 17:00 oder
  • Samstag, 19. September 2020 von 15:00 bis 17:00

Für den Rundgang selbst entstehen keine Kosten; pro Termin können wegen der Corona-Beschränkungen nur 15 Personen teilnehmen. Wir bitten Euch daher, Euch möglichst bis Donnerstag, 16. Juli 2020 für einen der beiden Termine anzumelden. Bitte habt dafür Verständnis, dass der Hamburger Landesfrauenrat wegen der Corona Regeln Eure Kontaktdaten benötigt.

Die Links zum Anmelden habt Ihr per mail bekommen, bzw. Ihr findet sie auf unserer facebook Seite.

Oma erzählt

Ob frau im Alter alles besser weiß, wollen wir mal dahingestellt sein lassen. Aber dass wir viel erlebt haben, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.

Und genau darum geht es uns jetzt:

Wir suchen Eure Erlebnisse: Lustiges, Berührendes, Anekdoten, Ärgerliches: Was war der Anlass Eurer ersten Demonstration? Mit wem hattet Ihr schon mal eine heftige Diskussion? Über welche*n Politiker*in habt Ihr Euch schon damals geärgert? Was gibt es aus den letzten 20 Jahren – oder auch von noch viel früher – zu erzählen?

Schickt uns Eure Texte, die wir dann auf unserer Homepage veröffentlichen werden. Wir möchten mit den Geschichten über unsere und Eure politische Arbeit dem Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus zum 20. Jubiläum gratulieren; auf der Homepage des Runden Tisches wird ein Link zu unseren Texten führen.

Schickt Euren Beitrag gern an unsere Kontaktadresse Omas-gegen.rechts-Kiel@t-online.de.

20 Jahre Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus

15.8.2020 ab 13 h in der Räucherei in Kiel Gaarden

 

 

 

Wir Kieler Omas gegen Rechts wollen uns auf diesem Fest mit einem Stand präsentieren. Der Aufbau kann ab 9:00 stattfinden. Das Fest geht bis in den Abend hinein, daher suchen wir dringend Omas und Opas, die eine Schicht am Stand übernehmen. Was wird noch gebraucht?

  • Material für eine Fotowand.
  • Eine Geschichte in der Rubrik „Oma erzählt“ auf dieser Website
    (bitte schicken an OMAS-gegen.rechts-Kiel@t-online.de)
  • Kleine kulinarische Beiträge (was man so aus der Hand essen kann)

 

Online-Seminar Stammtischkämpfer*innen

MONTAG, 13. JULI 2020
VON 18:30 BIS 21:45

 

Online-Seminar – Stammtischkämpfer*innen

 

Was sind Stammtischkämpfer*innen?

Die Stammtischkämpfer*innen-Workshops sind Argumentationstrainings gegen rechte und diskriminierende Parolen.

Wir alle kennen das: In der Diskussion mit Arbeitskolleg*innen, dem Gespräch mit der Tante oder beim Grillen mit dem Sportverein fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, denken, da hätten wir gerne den Mund aufgemacht, widersprochen, die rechten Parolen nicht einfach so stehen lassen.

Hier wollen wir ansetzen und Menschen in die Lage versetzen, die Schrecksekunde zu überwinden, Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin!

In den Stammtischkämpfer*innen-Seminaren werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die uns dabei unterstützen, den rechten und rassistischen Parolen wie beispielsweise denen der AfD und ihrer Anhänger*innen etwas entgegenzusetzen.

Dabei ist klar: Der Stammtisch ist überall: An der Kasse des Bio-Supermarktes, auf dem Spielplatz, in der Bahn oder in der Uni-Lerngruppe. Aber: Wir sind auch überall und wir können durch Widerspruch, deutliches Positionieren und engagierte Diskussionen ein Zeichen setzen, die Stimmung in unserem Umfeld beeinflussen und unentschlossenen Menschen ein Beispiel geben.

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