Text und Musik: Monika Salzer
VIELFALT, MENSCHENWÜRDE, GERECHTIGKEIT, VERANTWORTUNG, TEILHABE, SOLIDARITÄT
Text und Musik: Monika Salzer
Ohne Verwaltungsarbeit geht es nicht: Gudrun erstellt die vorgeschriebene Liste der Teilnehmerinnen
Nach langer Zeit gab es mal wieder einen kleinen, aber feinen Oma-Treff. Bei schönstem Sommerwetter haben wir es uns auf der Wiese neben dem Theater am Werftpark gemütlich gemacht; geplaudert und diskutiert. Musik gab es leider nicht, weil unser „Musikus“ krank war, aber trotzdem war die Freude, uns wieder sehen zu können, groß. Wir waren uns einig: solange Sommer ist, sind solche Treffen draußen wunderbar. Und wenn das Wetter nicht mitspielt, wird sicherlich auch bald unser Treffpunkt im Gewerkschaftshaus wieder zugänglich sein. Wir werden Euch über facebook, diese Homepage und natürlich per mail auf dem Laufenden halten.
Diesen Artikel habe ich auf der facebook Seite „Das siebte Flugblatt“ entdeckt und möchte ihn Euch nicht vorenthalten – der Link zur Übersetzung ist ganz unten zu finden:
EGGY MCINTOSH: “UNPACKING THE INVISIBLE KNAPSACK” – Deutsche Übersetzung des bahnbrechenden Essays von 1989
PeggyMcIntosh Die Feministin, Soziologin und antirassistische Aktivistin Peggy McIntosh, damals 54 Jahre alt, unter anderem am Wellesley Center for Women tätig, konnte eines Nachts 1988 nicht schlafen.
In einer Umfrage in dem Institut in dem sie damals tätig war, war ein massiver Unterschied zwischen weißen und schwarzen Kolleginnen aufgetreten, wobei Letztere sich durch Erstere diskriminiert fühlten.
McIntosh war nichts davon bewusst gewesen.
Sie hatte kein Empfinden einer Andersbehandlung gehabt….und doch, waren die Umfrage-Ergebnisse eindeutig.
Wie konnte das sein? Waren die schwarzen Kolleginnen einfach überempfindlich, hysterisch? Oder, so der schreckliche Verdacht, gab es da vielleicht etwas das selbst feministische weiße Frauen nicht bewusst wahrnahmen?
„Der unsichtbare Rucksack – Auseinandersetzung mit weißen Privilegien“ weiterlesen
Liebe Omas gegen Rechts,
gern gebe ich hier den Aufruf des Runden Tisches zur Kundgebung und Demonstration am morgigen Samstag wieder:
‚
am kommenden Sonnabend, 6. Juni 2020, findet auf dem Asmus-Bremer-Platz eine Kundgebung statt, an der sich der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus beteiligt. Bitte macht das bekannt und nehmt daran teil!
„Anlass für Proteste gegen den Umgang mit der Krise gäbe es fürwahr genug“, schreibt der Faschismusforscher Gerd Wiegel, und er nennt einige: „Erhöhung des Kurzarbeitergeldes, Rekommunalisierung der Krankenhäuser, bessere Bezahlung von Pflegekräften, Verkaufspersonal und Erzieherinnen, keine Steuergelder für Großkonzerne, die damit Dividenden bezahlen, oder Steuergelder nur gegen öffentlichen Einfluss auf die Unternehmen …“ Eine Liste, die sich problemlos ergänzen ließe. Viele von uns erfahren die Notwendigkeit, gerade jetzt für ihre Interessen zu kämpfen, als Lohnabhängige in Betrieben und im Homeoffice, als Geflüchtete in Massenunterkünften, als Erntehelfer, als Saison- oder Leiharbeiter*innen auf Feldern und in Schlachthöfen oder als Erwerbslose und Hartz-IV-Bezieher*innen am eigenen Leib.
Wir erleben auch, wie rechte Kräfte versuchen, die Unzufriedenheit, die Ängste und die realen Probleme vieler Menschen demagogisch für ihre Ziele zu nutzen, die notwendige Solidarität der Betroffenen untereinander zu zerstören. Rassismus, Antisemitismus, Gewaltbereitschaft gegen Geflüchtete machen sich breit in den Reihen der „Coronarebellen“ von „Widerstand 2020“ und anderen Gruppen, und besonders die AfD versucht diese Stimmung für sich nutzbar zu machen.
Darauf haben wir in den vergangenen Wochen wiederholt aufmerksam gemacht. Wir werden diesen Kräften weiterhin entgegentreten. Aber das ist nicht genug. Es ist an der Zeit, unsere eigenen Interessen offensiv zu vertreten und unsere Forderungen zum Ausbau unserer sozialen und demokratischen Rechte auf die Straßen zu tragen, den Rechten die Plätze zu nehmen und ihren Einfluss zurückzudrängen. Es gilt dabei auch, all denen das Handwerk zu legen, die manche für eine gewisse Zeit notwendige Einschränkung demokratischer Rechte dauerhaft festschreiben wollen, und denen, die „nach Corona“ alle Sozialleistungen „auf den Prüfstand stellen“ und noch weiter beschneiden wollen, wie es zurzeit am deutlichsten Friedrich Merz (CDU) fordert. Nicht zuletzt unsere Gewerkschaften sind hier gefordert. Der Kampf um Verteidigung, Ausbau und dauerhafte Sicherung sozialer Errungenschaften bekommt unter den heutigen Bedingungen direkt antifaschistischen Charakter. Gewerkschaftsmitglieder und alle anderen Antifaschist*innen müssen auch dabei zusammenstehen.
Der Kampf gegen faschistische Tendenzen, gegen Rassismus, Nationalismus und Sozialabbau ist international. Zwei Losungen, die zurzeit in vielen Ländern verbreitet und an vielen Wänden zu lesen sind, verdeutlichen das: „Make the rich pay for the crisis“ bzw. „Make the rich pay for Covid 19“ und „Leave no one behind“. Auf deutsch: „Die Reichen sollen die Krise bezahlen“ und „Keine/r darf zurückgelassen werden“, nämlich als Geflüchtete in den Elendslagern an den Außengrenzen der EU. In Deutschland muss die Bewegung zur Selbstverpflichtung von Kommunen als „Solidarische Städte“ und „Sichere Häfen“ gestärkt und noch mehr als bisher mit Leben erfüllt werden.
Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel ruft auf:
Beteiligt euch in diesem Sinn am Sonnabend, dem 6. Juni 2020, mit eigenen Ideen und Beiträgen an der antifaschistischen Kundgebung, die um 14 Uhr auf dem Kieler Asmus-Bremer-Platz beginnt.
Auch wir OMAS GEGEN RECHTS werden wieder vor Ort sein. Am Anschluss an die Kundgebung werden wir auch gemeinsam der Opfer der rassistischen Übergiffe – nicht nur in den USA – gedenken.
Kommt zahlreich!
Heute waren wir mit vielen anderen vom Runden Tisch am Asmus-Bremer-Platz in der Kieler Innenstadt, wo wir mit Transparenten und Flyern eine Demonstration von „Corona Rebellen“ begleitet haben. Bei allem Verständnis für die berechtigten Sorgen, die sich viele Menschen machen: Es gab einen Menge hanebüchenen Unsinn zu hören. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass die BILD die einzige Zeitschrift ist, die objektiv über die Alubommel und ihre Anhänger berichtet; dass sich ARD und ZDF bei der Berichterstattung absprechen- stimmt übrigens: ich verfolge schon seit Jahren, dass die immer das gleiche Wetter ansagen, wie die Konkurrenz.. aber, Scherz beiseite. Außerdem haben wir erfahren, dass der renommierte Kochologe Attila Hildmann und der Künstler Xavier Naidoo von finsteren Mächten ihrer Existenz beraubt werden. Auf die Idee, dass die meisten Menschen einfach keinen Bock auf gequirlte Sch….. ähh, groben Unfug haben, kam die Sprecherin offensichtlich nicht . Eine andere verglich die heutige Situation mit der in der DDR vor 1989 …ein gewagter Vergleich! Und überhaupt: Im März hätte man den Leuten doch noch ganz was anderes erzählt als heute. Und die Zwangsimpfung steht unmittelbar bevor.. Und die Freiheit wollen sie auch endlich zurückhaben. Ärgerlich, dass es so viele gibt, für die Freiheit auch gleichzeitig Verantwortung bedeutet. So, morgen ist Pfingsten. Gegen eine Ausschüttung von geist hätte ich nichts einzuwenden. Jetzt heißt es erstmal das gesträubte Nackenhaar wieder glätten und die aufgerollten Fußnägel zurück in ihre richtige Position, damit wir nächsten Sonnabend wieder dabei sein können.
Attila Jószef gehört zu den bedeutendsten Dichtern Ungarn im 20. Jahrhundert. 1905 wurde er in einfachen Verhältnissen geboren. Seinen Besuch eines Gymnasiums musste er durch verschiedene Arbeiten finanzieren. 1922 erschien sein erster Gedichtband; zu diesem Zeitpunkt war er noch Unterprimaner. Immer wieder geriet er mit seiner fortschrittlichen Dichtung in Schwierigkeiten; so konnte er zum Beispiel die angestrebte Lehrerlaufbahn nicht einschlagen. Er begann in Szeged, Ungarisch, Französisch und Philosophie zu studieren, lebte ein paar Jahre in Wien, dann in Paris, schlug sich mit kleinen Arbeiten durch. 1927 trat er in die kommunistische Partei Ungarns ein, aus der er später wegen seines Interesses an den Freudomarxismus (Der Freudomarxismus ist eine Gesellschaftstheorie, die aus einer Verbindung der Theorien von Sigmund Freud und Karl Marx den 1920er Jahren entstanden ist.) ausgeschlossen wurde. Jòszef litt in seinen späten 20ern an starken Depressionen; 1937, im Alter von 32 Jahren, beendet er sein Leben.
Dies ist eins meiner Lieblingsgedichte:
Die künftigen Menschen werden Kraft
und Zartheit sein.
Sie werden die eiserne Maske der Wissenschaft
zerbrechen,
um die Seele auf dem Antlitz des Wissens sichtbar
zu machen.
Sie werden Brot und Milch küssen
und mit der Hand, die das Haupt des Kindes
streichelt,
aus dem Gestein Metalle und Eisen schürfen.
Mit den Gebirgen werden sie Städte errichten.
Ohne Hast werden ihre riesigen Lungen
Gewitter und Stürme einatmen,
und die Ozeane werden ruhen.
Immer erwarten sie den unerwarteten Gast
und haben für ihn gedeckt
den Tisch und auch ihr Herz.
Möget ihr ihnen ähnlich sein,
daß eure Kinder mit Lilienfüßen
unschuldig das Blutmeer durchschreiten,
das zwischen uns liegt
und ihnen.
26.05.20 -mf-
Mangels technischer Möglichkeiten ist es für die Mehrzahl der Kinder nicht möglich, am digitalen Unterricht teilzunehmen. Ihr Lebens- und
Bewegungsraum wird durch die Isolierung noch weiter eingeschränkt.
Alles, was wir seit Jahren fordern, erscheint unter den Bedingungen der Corona-Pandemie wie unter einem Brennglas.
Erstunterzeichnerinnen:
siehe homepage https://www.frauenbeauftragte.org/Wann-wenn-nicht-jetzt.
Auch der Ostermarsch 2020 ist dem Corona Virus zum Opfer gefallen. Einen kleinen Trost gab es von unserem Freund Rainer Beuthel, Autor, Musiker, linker Politiker:
Wer mehr von ihm hören oder lesen möchte:
https://www.rainer-beuthel.de