Ihr Kinderlein kommet?

Seit Oktober ist in Kiel Dienstags immer von 16:00 bis 18:00 Uhr Mahnwache. OMAS aus den verschiedenen Arbeitsgruppen stehen dann am Heinrich-Ehmsen-Platz am Eingang des neuen Rathauses.

An diesem Dienstag war es die AG Migration, welche die Mahnwache gestaltet hatte.

Die Stadt bunt erleuchtet, Weihnachtsmusik, die Menschen in Hektik – es bleibt wenig Raum für Besinnung. Für die AG Migration eine Gelegenheit, insbesondere an das Schicksal von Kindern zu erinnern, die überall auf der Welt in Kriegs- und Krisengebieten Gewalt ausgesetzt sind, hungern, keine medizinische Versorgung bekommen.

 

Ihr Kinderlein kommet – ein ernster, zutiefst menschlicher Wunsch, der weit über den sentimentalen Kitsch der „deutschen Weihnacht“ hinausgeht – und des Titels des Weihnachtsliedes, das die AG für die Mahnwache umgedichtet hat.

Für eine bunte Welt

So langsam wird es ungemütlich – die AfD, die schon längst hätte verboten werden müssen, gründet in Gießen eine neue Jugendorganisation, an der nur der Name neu ist. Alles, was sich vorher in der Jungen Alternative getummelt hat, sitzt auch jetzt wieder auf dem Podium.

Die Polizei reagiert in Gießen mit exzessiver Gewalt, dem Fraktionsvorsitzenden der Union fällt nichts besseres ein, als die friedlich Demonstrierenden als „linken Mob“ zu diffamieren, und der andere Teil der Regierung schaut dem Trauerspiel mit dröhnendem Schweigen zu.

Wie viele andere OMA Gruppen auch, brachten am Samstag, dem 29.11.25 die Kieler OMAS GEGEN RECHTS ihren Protest laut und bunt auf die Straße.

Mehr als 20 OMAS hatten sich am Kieler Dreiecksplatz versammelt, um unter dem Motto Bunte Welt statt brauner Nachwuchs mit einer tollen Choreographie und OMA-Liedern auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die von der neuen faschistischen AfD-Jugend ausgehen.

 

Der gemütliche Kaffetisch, Naschkram unter dem Motto „Marzipan statt Naziwahn“ und gehäkelte Glückswürmchen animierten viele Menschen, einen Moment zu verweilen, während viele andere in vorweihnachtlicher Hektik vorüber eilten – meist jedoch mindestens mit einem „Däumchen hoch“, einem Lächeln und ein paar ermunternden Worten.

Auch der Nikolaus zeigt sich solidarisch.

Hanne und Marion machten in ihren Reden deutlich, wie sehr die Nachwuchsorganisation der AfD in der rechtsextremistischen Szene verankert ist, wie stark die Verbindungen zu Gruppierungen wie der Identitären Bewegung sind, und wie gefährlich deshalb die „Generation Deutschland“ als Kaderschmiede einer ohnehin schon rechtsradikalen Partei ist.

 

Marions Rede:

Bunte Welt statt brauner Nachwuchs – so lautet das Motto unserer heutigen Protestveranstaltung.

Heute in Gießen will die AfD ihre Jugendorganisation gründen. Zu dieser Stunde sind in Gießen Zehntausende auf der Straße, um friedlich gegen diese Neugründung zu protestieren, und viele OMAS GEGEN RECHTS aus dem ganzen Bundesgebiet werden dabei sein.

Dass es überhaupt zu dieser Neugründung kommen kann, zeigt das klägliche Versagen, der viel beschworenen politischen „Mitte“, wenn es darum geht, die Demokratie und ihre Werte konsequent zu schützen.

Demonstrationen von Hunderttausenden, unzählige Petitionen, Bürgerinitiativen zum Verbot bis hin zur Initiative „Prüf“, die im vergangenen Monat aktiv wurden – weder Bundesrat, noch Bundestag und schon gar nicht die Bundesregierung haben sich entschließen können, endlich ein Verbot der AFD durch das Bundesverfassungsgericht prüfen zu lassen.

Anfang des Jahres stnd die „Junge Alternative“ kurz davor, wegen erwiesenen Rechtsextremismus verboten zu werden, deshalb wurde sie eilig aufgelöst, um sie aus dem Fokus zu nehmen.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die neue AFD Jugend weniger extremistisch und weniger radikal sein wird. Der designierte Vorsitzende, Jean-Pascal Hohm, wird vom Verfassungsschutz als „im Rechtsextremismus sozialisiert“ und in der „rechtsextremen Subkultur bestens vernetzt“ beschrieben.

Der Hauptunterschied dürfte sein, dass die Mutterpartei nun intensiver mit ihrem Nachwuchs verzahnt ist. Wer in der neuen Organisation mit dem völkisch anmaßenden Namen „Generation Deutschland“ ist, muss Mitglied der AfD sein. Die Führung der AfD erhofft sich so, zum einen, allzu krawalliges Auftreten der Jungen unterbinden zu können. Vor allem aber wird die Jugendorganisation Kaderschmiede sein: Personen, die mit rechtsextremen Vorfeldgruppierungen wie der Identitären Bewegung bestens vernetzt sind, werden unweigerlich in die Führungsriege der Mutterpartei aufrücken.

So ist es sichergestellt, dass rassistische Überzeugungen, ein völkisch-nationalistisches Weltbild und das Ausgrenzen von Minderheiten in der „Altpartei“ stets durch jüngere Vertreter lebendig und wirksam bleiben.

Das Personaltableau des neu zu wählenden Vorstands lässt Schlimmes erahnen: Die designierten Vorstandsposten werden allesamt von ehemaligen Junge Alternative Kreis- und Landesvorsitzenden besetzt: Hohm aus Brandenburg, Maxhuni aus Niedersachsen, Behr aus Rheinland-Pfalz, Heinz aus Nordrhein-Westfalen. Es sind Extremisten dabei, zum Teil mit NPD Vergangenheit, Burschenschafter.

Gegendert habe ich übrigens mit voller Absicht nicht: Neben dem ganzen Pandämonium, das ich hier als Kandidaten aufgezählt habe, gibt es nur eine einzige Frau, eine Reinhild Goes, die sich um einen Vorstandsposten bewirbt. Die „Generation Deutschland“ wird ein Männerbund sein. Für die Interessen und Rechte von Frauen ist also ebenfalls kein übermäßiges Engagement zu erwarten.

Wir brauchen keine neue faschistische Jugendorganisation

Wir brauchen auch keine Parteien der bürgerlichen Mitte -allen voran die Unionsparteien – die sich in Inhalt und Sprache immer näher an die Rechtsextremen heranwanzen.

Wir brauchen Demokratinnen und Demokraten, die sich in ihrem Handeln und in ihrem Sprechen deutlich und klar von den faschistischen, menschenverachtenden Positionen der AfD und ihrem braunen Nachwuchs abheben.

Wi brauchen eine sichere Zukunft in einer freiheitlichen, sozial gerechten Gesellschaft. Eine Zukunft, in der Rassismus, Ausgrenzung und Hass keinen Platz haben. Dafür stehen wir heute hier!

Danke, dass Ihr hier seid und danke für Eure Aufmerksamkeit!

Hannes Rede:

Solidarität mit den Aktionen gegen die Gründung der AFD-Jugendorganisation.

Seit heute Morgen demonstrieren Zehntausende von Menschen gegen die Gründung einer neuen Jugendorganisation der AFD in Gießen. Um 6:32 Uhr war im Liveticker der tagesschau zu lesen: „Massive Verkehrsbehinderungen auf dem Gießener Autobahnring, die Polizei kontrolliert die Zufahrten zur Weststadt, die Lahnbrücken sind nicht befahrbar. Erste Züge von Demonstranten sind unterwegs.“ Die Bahn warnt vor Verspätungen in der Region.

Zehntausende von Menschen, moblilisiert von über 30 Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligen sich han den Aktionen gegen die Neugründung der Jugendorganisation der AFD.

Ein Blick auf die Fakten zeigt warum das richtig und notwendig ist. Anfang des Jahres löste sich der Verein „Junge Alternative“, die de Jugendorganisation der AFD auf, um einem Vereinsverbot wegen gesichertem Rechtsextremismus zuvorzukommen.

Heute soll die Jugendorganisation als Teil der AFD neu gegründet und so enger an die „Mutterpartei“ angebunden werden. Vermutlich mit dem Namen „Generation Deutschland“. Ein bisschen mehr Kontrolle der Krawalljugend ist von der Parteiführung gewünscht. Aber die Anbindung an das gesamte rechtsextremistische Vorfeld wie z.B. die „Identitäre Bewegung“ soll erhalten und genutzt bleiben.

Das beweist ein Blick auf das Personaltableau. Der designierte Vorsitzende Hohm (der eine beachtliche rechte Karriere hinter sich hat) erklärte gegenüber der Presse, Deutschland müsse „als Land der Deutschen erhalten bleiben“, das „Vaterland vor dem Untergang bewahrt werden“. Denn, so Hohm „Wer also das Staatsvolk sukzessive durch Einbürgerung ersetzt, verändert Deutschland nicht, sondern schafft es ab.“

Dass nur eine Frau für den Vorstand kandidieren wird – geschenkt. Es wird ein Männerbund, bestens vernetzt mit Farben tragenden, schlagenden, rechtsextremen Burschenschaften.

Aus Schleswig-Holstein kandidiert Kevin Dorow für den Vorstand, Kreistagsabgeordneter in Rendsburg-Eckernförde. Er ist Mitglied der Hamburger Burschenschaft Germania. Die wirbt auf Facebook mit „Männer – Studenten – Germanen – Werde wie wir!“

Alice Weidel, Tino Chrupalla und Alexander Gauland auch der Faschist Höcke machen den jungen Rechten ihre Aufwartung.

Zudem wird der AFD-Jugend das große Angebot rechter Infokanäle präsentiert. 26 Infostände deutscher und europäischer rechtsextremer Vereine, Verlage, Organisationen werden vor Ort sein. Vom Anbieter für rechte Aufkleber bis Nius ist alles vertreten.

Ich habe mir zugemutet einen Artikel zum Event im aktuellen „Deutschland-Kurier,“ zu lesen. Das ist eine Online-Zeitung mit dem Untertitel „Heimat, Identität, Freiheit“, Sie fasst Gründe und Ziele der Neugründung der Jugendorganisation zusammen:

Der designierte Vorsitzende habe das erklärte Ziel „frühere Gräben zwischen Jugendverband und Mutterpartei zu überwinden.“ Sein Ziel sei es einen Beitrag zur Professionalisierung der AFD zu leisten und er sähe den neugegründeten Jugendverband nicht zuletzt als Kaderschmiede für die AFD. Überdies sei natürlich ein Teil einer Parteiorganisation weniger leicht zu verbieten als ein Verein.

Es ist also kein Skandal, dass Zehntausende gegen diese Neugründung auf der Straße sind. Der Skandal besteht darin, dass die Parteien der demokratischen Mitte, dass die Bundessregierung, der Bundesrat und der Bundestag sich nicht entschließen konnten, können und wollen, dem verfassungsfeindlichen Treiben der AFD ein Ende zu setzen – ganz einfach, indem sie das Bundesverfassungsgericht ein Verbot der AFD prüfen lassen.

Stattdessen erleben wir immer wieder Annäherungen an inhaltliche Positionen der AFD, erleben wir wie Teile dieser Parteien – vor allem der CDU – die AFD endlich als „ganz normale“Partei behandeln wollen und sich ihren Positionen annähern.

Wir OMAS GEGEN RECHTS sagen: Nein, unsere Demokratie braucht keine Normalisierung einer rechtsextremistischen Partei und ihrer Jugendorganisation – unsere Gesellschaft braucht eine Politik von Demokraten und Demokratinnen, die sich klar von den Positionen der AFD abhebt.

Wir OMAS GEGEN RECHTS wünschen und fordern eine freiheitliche, sozial gerechte Gesellschaft, eine Gesellschaft, die Menschen nicht ausgrenzt. Wir brauchen eine Gesellschaft ohne Rassismus, Ausgrenzung und Hass.

Faschismus ist keine Meinung! Faschismus ist ein Verbrechen!

AFD-Verbot – jetzt!

Bunte Welt statt brauner Nachwuchs

Credit: www.feindesign.de

Bunte Welt statt brauner Nachwuchs

unter diesem Motto werden die Kieler OMAS GEGEN RECHTS am Sonnabend, 29.11.25 zwischen 11:00 und 13:00 Uhr mit einem bunten Programm aus Flashmob, Kinderspielen, „Kaffee mit OMA“ und natürlich Gesprächen gegen die geplante Neugründung einer AfD Jugendorganisation protestieren.

Vielfalt, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Verantwortung , Teilhabe und Solidarität sind die Grundlagen einer demokratischen , lebenswerten Gesellschaft. Deshalb protestieren wir dagegen, junge Menschen mit Hass und Hetze zu verführen“ lautet die Begründung der OMAS GEGEN RECHTS für diese Protestveranstaltung. Die Initiative ist solidarisch mit dem breiten Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und zivilgesellschaftlichen Initiativen im Gießener Bündnis „Widersetzen“. Am 29.11.25 findet in Gießen, dem geplanten Ort der Gründung, ein buntes Fest als Gegenkundgebung statt; bundesweit sind gleichzeitig Protestveranstaltungen an vielen verschiedenen Orten geplant.

In Kiel freuen sich die OMAS GEGEN RECHTS am Dreiecksplatzpark – Holtenauer Straße zwischen Schuhgeschäft und Bäckerei – von 11:00 bis 13:00 Uhr auf neugieriges Publikum und interessante Gespräche.

OMAS im Einsatz für globale Klimagerechtigkeit

Anlässlich des internationalen Aktionstags für globale Klimagerechtigkeit am 14. November 25 rief Fridays for Future zu einer Kundgebung und Demo auch in Kiel am Bootshafen auf. Wir Omas GEGEN RECHTS kamen traditionsgemäß wieder mit verschiedenen leckeren Kuchen, Muffins, Keksen und Brezeln, die freudig verspeist wurden.

OMA Astrid hielt eine mit Applaus begleitete Rede. Trotz Kälte und Nieselregen kamen gut 150 Menschen, regendicht angezogen und gut gelaunt, zusammen. Die Demonstration führte am Fördeufer bis zur Gablenzbrücke und am Bahnhof vorbei wieder zurück zum Bootshafen.

Hier die Rede von OMA Astrid

Moin alle zusammen!

Wir, die OMAS GEGEN RECHTS, freuen uns, mit euch hier für Klimaschutz zu demonstrieren. Danke an euch fridays, dass ihr dies hier auf die Beine gestellt habt.

Wir Omas solidarisieren uns mit euren Forderungen. Wir wollen eine Politik, die dieLebensgrundlagen der nächsten Generationen schützt.

Anlass heute ist die internationale Klimakonferenz. Das Thema Klima ist wieder in den Medien. Die Situation ist ernst. Dennoch konnte sich die EU nur auf einen abgeschwächten Vertrag über die Klimaziele für 2035 und 2040 einigen. Das ist keine große Ansage in Belem.

Hier zeigte sich einmal mehr der Einfluss rechtspopulistische Parteien. Für Ihre Antiklimapolitik werden sie geldmächtig unterstützt von globalen Energiekonzernen, die weiter am Verkauf von Öl und Gas Unsummen verdienen wollen.

Wir kämpfen gegen rechts und für Klimaschutz!

Aber auch unserer Bundesregierung fehlt der politische Wille, die Klimakrise aufzuhalten: Statt konsequent umfänglich in Erneuerbare Energien zu investieren,pflegt sie eine allzu enge / Reiche Verbindungen zur fossilen Wirtschaft. Drei kurze Beispiele

  1. – Weiterhin werden fossile Konzerne direkt und indirekt hoch subventioniert. Das sind Schulden zu Lasten zukünftiger Generationen. Das wollen wir nicht: Klimaschädliche Subventionen müssen abgebaut werden!
  2. – Energiewirtschaft und Industrie stoßen die meisten Treibhausgase aus. Die dadurch verursachten Schäden für Klima, Umwelt und Gesundheit zahlt wer? – wir, die Gemeinschaft. Aber wer hat die Schäden zu verantworten?Wir fordern: Gesetzliche Regelungen nach dem Verursacherprinzip. Die Verursacher müssen für die von ihnen hervorgerufenen Schäden aufkommen.
  3. – Überreiche verursachen anteilmäßig den höchsten CO2 Ausstoß in der Bevölkerung, weltweit und auch hier. Durch klimaschädliche Investitionen, Beteiligungen in fossilen Unternehmen und ihren Lebensstil. Wie könnten endlich auch Überreiche zum Gemeinwohl beitragen? Durch eine sozial gerechte Steuerpolitik auf Einkommen, Vermögen und Erbschaft. Ohne Schlupflöcher für Milliardäre in Unternehmensanteile, Betriebsvermögen, Schenkungen. Wir appellieren an die Politik, diese so eingesparten und eingenommenen Milliarden in die Zukunft zu investieren. In den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und in vorbeugende Klimaanpassungsmaßnahmen.

Für einen sozial verträglichen und gerechten Klimaschutz! Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft, die Klimaschutz einfordert.

Und was können wir noch tun?

Viele Menschen sind angesichts der vielen Krisen gelähmt und ohne Hoffnung, einige wütend auf demokratische Willensbildung oder andere meinen, ihr kleiner Einzelbeitrag würde nichts bewirken. Aber jeder Tropfen zählt, ob es ein Bach oder ein breiter Fluss des solidarischen Miteinanders wird!

Bei jeder individuellen Konsumentscheidung kann Verzicht auch Gewinn bedeuten: für uns und für die Umwelt.

Weniger Auto fahren & Geschwindigkeit drosseln, im Wasser schwimmen statt drüber kreuzen, Landschaften erwandern statt drüber fliegen, faire Klamotten kaufen, weniger Fleisch essen.

Dazu lassen sich laut und stetig Forderungen an die Kommunal-, Landes- und Bundespolitik stellen:

für autofreie und begrünte Innenstädte, klimaschonender Ausbau der Infrastruktur, Tempolimit, Kerosinsteuer, Befreiung der Mehrwsteuer von Gemüse und Obst, usw.

Wir sind nicht hilflos. Der Brief einer damals 11-jährigen Schülerin an die DUH 2019 war der Anfang der erfolgreichen Jugendverfassungsbeschwerde. Das BVG urteilt 2021: Klimaschutz ist Grundrecht.

Lasst uns mehr Mitstreitende gewinnen, die sich gesellschaftlich einbringen. Nachbarn, FreundInnen, KollegInnen….

Das Eintreten für gemeinsame Ziele ermutigt und empowert. Kleine Erfolge feiern, politisches Engagement soll ja auch Freude bringen und Spaß machen. Deshalb haben wir auch wieder Kuchen mitgebracht.

Kurz noch was zum Stadtbild: Wir OgR halten jeden Dienstag Nachmittag von 16 bis ca.18 Uhr vorm neuen Rathaus eine Mahnwache ab. Wir wollen auch nach der COP auf Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität aufmerksam machen.

Nun zum Schluss noch eine Strophe aus unserem rap:

Wir sind nicht leise, wir sind wach

Und darum machen wir jetzt Krach

Für aller Kinder Zukunft sprecht:

Klimaschutz ist Menschenrecht

Vielen Dank für euer Zuhören.

 

OMAS GEGEN RECHTS im Monat gegen Antisemitismus 2025

Auch in diesem Jahr unterstützten wir OMAS GEGEN RECHTS das Bündnis „Kiel gegen Antisemitismus“ – ein Bündnis das angesichts des zunehmenden Antisemitismus notwendiger ist denn je

„… weil wir dazugehören“ war der Titel einer Lesung am 3. November in den Räumen des Theaters DieKomödianten.

In einem kleinen Buch mit dem Titel „… weil wir dazugehören“ wurden 2024 Kindheits- und Jugenderinnerungen von Jüdinnen und Juden, die in den 90er Jahren nach Schleswig-Holstein kamen, veröffentlicht. Erinnerungen, die geprägt sind von Krieg, Vertreibung und Verfolgung.

Diese Geschichten sollten uns Mahnung sein. Mahnung vor Krieg, Mahnung vor Rassismus, Mahnung vor Antisemitismus“ betonte Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS in ihrer Begrüßung und übergab die Bühne an die Schauspielerin Isabel Martinez und den Musiker und Jiddisten Martin Quetsche.

Die eindrucksvolle Stimme von Isabel zusammen mit der emotionalen Musik von Martin Quetsche machten die Erinnerung der Menschen, die in den 90er Jahren als sogenannte Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland kamen, für die der mehr als 30 Besucher*innen fassbar und berührend. Sie hörten sehr eindrückliche, persönliche Erinnerungen von Kindern, die zeigten, wie sehr Krieg und Verfolgung ihre Kindheit zerstört hat, wie sie in unterschiedlicher Weise aus ihrem normalen Leben gerissen wurden, wie sie dies nicht verstehen konnten. Ergänzt wurden die Erinnerungen von Texten des jiddisch schreibenden Tzvi Eisenmann, der – polnischer Jude – im Ural als Waldarbeiter überlebte.

Die von Martin Quetsche ausgewählten und übersetzten Texte über Krieg, Flucht und Vertreibung ergänzten die Lesung mit jiddischen Texten und Klezmermusik. Dabei eröffnete die jiddische Fassung des in der Version von Leonard Cohen bekannt gewordenen Liedes „Der Partisan“ den Abend. So wurde jede der Geschichten eingerahmt vom meisterhaft gespielten Akkordeon und der Stimme Martin Quetsches. Weitere Stücke wie „Im Geist rattern die Räder“ – über die Gedanken eines NS Opfers, der die bürgerlichen Herrschaften im Nachkriegsdeutschland als potentielle Täter sieht, bis hin zu der heute wieder schmerzhaft aktuellen Forderung „Kein Krieg“.

Die Zuhörer*innen waren sichtlich angefasst und dankten den beiden Künstler*innen mit anhaltendem Applaus.

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal bei Isabel Martinez und Martin Quetsche für den Vortrag und beim Theater Die Komödianten dafür, dass sie uns ihr Theater samt großartiger personeller Unterstützung für den Abend zur Verfügung gestellt haben.

An dieser Stelle weisen wir auch gern auf den Spielplan der Komödianten hin, der auch in nächster Zeit wieder gute Unterhaltung in einer wirklich besonderen Atmosphäre verspricht.

https://die-komoedianten.de/

 

Wer mehr über die Arbeit Martin Quetsches und seiner Mitstreiter erfahren möchte, ist hier richtig:

https://www.schmarowotsnik.de/quetsche/

Am 8. November erinnerten Bürger*innen an die Pogrome des 9. November 1938. OMAS GEGEN RECHTS beteiligten sich an den Putzaktionen für die Stolpersteine und unterstützten die Mahnwache am Dreiecksplatz. Jeder Stein erinnert an einen Menschen, der von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Einer von den unzähligen Opfern: Juden und Jüdinnen, aber auch Sinti und Sintezza, Roma und Romnji, politische Gegner*innen, Homosexuelle, Opfer der sog. „Euthanasie, um nur einige zu nennen. Die Stolpersteine stehen stellvertretend für unendlich viele, von den Nationalsozialisten ermordeten Menschen.

Diese Erinnerung ist für uns OMAS GEGEN RECHTS nicht nur Rückblick und Gedenken, sondern auch die Aufforderung an eigenes Handeln.

OMA Hanne führte eine Gruppe von 12 Personen in einem Rundgang zu Stolpersteinen im Stadtteil Düsternbrook an sieben Stolpersteine und machte dabei das Schicksal der einzelnen Menschen deutlich.

Unser Stadtbild ist bunt – Fragen sie unsere Töchter!

Unter dem Motto „Unser Stadtbild ist bunt“ hat ein Bündnis von über 30 zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften, der Kirche und Parteien zu einer Kundgebung und Demonstration am letzten Mittwoch, den 22. November,  gegen die rassistischen und populistischen Äußerungen von Friedrich Merz aufgerufen.

Angemeldet von Fridays for Future, die diese Demonstration organisiert haben, waren 300 Menschen, gekommen sind laut Veranstalter 4.000 Menschen, die Polizei gibt 1.500 Teilnehmende an. Hier liegt die Wahrheit wohl in der Mitte. Egal. Wir waren sehr viele für eine so kurzfristig organisierte Kundgebung.

Kundgebung am 22.Okt. 2025
Kundgebung am 22. OKt 2025

Schön war zu sehen, wie mit selbstgebastelten Schilden, Sprechchören und Liedern alle für ein buntes, offenes und tolerantes Kiel eintraten.  Und wir OMAS GEGEN RECHTS waren wie immer mittendrin und gut sichtbar.

 

 

Und bereits am Sonntag, den 26. Oktober, gingen etwa 1.700 Menschen erneut auf die Straße, um dem Kanzler eine Antwort auf seine Aussage „Fragen Sie die Töchter“ zu geben. Initiiert und angemeldet wurde diese Demonstration von „Zwischenfunken“.

In den zahlreichen Redebeiträgen der unterstützenden Organisationen wurde eindrucksvoll deutlich gemacht, welche Konsequenzen diese Aussage des Kanzlers für unsere Gesellschaft haben.

Auch bei dieser Demonstration waren wir OMAS GEGEN RECHTS trotz Regen und Sturm zahlreich und sichtbar vertreten.

Vor dem CDU Parteibüro am 26. Okt. 2025
Eine selbstbewusste junge Frau am 22. Okt. 2025

 

Demonstration am 26. Okt. 2025
Demonstration am 26.Okt. 2025

 

 

 

 

 

 

Unsere OMAs Gisela und Hanne wurden schon mit großem Applaus auf den jeweiligen Rednerbühnen begrüßt, bevor sie überhaupt das erste Wort sagen konnten. Ja, unser Engagement erhält immer viel Zustimmung, unsere stetige Präsenz im öffentlichen Raum wird geschätzt und wir sind gut in Kiel vernetzt.

Dass innerhalb so weniger Tage so viele Menschen mobilisiert werden konnten, gibt uns die Zuversicht, dass unsere Anstrengungen für den Erhalt unserer Demokratie erfolgreich sein werden.

Rede von OMA Gisela am 22. Oktober 2025

Moin alle zusammen, wie toll, dass ihr da alle seid und zeigt, „Unser Stadtbild ist bunt“. Jung, alt, weiblich, männlich, divers, mit blonden  Haaren, braunen Augen, mit einer Mütze oder Kopftuch, mit einer schiefen Nase oder einer Gehbehinderung, mit dem Fahrrad oder dem Rollator …

Ich bin Gisela Gertz und spreche für die OMAS GEGEN RECHTS.

Was soll ich noch zu Merz Äußerungen sagen, außer:

  • Sie sind rassistisch.
  • Sie sind populistisch.
  • Sie sind politisch brandgefährlich.
  • Sie sind respektlos und ohne menschlichen Anstand.

Solche Aussagen sind eines Bundeskanzlers einfach unwürdig. Es ist eine Missachtung gegenüber unseren Nachbarn, unseren Kolleg*innen, gegenüber Menschen, die für und mit uns arbeiten, die uns pflegen, für uns forschen. Es spaltet uns Menschen in unserem Land, in unserer Stadt.

Das wollen wir nicht!!! Wir lassen uns nicht spalten und einteilen in „Wir und die Anderen“!

Ja, unser Stadtbild hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, wir sind ein Einwanderungsland. 25 Prozent haben einen Migrationshintergrund, unter den unter 18-Jährigen sind es 40 Prozent. Und?

Ist DAS unser größtes Problem? Nein!!!

Schon einmal wurde in unserem Land über ein „störendes Straßenbild“ gesprochen. Es war Göbbels, er bezog sich damals auf die Juden. Heute wissen wir, wie es weiterging: Mit der Vernichtung von Juden, Sinti und Roma – von Millionen Menschen. Ich unterstelle damit Friedrich Merz keine Nähe zum Nationalsozialismus, aber er bedient sich der Narrative und auch der Sprache der extremen Rechten, der A:D.

Will er dadurch Wählerstimmen gewinnen?

Die Rechnung geht nicht auf, ist noch nie aufgegangen. Das Bespielen des Themas Migration als unser größtes Problem macht nur die radikalen Rechten stark und ist der Nährboden für Diskriminierung, Hass und Gewalt gegen Menschen, die einfach anders aussehen.

Deshalb lautet unser Appell an die Parteifreunde von Friedrich Merz, – wir stehen ja auch nachher vor dem Parteibüro der CDU – insbesondere an unseren Ministerpräsidenten und CDU Landesvorsitzenden Daniel Günther – drei kurze Punkte

  • Bewahren Sie entsprechend dem „C“ in Ihrem Parteinamen Haltung und menschlichen Anstand.
  • Distanzieren Sie sich klar und deutlich von der populistischen und rassistischen Sprache und Haltung Ihres Bundesvorsitzenden.
  • Machen Sie eine Politik, die eine wirkliche Verbesserung für ALLE Menschen in unserem Land bedeutet.

Denn nur eine soziale Politik, die Teilhabe für alle ermöglicht, die bezahlbaren Wohnraum schafft, große Vermögen zur gesellschaftlichen Solidarität heranzieht, bringt den Menschen, uns allen eine wirkliche, spürbare Verbesserung unseres Leben.

Wir wollen eine bunte, solidarische und tolerante Gesellschaft und Stadt Kiel. Dafür setzen wir uns ein, mit euch allen zusammen –  die OMAS GEGEN RECHTS Kiel

Rede von OMA Hanne am 26. Oktober 2025

Ich bin Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS in Kiel.

Seit Tagen gehen Tausenden von Menschen auf die Straße, um gegen den „Stadtbild“-Satz des Kanzlers für eine bunte Gesellschaft zu demonstrieren.  Ich freue mich, dass so viele heute – trotz des nicht gerade freundlichen Wetters zur Demonstration „Töchter gegen Merz“ gekommen sind um dem Kanzler die Antwort auf seine Frage an die Töchter zu geben.

Alle diese Demonstrationen wenden sich gegen einen Bundeskanzler, der es schon wieder getan hat. Respektlos, brandgefährlich, ohne Anstand bedient er sich rassistischer und populistischer wordings. Es ist die Missachtung von Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land. Damit der Kanzler verschärft der Kanzler die Spaltung der Gesellschaft.

Es ist die Wortwahl der AFD, die Migration für alle Probleme dieser Gesellschaft verantwortlich macht – und das in einem Einwanderungsland, in dem 30% der Bürger*innen einen Migrationshintergrund haben. In einer Gesellschaft, die ohne diese überhaupt nicht mehr funktionsfähig wäre.

Will Merz denn glauben machen, dass die Abschiebung von Menschen die tatsächlichen Probleme lösen würde? Würden davon Obdachlosigkeit, sichtbare Armut, marode Schulen, bankrotte Krankenhäuser, fehlende Radwege, Kommunen ohne Geld verschwinden? Und vor allem: Würde Deutschland dann für Frauen sicherer sein?

Das möchte er glauben machen.

Dahinter steht eine alte Erzählung. Sie lautet: der migrantische Mann als solcher sei triebhaft, kriminell, gefährlich, Frauen verachtend und vergewaltigend. Dagegen steht der deutsche Mann: zivilisiert und beschützend. Das ist einer der Nährböden für die AFD.

Wie ist die Realität?

  • Jede 5. Frau in Deutschland wird mindestens einmal im Leben Opfer eines sexuellen Übergriffs. Tatsache ist:
  • Sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen finden in 90% der Fälle im sozialen Umfeld der Opfer statt
  • Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau Opfer eines Femizids
  • Über 180.000 Frauen und Mädchen wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt
  • mehr als 30.000 Frauen lebten in Frauenhäusern
  • Frauen und Mädchen werden zunehmend Opfer digitaler Gewalt.
  • Die Zahl der Fälle von Catcalling, anzüglicher sexueller Äußerungen wird nicht erhoben und ist nicht unter Strafe gestellt – und ich wette, die meisten Frauen kennen sie.
  • Die Zahl der Übergriffe auf queere Menschen steigt.

Wir haben in Deutschland ein strukturelles Problem mit Gewalt gegen Frauen, wir haben ein Problem mit häuslicher Gewalt gegen Frauen.

Wir als Töchter, als Eltern und Großeltern, als Söhne und Kinder geben Herrn Merz heute unsere Antwort aus Kiel:

  • So nicht Herr Merz!
  • Sie sprechen nicht für uns!
  • Werden Sie endlich ein Kanzler, der der Verantwortung ihres Amtes gerecht wird!
  • Hören sie auf Missachtung und Spaltung zu verbreiten!
  • Mit ihren Äußerungen schaden sie unserer Demokratie!
  • Mit ihren Äußerungen stärken sie die Gegner der Demokratie!
  • Mit ihren Äußerungen stärken sie die AFD.
  • Wir treten eine für eine Gesellschaft der Vielfalt, der Menschenwürde für alle, der Gerechtigkeit, der Teilhabe und Solidarität für alle.

 

Schnacken bis die Kaffeekanne leer ist

Am Sonnabend, den 18.Oktober 2025, haben sieben Omas der AG Kommunikation/Argumentation – Unter-AG „Auf einen Kaffee mit Oma“- um 11 Uhr unseren Kaffeetisch am Asmus-Bremer-Platz aufgebaut. Wir waren sehr gespannt auf den Verlauf dieser Aktion, auf die Gespräche bei Kaffee, Tee, Keksen und Naschis. Die Sonne schien, so konnte es losgehen.

Der „Oma-Kaffeetisch“ mit wunderschönen Sammeltassen, einer echten „Oma-Tischdecke“, Kaffeekanne und Blumenvase war ein echter Eyecatcher. Ebenso zeigte das bunte Plakat den Vorbeigehenden, worum es ging.

Viele PassantInnen reagierten mit Lächeln, ließen sich aber auch gern auf ein Gespräch ein. Der angebotene Kaffee lud zum Verweilen ein. Ein Großteil zeigte sich besorgt über die aktuelle Lage und bestätigte uns in unserem Engagement für die Demokratie und gegen rechts. So nahm eine ältere Frau unsere Karten und Goodies mit für ihren Chor, eine andere wollte einen Button und so anschließend mit ihrem Rollator beim nahegelegen A:D Stand vorbei gehen.

Kurz bevor wir den Tisch gegen 13 Uhr abgebaut haben (Der Kaffee war tatsächlich komplett ausgeschenkt), kam eine junge Frau und brachte uns zwei Päckchen Schokolade und bedankte sich ganz herzlich für unseren Einsatz. Welch eine schöne Geste der Unterstützung!

Unser Fazit: Eine sehr gelungene Aktion, die am 01. und am 15. November  gegenüber, in der Hafenstraße, ihre Fortsetzung finden wird.

 

*****

Herzlichen  Dank an OMA Gudrun für diesen Bericht.

Die Kieler OMAS haben sich für diese Aktion von den Buxtehuder OMAS inspirieren lassen, deren ausführlicher Erfahrungsbericht uns bei den Vorbereitungen  sehr geholfen hat.

Gedenken im Schatten

Wie kann Gedenken an die Opfer des Massakers vom 7 Oktober 2023 angesichts des Leids in Gaza aussehen? Wirft der Krieg nicht einen allzu langen Schatten?

 

 

Wir OMAS GEGEN RECHTS sind Teil des Bündnisses Kiel gegen Antisemitismus.

Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 forderte fast 1.200 Todesopfer; mehr als 5.000 Menschen wurden verletzt, 250 wurden als Geiseln verschleppt.

Die Entführung unschuldiger und wehrloser Menschen, war ein Zivilisationsbruch, der nicht nur – aber in besonderer Weise – Jüdinnen und Juden berührt und entsetzt hat. Um das Schicksal der Opfer, der Getöteten, der Vergewaltigten und der Entführten, derer, die sich noch immer in der Gewalt der Terrorbande befinden – um deren Schicksal geht es am 7. Oktober. Wir können den Schmerz nicht heilen, aber wir können zeigen, dass wir ihn nicht vergessen haben.

Wir wollen ein Zeichen setzen, dass jüdisches Leben bei uns sicher sein muss, sicher vor Diskriminierung und Hass. Die Menschen, die hier mit uns leben, tragen keinerlei Verantwortung für das Handeln der israelischen Regierung, sie haben nicht einmal Einfluss darauf. Und auch deshalb dürfen wir nie wieder zulassen, dass Jüdinnen und Juden angegriffen werden und dass sie sich für ihr Jüdischsein rechtfertigen müssen.

Die Gedenkveranstaltung findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 5. Oktober statt; der 7. Oktober, ein Dienstag, ist der Beginn des jüdischen Laubhüttenfestes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sukkot

Für die Demokratie – AfD Verbot Jetzt!

Unsere Mit-OMA Manuela hat für uns einen Bericht über die Veranstaltung am 14.09.25 in Kiel verfasst: 

Am 15.9.25 war der Internationale Tag der Demokratie. Da dieser in diesem Jahr auf einen Montag fiel, entschied sich die Kampagne AFD-VERBOT.JETZT dazu, eine Kundgebung am Sonntag, 14.9. zu organisieren.
Es ging, wie bei den zuvor statt gefundenen Aktionen darum, Menschen über die Gefahr für unsere Demokratie durch die AfD aufzuklären.
Obwohl kurz zuvor noch der Kiellauf statt gefunden hatte, blieben einige Menschen stehen, hörten sich die Redebeiträge an, oder kamen mit den Menschen, die Flyer verteilten, ins Gespräch.
In den Redebeiträgen von Aktiven der Lokalgruppe AFD-VERBOT.JETZT, einer Vertreterin von Sonyashny, Tjelle von Fridays for Future, und Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS, wurde sehr deutlich benannt, in wie vielen Bereichen die AfD ihren Einfluss geltend macht. Die Themen betreffen alle DemokratInnen, und treiben sichtbar die Spaltung in der Gesellschaft voran.


Der Jurist Thomas Jung hat die demokratische Vorgehensweise, wie wir als Bürgerinnen und Bürger Druck für die Prüfung eines Verfassungsverbotes voran treiben können, von der juristischen Seite beleuchtet.
Die Institutionen Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung können einen Antrag zur Prüfung eines Verbotsverfahrens an das Bundesverfassungsgericht einreichen.
Zur Zeit versucht die Kampagne AFD-VERBOT.JETZT über Petitionen einzelner Bundesländer den Bundesrat dazu zu bringen, einen Antrag zur Prüfung beim Bundesverfassungsgericht zu stellen. Das Besondere an den Petitionen ist, dass zum Beispiel die sogenannte „Bayernpetition“ nicht nur von BürgerInnen aus Bayern, sondern aus allen Bundesländern unterschrieben werden kann.
Daher ist es sehr wichtig, auf der Webseite der Kampagne AFD-VERBOT.JETZT zu schauen, welche Petitionen schon laufen, und zu unterschreiben.
Sobald die noch ausstehende Klärung der Klage der AfD zur Einstufung als gesichert Rechtsextremer Verdachtsfall geklärt ist, wird die Kampagne kurzfristig Bundesweit Aktionen organisieren, also auch in Kiel.
Leider ist dieser Zeitpunkt nicht absehbar, aber bis dahin können wir informieren und Unterschriften für die Petitionen sammeln, damit diese gefährliche Partei möglichst bald vom Bundesverfassungsgericht geprüft wird und damit der 1. Schritt eines möglichen Verbotsverfahrens eingeleitet ist.

Hier findet Ihr Informationen über die Kampagne:

https://afd-verbot.jetzt/de/kampagne

Und hier die Rede, die Hanne auf der Veranstaltung gehalten hat:

Warum ein Verbot?

Warum ein Verbot?

In ihrer Rede am 14.09. legt unser Mit-OMA Hanne dar, warum die AfD verboten werden muss:

Ich bin Hanne von den OMAS GEGEN RECHTS in Kiel,

ich bin so alt wie unsere Demokratie und möchte sie verteidígen und erhalten und bin heute mit euch allen hier, um unsere Forderung nach der Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AFD zu bekräftigen und dafür zu werben.

Die AFD ist mittlerweile die stärkste Oppositionspartei im Bundestag, sie ist medial in Presse, Funk und Fernsehen dauerpräsent – von den sozialen Medien ganz zu schweigen, sie ist die stärkste Oppositionspartei im Bundestag.

Kann man da ein Verbotsverfahren einleiten oder riecht das nach Ausschalten des politischen Gegners, wie Bundeskanzler unlängst erklärte.

Hat er damit recht? Nein, sage ich und ich möchte in Kürze belegen, warum dem so ist.

Fange ich also damit an.

  • Am 5. Mai dieses Jahres wurde die AFD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft, weil sie als Gesamtpartei eine „die Menschenwürde missachtende, extremistische Prägung“ habe. Das „in der Partei vorherrschende ethnisch abstammungsmäßige Volksverständnis sei nicht mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung vereinbar.“ Belegt auf 1000 Seiten. Ich möchte an dieser Stelle an Art. 1 des Grundgesetzes erinnern, der da heißt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Braucht es noch mehr?

  • Wenn ihr gerne einen „Who is Who“ der Völkischen und Rechtsextremen möchtet, dann werft einen Blick auf die Abgeordneten der AFD und ihren Mitarbeiter*innen im Bundestag. Dort findet sich alles was unter rechten Extremisten Rang und Namen hat. Ich kann nicht umhin einige Beispiele zu nennen:
  • Aktivist*innen rechtsextremer Organisationen wie Anhänger der Partei „die Heimat“ (vormals NPD),
  • der verbotenen Organisation „Heimattreue deutsche Jugend“,
  • Aktivist*innen der Identitären Bewegung,
  • Mitglieder des vom Verfassungsschutz als rechtsextremeingestuften Verein „Ein Prozent“,
  • rechte Burschenschaftler
  • natürlich ehemalige Mitglieder der „Jungen Alternative“.
  • Bislang hat sich die AFD-Fraktion im Bundestag vor allem pöbelnd und lautstark gebärdet, jetzt möchte sie sich zwecks Gewinnung neuer Wähler*innen seriöser geben. Durch seriöses Auftreten soll die Akzeptanz für die Inhalte der AFD verbessert werden.
  • Erst mal wird an der Sprache gefeilt. Die Inhalte müssen bleiben – aber hübscher verpackt. Anstelle von Remigration beispielsweise ist der parteioffizielle Sprech‘ nicht mehr Remigration, sondern „Wohnungsmarkt für Einheimische entspannen, Zuwanderung begrenzen.“

Vergessen wir also nicht: Wölfe im Schafspelz bleiben Wölfe.

Weitaus entlarvender noch ist die Strategiedebatte der AFD-Fraktion im Bundestag.

Deutschland politisch gestalten – Das Ende der Brandmauer und der Weg in die Regierungsverantwortung“ ist der Titel eines Strategiepapiers, das wir via politico lesen können. Vorgestellt hat es Beatrix von Storch, stv. Fraktionsvorsitzende. Ich kann nicht umhin, ein paar Worte über sie zu verlieren: rechte Lobbyistin, die z.B. den Einsatz von Schusswaffen an den

Grenzen für legitim hält und behauptet, Trump sei 2020 die Wahl gestohlen worden.

  • Schwarz-Rot spalten – Lagerübergreifende Koalitionen verhindern“ heißt die Strategie. Ziel ist die Lagerbildung zweier Blöcke: AFD und CDU auf der einen, Grüne, Linke und SPD auf der anderen.
    Mittel zum Zweck: Spaltung der Koalition durch Anträge und Initiativen, die auf Zustimmung von Teilen der CDU/CSU stoßen.
  • Wie das praktisch ausschaut, haben wir bei der gescheiterten Wahl der Richter*innen für das Verfassungsgericht erlebt.
  • Das einfache Rezept:
    Man nehme
    – eine rechte, von Fakten nicht gedeckte Kampagne (in diesem Fall radikaler Lebensschützer)
    – sorge dafür, dass sie in sozialen und anderen Medien gut gerührt wird
    – rechte und extrem konservative Teile aus CDU und CSU schließen sich an
    – man selbst rühre keine Finger

Das Ergebnis:

Hach, wie ist das schön“, jubelte Alice Weidel nach der gescheiterten Wahl.

Der „Kulturkampf gegen Links“ soll entwickelt werden. Dazu gehören „Gender“, LBTQ, gegen die „Überfremdung …. keine Angst ich zähle nicht alles auf.

Eine demokratische Auseinandersetzung um Lösungen in schwierigen Zeiten ist nicht das Ziel der AFD. Außenpolitik soll deshalb zumindest im Augenblick, füge nur taktisch bedient werden, um „keine zusätzlichen Probleme für die Partei zu schaffen.“

Als Vorlage und Beispiel und Ziel dient erklärtermaßen die Politik Donald Trumps und die Politik der mit der AFD befreundeten MAGA.

Für uns sind sie zusätzliche Warnung, denn sie zeigen uns, in welch kurzer Zeit eine Demokratie in ein autoritäres, wenn nicht faschistisches System verwandelt werden kann.

Ich komme zum Schluss:

Nein, die AFD ist keine demokratische Partei, ihr Ziel ist die Machtübernahme. Sie zielt darauf ab, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen, wenn nicht zu beseitigen, Grundrechte auszuhöhlen, die Justiz politisch umzubauen und die Institutionen unseres Verfassungsstaates politisch zu kontrollieren.

Um das zu verhindern hat unser Grundgesetz als letztes Mittel die Einleitung eines Parteiverbots vorgesehen.

Wir fordern, dass es genutzt wird!

Wir sagen:

Unterstützt die Kampagne für ein AFD-Verbot jetzt.

Schreibt an die Abgeordneten eurer Wahlkreise.

Unterstützt Petitionen für ein Verbot der AFD!

Denn:

Faschismus ist keine Meinung!

Faschismus ist ein Verbrechen!

Nie wieder ist jetzt.