Unsere Stimme für Europa

Bei bestem Kieler Frühsommerwetter haben viele verschiedene Organisationen – vom DGB bis zum BUND am Sonntag, 2. Juni  ihre Infostände am Bootshafen aufgebaut.

Natürlich sind auch wir OMAS GEGEN RECHTS gern der Einladung der Veranstaltenden gefolgt.

Unser Stand traf auf großes Interesse; es gab wieder viele interessante Gespräche.

 

Vor allem die Rede, die OMA Hanne für uns gehalten hat, bekam sehr viel Beifall:

2. Juni 2024 Unsere Stimme – unsere Zukunft für ein gemeinschaftliches Europa ist der Titel dieser gemeinsamen Kundgebung von Parteien und Zivilgesellschaft.

Wir Omas gegen Rechts nehmen heute daran teil, weil wir der festen Überzeugung sind: in Europa brauchen wir eine Politik, die unsere Lebensgrundlagen schützt, eine Politik der sozialen Gerechtigkeit, eine Politik, die das friedliche Zusammenleben aller Menschen jenseits nationaler Egoismen fördert.

Die Achtung der Menschenrechte – auch von Minderheiten -, Demokratie, Gleichheit vor dem Gesetz, Rechtsstaatlichkeit, Wahrung der Freiheit und Sicherheit ohne Binnengrenzen sind Kernwerte der Europäischen Union.

Wir stellen aber auch fest, dass die EU – die Kommission, das Parlament, die Mitgliedstaaaten – ständig an die Einhaltung dieser Werte erinnert werden muss.

Um nur einige zu nennen:

Menschenrechte – Wir OgR sind entsetzt darüber, wie mit dem neuen Gemeinsamen Asylrecht ein brutales Grenzregime aufgebaut wird, mit dessen Anwendung Menschenrechte verletzt werden.

Was die Wahrung von Freiheit, Sicherheit und Lebensgrundlagen für die zukünftigen Generationen angeht: Wir erleben eine angesichts der Klimakrise zögerliche, manchmal fast vergessene Klimapolitik.

Rechtsstaatlichkeit – Wir erleben Skandale im Parlament und zögerliche Reaktionen von Parlament und Kommission gegenüber Mitgliedstaaten, die die Werte der Union und die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit gefährden oder verletzen.

Entsetzt hat uns auch, dass mittlerweile eine Kooperation der Kommission mit Teilen populistischer Parteien nicht ausgeschlossen wird.

Überall in Europa machen sich rechte, rechtsradikale Parteien breit.

Hier in Deutschland hat die AfD in den letzten Wochen und Monaten ihre Ziele mehr als deutlich beschrieben. Das offenbaren nicht nur die „Remigrationspläne, die in Potsdam erörtert wurden, sondern auch ihre Nähe zu autokratischen Herrschern. Auch die vorsichtige „Distanzierung“ der AFD-Spitze von ihren Kandidaten Krah und Bystrow ändert nichts daran, dass es sich bei der AFD um eine Partei handelt, die sich gegen unsere Verfassung und die Verfasstheit der europäischen Union richtet.

Die Rechten in ganz Europa – auch wenn sie sich von den offen faschistischen Meinungen der AFD distanzieren – greifen die Kernwerte der EU an. Sie alle setzen die angeblichen Interessen ethnisch homogener „Volksgemeinschaften“ an die Stelle von Menschen- und Bürgerrechten.

Weder der AFD noch anderen rechtspopulistischen Parteien geht es darum, Europa und dessen grundlegenden Werte zu stärken. Sie sind Feinde unserer Verfassung und der Verfasstheit der europäischen Union.

Sie sind die Feinde unserer Freiheit!

Wir rufen deshalb dazu auf trotz alle Kritik an der Verfasstheit der EU dazu auf, die Demokratie in Europa und in Deutschland zu verteidigen.

Wir rufen dazu auf zu verhindern, dass Rechte und Populisten die Macht übernehmen.

Wir treten ein für ein demokratisches Europa!

Deshalb sagen wir:

Geht wählen!

Nutzt eure Stimmen für Freiheit, Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte!

Denn:

Jede Stimme für eine demokratische Partei verringert den Einfluss der Rechten im Europäischen Parlament!

Die OMAS feiern 75 Jahre Grundgesetz

Am 23. Mai wurde unser Grundgesetz 75 Jahre alt!                                              1949 wurde es verkündet. Der parlamentarische Rat, bestehend aus 61 Männer und vier Frauen aus den verschiedenen politischen Parteien, erarbeitete es in nur 6 Monaten.

Das 1949 verkündete Grundgesetz beginnt mit dem zentralen Artikel 1:  „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“                                                            Dies gilt für alle Menschen, egal welcher Nationalität, Hautfarbe oder Religion. Dieser Artikel ist entstanden aus den furchtbaren Erfahrungen des Faschismus und des millionenfachen Mordes.

Dieses Grundgesetz mit seinen weiteren Grundrechten, u.a. Meinungs- und Pressefreiheit, Glaubensfreiheit oder Gleichberechtigung, ist ein kostbares Fundament unserer Gesellschaft. Dieses muss gelebt und verteidigt werden. Gerade heute ist es bedroht von Rechtsradikalen, Rassismus und Ausgrenzung, rechtsextremen Denken und Taten, allen voran von der AfD.

Um diese positive Bedeutung des Grundgesetzes zu zeigen, haben die OMAS GEGEN RECHTS, vorbereitet von fünf tollen OMAS der Arbeitsgruppe Grundgesetz, drei Infostände durchgeführt. Samentütchen mit Artikeln des Grundgesetzes, Bonbons mit einem Hinweis auf den 75. Geburtstag, ausgelegte einzelne zentrale Grundgesetzartikel und das Grundgesetz ins verschiedenen Sprachen boten einen bunten Infostand und luden Passant*innen zu Gesprächen ein.

         

Am 20. April trotzten die OMAS mit ihrem Infostand in Elmschenhagen dem Regen. Am 4.Mai bei Sonnenschein gab es einen Infostand in Friedrichsort gemeinsam mit dem „Runden Tisch gegen rechte Ecken Pries-Friedrichsort“ mit vielen regen Gesprächen mit jungen Menschen und älteren Bürger*innen. Letztere betonten oft, wie froh sie seien, dass sie seit 1945 in Frieden leben könnten, und sahen die Gefahren, die der Demokratie durch die Parolen der Rechtsradikalen und der AfD drohten. Last but not least gab es am 22. Mai gab es einen weiteren Infostand auf dem Exer mit positiver Resonanz und Spenden.

                   

 

 

 

Zum Abschluss dieser Aktivitäten wurde am 23. Mai, dem Tag des Grundgesetzes, der Film „Sternstunde ihres Lebens“ in der Traum GmbH mit Unterstützung der OMAS GEGEN RECHTS gezeigt.

Viele Kieler*innen waren beeindruckt von dem Film, der den Kampf der Rechtsanwältin Elisabeth Selbert (SPD) für die Gleichberechtigung zeigt. Nur durch ihr hartnäckiges Engagement steht der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ (Artikel 3) im Grundgesetz.

Anschließend saßen wir in großer Runde bei Pizzen und Getränken zusammen und schnackten über den Film und und dit und dat.

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Zum Geburtstag des Grundgesetz hat unser Freund Günther Harms ein neues Lied veröffentlicht und es uns mit folgenden Worten gemailt:

„Wieder als Bestärkung und Ermutigung schicke ich (nach dem Lied zur AfD) ein neues Lied. Dessen Botschaft: das Grundgesetz als wichtiges Fundament, das wir nicht aufweichen dürfen, wertzuschätzen und vor Bedrohung zu schützen. “

„Recht statt Rechts“  Hörenswert!!!

https://youtu.be/-dAniJw26lM

 

 

Lieder gegen Menschenverachtung

Gestern, am 12. Mai war Chris Rubart – Trubartic – in Kiel, Kulturzentrum Hansastraße 48 zu Gast. Grillwetter, Aufstiegsspiel der Störche und der ESC im Fernsehen – die Zahl der Zuschauerinnen blieb überschaubar. Wir im Zuschauerraum waren dennoch begeistert von Chris‘ Performance und seinen tollen, engagierten Liedern.

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Hier ein Gruß von ihm:

Trubartic – Lieder gegen Menschenverachtung

Die Reise ist zu Ende.

15 Auftritte von Rheinland Pfalz bis Schleswig-Holstein, viele tolle, interessante und engagierte Leute, neue Freund*innen und die supercouragierten, spannenden und mutigen Demokratiekämpfer*innen von den Omas gegen Rechts.

Das war eine sehr schöne erste Tour … und für mich oft sehr berührende und besondere Begegnungen und Erlebnisse!

Mit sehr herzlichen Dank an alle, die mich so unglaublich freundlich aufgenommen, mir geholfen und zugehört haben❣️und an alle anderen auch, die sich so beherzt, phantasievoll, bunt und mutig für unsere Demokratie einsetzen.

Von ganzem Herzen,

Trubartic, Lieder gegen Menschenverachtung

❣️?❤️

Chris freut sich, wenn seine Lieder gesungen werden. Hier was schönes, flottes für unsere Kieler Demos – wunderbar auch im Bündnis zu singen:

https://www.youtube.com/watch?v=tjVKRkrMzhs

Neofaschisten arbeiten an einem „anderen Europa“

Vortrag von Dr. phil. Ulrich Schneider

Am 19. April hörten ca.70 Teilnehmer*innen dem interessanten und informativen Vortrag von Ulrich Schneider in der CAU zu. Er beschrieb eindrücklich u.a. am Beispiel von Italien und  den Niederlanden die aktuelle Politik der Neofaschisten bzw. der Rechtsextremen. In Europa treten die extremen Rechten mit dem Konzept „Europa für die Vaterländer“ an. D.h., jede Partei wirbt für sich und den Interessen des eigenen Landes. Sie eint vor allem, dass sie es als vorranginge Aufgabe der EU ansehen, Europa als Festung auszubauen. Ein rassistisch abgeschottetes Europa benötigt eine entsprechende Grenzpolitik, auch mit militärischen Mitteln. So stehen die extremen Rechten auch für eine Militarisierung der EU.

Zur Vorbereitung der Wahl gab es Vernetzungstreffen z.B. in Florenz auf Einladung Matteo Salvini, dem Chef der Lega Nord. Dort versammelten sich  u.a. Vertreter der AfD, FPÖ, Wilders, Rassemblement National von Marie le Pen. Ein „europäisches Haus mit Mauern“ (Chrupalla) oder der „Stolz auf christliche Wurzeln“(Salvini) waren wichtige Parolen.

Es gilt zu verhindern, dass die Fraktion „Identität und Demokratie“ drittstärkste Kraft im EU-Parlament wird – und somit den extremen Rechten und Neofaschisten mehr Geld zur Verfügung steht und sie mehr Einfluss auf die Entwicklung der EU bekommen.

Also:  Geht wählen! Keinen Millimeter nach rechts, auch nicht im EU-Parlament.

 

Jede Demokratin ist Antifaschistin!

Einblicke in den Workshop der Omas gegen Rechts vom 3. Februar 2024

 Aktionen gegen rechte und faschistische Umtriebe sind in Kiel ohne die Teilnahme der Omas gegen Rechts nicht mehr vorstellbar. Die Omas gegen Rechts in Kiel haben sich wie viele andere örtliche Gruppen die Verteidigung unserer Demokratie auf die Fahnen – besser gesagt ihre Schilder – geschrieben. Die Beteiligung von neuen „Omas“ und auch einigen „Opas“ ist in den vergangenen Monaten beständig gestiegen – eine Herausforderung für eine Gruppe, die ohne Hierarchien sich intern und extern vernetzt.

Um die Schwerpunkte und Aktivitäten für das Jahr 2024 zu planen und zu organisieren, nahmen am 3. Februar dieses Jahres 28 „Omas“ und auch zwei „Opas“ an dem ganztägigen Workshop „Jede Demokratin ist Antifaschistin“ mit viel Begeisterung und Engagement teil.

In vier Arbeitsgruppen wurde an unterschiedlichen und umfangreichen Themenblöcken gearbeitet:

  • 75 Jahre Grundgesetz am 23.Mai 2024 – Wir feiern und verteidigen unsere Verfassung
  • Wahl zum Europaparlament am 6. Juni – Wir mobilisieren für die Wahl demokratischer Parteien
  • Wer sind die Omas? Was wollen sie? Wie argumentieren wir gegen die AFD?
  • Wie können wir bei den Omas gegen Rechts gut und effektiv arbeiten und kommunizieren?

Die Stimmung war gut, begleitet von Gesang, das mittägliche Buffet reichlich und köstlich und die Arbeitsergebnisse trotz der knappen Zeit beeindruckend.

Am Ende des Tages stellten die Gruppen ihre – vorläufigen – Ergebnisse vor und verabredeten weitere Treffen. Alle waren überzeugt, dass wir damit in Kiel gut gerüstet für die Herausforderungen, die dieses Jahr uns bringen wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Keine Meisterfeier des THW – und ein TV-Tipp am Ende

aber trotzdem war der Rathausplatz am Samstag, 27.01. rappelvoll – die Veranstalter*innen gingen von ca. 15.000 Menschen aus.

 

Ein breites Spektrum von Reden machte mehr als deutlich, welche fatalen Folgen es in so gut wie jedem Lebensbereich von Wissenschaft, Kultur, über Sport bis hin zur Wirtschaft haben würde, wenn die AfD ihre kruden, völkisch-nationalistischen politischen Vorstellungen verwirklicht.

Frauke berichtet:

Kundgebung für Demokratie und Solidarität

die OMAS GEGEN RECHTS waren deutlich sicht – und hörbar dabei.

Um 10 Uhr trafen sich die Kieler OMAS GEGEN RECHTS im Hiroshima Park. Wunderbar, wie viele kamen mit OMA GEGEN RECHTS – Transparenten, OMA – Schildern, OMA – Mützen und es war stärkend und wohltuend zu spüren: Wir unterstützen uns, wir werden immer mehr, wir tun uns gut und ermutigen uns im Kampf gegen rechts, im Kampf für Demokratie und Solidarität, für Vielfalt, für Teilhabe.

Ein Team von NDR Kultur hatte sich angesagt, um über die OMAS GEGEN RECHTS zu berichten. Ein OMA-Lied singend zogen wir dann zum Rathausplatz und wurden mit Applaus der vielen Kundgebungsteilnehmer empfangen. Am Opernhaus hing ein großes Transparent mit der Aufschrift „Nie wieder ist jetzt“. Wir Omas schmetterten noch einmal „Omas, spannt die Muskeln an, Nazis wollen kapern unser Land, seid aktiv und wachsam!“

Die Kundgebung begann mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer – vor 79 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit.

Nie wieder ist jetzt“ – viele der Redner bezogen sich darauf. Der Generalintendant des Theaters Kiel konkretisierte, was die perfiden AfD Pläne bedeuten würden: Orchester und Schauspiel Ensemble, die Kieler Bühnen würden so stark schrumpfen, sie könnten nicht mehr existierten. Die Präsidentin der CAU, der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Kiel und der Präsident von Holstein Kiel betonten, dass der Forschung und Lehrbetrieb der Universität, viele Wirtschaftsunternehmen und der Spielbetrieb im Sport nicht mehr aufrecht zu erhalten seien ohne die Menschen, die gekommen sind, teilhaben und unsere Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Sport – unsere Gesellschaft bereichern.

 

Die Vertreterinnen und Vertreter der Sisters – Frauen für Afrika, des Forums für Migrantinnen und Migranten und des Afrodeutschen Vereins mahnten, welcher Mensch habe das Recht, über andere Menschen zu bestimmen, wo, wann, wie sie zu leben hätten.

Die vielen Menschen auf dem Rathausplatz sangen gemeinsam: „Steht auf, leistet Widerstand, gegen die Faschisten hier im Land, schließt euch fest zusammen…“

Arbeiten wir dafür, dass der Widerstand gegen die Gegner unserer Demokratie anhält und wächst. Für Solidarität, Menschenrechte, Vielfalt und Demokratie.

 

Ein paar Stimmen von Kieler OMAS GEGEN RECHTS zur Kundgebung:

Jutta

2019 habe ich zum ersten Mal mit anderen Kieler Omas an einer Demo gegen Rechts teilgenommen. Damals waren wir nur wenige. Jetzt sind wir viele. Das macht mir Mut.

Steffi: So viele Menschen gemeinsam für die Demokratie und gegen Rechts💪 ! Die Redner* innen haben so unterschiedliche Aspekte des Kampfes gegen Rechts gezeigt und dadurch aufgeführt, wie viele Teile der Gesellschaft zusammen stehen💪😍

Ute P.

Ich habe mich am Samstag über die geballte Omakraft gefreut und über den Beifall, als wir mutig auf dem Rathausplatz ein Omalied gesungen haben.

Christa: Durch unser gemeinsames Auftreten werden viele Menschen auf uns Aufmerksam und solidarisieren sich mit uns. Mich berührt besonders das viele junge Menschen mit uns diskutieren und sich bei uns bedanken. 🍀👍

Manuela: Für mich war es so berührend, inmitten all der Menschen zu stehen, den Reden zuzuhören, zu schweigen, zu singen und von den starken Frauen der „Oma’s gegen Rechts“ umgeben zu sein. Es macht Hoffnung mit Vielen gemeinsam für den Erhalt unserer Demokratie einzustehen!

Irke:Vor allem die vielen Menschen, die sich zur Zeit so friedlich für Demokratie und unsere Freiheit einsetzen, sind wirklich sehr ermutigend. Wir schaffen das👍👍👍

Hildegard: Zur Dem Demo am Samstag:
Hat meine ausgestrahlte Begeisterung über diese erfolgreiche Demo auf dem Rathausplatz einen Herrn angespornt, mich mit meinem Oma-Schild auf dem Rückweg zu fragen: Sind die OPAs auch gemeint?
Mit einem „Herzlich willkommen“ überreichte ich ihm meinen/unseren letzten Flyer.

Gisela: So viele Kieler OMAS unter den Tausenden KielerInnen am Samstag! Wunderbar, das ist ermutigend💪 und erfreut mein Herz.❤️

Stefanie: Mir hat es sehr viel Mut gemacht zu sehen, wie viele Menschen jetzt gegen Rechts aufstehen. Und die geballte Oma-Power mittendrin.

Marion: Eine wirklich beeindruckende Demonstration für Demokratie und Vielfalt. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass neben den prominenten Vertreter*innen aus vielen Bereichen auch Organisationen wie der Runde Tisch Gegen Rassismus und Faschismus, der VVN und auch wir OMAS GEGEN RECHTS zu Wort gekommen wären.

Eine kurze Erholungspause im Statt-Café

dann ging es am späten Nachmittag nach Kiel-Gaarden, wo einige OMAS zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz Stolpersteine putzten und schmückten.

Übrigens, unbedingt die NDR Reportage über uns OMAS anschauen:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/Demonstration-in-Kiel-Omas-gegen-Rechts-fuer-Demokratie-und-Toleranz,kulturjournal9552.html

 

Der Weg ins Dritte Reich

Die Galerie in der Kieler Pumpe war am Freitag, 03.11.23, sehr gut besetzt, als der Historiker Dr. Ulrich Schneider sein Buch „1933 – Der Weg ins 3. Reich“ vorstellte.

Zu der Veranstaltung hatten neben dem VVN und den OMAS GEGEN RECHTS auch der DGB und weitere Organisationen eingeladen.

Buchvorstellung in der Pumpe in Kiel mit über 100 Gästen. v.r.n.l: Ulrich Schneider, Specher der VVN-BdA, Vorsitzender F.I.R. und Buchautor, Andrea Will, Vorsitzende der VVN-BdA Kiel, Dietrich Lohse, Sprecher des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Kiel

Der äußerst interessante und lebendige Vortrag machte sehr deutlich, wie schnell und aus welch unerwarteten Konstellationen heraus eine Demokratie ihren Feinden zum Opfer fallen kann.

Buchvorstellung in der Pumpe in Kiel mit über 100 Gästen. Ulrich Schneider, Specher der VVN-BdA, Vorsitzender F.I.R. und Buchautor

Wer den Vortrag versäumt hat: Das Buch von Dr. Ulrich Schneider ist in jeder Buchhandlung (z.B. Zapata am Wilhelmplatz) erhältlich. Vielen Dank an Ulf Stephan für die Fotos!

Buchvorstellung in der Pumpe in Kiel mit über 100 Gästen

„Von Rendsburg in die weite Welt – Koloniale Frauenschule“ – Warum war sie im letzten Jahrhundert so erfolgreich?

Elf OMAS und ein OPA fuhren am 4. Oktober nach Rendsburg, um sich in einer aktuellen Ausstellung über die „Koloniale Frauenschule“ zu informieren. Herr Ahlers, ehemaliger langjähriger Leiter der Landesbibliothek SH in Kiel, führte uns durch die Ausstellung.

Die Koloniale Frauenschule muss im Zusammenhang mit dem Wirken des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft (gegründet 1907) betrachtet werden. Dieser verfolgte das Ziel, Frauen zur Unterstützung des deutschen Kolonialprojektes zu gewinnen. Die „weiße Frau“ sollte Förderin der deutschen Kultur sein und galt als Symbol der „Zivilisierung“der einheimischen Bevölkerung.  Auch wenn es mit Ende des ersten Weltkrieges keine deutschen Kolonien mehr gab, wurde der Traum, diese eines Tages wieder zurückzugewinnen, in den 20er Jahren stark propagiert. So auch in dem Beststeller Roman von Hans Grimm „Volk ohne Raum“.

In diesem Kontext muss man die Gründung der Kolonialen Frauenschule 1926 in Rendsburg betrachten. Sie stand in schöner Lage am Nord-Ostsee-Kanal, damals Kaiser-Wilhelm-Kanal,  wo heute das Nordkolleg steht.

Die Schülerinnen kamen aus begüterten Familien, da ein jährliches Schulgeld von 900 Reichsmark gezahlt werden musste. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Monatslohn betrug 1926 knapp 140 Reichsmark. Ziel der einjährigen Ausbildung war es, als starke Farmersfrauen in den Kolonien Pionierarbeit zu leisten. So stand auf dem Stundenplan neben Kochen, Nähen, auch Reiten, Ausbildung in der Motorenlehre sowie Führerscheinerwerb, Pflanzen- und Saatgutlehre, Erntearbeit, Schlachten und andere Tätigkeiten, die für ein Leben als Farmersfrau notwendig waren. Sportliche Betätigungen nahmen einen großen Stellenwert ein, inklusive der Umgang mit dem Schießgewehr.

Uns wurde bewusst, dass der große Erfolg dieser Schule darin begründet lag, dass die Frauen der traditionellen Frauenrolle entkommen wollten. Sie strebten nach Selbstständigkeit und nach einem neuen, freieren Frauenbild. So wurden ca. 1100 Frauen in fast 20 Jahren ausgebildet. Die Schule existierte bis März 1945.

Mit Beginn des Nationalsozialismus 1933 wurde natürlich ein Ariernachweis von den  Schülerinnen verlangt. Rassenlehre und Deutsche Kultur standen nun auf dem Stundenplan. Ein Pflege- und Medizinsemester wurde eingeführt. Die Frauen wurden ab den 40er Jahren nicht mehr nach Afrika geschickt, sondern nach Osteuropa. So lernten sie jetzt Russisch in der Schule.

Die Absolventinnen der Schule hielten engen Kontakt, tauschten sich in Briefen über ihre Erfahrungen aus, unterstützten sich gegenseitig. Sie waren stolz, dass sie die Ausbildung an der Kolonialen Frauenschule erhalten hatten. So gab es ab 1976 regelmäßige Treffen bis 2007. Aus ihren Briefen, Interviews wird deutlich, dass viele weiterhin die Ideologie der natürlichen Vorherrschaft und Überlegenheit der Europäer gegenüber den Afrikanern vertraten. Die Zeit in dieser Schule hatte sie stark geprägt.

Fazit: Ein sehr interessanter Nachmittag über eine besondere Schule in unserer Nähe, über die wir alle noch nichts wussten.