den belohnt das Leben auch manchmal: So ging unserer Mit-Oma Angela, die sich am 8. Mai verspätete:
Wegen eines Friseurtermins ( man möge mir das verzeihen, aber im Moment kommt ein solcher ja einem Lottogewinn gleich), kam ich zu spät zur Kranzniederlegung des DGB an der Gedenkstätte am ehemaligen Arbeitslager in Russee.
Als ich dort mit meinem Blümchen ankam, waren natürlich keine Omas mehr da, aber eine Gruppe von Frauen und Männern, die sich als Mitglieder des Ernst-Busch-Chors vorstellten. Sie treffen sich dort freitags zu ihren Proben, seitdem ihr Probenraum in der Pumpe wegen Corona gesperrt ist.
Sie freuten sich aber, eine Oma gegen Rechts begrüßen zu können, und erlaubten mir, ein Foto von ihnen vor dem Gedenkstein zu machen. Auf unsere Seite dürfe ich es auch stellen. Vorher aber sangen sie wunderbare Lieder, die den Kampf für Frieden und gegen den Krieg zum Inhalt hatten.
So nahm ich doch noch am 8.Mai an einer kleinen, aber feinen Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung vom Faschismus teil, an einem Ort, der nicht passender hätte sein könnte.
Auch Jürgen Struck von der Band Folksbegehren hatte sich darauf gefreut, für uns zur Demonstration zum Internationalen Tag gegen Rassismus zu singen… aber es gibt ja Youtube:
Auch der Ostermarsch 2020 ist dem Corona Virus zum Opfer gefallen. Einen kleinen Trost gab es von unserem Freund Rainer Beuthel, Autor, Musiker, linker Politiker:
Gemeinsames Singen verbindet. Und damit wir auf Demonstrationen nicht nur zu sehen sondern auch zu hören sind, haben kreative Omas gegen Rechts dafür gesorgt, dass wir auch Lieder haben.
Die „Hymne“ der Omas gegen Rechts mit dem Text von Monika Salzer könnt Ihr hier genießen:
Bremer OMA-Lied mit zwei weiteren Strophen von Andrea T. Refrain: Omas, Omas – uns braucht das ganze Land wir kämpfen für die Kinder und leisten Widerstand (Whlg)
1.Es macht uns große Sorge, die Rechten spielen auf
ganz laut und ohne Achtung kommt jetzt der Hass heraus.
Die OMAS kennen die Töne, von anno dazumal.
Wir gehen auf die Straße, wir haben keine Wahl. Refrain: Omas, Omas – uns braucht das ganze Land wir kämpfen für die Kinder und leisten Widerstand (Whlg)
2.Die Rechten zeigen deutlich Symbole alter Zeit,
ganz unverhol`n und lautstark, das geht uns viel zu weit!
Entsetzt und voller Sorgen, die Situation ist krass!
Ihr Jungen, ihr von Morgen, sagt nun: STOP dem Menschenhass! Refrain: Omas, Omas – uns braucht das ganze Land wir kämpfen für die Kinder und leisten Widerstand (Whlg)
3.Im Osten waren Wahlen – das kann nicht sein, oh je:
Viel zu viele Stimmen bekam die AfD!
Die Nazis kehren wieder – es schlafen die Partei`n.
Drum geh`n wir auf die Straße und mischen uns jetzt ein! Refrain: Omas, Omas – uns braucht das ganze Land wir kämpfen für die Kinder und leisten Widerstand (Whlg)
4.Die grüne Lunge brennt – der Meeresspiegel steigt –
Tiere sterben aus. – Das wurde schon vergeigt!
Am Freitag auf die Strasse – die Jugend macht es vor.
Wir sind dabei – wir helfen und singen hier im Chor: (Refr.)
Refrain: Omas, Omas – uns braucht das ganze Land wir kämpfen für die Kinder und leisten Widerstand (Whlg)
Aus Berlin kommt dieses Lied nach der Melodie von „Hejo, Spann den Wagen an“:
Eine Kundgebung in Kiel gegen den sogenannten „Widerstand 2020“ Verschwörungstheoretikern, Esotherikern und Rechten, die sich seit einiger Zeit auch in unserer Stadt treffen. Am 10.5. haben sie am Asmus-Bremer-Platz eine Kundgebung durchgeführt. Da sagen wir: „Wi sünd all dor!“