Interkulturelles Frauenfrühstück

Im Sommer 2024 schlug ein Interview mit Hasib Ghaman, dem Imam der Kieler Ahmadiyya Gemeinde hohe Wellen: Es ging dabei um den Begriff des Kalifats, der zum Bedauern des Imam zu einem Kampfbegriff geworden und mit aggressivem Islamismus verbunden worden sei. Der Schlüssel zum Verstehen ist Zuhören; dachten sich damals einige OMAS und nahmen an einer Vortragsveranstaltung in der Habib-Moschee teil.                                                                                           Das Interesse wurde von den Frauen der Gemeinde erfreut wahrgenommen, und es folgte bald eine Einladung zu einem gemeinsamen Brunch. Schon damals war klar, dass es nicht bei einer einmaligen Begegnung bleiben sollte. Der Gedanke an eine erneute Begegnung blieb lebendig, und im Mai war es dann soweit:
Unsere AG Migration hatte einen Raum im ZEIK (Zentrum für Empowerment und Interkulturelle Kreativität) in Kiel-Gaarden organisiert, eine offizielle Gegeneinladung ausgesprochen und für ein reichhaltiges Büfett gesorgt.

Und so sammelten sich die Gästinnen – mit ein paar kleinen Kindern und auch Jugendlichen – am Samstag, dem 17. Mai vor dem Eingang des ZEIK , um gemeinsam begrüßt zu werden.

Überraschend war es für die Gastgeberinnen, dass alle (älteren) Frauen aus Pakistan kommen: Sie gehören alle zu den Ahmaddiyya Muslima. Diese Religionsgruppe wird in einigen Ländern nicht als Moslems anerkannt; besonders in Pakistan werden sie verfolgt. Die Frauen sind in einer eigenen Gruppe organisiert, die großen Wert auf Bildung und Ausbildung legt. Der größte Teil der jungen Frauen befindet sich im Studium, hat ein Studium abgeschlossen oder anspruchsvolle Ausbildungen und Berufe. Viel Wert legen die Frauen auf Tradition, Religion und Familienzusammenhalt.

Einige der teilnehmenden OMAS waren so nett, Ihre Eindrücke zu schildern:

Karla war begeistert, wie ihr Bericht zeigt:                                                              Wie ich es von den Omas kenne, klappte die Organisation unseres Interkulturellen Frühstücks wie am Schnürchen. Punkt 10 Uhr erwarteten wir sechs Omas die Frauen der Habib-Moschee, um uns für deren Einladung zu „revanchieren“.         Und dann wurde es turbulent. Wir durften fünfzehn Frauen mit vier Kindern begrüßen, die sich locker an den Tischen verteilten. Allgemeines Geplauder, Lachen, Stühlerücken. Nach Helgas Begrüßung und kurzer Vorstellung der Omas gegen Rechts stand zunächst einmal unser Buffet im Vordergrund. Wir freuten uns über den regen Zuspruch.                                                                                         Wir Omas hatten besprochen, dass wir uns ein wenig zwischen unseren Gästen verteilen wollten. Da ich überhaupt keinen Small-Talk machen kann (was ich manchmal sehr bedauere, weil das ein guter Einstieg in eine Unterhaltung sein kann) hatte ich ein bisschen Bammel, ob ich es überhaupt zu einem Gespräch bringen würde.                                                                                                      Umso erstaunter war ich, wie offen und entspannt mir die (mehrheitlich) jungen Frauen begegneten, unter ihnen verhältnismäßig viele Studierende. Mit dem Studium hatten wir gleich ein Thema, weil ich trotz meines fortgeschrittenen Alters noch einmal an der Uni eingeschrieben bin und mich dort als Alien durchschlage. So hatte ich einen guten Anknüpfungspunkt und traute mich zu fragen, wie es ihnen als Kopftuchträgerinnen in Schule, Uni und Gesellschaft geht. Alle berichteten lediglich über Einzelfälle von Diskriminierung, was – wie sie meinten – sicher auch damit zusammenhängt, dass sie alle hier geboren sind und entsprechend akzentfrei deutsch sprechen.                                                                                                Gegen Ende stellten wir uns alle noch einmal vor und die Vorsitzende der Frauenvereinigung erzählte einiges über ihr Selbstverständnis und ihren Alltag als islamische Frauen in einer Ahmadiyya-Gemeinde, in der die Frauen eine eigene Organisation haben und deren Bildung für die ganze Gemeinschaft wichtig ist. „Wie sollen Frauen Kinder erziehen, wenn sie über kein Wissen verfügen?“, so hieß es.                                                                                                                      Insgesamt war es für mich eine schöne Art aufeinander zuzugehen – gemeinsam essen ist immer gut – und ausgesprochen interessant. Wir haben verabredet, unsere Treffen fortzuführen und auch noch andere Frauen dazu einzuladen.

Margit, die auch schon beim ersten Gespräch dabei gewesen war, hat sich besonders darüber gefreut, dass der interessante und informative Austausch aus dem Oktober des Vorjahres mit ungefähr 15 Frauen aus der Ahmadiyya Gemeinde fortgesetzt werden konnte.Wie wichtig Gespräche und Austausch sind, wurde ihr im Gespräch mit einer jungen Frau klar, die als sozialpädagogische Assistentin an einer Grundschule arbeitet, und die zum Beispiel durch die Vermittlung zwischen Lehrkraft und besorgten Eltern dafür sorgen konnte, dass auch Mädchen aus muslimischem Elternhaus an einer Klassenfahrt teilnehmen konnten.

Für Martha war es die erste Begegnung:                                                               Beim vorangegangenen Besuch der OMAS in der Habib-Moschee war ich nicht dabei, habe aber sehr gern bei unserer Gegeneinladung zum Frühstücksbrunch mitgewirkt.                                                                                                                   Es war eine gelungene Veranstaltung, alle waren hochmotiviert: perfekte Vorbereitung, sehr gute Organisation. So kam ein tolles Bufett mit vielen Leckereien zusammen und auch an stimmungsvolle Tischdeko wie Kerzen und viele Blumensträußchen wurde gedacht.                                                                    Unsere Gästinnen trafen pünktlich, anfangs noch etwas verhalten,  ein, aber die mitgekommenen kleinen Kinder tollten gleich fröhlich herum, und schnell war das Eis gebrochen. Nach der Begrüßung und dem gemeinsamen Essen und Trinken entstanden untereinander immer mehr Gespräche. Es herrschte eine harmonische Stimmung. Besonders berührte mich, dass sich auch direkte (!) Nachbarinnen dort trafen, die sich vorher nicht kannten.                                                                       Zum Schluss stellten sich alle in der Runde noch einmal kurz vor –  nicht ohne herzliche Danksagungen unserer Gäste. Auch wurde der gemeinsame Wunsch nach weiteren Treffen, vielleicht auch gemeinsamen Aktionen ausgesprochen.
Für mich war es ein sehr angenehmes interkulturelles Frauenfrühstück!

Auch Heidruns Fazit ist positiv: Ich bin noch nicht so lange bei den OMAS GEGEN RECHTS – so habe ich mich für die Vorbereitung und Durchführung des Frauenfrühstücks im Mai 2025 gemeldet. Die Frauen (und Kinder) der Ahmadiyya – Gemeinde und wir Omas haben eine schöne Frühstückszeit miteinander verbracht. Ein Frühstück ist eine wunderbare Gelegenheit, Menschen (näher) kennenzulernen. Wir wollen diese Begegnungen gerne fortsetzen!“ 

Kurzum: Für alle war das gemeinsame Frühstück ein gutes, erhellendes Erlebnis – in dieser positiven Stimmung ging auch das anschließende Aufräumen gut von der Hand. Und für die Zukunft bedeutet das: der direkte Dialog ist immer gut.

Wer sich über die Ahmadiyya Gemeinde kundig machen möchte, findet hier Informationen:

https://ahmadiyya.de/gebetsstaette/moscheen/kiel/

https://www.ndr.de/kultur/sendungen/freitagsforum/20-Jahre-Habib-Moschee-in-Kiel-Zufluchtsort-der-Ahmadiyya-Gemeinde,ahmadiyya118.html

Gegen die AFD – 22.05.25

Diese Rede hat unsere Mit-OMA Liane auf der Kundgebung gehalten:

Moin, ich bin Liane von den OMAS GEGEN RECHTS KIEL UND PREETZ und auch engagiert in der Lokalgruppe der Kampagne „AFD-Verbot JETZT“. Das, was ich hier heute sage, habe ich auch schon beim Aktionstag AFD-Verbot JETZT am 11.05. an der Kiellinie vor dem Landeshaus gesagt und denke, Frau kann das leider derzeit nicht oft genug sagen! Ich stehe auch hier, weil ich meinen 5 Enkelkindern weiterhin sagen möchte, dass ich alles dafür getan habe, um dem wieder Erstarken des Faschismus hier den Garaus zu machen.

Warum lässt sich die AFD nicht entzaubern oder wie man jetzt so neu/altpolitisch immer wieder sagt: wir müssen sie politisch stellen?

Dass ist schon 1933 nicht gelungen, auch damals gab es Menschen, die ein NSDAP Verbot gefordert hatten und ausgebremst wurden mit genau dieser Haltung. Nachzulesen in der FAZ. Ich frage mich, weshalb wird so was immer überlesen? Es gibt so viel Material dazu…

Viele AFD-Wähler:innen wählen die Partei nicht trotz, sondern wegen ihrer radikalen und polarisierenden Positionen, Frust über etablierte Parteien, Medien oder „das System“. Eine sachliche Auseinandersetzung wirkt da selten überzeugend, da von ihr gezielt emotionale Themen wie Angst vor Migration, Identitätsverlust, Abstieg oder Krise des „Abendlandes“ angesprochen werden. Solche Themen wirken auf einer gefühlten Ebene, sodass rationale Argumente oder Fakten dagegen nur wenig ausrichten können.

Und trotzdem, wir geben natürlich nicht auf und versuchen, Menschen zurückzugewinnen.

Hinzu kommt die mediale Aufmerksamkeit: Provokationen, Skandale oder radikale Aussagen verschaffen zusätzliche Medienpräsenz. Aber auch kritische Berichterstattung trägt zur Normalisierung bei. Medien und Talkshows haben in ihrer Selbstüberschätzung des „politisch stellen wollens“ enorm mit zur „Normalisierung der Partei beigetragen. So gut wie nie wurden Falschaussagen direkt, unmittelbar entlarvt, obwohl ausreichend entsprechende Fakten vorlagen.

So sind extreme Positionen wieder salonfähiger geworden, denn die Grenze des Sagbaren hat sich verschoben – Narrative der AFD wurden und werden von den etablierten Parteien übernommen, vor allem in der entwürdigenden, entmenschlichenden, unsachlichen und einzelne Straftaten missbrauchenden Migrationsdebatte.

Die sozialen Medien werden seitens der AFD sehr geschickt genutzt, Gegenargumente dringen kaum durch. Es bildet sich so ein geschlossenes, rechtsextrem und völkisches geprägtes Fantasie Gegen-Weltbild. Klimaschutz wird verleugnet. Alle Rechte, die wir uns als Frauen, als Queer Bewegung, in den Gewerkschaften und anderswo erkämpft haben, sollen rückgängig gemacht werden.

Die AFD ausschließlich politisch stellen zu wollen, hat bei uns in den letzten 12 Jahren auch deshalb nicht funktioniert, weil das „politisch stellen wollen“ in der Politik bisher nur Worthülse war. Wenn das politisch stellen wollen, wirklich ernst gemeint wäre, dann müsste folgendes nicht nur im Fokus stehen, sondern schon längst praktisch angepackt sein: die Verhinderung von Armut und zunehmender sozialer Ungleichheit, die Wohnungsnot, die ländliche Entwicklung, die Verbesserung der Verkehrssituation, Verbesserungen an Schulen und anderen sozialer Einrichtungen, der Klimaschutz. Wir wissen alle, dass Migration nicht die Wurzel allen Übels ist! Es braucht eine ehrliche und sachliche Migrationsdebatte in Verbindung mit Fachkräftemangel, aber vor allem mit Blick auf die Ursachen der weltweiten Fluchtbewegungen und unserem Anteil daran!

Die AFD mit ihren „befreundeten“ Organisationen verfolgt und diskreditiert schon jetzt ihre Gegner und schreckt dabei auch vor Straftaten nicht zurück. Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund sind im letzten Jahr massiv gestiegen! Es sprach und berichtete bisher nur kaum jemand darüber. Nachdem die Zahlen nun offiziell feststehen, wird zwar reagiert- aber auch wieder vermisse ich das selbstkritische Innehalten von Politiker:innen!

Das gestern einige Ausschüsse im Bundestag nicht mit AFD Politiker:innen als Vorsitzende besetzt wurden, ist ein positives Zeichen und auch als Erfolg der antifaschistischen Bewegung zu werten. Aber ist das nicht eigentlich selbstverständlich – bei alldem was inzwischen über diese Partei bekannt ist? Es gibt kein Recht auf NAZI-Propaganda egal wo, egal an welcher Stelle.

Ich erinnere jetzt noch mal an zwei Zitate, ohne sie auszusprechen, Quelle: Der Spiegel, Gauland mit der Drohung an die SPD Politikerin Özoguz sie in Anatolien entsorgen zu wollen. Diese Partei ruft dazu auf und schult darin, sich erst einmal anzupassen, dann zuzuschlagen, uns zu jagen.

Der eingeladene Referent der AFD, Nils Wegner, ist als rechter Autor und Übersetzer in rechten Kreisen aktiv, wie z.B. Sezession und neue Ordnung, Österreich, die der AFD nahestehen und seit 2020 Redaktionsleiter am amerikanischen Online- und Print-Magazin „Radix Journal“ beteiligt. In den USA können wir beobachten, was passiert, wenn die extreme Rechte Regierungsmacht bekommt. Wir sehen wie fragil Menschenrechte, Demokratie, und Rechtsstaatlichkeit sind. Er lässt auf seiner Seite mit Mad Muscles, einem 12wöchigem Militärtraining für Männer über 40 mit eindeutigen rechtsextremen Symbolen werben und und und….

Woran wollen wir uns eigentlich noch alles gewöhnen?

Es gibt keine Ausreden mehr: Diese inzwischen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei gehört verboten! Die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes waren schlau genug, um nach ihren Erfahrungen klar zu erkennen, dass eine Demokratie gegenüber ihren Feinden nicht nur wehrhaft sein darf, sondern auch muss! Genau deshalb haben sie in weiser Voraussicht auch ein Verbotsverfahren gegen Parteien, die die Demokratie zerstören wollen, mit in das GG aufgenommen. Es ist verrückt, wenn eine Partei, die sich offen dafür ausspricht, die Demokratie zerstören zu wollen, auch noch die dazu notwendigen Gelder erhält.

Auch ich hätte niemals gedacht, dass ich mich mal so öffentlich für ein Parteienverbort stark machen muss! Denn ja, durch ein Verbot werden Rassismus und gesellschaftliche Spannungen nicht beendet. Dafür braucht es antifaschistische Bewegungen, dafür braucht es uns alle .. Die Notwendigkeit einer politischen Auseinandersetzung mit rechtsextremem und völkischem Gedankengut, Antisemitismus und Rassismus bleibt, auch das ist uns allen klar. Ein Parteienverbot ist ein Organisationsverbot, aber kein Gedankenverbot. Aber das Verbot verschafft uns Zeit, denn die Strukturen der AFD werden zerschlagen; ihre Handlungsfähigkeit wird geschwächt- und wir halten sie fern von Machtpositionen.

Nun ist es genug- erst mal-

Wir werden uns unsere Rechte als Frauen, Queers, Gewerkschafter+innen, Sinti und Roma, Menschen mit bunten Lebensentwürfen und Menschen mit Behinderungen nicht einfach so nehmen lassen und einen blau-braunen Rückwärtsgang einlegen! Wir werden zusammen gegen halten! Deshalb stehen wir auch heute hier! Alerta, alerta – wir Omas sind Härter! Und wir

fordern vom Bundestag oder Bundesrat die Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AFD noch vor der Sommerpause. Keine Steuergelder für die AFD Stiftungen!

Keine Ausreden mehr! AFD-Verbot JETZT! AFD-Verbot JETZT! AFD-Verbot JETZT!“

 

Wie reagieren?

Manchmal, wenn man die Leute, die mit der AfD sympathisieren, so reden hört, bleibt einer einfach die Spucke weg. Da fehlen dann die Argumente. In diesem Abschnitt möchten wir Euch gern das eine oder andere Werkzeug an die Hand geben, um den Falschinformationen, die von rechts verbreitet werden, mit fundiertem Tatsachenwissen entgegenzutreten.

 

 

 

 

 

Wenn es um Fragen der Sozialpolitik geht, können wir Euch die Kampagne „AFD, nee!“ ans Herz legen:

https://afdnee.de/

Nord OMAS in Heideruh

Zweimal im Jahr – jeweils im Frühjahr und im Herbst – treffen sich Vertreterinnen der OMAS GEGEN RECHTS Gruppen aus dem Norden in der Antifaschistischen Begegnungsstätte Heideruh. Inzwischen gibt es so viele Gruppen, dass die Treffen auf jeweils 2 Wochenenden verteilt werden müssen. Die Treffen dienen dem Kennenlernen, dem Erfahrungsaustausch, der Planung gemeinsamer Aktionen und natürlich der Diskussion.  Am Freitagabend geht es mit einem gemeinsamen Abendessen los, Samstag und Sonntag stellen sich die Gruppen und ihre aktuellen Aktivitäten vor, es  wird in Arbeitsgruppen gearbeitet und die Ergebnisse werden gemeinsam ausgewertet. Abends ist Beisammensein angesagt – Gespräche, Musik, Tanz, vielleicht ein Gläschen Wein. Für das leibliche Wohl sorgen mit großem Engagement die vielen ehrenamtliche Helfer*innen um die „Chefin“ Bea.

Für einen virtuellen Kurzbesuch in der Heide: https://www.heideruh.de/

Stand der Kampagne „AfD Verbot Jetzt“

Auf dem Mai Plenum der Kieler OMAS GEGEN RECHTS berichtete Liane über den aktuellen Stand der Kampagne für ein AFD Verbot:


Zur Kundgebung am Sonntag, 11. Mai hatten sich zwischen 400 und 500 Teilnehmende eingefunden; angemeldet waren bescheidene 50.
Tausend Dank an die Kieler OMAS für die spontane, kurzfristige und superaktive Unterstützung! Ihr habt einfach, wie immer, überall mit angepackt- das war so super! Wir haben einen ordentlichen Betrag an Spenden eingenommen, die wir an Fridays for Future und an die OMAS GEGEN RECHTS Gruppen in Kiel und Preetz verteilt haben.


Fazit aus dem Strategietag der Kampagne „AFD-Verbot Jetzt“ in Halle am 10.05.2025:

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat im Grunde genommen nur bestätigt, was wir eigentlich schon lange wissen: Die AFD ist eine Gefahr für die Menschenwürde und unsere Demokratie. Aber: mit der Bundestagswahl haben sich, wie erwartet, die
Machtverhältnisse in dem Sinne verändert, dass sich die Perspektive deutlich verschlechtert hat, ein Verbotsverfahren vor dem Verfassungsgericht einzuleiten.

Zum anderen lässt sich eine gesellschaftliche Faschisierungstendenz, die auch als autoritäre Wende beschrieben werden könnte, beobachten. Faschisierung= gesellschaftliche
Entwicklung, die sich nicht nur durch das Erstarken der extremen Rechten auszeichnet, sondern im Zuge derer sich ein sehr breiter und über die extreme Rechte hinausgehender Teil der Gesellschaft Schritt für Schritt nach Rechts bewegt und Ideologieelemente des (post-) Faschismus aufgreift: Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit wie z.B. gegenüber queeren Menschen…. um mal nicht nur von Migration zu sprechen. Hinzu kommt das Bröckeln der Brandmauer. Diese Entwicklungen führen zu der paradoxen Situation, dass ein AFD Verbot umso drängender wird, um die gesellschaftliche Faschisierung zu stoppen. Dennoch drehen und winden sich viele Politiker, wenn es um das Verbotsverfahren geht. Darauf muss sich die Kampagne einstellen.
1. Am grundsätzlichen Ziel, die AFD formaljuristisch durch das
Bundesverfassungsgericht verbieten zu lassen, wird festgehalten. Es gibt jetzt keine Ausreden mehr, wir erwarten jetzt von Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung, dass sie noch vor der Sommerpause ein Verbotsverfahren einleiten. Über den Bundesrat können auch Landesregierungen den Verbotsantrag erwirken, deshalb auch versuchen, Landtagsabgeordnete zu
gewinnen und hier in SH z.B. die Aussage von Günther nutzen.

2. Koordinierungskreis der Kampagne stellt persönlichen Kontakt zu Abgeordneten her, die einen Antrag stellen wollen.

3. Abgeordnetentool auf der Webseite der Kampagne AFD VERBOT JETZT wird aktualisiert, Hinweise und einen Entwurf für entsprechende Anschreiben der Abgeordneten gibt es aber trotzdem bereits.


4 Bundesweite Veranstaltungsreihe wird vorbereitet, Presse & Social Media Arbeit wird ausgebaut.

Für uns gilt es die Öffentlichkeit für die Verbotsforderung schaffen auszubauen und zu stärken:

Grundsätzlich: Wir treten der AFD mit anderen überall entgegen, wo sie auftritt, aber auch mit vielfältigen Aktivitäten:

bei Parteitagen oder anderen Anlässen aller demokratischen Parteien den Druck, die Forderung aufzunehmen, verstärken:

Zentrale Termine:

SPD, Bundesparteitag, Berlin 27.bis 29.Juni 2025

Innenminister*innenkonferenz, 11-13.Juni 2025 in Bremen. Dort soll das AFD Verbot behandelt werden- vorher Druck aufbauen – Demo am Tagungsort ist im Gespräch
Landesparteitage werden online veröffentlic
ht….

lokal, entsprechende Termine finden, aufnehmen, in Aktivitäten münden lassen

Ausbau der Kampagne! Lokalgruppen stärken! Bisher 60 Bündnisorganisationen, diese sollen ausgeweitet werden, besonderer Fokus auf Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbände, Antifa Gruppen genauso wie Sportvereine, bzw. Zusammenarbeit mit allen engagierten antifaschistischen Menschen vor Ort.

Ideen für Aktionen:

Demos, Mahnwachen, Veranstaltungen und vor allem interessierte Menschen einbinden
Auf der Straße aktiv werden (stickern, Flashmobs..usw..), auch für Familien Angebote schaffen, Kundgebungen um 12.05 Uhr durchführen, nach dem Motto „Es ist 5 nach 12“…….
Ein guter Zeitpunkt wird gesucht für einen zweiten bundesweiten Aktionstag,

Das Verbot sichtbar machen, Plakate, Kreide…

Unterschriften sammeln (dafür wäre am 11.05. eine gute Stimmung auf der Kiellinie gewesen), analog zum Freiburger Appell s. unten , Petitionen stellen, teilen
Webseite der Kampagne aktiv nutzen


Vor allem aber mit einer Stimme sprechen und im Austausch bleiben!
Beispiel/Text: Freiburger Appell: „Wir appellieren an die Mitglieder des Bundestags, vor allem an die aus unserer Region, an die Mitglieder des Bundesrats, vor allem die Mitglieder der Landesregierung und des Landtags in Stuttgart und an die Mitglieder der Bundesregierung: Treten Sie ein für die Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD nach Artikel 21 des Grundgesetzes.“

Folgende AGs gibt es (digitale Treffen, Austausch):

AG Mitmachen, AG Abgeordnete, AG Öffentlichkeitsarbeit,

AG Social Media, AG Presse, AG Veranstaltungen, AG Vernetzung,
AG Recherche, AG Finanzen, Task Force Material, Task Force Datensicherheit

Zwingend auf jeden Fall: AFD-Verbot-JETZT – immer bei Aktionen mitdenken!

Nächster Strategietag der Kampagne im September in Hannover

Den Freiburger Appell findet Ihr hier:

https://www.freiburger-appell.de/

 

Kreative Kraft bei den OMAS

Bei den Kieler OMAS ist es gute Tradition geworden, mindestens einmal im Jahr einen Workshop zu veranstalten. Dabei geht es nicht nur darum, sich besser kennenzulernen, sondern auch darum, Impulse für die weitere Zusammenarbeit zu setzen. Die Klugheit und Lebenserfahrung der Menschen – zumeist Frauen – die zu uns stoßen, ist zu wertvoll, um sie brachliegen zu lassen. Was die einzelnen OMAS mitbringen, braucht eine Bühne – und da sind wir schon beim Thema:

Kreativ AG stand in der Liste der neuen Arbeitsgruppen nach dem Workshop im März; vom Workshop selbst gab es einen Videoschnipsel und ich wurde sofort neugierig. Was verbirgt sich hinter dieser „Kreativ AG“? Also wandte ich mich an Isabel, die als Kontakt-OMA genannt war.

Beide super pünktlich, trafen wir uns am Eingang des Statt Café, suchten uns einen Tisch und legten los. Eigentlich, sagte Isabel, sei die Kreativ AG gar keine Arbeitsgruppe im eigentlichen Sinne, und so versuchte ich, mich dem Thema anders zu nähern und fragte Isabel nach ihrem Hintergrund und Werdegang.

Nach ihrem Schauspielstudium in Graz und einer langen Zeit fester Engagements an vielen Theatern, arbeite Isabel selbständig als Produzentin und Regisseurin. Dies war für sie, die das für den Kunstbetrieb biblische Alter von 50 Jahren erreicht hatte, ein steter Kampf ums Überleben. Politisch war Isabel schon immer: In Österreich, wo es für Kinder im Theater letztlich nur das Weihnachtsmärchen gab, half sie, progressives Kndertheater zu etablieren, wobei das Grips Theater aus Berlin ein Vorbild war. Auch in einer linken Theatergruppe – dem Theaterarbeiterkollektiv – hat sie mitgearbeitet. Für die Mitarbeit in politischen Gruppen gab es jedoch kaum Gelegenheit – Theatermenschen müssen halt genau dann arbeiten, wenn die anderen Feierabend haben und sich treffen können. Mal bei einer Demo mitlaufen – mehr war nicht drin.

Umso mehr freut sich Isabel jetzt: Richtig happy sei sie nun, wo sie bei den Kieler OMAS gelandet ist. Besonders angenehm ist ihr gleich zu Anfang aufgefallen, dass es bei den OMAS keine „Alphatiere“ gibt, dass grundsätzlich auf Augenhöhe kommuniziert wird, etwas, das ihr nach dem von lauter Alphatieren beherrschten Kulturbetrieb unglaublich gut getan hat.

Nun musste ich aber doch nochmal nachfragen, was es mit dem Videoschnipsel vom Workshop auf sich hatte. Ganz einfach, meint Isabel darauf. Es ging eigentlich nicht um eine Choreographie, sondern darum, in der Bewegung Selbstbewusstsein aufzubauen und Kraft auszustrahlen. Die Authentizität der OMAS hat es ihr angetan. Die vorhandenen Stärken zu verwenden und größer zu machen, sei das, was sie eigentlich kann und was sie gern anbieten möchte. Die Freude am Spiel soll dabei im Vordergrund stehen, denn, so betont Isabel, mit der Freude am Spiel kommt alles andere automatisch: Kraft, Selbstbewusstsein, Ausstrahlung. Dabei möchte sie helfen: Wenn eine Arbeitsgruppe in dieser Hinsicht Unterstützung wünscht, wird Isabel mit Vergnügen dabei sein. Vorstellbar ist auch, sich einmal im Monat zum gemeinsamen Spiel zu treffen – womöglich vor oder nach dem Plenum – und das soll einfach nur Spaß machen. Spaß mag ja zunächst eher unpolitisch klingen, aber Spaß macht auch Mut und gibt Kraft für die politische Arbeit. Und da möchte Isabel gern dabei sein – nicht als Leiterin oder Unterrichtende, sondern als Teil der kreativen Kraft der OMAS.

OMAS aktiv: Themen-Stammtisch

Was machen eigentlich die OMAS GEGEN RECHTS, wenn sie nicht auf Demonstrationen oder Infoständen sind? Bei den Kieler OMAS ist die Antwort einfach:

Sie arbeiten! In verschiedenen Arbeitsgruppen werden Pläne geschmiedet, es wird diskutiert, gebastelt, geübt, Aktionen werden vorbereitet…

In lockerer Folge wollen wir die vielen verschiedenen Arbeitsgruppen der Kieler OMAS vorstellen und zeigen, dass es für alle, die sich engagieren möchten, interessante Angebote gibt.

Ich habe unsere Mit-OMAS Sabine und Martina interviewt, die einen Themen-Stammtisch ins Leben gerufen haben.

mf: Was hat Euch auf den Gedanken gebracht, einen Themen-Stammtisch anzubieten?

Sabine: Dass es in den Gruppen interessante Diskussionen gab, dass man immer vielfältige neue Argumente hört, dass man dabei machmal seine Meinung ändern kann, oder dass man manchmal seine eigene Meinung vertreten möchte und dass es immer spannend ist, sich auszutauschen.

Martina: Und dass es ein solches Format, in dem Themen in aller Tiefe besprochen werden, noch nicht gibt. Es bleibt ja manchmal ein bißchen an der Oberfläche, was wir so im Workshop oder bei den Treffen machen. Um sich selber besser zu positionieren, würde ich mich gern auseinandersetzen, auch mit Leuten, die eine andere Meinung haben als ich.

mf: Was erwartet denn eine OMA, die zu so einem Themenstammtisch kommt? Womit muss sie rechnen?

Sabine Wir wollen erstmal 2 Initiativreferate haben, die unterschiedliche Meinungen vertreten, und die vielleicht zu einer Diskussion anregen. Man kann auch Fragen stellen, und wir wollen dann natürlich gerne in den Austausch der Ansichten gehen.. Und was ich von den Teilnehmenden erwarte, ist Respekt vor den Meinungen der anderen und das respektvoll diskutiert wird, egal welche Meinung wer vertritt.

Martina Genau. Wir hatten überlegt, ob wir eigens Regeln aufstellen, aber dann haben wir uns gedacht: Es geht hier bei den OMAS so diszipliniert und so respektvoll zu, wir glauben, dass es funktioniert, wenn es nur moderiert wird. Und das auch, wenn es ganz kontrovers oder ganz emotional wird, der Respekt vor der anderen Meinung immer eingehalten wird.

mf Euer erster Stammtisch findet am Mittwoch, 11.06. in der Pumpe statt. Das Thema wird Krieg und Frieden sein.

Sabine: Wir sind auch sehr gespannt; ich bin nicht auf der einen oder der anderen Seite, sondern schwanke immer so ein bißchen hin und her.

Martina: Das Thema ist so aktuell und es liegt ganz weit obenauf und ich glaube alle befassen sich aktuell damit: Wie soll ich mich eigentlich positionieren? Ich komme aus der pazifistischen Ecke und ich hätte nie gedacht, dass ich mal ernsthaft darüber nachdenke, ob man verteidigungsfähig sein muss oder nicht, und ob das überhaupt mit Waffen geht.

mf: Es wird bestimmt ein spannender Abend. Die Zahl der Teilnehmenden ist übrigens begrenzt; also bitte rechtzeitig anmelden. Wer schon in Kiel mit den OMAS vernetzt ist, findet Eure Kontaktdaten in der SIGNAL OMA Gruppe, ansonsten bitte Mail an die Adresse der OMAS. Ich sage erstmal „Dankeschön“ und wünsche gutes Gelingen!

Weiter mit Zuversicht – Workshop der Kieler OMAS

Heute und morgen, wir behalten die Zuversicht!

So lautete das Motto des ersten OMA Workshops 2025. Pünktlich um 12.00 Uhr hatten sich 35 OMAS in der Kieler Pumpe eingefunden, um gemeinsam über die Arbeit der nächsten Monate nachzudenken.

Aber erstmal gab es ein Gläschen Sekt – schon vor der der Bundestagswahl von OMA Ursula für den Fall versprochen, dass die Liberalen es nicht wieder in den Bundestag schaffen.

 

 

Eins ist in jedem Falle klar: Die Arbeit geht weiter. Neben den bereits etablierten Arbeitsgruppen Migration, Klima, Feminismus, Neoliberalismus und OMAS und Jugend gibt es neue Arbeitsschwerpunkte und damit noch mehr Möglichkeiten, sich einzubringen:

Vernetzung mit anderen Gruppen wird ein Thema mit zunehmender Bedeutung; aber auch die Qualität von Kommunikation soll gemeinsam geübt werden, dazu gehören Rollenspiele oder „Stammtischkämpferinnen“ Trainings, die unter kundiger Anleitung angeboten werden sollen.

In der neuen Kreativ AG sollen öffentliche Auftritte, Singen, Flash-Mobs und andere Aktionen geübt werden Diskussionen über verschiedene Themen, die uns bewegen, sollen mehr Raum bekommen, damit auch Themen außerhalb des „Gegen Rechts“ Fokus wie z.B. Krieg und Frieden oder staatliche Repression besprochen werden können. Neu ist auch eine AG Stolpersteine, die Wege finden will, das, Gedenken an die Opfer wach zu halten.

Neben der Arbeit gab es natürlich wieder viel Spaß; auch für das leibliche Wohl war selbstverständlich gesorgt, und Ute mit ihrer Gitarre half wieder beim musikalischen Abschluss des rundum gelungenen Tages.

Ein großes Dankeschön an die Pumpe und natürlich an Frauke, Hanne, Gisela und Ute, die den Workshop so toll vorbereitet haben!

Aktion am Tag gegen Rasssismus

Woche gegen Rassismus – auch in Kiel waren die OMAS GEGEN RECHTS aktiv.

Wir haben bei unserer AG Migration nachgefragt:

Wie war Euer Ansatz/Eure Motivation? Wie war die Resonanz bei den Passant*innen? Wollt Ihr weiterarbeiten?

OMA Ute F. hat dazu ein paar Zeilen geschrieben:

Aktion der AG Migration zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Grenzen dicht, Abschieben, Begrenzen … an diese und ähnliche Forderungen in Dauerschleife sollen wir uns gewöhnen. Migration wird zum Problem Nr.1 erklärt, soll verantwortlich für Kriminalität, Wohnungsmangel, kommunale Überforderung etc. sein. Für von Ausländern begangene Attentate werden alle Migrant:innen verantwortlich gemacht und so Angst und Ablehnung gegen sie geschürt. In dieser aufgeheizten Stimmung werden zurzeit Maßnahmen geplant und beschlossen, die das Leben der Geflüchteten immer schwerer und unmenschlicher machen.

Aber auch das Leben der Menschen, die z.T. schon mehrere Generationen bei uns leben, deren Aussehen aber nicht „deutsch“ ist, wird in dieser ausländerfeindlichen Stimmung immer belastender.
Eine unserer Omas gR aus der „AG Migration“, mit dunklen Haaren und Augen, schilderte, wie sie von 2 Deutschen mit dem Einkaufswagen bedrängt wurde mit den Worten „Hier stinkt’s!“. Und ergänzte, so etwas sei „nicht neu“ für sie!

Wir waren bestürzt und planten mit unserer Aktion, einmal das Augenmerk auf alle Menschen zu lenken, die allein durch ihr Aussehen oder ihren Namen rassistischen Angriffen ausgesetzt sind.

Wir erstellten7 große Bodenplakate mit Texten, wie
– Stell dir vor, DEIN NAME verhindert, dass du einen Job oder eine Wohnung bekommst,
– Stell dir vor, du lebst in einem Land, wo ein Drittel der Bevölkerung glaubt, sich DEINETWEGEN UNSICHER zu fühlen

Texte zum Nachdenken, Perspektivwechsel und ins Gespräch kommen.

Wir legten die Plakate im Abstand von ca. 5m in der Holstenstr. aus und gleichzeitig schrieben wir die Texte noch einmal mit Straßenkreide auf das Pflaster. So sollten die Aussagen stehenbleiben und noch eine Weile zu lesen sein, während wir nach und nach mit unseren Plakaten weiterzogen. Für Interessierte verteilten wir Flyer der Stiftung gegen Rassismus.

Die Reaktion der Passant:innen? Unterschiedlich. Wir bekamen von einigen viel Zustimmung, ermunternde Worte oder auch Schilderungen eigener Erfahrungen. Aber es gab auch Ablehnung und Pöbeleien. Da viele Omas unsere AG unterstützten, waren wir guter Dinge und konnten solche „Kritik“ ertragen.

Ob wir weitermachen? Natürlich! Denn es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Parteien rassistischer Diskriminierung etwas entgegensetzen wollen. Im Gegenteil!

Eine Ergänzung von OMA Pamela:

Was mich regelmäßig wieder aufs Neue erschüttert, ist die offenbar mangelnde Empathie der AfD- Anhänger, wenn sie zum Beispiel vor eine Erstaufnahmestelle ziehen, um dort ihre rassistischen Parolen zu skandieren.
Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass sie offensichtlich so gar kein Mitgefühl aufbringen für Menschen, die sich gezwungen sahen, ihre Heimat zu verlassen.
Die Fragestellungen auf den Plakaten bei der Aktion am Tag gegen Rassismus regen grundsätzlich dazu an, sich in die Lebenswelt anderer Menschen zu denken.
Praktisch hat sich allerdings gezeigt, dass die Menschen in der Fußgängerzone ziemlich fest verhaftet sind in ihren Denkweisen.
So wie es niemandem gelänge, mich von der AfD zu überzeugen, so zeigte sich schnell, mit wem sich ein Gespräch einfach nicht lohnt.
Es gab einige Pöbeleien, aber deutlich mehr Zustimmung.
Oft gehörter Satz:
„Mich müsst Ihr nicht überzeugen, ich bin sowieso Euer Meinung.“
Auch: „Danke, dass Ihr das macht!“ und „Weiter so!“ habe ich häufig vernommen.
Nur ein Gespräch ging mehr in die Tiefe und beschäftigte sich mit der Frage, was man als einzelne Person tun kann gegen all die Missstände im Land.
Auch interessierte Mitstreiterinnen haben wir wohlmöglich gewonnen.
Ob es gelungen ist, irgendwem ein bisschen mehr Mitgefühl einzupflanzen mit den in Kreide geschriebenen und auf unseren Plakaten gedruckten Fragen?
Die Hoffnung bleibt!

OMA Martha:

Hab es so empfunden:
Sehr viel Gleichgültigkeit, aber auch viel Zustimmung, nur einmal im Vorbeigehen „Kritik“ auf niedrigstem Niveau.
Aktion hat Spaß gemacht, auch dank perfekter Vorbereitung👏 und sogar Koffeinbegleitung☕😄

 

 

Fridays for Future

Ein Bericht von OMA Astrid M. 

Am Freitag, 14.Februar, gab es im Rahmen des von den Fridays for Future ausgerufenen bundesweiten Klimastreiks auch in Kiel auf dem Exerzierplatz eine Demonstration. Es kamen rund 2000 überwiegend jüngere Menschen,. Wie jedes Jahr waren wir eingeladen uns mit einem Redebeitrag einzubringen, und auch das mitgebrachte Backwerk war wie immer begehrt.

 

 

Zu Beginn der Veranstaltung wurde mit einer stillen Minute den Opfern des Attentats in München gedacht.

Auf unserem Tisch lagen Infokarten, Bonbons mit Vitaminen gegen Rechts und aus der Bastelgruppe Samentütchen gegen das Braun, Zettel mit dem Text unserer beiden Lieder. Eine Augenweide und ein Genusss waren die selbst gebackenen Kekse, Törtchen, Tartes und Kuchen, die einige von uns zur Stärkung der Demonstrierenden mitgebracht hatten

In ihrer Rede zeigten die jungen Leute von Fridays for Future auf, welche Diskrepanz zwischen der realen Bedrohung durch die Klimakrise und ihrer geringen Thematisierung im Wahlkampf herrscht, und forderten von der zukünftigen Bundesregierung, die gesetzten Klimaziele einzuhalten.

Für unseren Beitrag wurden wir, etwa 30 Omas, in drei Etappen mit der Rampe des Veranstaltungslasters auf die Ladefläche, die als Bühne diente, hoch gefahren, was zu sehr viel Lachen und Heiterkeit führte.

In unserem kurzen Redebeitrag zeigten wir auf, dass rechte Politik weiter auf fossile Energien setzt und Klimaschutz ablehnt, da sie leugnet, die schnell zunehmende Erderhitzung sei durch den Menschen verursacht.

Wir riefen auf, weiter fürs Wählen zu werben. Mit Freude und OMAS-GEGEN-RECHTS-Kampfgeist sangen wir 4 Strophen unserer Klimaversion von Bella Ciao, und den aktuellen Wahlkampf-Hit „Keine*r wählt hier rechts“ mit viel Begleitung und Applaus der jungen Leute auf dem Exer.

 

Dieses gemeinsame Singen gab uns ein Gefühl der Verbundenheit, nicht nur zwischen uns allen, sondern auch zwischen den Generationen. Dieses Feiern unseres gemeinsamen Engagements tat in diesen schwierigen Zeiten besonders gut.