Autor: MF
Spendenaktion für Obdachlose in Kiel
Post für die Außenministerin
Annalena Baerbock, Bundesministerin des Äußeren, bekommt Post von der Regionalgruppe Kiel der OMAS GEGEN RECHTS. Dieser Offene Brief, der auch per e-mail (An: poststelle@auswaertiges-amt.de-mail.de) abgeschickt wurde wird sie hoffentlich in Kürze erreichen:
Offener Brief zur Situation der Frauen in Israel und Palästina
Sehr geehrte Frau Ministerin
mit stetig größer werdendem Entsetzen verfolgen wir seit Wochen die furchtbaren Ereignisse in Israel und im Gazastreifen. Besondere Sorge bereitet uns nach dem Terrorangriff der Hamas und der militärischen Reaktion der israelischen Regierung das Schicksal der Frauen: Sei es als Geiseln der Hamas, als Bewohnerinnen der israelischen Grenzgebiete oder als Einwohnerinnen palästinensischer Gebiete; immer sind in bewaffneten Konflikten Frauen Opfer sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt.
Als Sie Ihr Amt angetreten haben, versprachen Sie eine feministische Außenpolitik, ein besonderes Augenmerk auf die Rechte von Frauen. Ganz konkret heißt es in Ihrer Leitlinie des außenpolitischen Handelns: „Wir kämpfen gegen sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt in bewaffneten Konflikten.“
Deshalb fragen wir Sie heute:
- Welche Rolle spielen bei den Verhandlungen, die Sie im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen in Gaza führen, geschlechtsspezifische Gewalt wie sexuelle Nötigung und Vergewaltigungen? Werden diese systematischen Verbrechen gegen Frauen überhaupt thematisiert?
- Wirken Sie auf Ihre Gesprächspartner ein, insbesondere gegen sexualisierte Gewalt vorzugehen?
- Wie stellen Sie sicher, dass die Anliegen von Frauen in Beratungen beachtet werden?
- Thematisieren Sie die Lage der ungefähr – laut Unicef – 50.000 schwangeren Frauen im Kriegsgebiet?
- Welche Anstrengungen unternehmen Sie, um Frauen eine gleichberechtigte Teilnahme an den Verhandlungen zu ermöglichen? Es sind die Frauen, welche die Versorgung und den Schutz von noch vulnerableren Gruppen – Säuglinge, Kinder, alte Menschen sicherstellen; sie müssen entsprechend einbezogen werden.
- Pflegen Sie unterstützende Kontakte zu Organisationen wie „Women Wage Peace“ und anderen feministischen Organisationen in Israel und Palästina?
Wir fordern von Ihnen als Außenministerin unseres Landes, dass Sie in Beratungen und Verhandlungen nicht ausschließlich machtpolitischen und militärischen Gesichtspunkten folgen, sondern dass Sie den Schutz, die Rechte und die Beteiligung von Frauen immer wieder in aller Deutlichkeit einfordern.
Mit freundlichen Grüßen
OMAS GEGEN RECHTS
Regionalgruppe Kiel
im Deutschland-Bündnis
Stoppt die Verschärfung des GEAS!
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Wir, die Kieler OMAS GEGEN RECHTS, unterzeichnen dieses Positionspapier entsprechend dem einstimmigen Beschluss beim letzten OMA-Treff !
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Neumünster und Kiel: Kein ruhiges Wochenende
hatten die Kieler OMAS GEGEN RECHTS am 4. November.
Viele von uns waren nach Neumünster gefahren, wo die AfD zu einer Demonstration aufgerufen hatte. Ungefähr 300 Personen waren dem Aufruf der Rechten gefolgt – mindestens genau so viele jedoch standen dagegen:
Auch der Tobias Bergmann, Oberbürgermeister von Neumünster, und Sozialministerin Aminata Touré waren dabei; die OMAS wurden wie immer freudig begrüßt.
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In Kiel allerdings bot sich ein erheblich traurigeres Bild: Auf dem Wilhelmplatz hatten sich ca. 300 Schwurbler und Schwurblerinnen versammelt, die von der Weltherrschaft der WHO bis zu der drohenden Abschaffung des Bargeldes wieder einmal alles verwursteten, was an Desinformation im Cyberraum zu finden war. In unfassbarer Anmaßung nannte sich die Veranstaltung „Die große Meuterei“ und bezog sich dabei auf den Matrosenaufstand 1918 . Der kleinen Kieler Gruppe war es geglückt, Gesinnungsgenossen aus vielen Städten zu mobilisieren, die mitliefen. Unter dem Einsatz einiger Traktoren und eines Lautsprecherwagens, der unter Einsatz von künstlicher Intelligenz gefälschte Entschuldigungen von Moderator*innen des verhassten Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens abspielte, bekam der bunte Haufen doch noch einen beeindruckenden Demonstrationszug zusammen. Immerhin 2 Kieler OMAS hatten sich auf dem Wilhelmplatz eingefunden und protestierten gegen das absurde Schauspiel.
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Der Weg ins Dritte Reich
Die Galerie in der Kieler Pumpe war am Freitag, 03.11.23, sehr gut besetzt, als der Historiker Dr. Ulrich Schneider sein Buch „1933 – Der Weg ins 3. Reich“ vorstellte.
Zu der Veranstaltung hatten neben dem VVN und den OMAS GEGEN RECHTS auch der DGB und weitere Organisationen eingeladen.
Der äußerst interessante und lebendige Vortrag machte sehr deutlich, wie schnell und aus welch unerwarteten Konstellationen heraus eine Demokratie ihren Feinden zum Opfer fallen kann.
Wer den Vortrag versäumt hat: Das Buch von Dr. Ulrich Schneider ist in jeder Buchhandlung (z.B. Zapata am Wilhelmplatz) erhältlich. Vielen Dank an Ulf Stephan für die Fotos!
1933 – Der Weg ins Dritte Reich
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Stimmen für den Frieden
Women Wage peace – Frauen wagen Frieden – ist eine autonome Friedensbewegung, die sich 2014 nach dem Gazakrieg gegründet hat. Gegründet wurde sie ursprünglich von israelischen Frauen, bald aber kamen auch palästinensische Frauen hinzu.
Diesen Text hat Women Wage Peace aktuell herausgegeben:
נשים עושות שלום نساء يعملن السلام Women Wage Peace
Wir haben eine Woche gebraucht, um dieses Statement zu formulieren. Wir sind eine Bewegung von jüdischen und arabischen Frauen mit verschiedenen Einstellungen und Meinungen, und wir fanden uns in diesem wahnsinnigen, bedrohlichen und beängstigendem Film wieder. In keiner Sprache gibt es Worte, um zu beschreiben, was wir in dieser Woche durchgemacht haben. Immer noch suchen wir nach den richtigen Worten, die wir in diesen Momenten teilen können.
Zuerst betrauern wir die brutalen Morde, welche die Hamas in einem unbeschreiblichen und unverzeihlichen Massaker an mehr als 1.300 Menschen, Zivilisten, Babys, Kinder, Frauen, Männer, ältere Menschen, Soldatinnen und Soldaten, an Sicherheitskräften, Rettungskräften, darunter auch arabische Zivilisten und Soldaten, begangen hat. Wir wünschen allen, die verwundet wurden, dass ihre Körper und ihre Seelen wieder vollständig genesen. Wir teilen die tiefe Trauer unserer Mitfrauen von „Women Wage Peace“, die Familienangehörige verloren haben. Wir bieten unseren Mitfrauen aus dem Gazastreifen, die das furchtbare Inferno am vergangenen Samstag überlebt haben, Hilfe an. Und wir sind zutiefst um die Sicherheit und das Schicksal derer besorgt, die vermisst werden, entführt, verschleppt – unter ihnen ist die Friedensaktivistin Vivian Silver aus dem Kibbuz Beeri, eine von uns, sowie Ditza Heyman aus dem Kibbuz Nir Oz, die Mutter unserer Mitstreiterin Neta Heian.
Wir fordern, dass die israelische Regierung unverzüglich Verhandlungen über die Freilassung aller, die verschleppt wurden, beginnt. Wir rufen das Rote Kreuz und die internationale Gemeinschaft auf, für die Sicherheit der Verschleppten zu sorgen und für ihre unverzügliche Freilassung tätig zu werden.
Trotz des Zorns und des Schmerzes angesichts der kriminellen und unverzeihlichen Handlungen der Hamas, wozu auch das ununterbrochene Bombardement von Städten überall in Israel gehört, dürfen wir unsere menschliche Würde nicht verlieren. Selbst in dieser äußerst schwierigen Situation ist es unsere Pflicht als Mütter, als Frauen, als Menschen und als ganze Nation, nicht unsere menschlichen Grundwerte zu verraten.
Wir hören nur noch Worte der Rache „alle Zurückhaltung wird aufgegeben..“ „.. wir werden Gaza vernichten..“ „..wir werden brutal sein…“ Aber man kann ein Unrecht nicht durch ein anderes Unrecht beseitigen. Wir betrauern den Tod unschuldiger Palästinenser, darunter hunderte von Kindern, die in diesem verfluchten Krieg getötet wurden Die Situation in Gaza verschlimmert sich stetig. Dieser Krieg beweist – mehr als je zuvor – dass die Idee „den Konflikt unter Kontrolle“ zu halten gescheitert ist. Der Gedanke, die Lösung des Konflikts könnte unendlich aufgeschoben werden, hat sich als fundamental falsch erwiesen.
Seit 9 Jahren, seit dem Ende der Operation „Protective Edge“, sagen wir der israelischen Regierung – es ist genug! Wir müssen jeden Stein umdrehen, um eine politische Lösung zu erreichen. Das ist unsere Pflicht für die Zukunft unserer Kinder. Das ist unsere Pflicht für die Kinder in Israel und in Palästina. Sie verdienen eine Zukunft in Sicherheit und Freiheit, keine Zukunft in Tod, Krieg und Zerstörung.
Trotz der Komplexität der Situation haben wir und die Palästinenser keine Wahl als nach einer Lösung des Konflikts zu suchen. Das palästinensische Volk wird nicht verschwinden, und auch wir werden es nicht. Mehr Krieg, Bomben, Attentate, Verhaftungen und ein ewiger Kreislauf des Blutvergießens werden uns und unseren Kindern niemals die Möglichkeit geben, hier wie normale Menschen zu leben. Alle Konflikte auf dieser Welt wurden durch Friedensverträge beendet. Hamas handelt, um die Chance auf Frieden zu zerstören. Hamas hat es bereits geschafft, die Verhandlungen mit Saudi-Arabien zu stoppen. Wir wissen, dass diese Worte naiv und unrealistisch klingen, aber das ist die Wahrheit; und wir müssen sie erkennen. Jede Mutter, ob Jüdin oder Araberin bringt ihre Kinder zur Welt, um sie aufwachsen und gedeihen zu sehen – nicht um sie zu beerdigen.
Deshalb strecken wir, auch heute, mitten in dem Schmerz und dem verlorenen Frieden unsere Hände in Frieden zu den Müttern in Gaza und auf der West Bank aus.
Wir Mütter, zusammen mit Frauen aus der ganzen Welt, müssen uns vereinen, um diesen Wahnsinn zu beenden. Es ist unsere Pflicht, es zu sagen – auch wenn es jetzt schwierig ist: Israel muss seine Schritte und Handlungen verantwortungsvoll und moralisch betrachten und muss sinnlose Tode von Zivilisten und Militärangehörigen vermeiden, und gleichzeitig, wo immer es möglich ist, Leid der unschuldigen Menschen in Palästina vermeiden.
Wir werfen schwierige Fragen auf und erwarten Antworten – Bodenoffensive, Vernichtung Gazas, Millionen von Menschen aus Palästina vertreiben – wird das zu Sicherheit in der Zukunft führen? Und was wird danach geschehen? Ist es nicht wichtiger, sich zunächst um die Verschleppten zu kümmern? Haben unsere Regierungen Antworten?
Wir müssen den Zusammenhalt und die Solidarität zwischen Juden und Arabern stärken und gegen Rassismus und Hass aufstehen. Die arabische Bevölkerung, die seit vielen Jahren mit dem inneren Konflikt gelebt haben, sowohl israelische Bürger als auch Palästinenser zu sein hat in diesen schwierigen Krisenzeiten eine Verantwortung für die ganze israelische Gesellschaft.
Wir fordern von Israel, dass es weiteres Aufflackern von Kämpfen auf der West Bank vermeidet, und dass es extremistischen Kräften von beiden Seiten nicht ermöglicht, die Region weiter aufzuhetzen, wie es bereits in der letzten Woche geschehen ist.
Zuletzt müssen wir sagen, dass, obwohl wir uns im Jahr 2023 befinden, es so gut wie keine Frauen an entscheidenden Positionen in Israel gibt. Das ist eine unerträgliche Situation, und es muss sich ändern. Wir fordern, dass Frauen an den Verhandlungen über die Freilassung der Verschleppten teilnehmen. Es darf nicht sein, dass nur Männer das Land durch diese Krise führen.
Mag das Gedächtnis aller Opfer gesegnet sein.
Dieses Bild wurde in der vergangenen Woche von Banksy veröffentlicht. Es sagt mehr als viele Worte es könnten:
Kiel stoppt die Faschisten
Die Kieler OMAS GEGEN RECHTS – mit solidarischer Unterstützung aus Lübeck – und zusammen mit mehreren Hundert Antifaschist*innen haben am Samstag, 30. September den knapp 100 AfD Fans die Tour vermasselt – alles rund um den Exer war dicht, und so wurde es nichts mit Großdemo und Zug durch die Stadt. Wieder einmal hieß es: ALLE ZUSAMMEN GEGEN DEN FASCHISMUS!
Danke an unsere Mit-OMA Sylvia aus Lübeck für dieses aufschlussreiche Bild:
Hier noch ein Link zum Beitrag des Schleswig-Holstein Magazins über die Demo: