Hymne des jüdischen Widerstands

Sog nischt kejnmol, as du gejst dem letstn weg

(Zog nit keynmol, az du geyst dem letstn veg)

Text: Opens external link in new windowHirsch Glik 1943, Musik: Opens external link in new windowDimitrij J. Pokrass, Satz: Anne Tübinger
Bekannte jiddische Partisanenhymne

Text

Sog nischt kejnmol as du gejst dem letstn weg,
chotsch himlen blajene farschteln bloje teg,
kumen wet noch undser ojsgebenkte schoh,
s’wet a pojk ton undser trot – mir senen do!

Fun grinem palmen-land bis wajtn land fun schnej,
mir kumen an mit undser pejn, mit undser wej,
un wu gefaln is a schprits fun undser blut,
schprotsn wet dort undser gwure, undser mut.

S’wet morgn-sun bagildn unds dem hajnt
un der nechtn wet farschwindn mitn fajnt,
nor ojb farsamen wet di sun un der kajor,
wi an parol sol gejn dos lid fun dor tsu dor.

Dos lid geschribn is mit blut un nischt mit blaj,
s’is kejn lidl fun an fojgl ojf der fraj,
dos hot a folk tswischen falndike went
dos lid gesungen mit naganes in die hent.

To, sog nischt kejnmol as du gejst dem letstn weg,
chotsch himlen, blajene, farschteln bloje teg,
kumen wet noch undser ojsgebenkte schoh,
s’wet a pojk ton undser trot – mir senen do!

Übersetzung

Sag nie, du gehst den allerletzten Weg,
wenn auch bleierner Himmel blaue Tage verdeckt,
kommen wird noch unsere ersehnte Stunde,
dröhnen werden unsre Schritte: Wir sind da!

Vom grünen Palmenland bis zum fernen Land voll Schnee,
kommen wir mit unserem Leid, mit unserer Not,
und wohin ein Tropfen fiel von unserem Blut,
wachsen wird dort unsere Kraft, unser Mut.

’s wird die Morgensonne und das Heute vergolden,
und das Gestern wird verschwinden mit dem Feind,
wenn die Morgensonne und der Tagesanbruch sich verzögern,
soll das Lied wie eine Parole von Geschlecht zu Geschlecht gehen.

Das Lied ist mit Blut und nicht mit Blei geschrieben,
es ist kein Lied von einem Vogel in der Freiheit,
es hat ein Volk zwischen zusammenstürzenden Wänden
das Lied gesungen mit Pistolen in den Händen.

Jetzt sage nie, du gehst den allerletzten Weg,
wenn auch bleierner Himmel blaue Tage verdeckt,
kommen wird unsere ersehnte Stunde,
dröhnen werden unsere Schritte – wir sind da!