Ein großer Erfolg für die OMAS GEGEN RECHTS

Am Wochenende vom 2. bis zum 4. August haben die OMAS GEGEN RECHTS in Erfurt ihren Bundeskongress abgehalten. Unsere OMAS Ingrid und Manuela waren vor Ort.

Manuela war so freundlich, ihre Eindrücke zu schildern und ein paar Fotokollagen zur Verfügung zu stellen.

Ich hatte die große Ehre und das Glück, mit einer weiteren OMA aus Kiel zum Bundeskongress nach Erfurt zu fahren.
Meine Mit-OMA Ingrid war bereits am Freitag, 2.8. in Erfurt und hat ab 16 Uhr an der ersten Begrüßung teil genommen.
Für mich begann der Kongress im Landtag von Thüringen am Samstag um 9:30 Uhr.
Nachdem ich von den OMAS (und OPAS) aus Erfurt herzlich willkommen geheißen wurde, alle meine Fragen geduldig beantwortet wurden, begann für mich ein spannender und bewegender Samstag.


Die Begrüßungsworte von der Landtagspräsidentin Birgit Pommer, Ministerpräsident Bodo Ramelow und auch von Frau Charlotte Knobloch waren wohlwollend und ermutigend.
Mir ist der Satz „Meine Nationalität ist Mensch“ aus den Begrüßungen im Kopf geblieben.
Nach einem sehr interessanten Vortrag von Professor Andreas Zick sammelten sich die 300 angereisten OMAS in 14 verschiedenen Workshops.
Und um 16 Uhr zogen wir als großer Demo-Zug vom Landtag Richtung Zentrum. Mit Musik, Gesang, Schildern, Fahnen, und Rollatoren zogen um die 600 bis 700 TeilnehmerInnen zum Bahnhof und durch die Stadt. Ich war berührt und glücklich über diese große Menge an Menschen, die es wagte, dort in Thüringen Haltung gegen „Rechts“ zu zeigen.

Die Menschen in der Stadt reagierten nicht alle freundlich auf uns, und dies machte für mich den Unterschied zur Situation im Norden spürbar. Nach 2 Stunden endete der Samstag für uns im Kulturquartier, wo die Bigband der Erfurter Musikschule (lauter junge Menschen) für uns tolle Musik machte.So klang der Abend mit Musik, Tanz und Gesprächen aus.

Nix wie weg!

Am Sonntag, dem 4.8. fand noch der wichtige Abschluss im Landtag statt.
Die Ergebnisse der Workshops wurden kurz und knackig präsentiert und im Anschluss wurde noch eine „Abschlusserklärung der OMAS GEGEN RECHTS“ beschlossen.
Ich fühle mich nach diesem Wochenende beschenkt, bereichert und dankbar.
Die Organisation und Gastfreundschaft war großartig!


Vielleicht nehmen auch die anderen OMA-Gruppen aus ganz Deutschland den Schwung in ihre Bündnisse mit und arbeiten weiter an den Themen, die bei diesem Kongress aufgekommen sind…

 

Und noch ein paar Presse- und Medienlinks:

https://www.deutschlandfunk.de/nachrichten-dlf-f2556a38…

https://www.zeit.de/…/omas-gegen-rechts-thueringen…

https://www.instagram.com/reel/C-N5yUzodKO/?igsh=MTNudTg4ZDY5ajBiZg==

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy84OTdmYTFmZC1kMjA4LTRkMjYtOWJhNi1lZTdhNmUzODIyOTQ/

https://taz.de/Omas-gegen-Rechts-Bundeskongress/!6027726/

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/erfurt/omas-gegen-rechts-demo-104.html

 

 

 

Widerstand & Verantwortung Teil 2

Am Mittwoch, 31.07. kamen wir Kieler OMAS in den Genuss einer Sonderführung durch die Ausstellung „Widerstand&Verantwortung“ durch die Kuratorin, Anja Manleitner.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Oskar Kusch, U-Bootkommandant, der im Kieler Marinegfängnis einsaß und 1944, im Alter von 26 Jahren, hingerichtet wurde.

Abschiedsbrief an den Vater

Anja Manleitner gab einen lebendigen Einblick in das Leben Oskar Kuschs.

Geprägt durch seine Jugendjahre in einer Gruppe der Bündischen Jugend, die sich nach 1933 gegen die Vereinnahmung durch die Hitlerjugend stellte und sich so politisierte, ging Kusch zur Marine, nicht zuletzt um politischer Verfolgung zu entgehen. Einer seiner Offiziere denunzierte den bei der Besatzung beliebten Kommandanten, und so kam es zur Verhaftung und zu Verurteilung, unter anderem wegen „fortgesetzter Zersetzung der Wehrkraft“

Bedrückend waren die Eindrücke von den Haftbedingungen, die Enge und Düsternis der Todeszellen und die bürokratischen Regularien der Hinrichtung, denn auch Mord musste seine Ordnung haben. Zeitweise begleitete uns die Klanginstallation von Herrn Penschuck – Vogelgezwitscher, die Schritte der Wachen, Türen und Motoren der LKW, mit denen die Delinquenten zur Hinrichtung gebracht wurden – dazu Abschiedsbriefe und Zeichnungen – das alles machte für uns die Beklemmung des jungen Todeskandidaten fühlbar.

Eine der Todeszellen

 

Nach dem Krieg hatte der Vater Oskar Kuschs ein Strafverfahren gegen den Vorsitzenden Richter Karl-Heinrich Hagemann angestrengt, der seinen Sohn zum Tode verurteilt hatte. Dass die Richter am Kieler Landgericht nach 1945, die ihre Ämter aus der Nazizeit beibehalten hatten, Hagemann freisprachen, weil sie in dem Todesurteil „kein politisches Motiv“ erkannten, ist ein weiteres beklemmendes Detail.

Nach einer spontanen Sammlung unter den 14 Teilnehmer*innen konnten wir uns nicht nur sehr herzlich bei Anja Manleitner bedanken, sondern ihr auch eine kleine Geldspende für ihren Verein überreichen.

Die Ausstellung über Oskar Kusch wird noch bis zum 7. September 2024 gezeigt; Details und Termine findet Ihr auf der Homepage www.oskarkusch.de

 

Ein Post von Anja Manleitner nach der Führung mit uns