OMAS laufen gegen Rechts

Um 07.23 fuhr unser Zug von Kiel nach Hamburg Hauptbahnhof zum Lauf gegen Rechts, initiiert vom FC St. Pauli.
Wir waren zunächst zu fünft ( Antje, Barbara, Ingid, Martha und Ruth).

Gabi kam mit dem Zug aus Rendsburg und Elke und Familie fuhren mit dem Auto.

Auf dem Gelände Schwanenwik an der Außenalster trafen wir auf viele lauffreudige Menschen in den Logo besetzten T-Shirts. Die selbst ausgedruckten Startnummern wurden mittels Sicherheitsnadeln vorne oder hinten an der Kleidung befestigt. Es regnete zu Beginn leider heftig; dadurch waren wir aber durch unsere Oma-Schirme gut zu erkennen.

Der Start war um 10 Uhr, es wurde in Blöcken von 100 Teilnehmer*innen angepfiffen. Insgesamt waren mehr als 7000 Anmeldungen registriert.
Wir Kieler Omas entschlossen uns fast alle zur Wanderung der 7,4 km langen Strecke um die Außenalster. Nach einer Stunde und 25 Minuten waren die ersten von uns wieder im Ziel.

Es war eine tolle Stimmung, gute Laune trotz Regenwetter und ein Gefühl der Gemeinsamkeit ließ uns zufrieden und beflügelt wieder nach Kiel zurück fahren. Nächstes Jahr sehr gerne wieder.

(Artikel und Fotos von OMA Antje)

Interkulturelles Frauenfrühstück

Im Sommer 2024 schlug ein Interview mit Hasib Ghaman, dem Imam der Kieler Ahmadiyya Gemeinde hohe Wellen: Es ging dabei um den Begriff des Kalifats, der zum Bedauern des Imam zu einem Kampfbegriff geworden und mit aggressivem Islamismus verbunden worden sei. Der Schlüssel zum Verstehen ist Zuhören; dachten sich damals einige OMAS und nahmen an einer Vortragsveranstaltung in der Habib-Moschee teil.                                                                                           Das Interesse wurde von den Frauen der Gemeinde erfreut wahrgenommen, und es folgte bald eine Einladung zu einem gemeinsamen Brunch. Schon damals war klar, dass es nicht bei einer einmaligen Begegnung bleiben sollte. Der Gedanke an eine erneute Begegnung blieb lebendig, und im Mai war es dann soweit:
Unsere AG Migration hatte einen Raum im ZEIK (Zentrum für Empowerment und Interkulturelle Kreativität) in Kiel-Gaarden organisiert, eine offizielle Gegeneinladung ausgesprochen und für ein reichhaltiges Büfett gesorgt.

Und so sammelten sich die Gästinnen – mit ein paar kleinen Kindern und auch Jugendlichen – am Samstag, dem 17. Mai vor dem Eingang des ZEIK , um gemeinsam begrüßt zu werden.

Überraschend war es für die Gastgeberinnen, dass alle (älteren) Frauen aus Pakistan kommen: Sie gehören alle zu den Ahmaddiyya Muslima. Diese Religionsgruppe wird in einigen Ländern nicht als Moslems anerkannt; besonders in Pakistan werden sie verfolgt. Die Frauen sind in einer eigenen Gruppe organisiert, die großen Wert auf Bildung und Ausbildung legt. Der größte Teil der jungen Frauen befindet sich im Studium, hat ein Studium abgeschlossen oder anspruchsvolle Ausbildungen und Berufe. Viel Wert legen die Frauen auf Tradition, Religion und Familienzusammenhalt.

Einige der teilnehmenden OMAS waren so nett, Ihre Eindrücke zu schildern:

Karla war begeistert, wie ihr Bericht zeigt:                                                              Wie ich es von den Omas kenne, klappte die Organisation unseres Interkulturellen Frühstücks wie am Schnürchen. Punkt 10 Uhr erwarteten wir sechs Omas die Frauen der Habib-Moschee, um uns für deren Einladung zu „revanchieren“.         Und dann wurde es turbulent. Wir durften fünfzehn Frauen mit vier Kindern begrüßen, die sich locker an den Tischen verteilten. Allgemeines Geplauder, Lachen, Stühlerücken. Nach Helgas Begrüßung und kurzer Vorstellung der Omas gegen Rechts stand zunächst einmal unser Buffet im Vordergrund. Wir freuten uns über den regen Zuspruch.                                                                                         Wir Omas hatten besprochen, dass wir uns ein wenig zwischen unseren Gästen verteilen wollten. Da ich überhaupt keinen Small-Talk machen kann (was ich manchmal sehr bedauere, weil das ein guter Einstieg in eine Unterhaltung sein kann) hatte ich ein bisschen Bammel, ob ich es überhaupt zu einem Gespräch bringen würde.                                                                                                      Umso erstaunter war ich, wie offen und entspannt mir die (mehrheitlich) jungen Frauen begegneten, unter ihnen verhältnismäßig viele Studierende. Mit dem Studium hatten wir gleich ein Thema, weil ich trotz meines fortgeschrittenen Alters noch einmal an der Uni eingeschrieben bin und mich dort als Alien durchschlage. So hatte ich einen guten Anknüpfungspunkt und traute mich zu fragen, wie es ihnen als Kopftuchträgerinnen in Schule, Uni und Gesellschaft geht. Alle berichteten lediglich über Einzelfälle von Diskriminierung, was – wie sie meinten – sicher auch damit zusammenhängt, dass sie alle hier geboren sind und entsprechend akzentfrei deutsch sprechen.                                                                                                Gegen Ende stellten wir uns alle noch einmal vor und die Vorsitzende der Frauenvereinigung erzählte einiges über ihr Selbstverständnis und ihren Alltag als islamische Frauen in einer Ahmadiyya-Gemeinde, in der die Frauen eine eigene Organisation haben und deren Bildung für die ganze Gemeinschaft wichtig ist. „Wie sollen Frauen Kinder erziehen, wenn sie über kein Wissen verfügen?“, so hieß es.                                                                                                                      Insgesamt war es für mich eine schöne Art aufeinander zuzugehen – gemeinsam essen ist immer gut – und ausgesprochen interessant. Wir haben verabredet, unsere Treffen fortzuführen und auch noch andere Frauen dazu einzuladen.

Margit, die auch schon beim ersten Gespräch dabei gewesen war, hat sich besonders darüber gefreut, dass der interessante und informative Austausch aus dem Oktober des Vorjahres mit ungefähr 15 Frauen aus der Ahmadiyya Gemeinde fortgesetzt werden konnte.Wie wichtig Gespräche und Austausch sind, wurde ihr im Gespräch mit einer jungen Frau klar, die als sozialpädagogische Assistentin an einer Grundschule arbeitet, und die zum Beispiel durch die Vermittlung zwischen Lehrkraft und besorgten Eltern dafür sorgen konnte, dass auch Mädchen aus muslimischem Elternhaus an einer Klassenfahrt teilnehmen konnten.

Für Martha war es die erste Begegnung:                                                               Beim vorangegangenen Besuch der OMAS in der Habib-Moschee war ich nicht dabei, habe aber sehr gern bei unserer Gegeneinladung zum Frühstücksbrunch mitgewirkt.                                                                                                                   Es war eine gelungene Veranstaltung, alle waren hochmotiviert: perfekte Vorbereitung, sehr gute Organisation. So kam ein tolles Bufett mit vielen Leckereien zusammen und auch an stimmungsvolle Tischdeko wie Kerzen und viele Blumensträußchen wurde gedacht.                                                                    Unsere Gästinnen trafen pünktlich, anfangs noch etwas verhalten,  ein, aber die mitgekommenen kleinen Kinder tollten gleich fröhlich herum, und schnell war das Eis gebrochen. Nach der Begrüßung und dem gemeinsamen Essen und Trinken entstanden untereinander immer mehr Gespräche. Es herrschte eine harmonische Stimmung. Besonders berührte mich, dass sich auch direkte (!) Nachbarinnen dort trafen, die sich vorher nicht kannten.                                                                       Zum Schluss stellten sich alle in der Runde noch einmal kurz vor –  nicht ohne herzliche Danksagungen unserer Gäste. Auch wurde der gemeinsame Wunsch nach weiteren Treffen, vielleicht auch gemeinsamen Aktionen ausgesprochen.
Für mich war es ein sehr angenehmes interkulturelles Frauenfrühstück!

Auch Heidruns Fazit ist positiv: Ich bin noch nicht so lange bei den OMAS GEGEN RECHTS – so habe ich mich für die Vorbereitung und Durchführung des Frauenfrühstücks im Mai 2025 gemeldet. Die Frauen (und Kinder) der Ahmadiyya – Gemeinde und wir Omas haben eine schöne Frühstückszeit miteinander verbracht. Ein Frühstück ist eine wunderbare Gelegenheit, Menschen (näher) kennenzulernen. Wir wollen diese Begegnungen gerne fortsetzen!“ 

Kurzum: Für alle war das gemeinsame Frühstück ein gutes, erhellendes Erlebnis – in dieser positiven Stimmung ging auch das anschließende Aufräumen gut von der Hand. Und für die Zukunft bedeutet das: der direkte Dialog ist immer gut.

Wer sich über die Ahmadiyya Gemeinde kundig machen möchte, findet hier Informationen:

https://ahmadiyya.de/gebetsstaette/moscheen/kiel/

https://www.ndr.de/kultur/sendungen/freitagsforum/20-Jahre-Habib-Moschee-in-Kiel-Zufluchtsort-der-Ahmadiyya-Gemeinde,ahmadiyya118.html

Gegen die AFD – 22.05.25

Diese Rede hat unsere Mit-OMA Liane auf der Kundgebung gehalten:

Moin, ich bin Liane von den OMAS GEGEN RECHTS KIEL UND PREETZ und auch engagiert in der Lokalgruppe der Kampagne „AFD-Verbot JETZT“. Das, was ich hier heute sage, habe ich auch schon beim Aktionstag AFD-Verbot JETZT am 11.05. an der Kiellinie vor dem Landeshaus gesagt und denke, Frau kann das leider derzeit nicht oft genug sagen! Ich stehe auch hier, weil ich meinen 5 Enkelkindern weiterhin sagen möchte, dass ich alles dafür getan habe, um dem wieder Erstarken des Faschismus hier den Garaus zu machen.

Warum lässt sich die AFD nicht entzaubern oder wie man jetzt so neu/altpolitisch immer wieder sagt: wir müssen sie politisch stellen?

Dass ist schon 1933 nicht gelungen, auch damals gab es Menschen, die ein NSDAP Verbot gefordert hatten und ausgebremst wurden mit genau dieser Haltung. Nachzulesen in der FAZ. Ich frage mich, weshalb wird so was immer überlesen? Es gibt so viel Material dazu…

Viele AFD-Wähler:innen wählen die Partei nicht trotz, sondern wegen ihrer radikalen und polarisierenden Positionen, Frust über etablierte Parteien, Medien oder „das System“. Eine sachliche Auseinandersetzung wirkt da selten überzeugend, da von ihr gezielt emotionale Themen wie Angst vor Migration, Identitätsverlust, Abstieg oder Krise des „Abendlandes“ angesprochen werden. Solche Themen wirken auf einer gefühlten Ebene, sodass rationale Argumente oder Fakten dagegen nur wenig ausrichten können.

Und trotzdem, wir geben natürlich nicht auf und versuchen, Menschen zurückzugewinnen.

Hinzu kommt die mediale Aufmerksamkeit: Provokationen, Skandale oder radikale Aussagen verschaffen zusätzliche Medienpräsenz. Aber auch kritische Berichterstattung trägt zur Normalisierung bei. Medien und Talkshows haben in ihrer Selbstüberschätzung des „politisch stellen wollens“ enorm mit zur „Normalisierung der Partei beigetragen. So gut wie nie wurden Falschaussagen direkt, unmittelbar entlarvt, obwohl ausreichend entsprechende Fakten vorlagen.

So sind extreme Positionen wieder salonfähiger geworden, denn die Grenze des Sagbaren hat sich verschoben – Narrative der AFD wurden und werden von den etablierten Parteien übernommen, vor allem in der entwürdigenden, entmenschlichenden, unsachlichen und einzelne Straftaten missbrauchenden Migrationsdebatte.

Die sozialen Medien werden seitens der AFD sehr geschickt genutzt, Gegenargumente dringen kaum durch. Es bildet sich so ein geschlossenes, rechtsextrem und völkisches geprägtes Fantasie Gegen-Weltbild. Klimaschutz wird verleugnet. Alle Rechte, die wir uns als Frauen, als Queer Bewegung, in den Gewerkschaften und anderswo erkämpft haben, sollen rückgängig gemacht werden.

Die AFD ausschließlich politisch stellen zu wollen, hat bei uns in den letzten 12 Jahren auch deshalb nicht funktioniert, weil das „politisch stellen wollen“ in der Politik bisher nur Worthülse war. Wenn das politisch stellen wollen, wirklich ernst gemeint wäre, dann müsste folgendes nicht nur im Fokus stehen, sondern schon längst praktisch angepackt sein: die Verhinderung von Armut und zunehmender sozialer Ungleichheit, die Wohnungsnot, die ländliche Entwicklung, die Verbesserung der Verkehrssituation, Verbesserungen an Schulen und anderen sozialer Einrichtungen, der Klimaschutz. Wir wissen alle, dass Migration nicht die Wurzel allen Übels ist! Es braucht eine ehrliche und sachliche Migrationsdebatte in Verbindung mit Fachkräftemangel, aber vor allem mit Blick auf die Ursachen der weltweiten Fluchtbewegungen und unserem Anteil daran!

Die AFD mit ihren „befreundeten“ Organisationen verfolgt und diskreditiert schon jetzt ihre Gegner und schreckt dabei auch vor Straftaten nicht zurück. Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund sind im letzten Jahr massiv gestiegen! Es sprach und berichtete bisher nur kaum jemand darüber. Nachdem die Zahlen nun offiziell feststehen, wird zwar reagiert- aber auch wieder vermisse ich das selbstkritische Innehalten von Politiker:innen!

Das gestern einige Ausschüsse im Bundestag nicht mit AFD Politiker:innen als Vorsitzende besetzt wurden, ist ein positives Zeichen und auch als Erfolg der antifaschistischen Bewegung zu werten. Aber ist das nicht eigentlich selbstverständlich – bei alldem was inzwischen über diese Partei bekannt ist? Es gibt kein Recht auf NAZI-Propaganda egal wo, egal an welcher Stelle.

Ich erinnere jetzt noch mal an zwei Zitate, ohne sie auszusprechen, Quelle: Der Spiegel, Gauland mit der Drohung an die SPD Politikerin Özoguz sie in Anatolien entsorgen zu wollen. Diese Partei ruft dazu auf und schult darin, sich erst einmal anzupassen, dann zuzuschlagen, uns zu jagen.

Der eingeladene Referent der AFD, Nils Wegner, ist als rechter Autor und Übersetzer in rechten Kreisen aktiv, wie z.B. Sezession und neue Ordnung, Österreich, die der AFD nahestehen und seit 2020 Redaktionsleiter am amerikanischen Online- und Print-Magazin „Radix Journal“ beteiligt. In den USA können wir beobachten, was passiert, wenn die extreme Rechte Regierungsmacht bekommt. Wir sehen wie fragil Menschenrechte, Demokratie, und Rechtsstaatlichkeit sind. Er lässt auf seiner Seite mit Mad Muscles, einem 12wöchigem Militärtraining für Männer über 40 mit eindeutigen rechtsextremen Symbolen werben und und und….

Woran wollen wir uns eigentlich noch alles gewöhnen?

Es gibt keine Ausreden mehr: Diese inzwischen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei gehört verboten! Die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes waren schlau genug, um nach ihren Erfahrungen klar zu erkennen, dass eine Demokratie gegenüber ihren Feinden nicht nur wehrhaft sein darf, sondern auch muss! Genau deshalb haben sie in weiser Voraussicht auch ein Verbotsverfahren gegen Parteien, die die Demokratie zerstören wollen, mit in das GG aufgenommen. Es ist verrückt, wenn eine Partei, die sich offen dafür ausspricht, die Demokratie zerstören zu wollen, auch noch die dazu notwendigen Gelder erhält.

Auch ich hätte niemals gedacht, dass ich mich mal so öffentlich für ein Parteienverbort stark machen muss! Denn ja, durch ein Verbot werden Rassismus und gesellschaftliche Spannungen nicht beendet. Dafür braucht es antifaschistische Bewegungen, dafür braucht es uns alle .. Die Notwendigkeit einer politischen Auseinandersetzung mit rechtsextremem und völkischem Gedankengut, Antisemitismus und Rassismus bleibt, auch das ist uns allen klar. Ein Parteienverbot ist ein Organisationsverbot, aber kein Gedankenverbot. Aber das Verbot verschafft uns Zeit, denn die Strukturen der AFD werden zerschlagen; ihre Handlungsfähigkeit wird geschwächt- und wir halten sie fern von Machtpositionen.

Nun ist es genug- erst mal-

Wir werden uns unsere Rechte als Frauen, Queers, Gewerkschafter+innen, Sinti und Roma, Menschen mit bunten Lebensentwürfen und Menschen mit Behinderungen nicht einfach so nehmen lassen und einen blau-braunen Rückwärtsgang einlegen! Wir werden zusammen gegen halten! Deshalb stehen wir auch heute hier! Alerta, alerta – wir Omas sind Härter! Und wir

fordern vom Bundestag oder Bundesrat die Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AFD noch vor der Sommerpause. Keine Steuergelder für die AFD Stiftungen!

Keine Ausreden mehr! AFD-Verbot JETZT! AFD-Verbot JETZT! AFD-Verbot JETZT!“

 

Wie reagieren?

Manchmal, wenn man die Leute, die mit der AfD sympathisieren, so reden hört, bleibt einer einfach die Spucke weg. Da fehlen dann die Argumente. In diesem Abschnitt möchten wir Euch gern das eine oder andere Werkzeug an die Hand geben, um den Falschinformationen, die von rechts verbreitet werden, mit fundiertem Tatsachenwissen entgegenzutreten.

 

 

 

 

 

Wenn es um Fragen der Sozialpolitik geht, können wir Euch die Kampagne „AFD, nee!“ ans Herz legen:

https://afdnee.de/

Nord OMAS in Heideruh

Zweimal im Jahr – jeweils im Frühjahr und im Herbst – treffen sich Vertreterinnen der OMAS GEGEN RECHTS Gruppen aus dem Norden in der Antifaschistischen Begegnungsstätte Heideruh. Inzwischen gibt es so viele Gruppen, dass die Treffen auf jeweils 2 Wochenenden verteilt werden müssen. Die Treffen dienen dem Kennenlernen, dem Erfahrungsaustausch, der Planung gemeinsamer Aktionen und natürlich der Diskussion.  Am Freitagabend geht es mit einem gemeinsamen Abendessen los, Samstag und Sonntag stellen sich die Gruppen und ihre aktuellen Aktivitäten vor, es  wird in Arbeitsgruppen gearbeitet und die Ergebnisse werden gemeinsam ausgewertet. Abends ist Beisammensein angesagt – Gespräche, Musik, Tanz, vielleicht ein Gläschen Wein. Für das leibliche Wohl sorgen mit großem Engagement die vielen ehrenamtliche Helfer*innen um die „Chefin“ Bea.

Für einen virtuellen Kurzbesuch in der Heide: https://www.heideruh.de/

Stand der Kampagne „AfD Verbot Jetzt“

Auf dem Mai Plenum der Kieler OMAS GEGEN RECHTS berichtete Liane über den aktuellen Stand der Kampagne für ein AFD Verbot:


Zur Kundgebung am Sonntag, 11. Mai hatten sich zwischen 400 und 500 Teilnehmende eingefunden; angemeldet waren bescheidene 50.
Tausend Dank an die Kieler OMAS für die spontane, kurzfristige und superaktive Unterstützung! Ihr habt einfach, wie immer, überall mit angepackt- das war so super! Wir haben einen ordentlichen Betrag an Spenden eingenommen, die wir an Fridays for Future und an die OMAS GEGEN RECHTS Gruppen in Kiel und Preetz verteilt haben.


Fazit aus dem Strategietag der Kampagne „AFD-Verbot Jetzt“ in Halle am 10.05.2025:

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat im Grunde genommen nur bestätigt, was wir eigentlich schon lange wissen: Die AFD ist eine Gefahr für die Menschenwürde und unsere Demokratie. Aber: mit der Bundestagswahl haben sich, wie erwartet, die
Machtverhältnisse in dem Sinne verändert, dass sich die Perspektive deutlich verschlechtert hat, ein Verbotsverfahren vor dem Verfassungsgericht einzuleiten.

Zum anderen lässt sich eine gesellschaftliche Faschisierungstendenz, die auch als autoritäre Wende beschrieben werden könnte, beobachten. Faschisierung= gesellschaftliche
Entwicklung, die sich nicht nur durch das Erstarken der extremen Rechten auszeichnet, sondern im Zuge derer sich ein sehr breiter und über die extreme Rechte hinausgehender Teil der Gesellschaft Schritt für Schritt nach Rechts bewegt und Ideologieelemente des (post-) Faschismus aufgreift: Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit wie z.B. gegenüber queeren Menschen…. um mal nicht nur von Migration zu sprechen. Hinzu kommt das Bröckeln der Brandmauer. Diese Entwicklungen führen zu der paradoxen Situation, dass ein AFD Verbot umso drängender wird, um die gesellschaftliche Faschisierung zu stoppen. Dennoch drehen und winden sich viele Politiker, wenn es um das Verbotsverfahren geht. Darauf muss sich die Kampagne einstellen.
1. Am grundsätzlichen Ziel, die AFD formaljuristisch durch das
Bundesverfassungsgericht verbieten zu lassen, wird festgehalten. Es gibt jetzt keine Ausreden mehr, wir erwarten jetzt von Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung, dass sie noch vor der Sommerpause ein Verbotsverfahren einleiten. Über den Bundesrat können auch Landesregierungen den Verbotsantrag erwirken, deshalb auch versuchen, Landtagsabgeordnete zu
gewinnen und hier in SH z.B. die Aussage von Günther nutzen.

2. Koordinierungskreis der Kampagne stellt persönlichen Kontakt zu Abgeordneten her, die einen Antrag stellen wollen.

3. Abgeordnetentool auf der Webseite der Kampagne AFD VERBOT JETZT wird aktualisiert, Hinweise und einen Entwurf für entsprechende Anschreiben der Abgeordneten gibt es aber trotzdem bereits.


4 Bundesweite Veranstaltungsreihe wird vorbereitet, Presse & Social Media Arbeit wird ausgebaut.

Für uns gilt es die Öffentlichkeit für die Verbotsforderung schaffen auszubauen und zu stärken:

Grundsätzlich: Wir treten der AFD mit anderen überall entgegen, wo sie auftritt, aber auch mit vielfältigen Aktivitäten:

bei Parteitagen oder anderen Anlässen aller demokratischen Parteien den Druck, die Forderung aufzunehmen, verstärken:

Zentrale Termine:

SPD, Bundesparteitag, Berlin 27.bis 29.Juni 2025

Innenminister*innenkonferenz, 11-13.Juni 2025 in Bremen. Dort soll das AFD Verbot behandelt werden- vorher Druck aufbauen – Demo am Tagungsort ist im Gespräch
Landesparteitage werden online veröffentlic
ht….

lokal, entsprechende Termine finden, aufnehmen, in Aktivitäten münden lassen

Ausbau der Kampagne! Lokalgruppen stärken! Bisher 60 Bündnisorganisationen, diese sollen ausgeweitet werden, besonderer Fokus auf Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbände, Antifa Gruppen genauso wie Sportvereine, bzw. Zusammenarbeit mit allen engagierten antifaschistischen Menschen vor Ort.

Ideen für Aktionen:

Demos, Mahnwachen, Veranstaltungen und vor allem interessierte Menschen einbinden
Auf der Straße aktiv werden (stickern, Flashmobs..usw..), auch für Familien Angebote schaffen, Kundgebungen um 12.05 Uhr durchführen, nach dem Motto „Es ist 5 nach 12“…….
Ein guter Zeitpunkt wird gesucht für einen zweiten bundesweiten Aktionstag,

Das Verbot sichtbar machen, Plakate, Kreide…

Unterschriften sammeln (dafür wäre am 11.05. eine gute Stimmung auf der Kiellinie gewesen), analog zum Freiburger Appell s. unten , Petitionen stellen, teilen
Webseite der Kampagne aktiv nutzen


Vor allem aber mit einer Stimme sprechen und im Austausch bleiben!
Beispiel/Text: Freiburger Appell: „Wir appellieren an die Mitglieder des Bundestags, vor allem an die aus unserer Region, an die Mitglieder des Bundesrats, vor allem die Mitglieder der Landesregierung und des Landtags in Stuttgart und an die Mitglieder der Bundesregierung: Treten Sie ein für die Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD nach Artikel 21 des Grundgesetzes.“

Folgende AGs gibt es (digitale Treffen, Austausch):

AG Mitmachen, AG Abgeordnete, AG Öffentlichkeitsarbeit,

AG Social Media, AG Presse, AG Veranstaltungen, AG Vernetzung,
AG Recherche, AG Finanzen, Task Force Material, Task Force Datensicherheit

Zwingend auf jeden Fall: AFD-Verbot-JETZT – immer bei Aktionen mitdenken!

Nächster Strategietag der Kampagne im September in Hannover

Den Freiburger Appell findet Ihr hier:

https://www.freiburger-appell.de/

 

80 Jahre Befreiung des AEL Nordmark

Eine der zentralen Veranstaltungen zum 8. Mai war auch in diesem Jahr wieder das Gedenken an der Stätte des ehemaligen Arbeitserziehungslagers Nordmark. Zum 80. Jahrestag der Befreiung hatte am Vortag der Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V. (AKENS) den Gedenkort mit Gedenkstein und Informationstafeln der Stadt Kiel als Schenkung übergeben.

So waren dann auch Stadtpräsidentin Bettina Aust und Oberbürgermeister Ulf Kämpfer zur Gedenkveranstaltung erschienen und bekräftigten das zukünftige Engagement der Stadt für die Gedenkstätte. Ohne Scheu vor der steilen Leiter und durch hilfreiche Hände gestützt reinigten sie das Hinweisschild an der Rendsburger Landstraße von beiden Seiten.

Gleichzeitig war eine große Gruppe – darunter auch viele OMAS – auf Fahrrädern vom Hauptbahnhof gestartet und trafen rechtzeitig an der Rendsburger Landstraße ein, um gemeinsam den Weg zur Gedenkstätte zu gehen

Viele gedenken – einer will gesehen werden.

Den Anfang bei den Redebeiträgen machte Eckhard Colmorgen vom AKENS e.V., der an die Geschichte des Arbeitserziehungslagers Nordmark erinnerte: Es diente der Maßregelung von Zwangsarbeitern – die Spuren von Misshandlung und Hunger sollten andere von jedem Widerstand abschrecken, wenn die Opfer an ihre „Arbeitsplätze“ zurückkehrten. Alle Nationalitäten, die Opfer der deutschen Wehrmacht geworden waren, waren im AEL Nordmark vertreten, wobei bei den Menschen aus den vielen Sowjetrepubliken keine Unterscheidung der jeweiligen Ethnie stattfand.

Eckhard Colmorgen bei seinem Vortrag

Es folgten Beiträge aus den Reihen der VVN und vom Kieler Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus; so trug Dietrich Lohse ein Gedicht von Erich Weinert vor; und Bettina Jürgensen erinnerte an die breite Vielfalt der Menschen, die Opfer des Nationalsozialismus geworden waren.

Das Gedenken wurde dann mit einer beeindruckenden Menschenkette fortgeführt: Viele hielten Schilder, die die Namen, Nationalitäten und Geburtsdaten von Opfern des AEL Nordmark zeigten.

 

 

 

Weitere Gedenkaktion zum 8. Mai

 

Wir OMAS GEGEN RECHTS haben uns außerdem mit unserer Installation „Demokratie: schützen, was uns schützt“ in der Kirche St.Georg der evangelischen Claus-Harms-Kirchengemeinde beteiligt. Dort wurden wir herzlich aufgenommen und unterstützt. Dafür möchten wir uns auf diesem Weg nochmal bedanken!

Vor und nach den Gottesdiensten haben sich die Gemeindemitglieder rege mit unserer Installation befasst. Und auch zu den Öffnungszeiten außerhalb der Gottesdienste waren immer wieder interessierte Menschen da, um sich mit der Installation mit Zitaten rund um die Verletzlichkeit der Demokratie auseinanderzusetzen. Wir haben viele aufmunternde und positive Rückmeldungen bekommen – das stärkt uns im Weitermachen.

OMAS bei der Semesterarbeit

Vor einiger Zeit erhielten wir die Anfrage einer FH-Studentin im
4. Semester der Sozialen Arbeit, ob wir sie bei ihrer Semesterarbeit im Modul Ästhetische Bildung bei einem Fotoprojekt unterstützen könnten. Sie wollte sich mit uns über unsere Motivation bei den OMAS dabei zu sein und über unsere aktuelle Gefühlslage angesichts der politisch angespannten Lage unterhalten. Danach sollten wir diese Emotionen/Stimmungen mit Acrylfarben ins Bild setzen. Das ist dabei herausgekommen:

 

Stolpersteine putzen

Auch in diesem Jahr rief die Initiative  „Stolpersteine im Norden“ dazu auf, die Stolpersteine u.a. in Schleswig-Holstein zu putzen. In diesem Jahr im Zeitraum zwischen dem 08.04. und 08.05.2025, dem Tag an dem vor 80 Jahren der 2. Weltkrieg endete und die Gräueltaten sichtbar wurden.

Wir OMAS GEGEN RECHTS haben u.a. in Gaarden, in der Kieler Innenstadt zusammen mit StudentInnen des AKJ (Arbeitskreis kritischer JuristInnen) und jungen Menschen der Grünen Jugend, in Kronshagen und in Heikendorf – dort sogar im Rahmen einer größeren Initiative mit SchülerInnen – geputzt.

 

 

 

 

 

Dabei haben wir die Geschichten dieser Menschen gelesen, für die ein Stolperstein verlegt wurde. Es sind traurige, entsetzliche Geschichten, teilweise mit Parallelen. Es waren Menschen jüdischen Glaubens, Kommunisten, Menschen mit Behinderung, homosexuelle Menschen, Zeugen Jehovas, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden.

Die Geschichten all dieser Menschen wollen wir durch unser Gedenken bewahren. Durch unser tägliches Handeln und Haltung zeigen wollen wir dafür sorgen, dass sich die Geschichte niemals wiederholt: NIE WIEDER IST JETZT!

Beiträge und Fotos von OMA Manuela, Liane u.a.