Alles prima? Nicht beim Klima!

Natürlich immer, wenn Fridays For Future ruft, aber auch sonst ist die Klima AG der Kieler OMAS GEGEN RECHTS mit Mahnwachen und anderen Aktionen präsent und aktiv. Gern erinnern wir uns an „SOS Demokratie“ im Februar dieses Jahres – ein Event, das maßgeblich von der Klima AG mitgestaltet wurde.

Was treibt sie an? Warum ist ihr Engagement so wichtig? Ein paar OMAS aus der Klima AG haben erzählt:

Christiane:

Mein Motto ist „Aktion gegen Depression“, denn ich möchte aktiv etwas gegen meine Ohnmachtsgefühle tun. Gerade die Themen, Klimaschutz, Umweltschutz, Biodiversität & Nachhaltigkeit sind so wichtig, dass ich mich dafür besonders einsetzen möchte. Der Klimawandel wird verdrängt oder gar verleugnet, und es gilt, sich dagegen aktiv einzubringen, Menschen nicht nur aufmerksam zu machen, sondern sie auch dazu animieren, selbst aktiv zu werden. Für mich, für meine Kinder und Enkelkinder und für die Generationen danach wünsche ich mir eine lebenswerte Zukunft – nicht nur eine bewohnbare Erde, sondern auch eine demokratische Gesellschaft. Deshalb engagiere ich mich gegen rechtsradikale Tendenzen, gegen Ausgrenzung und Hass. Wenn meine Kinder und Enkelkinder eines Tages fragen, was ich getan habe, dann möchte ich ihnen eine Antwort geben können.

Und, was natürlich auch eine Rolle spielt: Es macht mir einfach Freude und Mut mit aktiven, kreativen, politisch denkenden und handelnden Frauen zusammen zu sein.

Environment doodle vector, renewable energy concept  Quelle: Freep!c

Frauke:

Was mich umtreibt?

Angst treibt mich um. Werden meine Enkelkinder noch gut auf dieser Erde leben können oder bedroht sein von Klima Katastrophen, Verteilungskämpfen um Lebensraum und Nahrung? Umweltzerstörung, Artensterben, Wetterextreme nehmen zu, bleibt da eine Lebensgrundlage für die kommenden Generationen?

Wut und Fassungslosigkeit treiben mich um. Wie können Politiker und besonders die extrem rechten Politiker den menschengemachten Klimawandel und all seine Folgen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach leugnen? Wie können Politiker und führende Wirtschaftslenker kurzfristige Gewinne über die Sicherung langfristiger Lebensgrundlagen stellen?

Quelle: Freep!c
Quelle: Freep!c

Manchmal beschleicht mich Resignation. Was kann ich bewirken, verändern? Jeder einzelne kann mit seinem Verhalten für das Klima, für die Umwelt, für die Artenvielfalt etwas tun. Das ist wichtig und das ist gut. . Ich bemühe mich nach Kräften darum: Fahrrad und ÖPNV statt Auto, Plastik vermeiden, Kleidung und Geräte reparieren; meinen Enkelinnen von Fast Fashion abraten, viele Plätze in der Natur für die Artenvielfalt pflegen usw…. Aber gleichzeitig ist es wichtig, dass die Politik handelt. Klima- und Umweltschutz nur auf die individuelle Ebene zu setzen, empfinde ich als Ablenkung der Politik und Wirtschaft von den nicht erfolgten , aber dringend notwendigen politischen und gesetzgeberischen Eingriffen um Klima und Umwelt zu retten – für die folgenden Generationen.

Bei den OMAS GEGEN RECHTS finde ich Unterstützung, die Zusammenarbeit gibt mir Mut gegen Resignation und Angst. Wut kann in Handeln umgesetzt werden.

Für meine zwei kleinen Enkelinnen und ihre Freundinnen und Freunde, für die kommenden Generationen will ich aktiv mit den OMAS GEGEN RECHTS kämpfen für ein Leben in einer demokratischen, solidarischen, die Menschenwürde achtenden und sich nicht selbst zerstörenden Welt.

Hannelore:

Schon lange interessiere ich mich für die Themen Klima und Umweltschutz. Manchmal finde ich es entmutigend, und ich bin fassungslos, wenn ich sehewie lange schon Wissenschaftler*innen warnen und wie wenig Gehör sie finden. Wie langsam sich etwas bewegen lässt, obwohl die Erkenntnisse vorliegen und der Klimawandel und der Artenschwund immer mehr Fahrt aufnehmen, wie leichtfertig mit der Zukunft umgegangen wird – für kurzfristige Profite.

Quelle:Freep!cQuelle: Freep!c

 

 

Und wie immer häufiger aus der rechten Ecke geleugnet wird, dass der Klimawandel überhaupt menschengemacht ist und das wider bessere Erkenntnis.Hoffnung haben mir zuerst die jungen Leute gegeben, die zum Klimastreik aufriefen. Und bei den Klimademos der Fridays for Future in Kiel habe ich dann die OMAS GEGEN RECHTS kennengelernt und bin schließlich bei ihnen gelandet. Bei den OMAS GEGEN RECHTS stärken wir uns gegenseitig. Immer wieder können wir uns gegenseitig aufrichten. Gemeinsam lässt sich so Resignation und Hilflosigkeit in Handeln umwandeln: für einer lebenswerte Zukunft.

Dazu braucht es nicht nur eine möglichst intakte Umwelt, für die sich unsere AG besonders einsetzt, sondern auch ein solidarisches Miteinander, das die Vielfalt und die Rechte aller achtet, in der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie herrschen. Damit unsere Enkel*innen diese erleben können, bin ich bei den OMAS GEGEN RECHTS.

Sarah

Ich begreife die Erde als einen großen Organismus, dessen Bestehen darauf beruht, dass die Elemente, die Pflanzen- und Tierarten und auch der Mensch als Ganzes zusammen wirken. Auf die Vielfalt und Raum für Jeden kommt es an, damit dieser Organismus Bestand hat.

Anfänglich aus Unkenntnis haben die Menschen im Laufe der Zeit dieses Gleichgewicht ins Wanken gebracht, indem sie anfingen, die Ressourcen der Erde, die Pflanzen, die Tiere (und auch einander) auszubeuten – aus Habgier und Bequemlichkeit setzen sie das heute noch fort, obwohl die Erkenntnis über die Schädlichkeit dieses Tuns längst vorhanden ist.

So wie der Mensch die einzige Art ist, die dazu in der Lage war, ist er auch die einzige Art, die das Ruder – vielleicht, hoffentlich! – noch herumreißen kann.
Quelle: Freep!c

Wir in der Klimagruppe der Omas gegen Rechts bemühen uns, dazu einen Beitrag zu leisten. Dabei arbeiten wir auf zwei Ebenen:
– Mit Briefen, Petitionen, Demonstrationen u.a. fordern wir die politischen Entscheidungsträger auf, mit der ihnen übertragenen Macht zum Wohle der Bevölkerung und unserer Mitwelt zu wirken und z.B. bestehende Gesetze zur Anwendung zu bringen.

Durch juristische Vorgaben gegen den Raubbau an der Natur, gegen die Verwendung von schädlichen Stoffen und durch die Förderung ökologischen Wirtschaftens sowie von Bildungsprojekten zur Ökologie für Menschen jeden Alters könnte – und muss! – der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen wirksam begegnet werden.
– Mit unseren Aktionen auf der Straße, auf Märkten und Stadtfesten wollen wir unsere Mitmenschen darauf aufmerksam machen, wie bedrohlich die Lage ist und sie motivieren, selbst aktiv zu werden. Jeder Mensch kann mit seiner Lebensgestaltung dazu beitragen, dass das Gleichgewicht auf der Erde sich neu bildet und auch kommende Generationen noch eine Existenzmöglichkeit haben.

Bitte, denkt nach und helft mit!

Quelle: Freep!c

Schnacken bis die Kaffeekanne leer ist

Am Sonnabend, den 18.Oktober 2025, haben sieben Omas der AG Kommunikation/Argumentation – Unter-AG „Auf einen Kaffee mit Oma“- um 11 Uhr unseren Kaffeetisch am Asmus-Bremer-Platz aufgebaut. Wir waren sehr gespannt auf den Verlauf dieser Aktion, auf die Gespräche bei Kaffee, Tee, Keksen und Naschis. Die Sonne schien, so konnte es losgehen.

Der „Oma-Kaffeetisch“ mit wunderschönen Sammeltassen, einer echten „Oma-Tischdecke“, Kaffeekanne und Blumenvase war ein echter Eyecatcher. Ebenso zeigte das bunte Plakat den Vorbeigehenden, worum es ging.

Viele PassantInnen reagierten mit Lächeln, ließen sich aber auch gern auf ein Gespräch ein. Der angebotene Kaffee lud zum Verweilen ein. Ein Großteil zeigte sich besorgt über die aktuelle Lage und bestätigte uns in unserem Engagement für die Demokratie und gegen rechts. So nahm eine ältere Frau unsere Karten und Goodies mit für ihren Chor, eine andere wollte einen Button und so anschließend mit ihrem Rollator beim nahegelegen A:D Stand vorbei gehen.

Kurz bevor wir den Tisch gegen 13 Uhr abgebaut haben (Der Kaffee war tatsächlich komplett ausgeschenkt), kam eine junge Frau und brachte uns zwei Päckchen Schokolade und bedankte sich ganz herzlich für unseren Einsatz. Welch eine schöne Geste der Unterstützung!

Unser Fazit: Eine sehr gelungene Aktion, die am 01. und am 15. November  gegenüber, in der Hafenstrasse, ihre Fortsetzung finden wird.

 

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Herzlichen  Dank an OMA Gudrun für diesen Bericht.

Die Kieler OMAS haben sich für diese Aktion von den Buxtehuder OMAS inspirieren lassen, deren ausführlicher Erfahrungsbericht uns bei den Vorbereitungen  sehr geholfen hat.