Gaarden – ein Spaziergang durch die Geschichte

Stadtgang durch Gaarden am 19. Oktober mit Eckhard Colmorgen

(Bericht: Gisela)

Eigentlich war dieser Termin eine Notlösung. Der übliche OMA-Treffpunkt im Garbesaal des Kieler Gewerkschaftshauses war nämlich belegt, und so hatte Anning die großartige Idee statt des Treffens im Saal einen Rundgang mit Eckhard Colmorgen zu veranstalten. Eckhard Colmorgen ist Autor (Asche-Prozess) und profunder Kenner der Kieler Geschichte.

So trafen sich um 16 Uhr bei strahlendem Sonnenschein ca. 15 Omas und Opas am Vinetaplatz mit Eckhard. Zunächst einmal erzählte er uns über die Geschichte von Gaarden, die eng mit der Entstehung der Werften Ende des 19.Jahrhunderts verbunden ist.

Bilder des damaligen Vinetaplatz gaben uns einen Eindruck des alten Gaarden, und der augenfälligen Veränderungen.

Natürlich fehlten auch nicht aktuelle Daten zum Wahlverhalten, der Sozialstruktur, der Herkunft der Bewohner in Gaarden.

 

Danach begann unser Rundgang mit dem Besuch der  Mevlana Moschee, anschließend durch die Straßen Gaardens, wobei uns Eckhard auf einzelne Gebäude und deren Geschichte aufmerksam machte.

Ein Beispiel war die Entwicklung vom einstigen Volksbad zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis hin zur heutigen Nutzung als Synagoge für eine orthodoxe jüdische Gemeinde am Bahide Arslan Platz. Der Platz erinnert seit 1999 an die Opfer des Möllner Brandanschlages vom 23. Nov.1992. Bei dem Anschlag auf das Haus in der Mühlengasse 9 starben Bahide Arslan, ihre zehnjährige Enkelin Yeliz und ihre 14jährige Nichte Ayse in den Flammen.

Der Gustav-Schatz-Hof wurde Mitte der 90er Jahre auf dem Gelände der ehemaligen Pickert-Kasernen errichtet. Heute ist er ein autofreies Quartier mit rund 480 Wohnungen, einer Seniorenwohnanlage und einem generationsübergreifenden Treffpunkt und durfte natürlich auf unserem Rundgang nicht fehlen.

Wir bedankten uns nach dem fast 2-stündigen Rundgang sehr herzlich bei Eckhard  Colmorgen für die informativen und interessanten Einblicke, die er uns über seinen Stadtteil gegeben hat.

Als kleines „Dankeschön“ für diese interessante Führung sammelten wir Geld und konnten ihm für den Verein AKENS  (Arbeitskreis  zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein) eine Spende überreichen. Der AKENS ist ein ehrenamtlich arbeitender Geschichtsverein aus HistorikerInnen, LaienforscherInnen und zeitgeschichtlich interessierten Personen, der seit 1983 besteht.

Ein Blick auf die Homepage des Vereins ist für OMAS, die sich für die regionale Geschichte der NS-Zeit interessieren, lohnenswert:  https://www.akens.org/akenss.html