Kundgebung der Seebrücke

Sea rescue is still not a crime!  Seenotrettung ist kein Verbrechen!
Gern teilen wir diesen Aufruf der Seebrücke.

Sonntag, 11.10.2020 – 14:00, Bootshafen/Wall Kiel

Seit Jahren bewegt sich die Migrationspolitik immer weiter Richtung Abschottung und Gewalt, anstatt zu solidarischen und nachhaltigen Lösungen. Wir sind immer noch gezwungen, darüber zu diskutieren ob Menschen gerettet werden sollen, ob wir schutzsuchende Menschen aufnehmen und ob wir eine menschengerechte Migrationspolitik möchten, anstatt diese endlich konkret umzusetzen..
Wir möchten uns nicht mehr rechtfertigen müssen, denn nicht wir sind die Täter:innen, sondern die Bundesregierung und die EU-Politik. Fragen wir doch mal andersherum: Warum werden Menschen nicht gerettet, sondern an den Außengrenzen vergessen?
Denn seit Jahren sterben Menschen auf der Flucht, gesehen und beobachtet von europäischen Staaten. Diese unterstützen mittlerweile illegale Pushbacks im Mittelmeer, in der Ägäis aber auch auf dem Landweg. Festsetzungen von Seenotrettungs- und Beobachtungsschiffen werden unter fadenscheinigen Begründungen zur Regelmäßigkeit.
Andreas Scheuer und sein Bundesverkehrsministerium änderten kürzlich erst die Schiffssicherheitsverordnung so, dass Seenotrettungsschiffe und Beobachtungsschiffe unter 25 Metern Länge nicht mehr auslaufen dürfen. Und das nachweislich, um die Rettung von Menschen auf der Flucht zu verhindern. Wie viele Menschen hätten gerettet werden können, mussten aber aufgrund des Erlasses sterben?
Das Ziel ist Abschreckung und Abschottung. Doch das bewusste Sterbenlassen von Menschen auf der Flucht kann nicht die Politik einer Demokratie sein, die sich Humanität auf ihre Fahnen schreibt!
Am 03. Oktober 2013 kamen bei einem Bootsunglück vor der Insel Lampedusa mindestens 366 Menschen ums Leben. Acht Tage später, am 11. Oktober 2013, geriet ein weiteres Boot vor der Insel in Seenot. Es ertranken erneut 268 Menschen. So etwas passiert ständig – still und unsichtbar.
Jetzt – 7 Jahre danach – gibt es immer noch keine politische Lösung für Menschen in Seenot im zentralen Mittelmeer – und auch hier sei gesagt: Sie wird nicht kommen, wenn wir uns nicht EU-weit dafür einsetzen!
Erinnern wir am 11. Oktober an die Blockadepolitik und die Konsequenzen, die das Ausbleiben einer geregelten Seenotrettung im zentralen Mittelmeer haben!
Kommt um 14 Uhr zum Bootshafen, bringt eure Masken & eure Freund:innen mit und lasst bitte eure Parteiflaggen zuhause.

Gedenken an Halle

Trotz strömenden Regens haben sich heute am späten Nachmittag cirka 200 Menschen bei der alten Kieler Synagoge in der Goethestraße versammelt, um der Opfer des faschistischen Anschlags vor einem Jahr in Halle zu gedenken.

Die Redner*innen waren sich darin einig, dass dem wachsenden Antisemitismus mit immer mehr Entschlossenheit entgegengetreten werden muss. Es sei eine Schande, dass auch heute noch jüdische Einrichtungen Polizeischutz brauchen, um vor Nazi-Angriffen sicher zu sein.

 

Hofflohmarkt der Kieler Omas war ein Riesenerfolg

Unser Flohmarkt für Hempels e.V. war ein voller Erfolg! Ca. 2.000 Euro sind für die Kieler Obdachlosen zusammengekommen.

Erschöpft aber glücklich waren wir gestern nachmittag – das Wetter hat mitgespielt; wir hatten viele Besucher*innen, die nicht nur eingekauft haben – auch Informationen über unsere Arbeit waren gefragt.

Vielen Dank an alle, die Waren für den Flohmarkt gespendet haben! Danke auch an alle, die unseren Markt besucht haben und die damit unseren Markt zu einem Erfolg gemacht haben.

Und ganz besonderen Dank an unsere Ost-Westufer Gruppe – Ihr seid phantastisch!

Hier mit Kalle, dessen Hilfe höchst willkommen war!

Der Flohmarkt wartet

Heute nachmittag war ordentlich Betrieb in der Wendtorfer Dorfstraße:

Etliche Omas gegen Rechts hatten sich eingefunden, um Tische aufzubauen  und die zahlreichen Spenden darauf zu verteilen.Kompetente Hilfe ist immer willkommen.

Kompetente Hilfe ist stets willkommen.

Auch der Strom von netten Leuten, die noch was spenden wollten,  riss nicht ab:

Manches Auto war wirklich bis über’s Dach mit Spenden beladen.

Nun muss nur noch das Wetter mitspielen, damit Teddy & Co und all die anderen tollen Sachen morgen neue Besitzer finden.

Jedenfalls, alles ist fertig für die Nacht eingepackt – und morgen geht es los. Wir freuen uns auf viele stöberfreudige Kunden und auf – hoffentlich – einen ordentlichen Erlös für den Hempel’s e.V. !

Unser Fest – 20 Jahre Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel

Ein Beitrag von Dietrich Lohse

Seit 20 Jahren besteht der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus in unserer Stadt. Das war und ist für uns ein Grund zum Feiern. Eigentlich hatten wir uns mit einer Reihe kleinerer Veranstaltungen unserem Jubiläum nähern wollen – die Pandemie hat das verhindert. So haben wir uns zu einem großen Fest entschlossen: Am 15. August haben wir ein Sommerfest in der Kieler „Räucherei“ veranstaltet. Mit ausgefeiltem Hygienekonzept und mit einer zuverlässigen Security lief alles reibungslos. 400 Menschen haben im Laufe des Nachmittags unser Fest besucht.

Vor 20 Jahren hatten Neonazis den damaligen Bevollmächtigten der IG Metall in Elmshorn, den Kollegen Uwe Zabel, mit dem Tode bedroht. Vertrauensleute der IG Metall in Schleswig-Holstein sagten sich: Gegen die Nazi-Umtriebe muss jetzt der Widerstand breit organisiert werden. Auch in Kiel. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Diese Losung, die heute deutschlandweit verbreitet ist, ist damals entstanden. Ihre Initiative fand Anklang. So entstand der Runde Tisch in Kiel. Beteiligt waren die IGM und andere Kieler Gewerkschaften – ich durfte damals die IG Medien vertreten – , Betriebsrät*innen aus verschiedenen Betrieben, bereits bestehende antifaschistische Stadtteilinitiativen und viele Andere. Noch heute zieht der Runde Tisch viel Kraft aus der engen Verbundenheit mit den Kieler Gewerkschaften, vor allem mit der IG Metall, mit ver.di und der GEW.
Grundlage unserer Arbeit ist nach wie vor die gemeinsam erarbeitete „Kieler Erklärung“. Sie hält fest: Der Runde Tisch bietet Platz für jede/n Antifaschist*in. Er ist kein Verein, sondern ein Forum, ein ständiges Angebot. Ein Tisch, der mindestens einmal im Monat im Kieler Gewerkschaftshaus für euch alle bereitsteht, zum Erfahrungsaustausch, zum Planen von Aktionen, zum gemeinsamen wieder Aufstehen gegen Rassismus, Faschismus und Nationalismus. Seit 20 Jahren. Es hat sich gelohnt!

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GEDENKEN – GESTALTEN – LEBEN – Eröffnung

1992 verübten Neonazis die Brandanschläge von Mölln. Bahide Arslan starb in den Flammen, bei dem Versuch ihre Verwandten zu retten. Wie halten wir die Erinnerung an den menschenverachtenden Anschlag und seine Opfer lebendig?
Welche Veränderung braucht der Platz, um ihn aktiver zu machen? Welche Utopien braucht es für ein solidarisches Zusammenleben?

10 Tage lang trifft sich Gaarden auf dem Bahide-Arslan-Platz, um mit Zeichnung, Diskussion und Text heraus zu finden, wie man den Platz umgestalten sollte. Aus den Ergebnissen entwickelt eine Gruppe aus Vertretern der Familie Arslan, der Platzanrainer, dem Projektteam und Anderen einen Vorschlag, der der Stadt Kiel zur Realisierung überantwortet wird.

Bericht von Dietrich Lohse – Runder Tisch Kiel

Gestern, am ersten Tag der angekündigten Aktionstage im August 2020, haben sich einige Dutzend Menschen auf dem Platz und rundherum versammelt und Faruk Arslan begrüßt, der in bewegenden Worten das Schicksal seiner Familie beschrieben und seine Dankbarkeit über die Unterstützung auch von Seiten der Kieler Antifaschist*innen zum Ausdruck gebracht hat. Zusammen wollen wir weiter dafür sorgen, dass das Schicksal von Bahide Arslan, ihrer Familie und all der anderen Opfer des rassistisch motivierten Terrors in Deutschland nicht vergessen wird. Der Kampf gegen die Terroristen und die Urheber des Terrors geht weiter.

Wichtig ist für Faruk Arslan und seine Familie, dass die geplante Umgestaltung des Platzes mit dem Ziel, ihn  attraktiver zu gestalten und mehr zu einem Ort der Begegnung der Menschen im Stadtteil zu machen, in Zusammenarbeit und Abstimmung mit seiner Famile erfolgt und nicht über ihre Köpfe hinweg. Über die Einrichtung des Platzes und seine ursprüngliche Gestaltung war die Familie Arslan informiert, aber nicht einbezogen worden. Gemeinsam geht es nun weiter.

Unabhängig von der Entstehungsgeschichte des Platzes sind Angehörige der Familie seit Langem jedes Jahr in Kiel und besuchen den Platz.

Im Bewusstsein der Einwohner*innen Kiels ist dieser Platz bisher zu wenig verankert. Wir wollen mehr dafür tun, dass sich das ändert. Denn die Existenz des Platzes ist von Bedeutung für alle Menschen hier. Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus wird sein Teil dazu beitragen.

Dem können sich die Omas gegen Rechts Kiel nur anschließen. Wer Vorschläge für die Gestaltung des Platzes hat, kann diese am Platz bei der Künstlerinitiative vorbeibringen.

Fotos: ust

Aktionen zum Gedenken an Bahide Arslan

 

 

 

 

 

 

Bereits heute beginnen die Aktionen auf dem Gaardener Bahide-Arslan-Platz. Um 13 Uhr spricht Faruk Arslan dort.

Besonders Gaardener*innen sind gefragt, sich an der Diskussion um eine ansprechendere Gestaltung dieses wichtigen Platzes in Kiel zu beteiligen.

Bahide-Arslan-Platz
Mo,10.8. – Mi 19.8. 12 – 17:30h
Ausstellung, Zeichnen, Schreiben, Diskutieren
Mo. 10.8. 13:00h Rede Faruk Arslan
Mi. 12.8. 21:15h Filmvorführung „Nach dem Brand“ Familie Arslan nach den Anschlägen
Mi. 19.8 13:00h Rede Ibrahim Arslan

Galerie ONspace
Do. 27.8. – So. 27.9., Di. Mi., Do, So 15:00 – 18.00h
Ausstellung der Ergebnisse und Vorschlagsentwicklung

Partnerprojekt: „Möllner Fassaden“
Fr. 4.9. – Sa. 12.9. Bahide-Arslan-Platz

Seebrücke – Demo Samstag 01.08.20, 14:30 Vinetaplatz

Unter dem Motto „Same struggle -different year“ findet am Sonnabend, 1. August 2020 eine Demonstration der Seebrücke statt.

Noch immer sterben Menschen auf dem Mittelmeer – wir wollen darauf aufmerksam machen!

Treffpunkt ist um 14:30 der Vinetaplatz in Kiel-Gaarden; die Veranstaltung ist bis 16:30 geplant. Das Wetter soll gut werden – wir hoffen auf viele Omas gegen Rechts Schilder!

 

ISD und peng!

In Kiel gibt es so viele Straßen und Orte mit Namen, die die deutsche Kolonialmacht feiern! Es lohnt sich, zu sammeln und sich an diesem Projekt zu beteiligen.
Ein Beispiel: die Nachtigalstraße in Dietrichsdorf. Hier ist eine Umbenennung mit einer entsprechenden Erklärungstafel längst überfällig.
Wikipedia:
„Der Name Nachtigalstraße wurde am 6. April 1939 durch den Kieler Polizeipräsidenten genehmigt.
Er erinnert an den Afrikaforscher Gustav Nachtigal (* 23. Februar 1834 in Eichstedt (Altmark); † 20. April 1885 vor der Küste Westafrikas), der 1884 Togo und Kamerun unter Deutsche Flagge stellte.“

Kundgebung: Gemeinsam & solidarisch gegen Corona & Ausbeutung!

Ca. 150 Menschen trafen sich am 6. Juni zur Kundgebung gegen die sogenannten Corona-Rebellen, gegen unzumutbare Zustände bei der Arbeit und gegen Rassismus.

Der Redebeitrag des  Runden Tischs gegen Rassismus und Faschismus Kiel

Das Grußwort von Dr. Cebel Küçükkaraca, Landesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in S-H

Der Beitrag des Landesverbandes der Sinti und Roma SH

Der Beitrag der Seebrücke Kiel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

weitere Fotos: