Erinnern in Kiel – Rundgang unter fachkundiger Leitung

90 Jahre Machtübertragung an die Nazis. 17 Kieler OMAS GEGEN RECHTS ließen sich auch vom fiesen Kieler Niesel nicht abhalten und begleiteten den ungemein interessanten Rundgang mit Eckhard Colmorgen vom AKENS (Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein) zu verschiedenen Erinnerungsorten in Kiel – vom Rathaus, über das Polizeigefängnis bis zum Gedenkstein für die alte Synagoge.

 

 

Die Vorläuferin unseres Lokalblattes:

 

 

 

 

 

 

Solidarität mit den Frauen im Iran

Etwa 400 Menschen haben heute an der Solidaritätsdemonstration für die Frauen im Iran teilgenommen; in bewegenden und beeindruckenden Redebeiträgen wurde an das Leid erinnert, das religiöse Fanatiker den Menschen , insbesondere den Frauen antun. Auch an das Grauen, welches die Frauen in Afghanistan ertragen müssen, wutde erinnert. Einige Kieler OMAS – und was uns besonders gefreut hat – zwei OMAS aus Eutin mit ihrem bunten Transparent – waren trotz winterlichen Wetters dabei. Hier ein paar Eindrücke:

Rundbrief an die Kieler OMAS zum 90. Jahrestag der faschistischen Machtübernahme

90 Jahre ist es her, dass die faschistische NSDAP die Macht in Deutschland übernahm. Gisela hat den folgenden Text als Rundbrief an die Kieler OMAS GEGEN RECHTS verfasst:

Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.“

Erich Kästner

Der 30. Januar 1933

An diesem Tag wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Keine 48 Stunden später begann die Verfolgung von Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen und Gewerkschafter*innen. Angehörige der SS, SA und des Stahlhelms wurden zur Hilfspolizei, die vor allem an der Ermordung und Verfolgung der politischen Gegner*innen beteiligt war.

Der Terror begann. Bereits im März wurden die ersten Konzentrationslager eingerichtet, z.B. in Dachau bei oder in Osthofen (Hessen).

Bereits 2 Tage nach dem 30. Januar wurde der Reichstag aufgelöst, am 4. Februar wurde mit der Verordnung zum Schutze des Deutschen Volkes die Versammlungs- und Pressefreiheit weitgehend eingeschränkt. Nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar wurden mit einer Verordnung nahezu alle Grundrechte aufgehoben. Bei der Reichstagswahl am 5. März, die unter diesen Bedingungen und dem Terror gegen KPD und SPD keine freie Wahl mehr war, erhielt die NSDAP nicht die erhoffte absolute Mehrheit. Nur durch die Annullierung der Mandate der KPD kam die NSDAP über 50 Prozent. Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März war der nächste Schritt zur faschistischen Diktatur, der Reichstag wurde ausgeschaltet und die Gesetzgebung auf die Regierung übertragen. Nach nur 6 Wochen hatte sich das Terrorregime etabliert..

Am 1. April gab es den Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte; Gewerkschaftshäuser wurden am 2. Mai vereinnahmt, „Schund- und Schmutzliteratur“ von sogenannten „undeutschen“ Autoren wurden am 10. Mai öffentlich verbrannt. Dies als ein paar prägende Ereignisse zum Beginn des Jahres 1933.

Wir OMAS GEGEN RECHTS wollen in diesem Jahr an die Geschehnisse vor 90 Jahre erinnern. Erinnern bedeutet auch, zu fragen: Was waren die Ursachen, wer waren die Schuldigen, und Förderer, wem nützte die Zerstörung der Weimarer Demokratie und die Errichtung der Nazidiktatur?

Ebenso müssen wir OMAS GEGEN RECHTS heute die Frage zu stellen, was die Ursachen für die aktuellen rechten, antidemokratischen und rassistischen Tendenzen sind.

Auch in diesem Jahr werden wir gemeinsam unsere Stimmen dagegen erheben.

 

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Eine Buchempfehlung:

Der 30. Januar 1933: eine „Machtergreifung“, eine „Machtübernahme“ oder eine „Machtübertragung“?

Mit dieser Frage setzt sich der Historiker Ulrich Schneider in seinem aktuell erschienenen Buch auseinander und zeichnet den Weg zur Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler nach und belegt, dass es eine „Machtübertragung“ war.

Ulrich Schneider: 1933 – Der Weg ins Dritte Reich

Analysen und Dokumente zur Errichtung der NS-Herrschaft

PapyRossa Köln, 2022, 223 Seiten, 16,90 Euro

Gut 70 historische Quellen und Dokumente, umfangreich eingeleitet und kommentiert, zeigen, wie die Errichtung der NS-Diktatur in Übereinstimmung mit den Eliten aus Wirtschaft, Politik und Militär systematisch vorbereitet und realisiert wurde. Sie belegen, wie der Widerstand besonders aus der Arbeiterbewegung niedergeschlagen und innerhalb weniger Wochen ein terroristisches Herrschaftssystem errichtet wurde, wie gesellschaftliche und ideologische Gleichschaltung, politische Verfolgung und rassistische Ausgrenzung funktionierten – und wie von Anfang an auf einen neuen Krieg hingearbeitet wurde.“ (aus dem Klappentext)

 

Lebensrettung im Mittelmeer

Die Sea-Eye Lokalgruppe Kiel möchten wir für die Fluchtroute auf dem Mittelmeer und zivile Seenotrettung sensibilisieren und dafür Aufmerksamkeit schaffen. Dafür hat die Gruppe eine Ausstellung von ca. 40 Bildern organisiert, welche zeigen wie Rettungsmissionen durch Sea-Eye auf dem Mittelmeer ablaufen.

Die Auftaktveranstaltung findet am Sonnabend, 21. Januar um 19:00 in der Hansastraße 48 statt, alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.

Die Ausstellung wird mit einem Solidaritäts-Konzert von lokalen Künstler*innen Lucia, Matzen und tommilycruise Schon an diesem Abend gibt es die Möglichkeit sich die Ausstellung anzuschauen. Der Eintritt ist auf Spendenbasis. Die Bilder werden noch bis zum 31. Januar in der Hansastraße 48 zu sehen sein.

Ziel der Ausstellung ist es, in einem künstlerischen Rahmen auf die prekäre Situation von Flüchtenden im Mittelmeer aufmerksam zu machen, damit in einer nicht allzu fernen Zukunft zivile Seenotrettungsorganisationen wie Sea-Eye überflüssig werden, weil es staatliche Seenotrettung oder sichere Fluchtrouten gibt oder bestenfalls Menschen ihre Heimat nicht verlassen müssen.

Informationen über die Lokalguppe von Sea-Eye, die sich immer Mittwochs um 18:00 in der Hansastraße trifft, könnt Ihr per e-mail gruppe.kiel@sea-eye.de anfordern – oder einfach auf der Auftaktveranstaltung ansprechen!

Aufruf zu Demonstration Samstag, 28. Januar 13:00 Kiel Hauptbahnhof

  • Zusammen für Iran – unterstützt die feministische Revolution *

Nennst du dich Feminist*in? Dann schweig nicht zu Iran! Komm mit uns auf die Straße und lass uns am 28. Januar ein gemeinsames Zeichen der Solidarität für die feministische Revolution setzen. Bist du dabei?

Wir alle wissen über die mutigen, revolutionären Kämpfe Bescheid, die seit über 3 Monaten in Iran stattfinden. Menschen riskieren ihr Leben, weil sie es nicht mehr ertragen in dem klerikalfaschistischen Gefängnis namens Islamische Republik zu leben. Sie träumen und kämpfen für ein freies, menschenrechtsbasiertes Iran ohne Willkür und Terror.

Diese Revolution geht uns alle an, denn sie entscheidet gerade über den Lauf der Geschichte. Nicht nur im Nahen Osten, sondern auch hier in Europa. Ein Ende der Islamischen Republik bedeutet auch ein Ende von Geschlechterapartheid, Terrorfinanzierung und atomarer Bedrohnung.

Jedes Zeichen der Solidarität auf der Welt, bestärkt die mutigen, freiheitsstrebenden Menschen auf den Straßen Irans. Lasst uns ihnen gemeinsam dieses Zeichen schicken. Lasst uns gemeinsam ihren Schall verstärken. Jin Jiyan Azadî – Frau Leben Freiheit