OMAS im Einsatz für globale Klimagerichtigkeit

Anlässlich des internationalen Aktionstags für globale Klimagerechtigkeit am 14. November 25 rief Fridays for Future zu einer Kundgebung und Demo auch in Kiel am Bootshafen auf. Wir Omas GEGEN RECHTS kamen traditionsgemäß wieder mit verschiedenen leckeren Kuchen, Muffins, Keksen und Brezeln, die freudig verspeist wurden.

OMA Astrid hielt eine mit Applaus begleitete Rede. Trotz Kälte und Nieselregen kamen gut 150 Menschen, regendicht angezogen und gut gelaunt, zusammen. Die Demonstration führte am Fördeufer bis zur Gablenzbrücke und am Bahnhof vorbei wieder zurück zum Bootshafen.

Hier die Rede von OMA Astrid

Moin alle zusammen!

Wir, die OMAS GEGEN RECHTS, freuen uns, mit euch hier für Klimaschutz zu demonstrieren. Danke an euch fridays, dass ihr dies hier auf die Beine gestellt habt.

Wir Omas solidarisieren uns mit euren Forderungen. Wir wollen eine Politik, die dieLebensgrundlagen der nächsten Generationen schützt.

Anlass heute ist die internationale Klimakonferenz. Das Thema Klima ist wieder in den Medien. Die Situation ist ernst. Dennoch konnte sich die EU nur auf einen abgeschwächten Vertrag über die Klimaziele für 2035 und 2040 einigen. Das ist keine große Ansage in Belem.

Hier zeigte sich einmal mehr der Einfluss rechtspopulistische Parteien. Für Ihre Antiklimapolitik werden sie geldmächtig unterstützt von globalen Energiekonzernen, die weiter am Verkauf von Öl und Gas Unsummen verdienen wollen.

Wir kämpfen gegen rechts und für Klimaschutz!

Aber auch unserer Bundesregierung fehlt der politische Wille, die Klimakrise aufzuhalten: Statt konsequent umfänglich in Erneuerbare Energien zu investieren,pflegt sie eine allzu enge / Reiche Verbindungen zur fossilen Wirtschaft. Drei kurze Beispiele

  1. – Weiterhin werden fossile Konzerne direkt und indirekt hoch subventioniert. Das sind Schulden zu Lasten zukünftiger Generationen. Das wollen wir nicht: Klimaschädliche Subventionen müssen abgebaut werden!
  2. – Energiewirtschaft und Industrie stoßen die meisten Treibhausgase aus. Die dadurch verursachten Schäden für Klima, Umwelt und Gesundheit zahlt wer? – wir, die Gemeinschaft. Aber wer hat die Schäden zu verantworten?Wir fordern: Gesetzliche Regelungen nach dem Verursacherprinzip. Die Verursacher müssen für die von ihnen hervorgerufenen Schäden aufkommen.
  3. – Überreiche verursachen anteilmäßig den höchsten CO2 Ausstoß in der Bevölkerung, weltweit und auch hier. Durch klimaschädliche Investitionen, Beteiligungen in fossilen Unternehmen und ihren Lebensstil. Wie könnten endlich auch Überreiche zum Gemeinwohl beitragen? Durch eine sozial gerechte Steuerpolitik auf Einkommen, Vermögen und Erbschaft. Ohne Schlupflöcher für Milliardäre in Unternehmensanteile, Betriebsvermögen, Schenkungen. Wir appellieren an die Politik, diese so eingesparten und eingenommenen Milliarden in die Zukunft zu investieren. In den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und in vorbeugende Klimaanpassungsmaßnahmen.

Für einen sozial verträglichen und gerechten Klimaschutz! Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft, die Klimaschutz einfordert.

Und was können wir noch tun?

Viele Menschen sind angesichts der vielen Krisen gelähmt und ohne Hoffnung, einige wütend auf demokratische Willensbildung oder andere meinen, ihr kleiner Einzelbeitrag würde nichts bewirken. Aber jeder Tropfen zählt, ob es ein Bach oder ein breiter Fluss des solidarischen Miteinanders wird!

Bei jeder individuellen Konsumentscheidung kann Verzicht auch Gewinn bedeuten: für uns und für die Umwelt.

Weniger Auto fahren & Geschwindigkeit drosseln, im Wasser schwimmen statt drüber kreuzen, Landschaften erwandern statt drüber fliegen, faire Klamotten kaufen, weniger Fleisch essen.

Dazu lassen sich laut und stetig Forderungen an die Kommunal-, Landes- und Bundespolitik stellen:

für autofreie und begrünte Innenstädte, klimaschonender Ausbau der Infrastruktur, Tempolimit, Kerosinsteuer, Befreiung der Mehrwsteuer von Gemüse und Obst, usw.

Wir sind nicht hilflos. Der Brief einer damals 11-jährigen Schülerin an die DUH 2019 war der Anfang der erfolgreichen Jugendverfassungsbeschwerde. Das BVG urteilt 2021: Klimaschutz ist Grundrecht.

Lasst uns mehr Mitstreitende gewinnen, die sich gesellschaftlich einbringen. Nachbarn, FreundInnen, KollegInnen….

Das Eintreten für gemeinsame Ziele ermutigt und empowert. Kleine Erfolge feiern, politisches Engagement soll ja auch Freude bringen und Spaß machen. Deshalb haben wir auch wieder Kuchen mitgebracht.

Kurz noch was zum Stadtbild: Wir OgR halten jeden Dienstag Nachmittag von 16 bis ca.18 Uhr vorm neuen Rathaus eine Mahnwache ab. Wir wollen auch nach der COP auf Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität aufmerksam machen.

Nun zum Schluss noch eine Strophe aus unserem rap:

Wir sind nicht leise, wir sind wach

Und darum machen wir jetzt Krach

Für aller Kinder Zukunft sprecht:

Klimaschutz ist Menschenrecht

Vielen Dank für euer Zuhören.