Moin, ich bin Liane und engagiere mich bei den Omas gegen Rechts in Kiel und Preetz mit dem Ziel die parlamentarische Demokratie in Deutschland zu stärken, damit es für uns und unsere Kinder und Enkel auch weiterhin eine demokratische Zukunft gibt.
Noch vor einem Jahr war auch ich dafür sich mit der AFD vor allem politisch auseinander zu setzen. Inzwischen haben wir alle erleben müssen, wie etablierte demokratische Parteien sich nicht nur von der AFD vor sich her treiben lassen, (Migration als die Wurzel allen Übels), sondern auch noch eins drauf setzen, mit der Wortschöpfung: irreguläre Migration. Kein Mensch ist illegal! Geflüchtete Menschen, Queers, Jüdinnen,People of Colour fühlen sich inzwischen bei uns nicht mehr sicher. Einige überlegen, ob sie das Land verlassen sollten.
Schauen wir uns doch diese Partei noch einmal genauer an: Stichwerkzeuge auf AFD-Wahlkampf-veranstaltungen, Initiierung von Jugendkampfsportgruppen. Gab es das nicht schon einmal? Gezielt zieht diese Partei mit ihren Anhänger:innen aufs Land, betreibt dort Haß und Hetze gegen demokratische Strukturen, zerschlägt funktionierende Dorfgemeinschaften, baut dort militante Gruppen auf und schürt die Angst. Gewöhnung an rechtsextreme Propaganda schleicht sich auf vielen Ebenen unserer Gesellschaft ein- auch in Gemeindevertretungen. Ein Beispiel nur: die kürzlich wegen des Verdachts auf Brandstiftung und Wahlfälschung festgenommenen Mitglieder der Freien Sachsen, der/die in einem Ortschafts Rat mitgearbeitet hatten.
Engagierte Menschen, Politiker:innen werden bedroht und legen deshalb ihre Ämter nieder.Wir brauchen genau solche Menschen, die sich engagiert für konkrete Veränderungen und Verbesserungen in Politik und Gesellschaft einsetzen und sich aktiv gegen die AFD positionieren.
Was muss noch alles passieren, ehe wir das Heft des Handelns wieder in die Hand nehmen?
Mit ihren Umsturz-, ihren Remigrationsplänen und dass sie eigentlich gegen Demokratie ist, geht die AfD inzwischen öffentlich spazieren.
Die Geschichte hat uns gelehrt wie schnell eine Partei auch mit „nur“ einer Eindrittelmehrheit die Demokratie außer Kraft setzen kann. Die AFD ist schon jetzt eine Bedrohung für das Leben aller, die nicht in ihr Weltbild passen. Einmal an die Macht gekommen, kann sie ihre Angriffe auf die Demokratie so verankern, dass sie nur schwierig wieder rückgängig gemacht werden können.
Das Privileg der Parteienfreiheit darf nicht missbraucht werden, um die Freiheit anderer zu zerstören. Das Parteienverbot ist kein Gedanken – sondern ein Organisationsverbot und steht, wie wir heute feststellen müssen, leider aus „gutem Grund“, in unserem Grundgesetz. Mit jedem Tag finanzieren wir eine extrem rechte Kaderschmiede und stellen Ihnen öffentliche Orte zur Verfügung. Steuergelder finanzieren die menschenverachtende Politik der AFD und die Abschaffung der Demokratie.
Das ist verrückt!
Im Februar sind Bundetagswahlen. Ich erwarte von den demokratischen Parteien, dass diese Zeit für eine politische Wende genutzt wird. Ich erwarte eine soziale, solidarisch gerechte Politik, eine Politik, die der Klimakatastrophe planvoll begegnet. Manchmal reibe ich mir die Augen und denke nur noch: „gehts noch?“ Ich erlebe die Vorbereitung auf personenbezogene Wahlkämpfe statt konkreter inhaltlicher Auseinandersetzung. Die Gefahren eines weiteren Rechtsrucks werden aus meiner Sicht völlig ausgeblendet.
Das positive ist, wir können was tun! Mischen wir uns wieder stärker ein, wie zu Beginn des Jahres als Tausende auf die Straße gingen. Schauen Sie sich die Webseite „AFD-Verbot Jetzt“ an, da sind weitere Argumente sachlich aufgeschlüsselt! Unterstützen Sie uns und machen Sie mit – JETZT. Schreiben Sie Politiker:Innen an und fordern Sie sie dazu auf, den Antrag auf die Einleitung eines Verbotverfahrens gegen die AFD zu unterstützen. Für ein Leben in Freiheit und Würde für alle! Machen wir wieder eine breite Bewegung daraus!
607 Euro – über diesen schönen Betrag freuen sich nicht nur die OMAS GEGEN RECHTS, sondern auch der Verein Groschendreher e.V.
Viele OMAS GEGEN RECHTS in Kiel und Umgebung hatten liebevoll Wichtelpakete gepackt. Trotz ungemütlichen Wetters hatten die OMAS Marion, Susanne, Renate, Christa und noch ein paar andere vor dem Laden der Bäckerei Glüsing in Schönberg ihren Stand aufgebaut.
Schnell fanden die meisten der bunten Paketchen ein neues Zuhause, der Spendentopf füllte sich schnell, und die OMAS durften sich wieder einmal über viel Zuspruch und Ermutigung freuen.
Der Stand wird aufgebaut.
..und schon kann’s losgehen
Die OMAS sagen „danke“ – für die vielen liebevoll verpackten Geschenke, an die Bäckerei Glüsing für die freundliche Aufnahme am Laden und die nette Versorgung mit Kaffee und Toilette und vor allem natürlich an die vielen Spenderinnen und Spender, die sich hoffentlich über den Inhalt ihres Päckchens freuen.
neue OMAS als Verstärkung
Ein paar Päckchen sind noch über – wer also noch ein Wichtelpaket haben möchte, oder eine Kleinigkeit zum Nikolaus oder zu Weihnachten sucht:: Am 30.11.24 ab 10:00 veranstaltet der CSD Kiel e.V. in der Pumpe einen „queeren Flohmarkt“ – auch die OMAS werden wieder dabei sein – mit Wichtelpaketen und Flohmarktartikeln.
erinnerte auch in diesem Jahr an die Nazi-Pogrome des 9.November 1938. Neben den Mahnwachen an den Stolpersteinen gab es auch Rundgänge zu den Stolpersteinen in Kiel. Etwa 30 Menschen beteiligten sich am Rundgang, der am Blücherplatz begann und dessen Führung die OMAS-GEGEN-RECHTS übernommen hatten.
Mehr als 100.000 Stolpersteine (ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig), die die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig halten sollen, liegen mittlerweile in Deutschland und Europa in mehr als 700 Städten.
Brennende Teelichte sorgten dafür, dass die Stolpersteine auch im Dunkeln leicht zu fiinden waren.
Jeder Stein erinnert an einen Menschen, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Sie sind jeweils am letzten frei gewählten Wohnort des Opfers verlegt.
Die Opfer der Nationalsozialisten waren jüdische Bürger, Sinti und Sintezza, Roma und Romnji, politische Gegner*innen, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Opfer der sogenannten Euthanasie aber auch Menschen ohne festen Wohnsitz, Prostituierte und andere, die als sog. Asoziale kriminalisiert wurden.
Interessiert lauschten die Teilnehmenden Hannes Vortrag.
Die Stolpersteine dieser Kieler*innen wurden besucht:
Familie Isidor, Irma Blumenthal und Lieselotte Berghoff, Scharnhorststr. 17
Isidor Blumenthal (*1985) zog mit seiner Frau Irma, geb. Cahn (*1887) und der vierjährigen Tochter Lieselotte 1916 nach Kiel. Sie waren Mitglieder der Israelitischen Gemeinde Kiel – eine liberale Gemeinde.
Isidor Blumenthal war Ingenieur seit 1919 Prokurist bei der Firma Neufeldt und Kuhnke, dem späteren Hagenuk. Außerdem war er Inhaber des Elektrogeschäfts „Elektro- und Radiobetrieb Elra, Radio Kiel“. Die Tochter Lieselotte war dort zunächst Geschäftsführerin, später Eigentümerin des Geschäftes in der Kehdenstraße. Die Familie war angesehen und wohlsituiert.
Nach 1933 allerdings verschlechterte sich die Situation der Familie, sie verspürten die Ächtung und Missachtung durch die Nationalsozialisten. 1935 verliert Isidor Blumenthal dann seine Stelle bei Neufeldt und Kuhnke und arbeitet bei der Tochter in der Kehdenstraße mit. Dieses Geschäft verlieren sie dann im Rahmen der „Arisierung“.
1940 verlässt das Ehepaar Kiel nach Friedberg, dem Geburtsort von Irma. Die Tochter Lieselotte plant ihre Emigration nach Palästina und bereitet sich darauf vor. Die Auswanderung gelingt ihr nicht.
Stattdessen findet die Familie 1941 im sogenannten „Judenhaus“ in Hamburg wieder zusammen – einer Sammelstelle für die Deportation. Alle drei werden am 8.11.1941 mit 1004 anderen Jüdinnen und Juden über 1500 km nach Minsk deportiert. In Minsk wurden davor 12-13000 Menschen ermordet, um Platz für die „reichsdeutschen Juden“ zu schaffen. Dort stirbt die Familie in Folge der unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im Lager.
Familie Leon, Else und Minna Lotte Abramowicz Kiel, Yorckstraße 1a Leon Abramowicz (*1893 in Nowy Dwar/ Warschau ) war verheiratet mit Else, geb. als Else Narwa(*1891) in Warschau zogen am 31.8.1920 nach Kiel, wo Leon als Textilhändler arbeitete. Von Beruf war er Schneider. Sie bekamen die Kinder Salomea(*1922), Frieda (*1923) und 1929 Minna Lotta.
Bereits im September 1933 emigrierte die Familie nach Frankreich, wo sie für die nächsten Jahre in Paris lebte. Neun Jahre später, am 16.07.1942, wurden die Eltern Leon und Else sowie die jüngste Tochter Minna Lotte verhaftet und zusammen in das Sammel- und Durchgangslager Drancy gebracht. Am 16./17.1942 wurden 13.152 Juden Opfer einer Razzia und im Wintervelodrom eingepfercht, darunter über 4000 Kinder. Salomea und Frieda waren wahrscheinlich vorher von den Eltern zu einer illegal arbeitenden Kinderhilfsorganisation gebracht worden, von welcher sie mit Nahrung, Kleidung und einer Unterkunft versorgt wurden. Es ist nicht bekannt, warum Minna Lotte bei den Eltern geblieben war.
Am 07.09.1942 wurden Leon, Else und Minna Lotte vom Lager Drancy aus nach Auschwitz deportiert. Dort wurden die drei Familienmitglieder aller Wahrscheinlichkeit nach ermordet. Weder der genaue Todeszeitpunkt noch die Todesursache sind bekannt.
Sophie Leipziger, Bülowstr. 3 Sophie wurde 1864 in Nakel in Westpreußen als Sophie Ersack geboren. Sie lebte mit ihrem Mann Lipmann, genannt Leo, Leipziger und ihren Kindern Johanna, Gertrud, Else(Luise) und Erich in Lissa/Posen (heute Polen). Im Januar 1920 zog die Familie (vermutlich wegen der deutschen Gebietsabtretungen nach dem Versailler nach Kiel. Dort wohnte bereits die Tochter Johanna. Ob Leo, der als Kaufmann gemeldet war (von Beruf war er Bäcker), noch berufstätig war ist nicht bekannt. Das Ehepaar lebte in wohl gutsituierten bürgerlichen Verhältnissen in der Bülowstraße und waren Mitglieder der Israelitischen Gemeinde Kiel.
Seit 1933 fühlten sie sich zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt und zogen 1937 nach Berlin. Dort starb Leo, sein Todestag ist nicht bekannt. Die Tochter Johanna zog im Juli 38 ebenfalls nach Berlin. Ihr gelang mit dem letzten Flüchtlingsschiff (Rudnisha) am 31.8.39 die Flucht nach Haifa. Dort lebte bereits ihre Tochter Charlotte Goldmann (die später als Lotti Huber bekannt wurde).
Vermutlich auf Grund ihres Alters wurde Sophie Leipziger keine 1942 in ein sog. „jüdisches Altenheim“ zwangseingewiesen, um am 14.7.42 nach Theresienstadt deportiert zu werden. Dort ist sie am 17.9.43 im Alter von 79 Jahren gestorben.
Stolperstein für Dr. med. Max Fabian, Forstweg 81 Dr. med. Max Fabian wurde am 12.9.1873 in Tuchel in Westpreußen geboren.
Bis zum Jahr 1914 arbeitete er als Schiffsarzt, danach im Ersten Weltkrieg als Militär- und Oberstabsarzt. Dort erwarb er mit seinen Rettungstaten hohes Ansehen bei den Kameraden. Er hatte einen großen Freundeskreis. Das Theater galt als seine große Leidenschaft.
1920 zog er von Berlin-Charlottenburg nach Kiel und heiratete 1922 Herta Helene Katz, eine Kunstmalerin. Die Ehe war kinderlos. Bis zum 31.10.1933 arbeitet Max Fabian als Regierungsmedizinalrat und leitender Arzt im Städtischen Versorgungsamt.
Eine angekündigte Beförderung zum Oberregierungsrat blieb nach dem 30.1.1933 aus. Das am 7.4.1933 erlassene „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ hatte seine Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand zur Folge. Das Klima gegenüber der jüdischen Bevölkerung in Kiel wurde schlechter.
Max Fabian und seine Frau zogen am 31.5.1933 nach Berlin. Dort wurde er am 1.7.1933 zum Oberregierungsmedizinalrat im Ruhestand befördert. Aber auch im anonymen Berlin verschlechterte sich die Situation der jüdischen Bevölkerung. Seine Frau verließ ihn im Dezember 1939 wegen der langsam unerträglichen Situation der Juden in Deutschland und wanderte nach Brasilien aus, wo ihr Bruder lebte.
Max Fabian befürchtete eine Deportation in ein KZ und tauchte deshalb 1940/41 in Berlin unter. Am 1.11.1941 wurde er entdeckt und ins Ghetto von Lodz deportiert- auch das eine Zwischenstation zum Weg ins Vernichtungslager. Dort arbeitete er noch als Arzt. Während der kurzen ihm dort noch verbleibenden Lebenszeit versuchte er als Arzt. Die Lebensbedingungen im Ghetto waren katastrophal. Die Bewohner litten an Hunger und schweren Krankheiten und der Kälte im Winter. Diese unmenschlichen Bedingungen waren für den bereits 68-jährigen Dr. Fabian unerträglich. Er starb am 6.1.1942. Erst 1951, zehn Jahre später, wurde er offiziell für tot erklärt.
Stolpersteine für Familie Bruck, Esmarchstraße 20 Dr. jur. Wilhelm Ludwig Bruck geboren 1873 in Breslau, war promovierter Jurist. Seine Frau Elisabeth Margarethe geb. Hennoch, wurde am 1870 in Berlin geboren. Zur Familie gehörten die Kinder Paul Wolfgang (*1898), der 1939 nach London emigrieren konnte, und Vera (* 1901). Seit 1914 lebte die Familie in Kiel.
Mit 41 Jahren nahm Bruck am Ersten Weltkrieg teil und erhielt für besondere Verdienste das Eiserne Kreuz am schwarz-weißen Band. Seit 1919 arbeitete Wilhelm Bruck als Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht in Kiel. Er war Protestant und wurde von den Nationalsozialisten als sog. „Volljude“ eingestuft. Als Volljude galt man, wenn man mindestens drei jüdische Großeltern hatte. Galten für jüdische Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges zunächst Ausnahmeregelungen, so fiel die Familie Bruck den Diskriminierungen des § 5 Abs.1 des „Reichsbürgergesetzes“ vom 14. November 1935 zum Opfer. Wilhelm Bruck wurde am 31.12.1935 zwangsweise in den Ruhestand versetzt – bei reduzierten Bezügen.
Die wohlhabende Familie wurde enteignet, konnte aber zunächst in Kiel bleiben. Am 23.4.1942 wurden sie jedoch aus ihrer Wohnung vertrieben und zwangsweise in ein jüdisches Geschäftshaus in der Holstenstraße 61 einquartiert.
Kurz vor der anstehenden Deportation der Tochter nahmen sich Wilhelm Ludwig, Elisabeth Margarethe und Tochter Vera Bruck am 9. Juli 1942 das Leben. Sie wurden auf dem Kieler Urnenfriedhof begraben.
Wilhelm Spiegel Kiel, Forstweg 42
Wilhelm Spiegel wurde 1876 in Gelsenkirchen geboren. Als Sohn einer aufstrebenden deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie studierte er in München, Berlin und Kiel Jura. 1905 ließ er sich in Kiel als Rechtsanwalt nieder. Er heiratete die Niederländerin Emma Loeb, mit der er drei Kinder bekam. 1910 bezogen Spiegels die Backsteinvilla im Forstweg 42. Wilhelm Spiegel zeichnete sich durch ein vielfaches Engagement aus. Von 1919-1922 war er Mitglied des Preußischen Staatsrates, von 1911-1933 war er SPD-Stadtverordneter (teilweise auch Vorsitzender) 1, er war stellvertretender Vorsitzender der israelitischen Gemeinde in Kiel, einer der führenden Vertreter der Kieler Arbeiterschaft im Kapp-Putsch. Sein anwaltliches Engagement galt auch denen, die es in der wilhelminischen und der späteren Weimarer Gesellschaft nicht leicht hatten.
Sein letztes großes Mandat 1932 – ein Verfahren gegen Kurts Wurbs, den Chefredakteur der sozialdemokratischen „Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung“ machte ihn überregional bekannt. Er lud den Kläger Adolf Hitler als Zeugen.
40 Tage nach der Machtübertragung an Hitler, mitten in der Nacht vor den Kieler Kommunalwahlen, verlangten zwei Fremde, einer von ihnen wohl in SA- oder SS-Uniform, Zutritt zur Villa Forstweg 42. Ein Schuss traf Wilhelm Spiegel in den Kopf. Die Täter flohen. Spiegel starb, Opfer eines Attentats. Ein politischer Hintergrund dieses Mordes wurde nicht einmal im März 1933 bezweifelt.
Bei seiner Beerdigung standen Tausende von Arbeitern Spalier.
Die Ermittlungen gegen die Täter wurden nie ernsthaft geführt. Spiegels Familie konnte sich in die Niederlande retten. Emma Spiegel starb dort 1935. Den beiden jüngsten Kindern wurde 1959 jeweils 1470 DM Entschädigung für den Mord an ihrem Vater zugestanden.
Familie Adler, Feldstr. 55a
Die Familie Adler war eine alteingesessene Kieler Kaufmannsfamilie. Max Adler wurde 1881 in Kiel geboren und lebte seit 1919 bis Ende 1935 in der Feldstr. 55a. Das Haus war Eigentum der Familie Adler.
Seine Frau Ida, geborene Einhorn wurde 1885 in Hamburg geboren. 1908 trat sie in die jüdische Gemeinde ein. Max Adler und Ida hatten vier Kinder: Erika, Ruth, Lotti und Carl-Heinz.
Zeitweise war Max Adler Inhaber eines Pelzwarengeschäfts in der Holstenstraße, das nach seiner Frau „Einhorn“ hieß. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Familie. Max, Ida und Lotti Adler zogen 1935 nach Hamburg in die Grindelallee.
Dort wurden Max, seine Frau Ida und die Töchter Erika und Lotti Opfer der Deportation vom 8. November 1941 in das Ghetto von Minsk. Zehn Tage später wurde auch die Tochter Ruth zusammen mit ihrem Mann Siegmund Fiebelmann und dem zweieinhalbjährigen Sohn Dan nach Minsk deportiert.
Einzig Carl-Heinz (*1917) konnte sein Leben retten. 1939 emigrierte er nach Shanghai und von dort 1947 weiter in die USA
Die Texte wurden auf Grundlage der Recherchen, die von Kieler Schüler*innen durchgeführt wurden, erstellt. Weitere Informationen zu Stolpersteinen finden sich in der App „Stolpersteine SH“
Auch wenn wir, wie der Wind bei uns im Norden, durchaus auch ein wenig schwanken, so haben wir uns doch entschlossen die Kampagne AFD-Verbot JETZT zu unterstützen.
Uns treibt das Gefühl an, einfach nichts zu versäumen, was in dieser Situation getan werden kann, auch wenn es eine höchst repressive Maßnahme ist. Dabei ist uns vor allem wichtig, den politischen Diskurs in unserer Gesellschaft voranzubringen, wachzurütteln und erneut zu entfachen. Medien, etablierte Parteien und viele andere agieren aus unserer Sicht nicht nur viel zu lasch, sondern betätigen sich regelrecht als Steigbügelhalter,indem sie u.a. Sprache und Forderungen übernehmen.
In kleinen Gemeinden haben wir erlebt, wie schnell es passiert, dass AFD Vertreter:Innen sich einnisten, jede Schwäche der etablierten demokratischen Partien ausnutzen – und auf der Straße dann umso radikaler agieren. Die Nachrichten, dass und wie sich die AFD ideologisch und praktisch, aufrüstet häufen sich ( Hass, Hetze, Drohungen gegen engagierte Menschen,Verteilen von Stichwerkzeugen während einer Wahlkampfveranstaltung, Bildung von Kampfsportgruppen usw.). Hass und Rassismus werden legitimiert.Wenn andere Mittel versagen, müssen wir auch ein Parteiverbot in Erwägung ziehen. Das Privileg der Parteienfreiheit darf nicht missbraucht werden, um die Freiheit anderer zu zerstören. Das Parteienverbot ist kein Gedanken – sondern ein Organisationsverbot und steht, wie wir heute feststellen müssen, leider aus „gutem Grund“, in unserem Grundgesetz.
Für die OMAS GEGEN RECHTS Preetz
Liane Junge
Veranstaltung zur Kampagne AFD Verbot Jetzt am 12.11.2024 , 19.00 h, in Kiel in der Pumpe.
2 Oktober 2024 – am Vorabend des Feiertags war in Kiel – und in vielen anderen Orten – eine Menge los: Unter dem Titel „Lange Nacht der Demokratie“ gab es überall in der Stadt was zu sehen und zu hören. Die Kieler OMAS GEGEN RECHTS waren der Einladung ins Gewerkschaftshaus gefolgt, wo sie unter dem Motto „Beschirmen was uns beschirmt“ im Treppenhaus eine viel beachtete Installation aus OMA Schirmen und Sprüchen für die Demokratie anbrachten.
Engagierte OMAS hatten sich eingefunden, um den Infotisch zu betreuen.Auf einer Pinnwand fanden Gedanken und Anregungen zum Thema Demokratie Platz.
Am Wochenende vom 2. bis zum 4. August haben die OMAS GEGEN RECHTS in Erfurt ihren Bundeskongress abgehalten. Unsere OMAS Ingrid und Manuela waren vor Ort.
Manuela war so freundlich, ihre Eindrücke zu schildern und ein paar Fotokollagen zur Verfügung zu stellen.
Ich hatte die große Ehre und das Glück, mit einer weiteren OMA aus Kiel zum Bundeskongress nach Erfurt zu fahren.
Meine Mit-OMA Ingrid war bereits am Freitag, 2.8. in Erfurt und hat ab 16 Uhr an der ersten Begrüßung teil genommen.
Für mich begann der Kongress im Landtag von Thüringen am Samstag um 9:30 Uhr.
Nachdem ich von den OMAS (und OPAS) aus Erfurt herzlich willkommen geheißen wurde, alle meine Fragen geduldig beantwortet wurden, begann für mich ein spannender und bewegender Samstag.
Die Begrüßungsworte von der Landtagspräsidentin Birgit Pommer, Ministerpräsident Bodo Ramelow und auch von Frau Charlotte Knobloch waren wohlwollend und ermutigend. Mir ist der Satz „Meine Nationalität ist Mensch“ aus den Begrüßungen im Kopf geblieben. Nach einem sehr interessanten Vortrag von Professor Andreas Zick sammelten sich die 300 angereisten OMAS in 14 verschiedenen Workshops. Und um 16 Uhr zogen wir als großer Demo-Zug vom Landtag Richtung Zentrum. Mit Musik, Gesang, Schildern, Fahnen, und Rollatoren zogen um die 600 bis 700 TeilnehmerInnen zum Bahnhof und durch die Stadt. Ich war berührt und glücklich über diese große Menge an Menschen, die es wagte, dort in Thüringen Haltung gegen „Rechts“ zu zeigen.
Die Menschen in der Stadt reagierten nicht alle freundlich auf uns, und dies machte für mich den Unterschied zur Situation im Norden spürbar. Nach 2 Stunden endete der Samstag für uns im Kulturquartier, wo die Bigband der Erfurter Musikschule (lauter junge Menschen) für uns tolle Musik machte.So klang der Abend mit Musik, Tanz und Gesprächen aus.
Nix wie weg!
Am Sonntag, dem 4.8. fand noch der wichtige Abschluss im Landtag statt. Die Ergebnisse der Workshops wurden kurz und knackig präsentiert und im Anschluss wurde noch eine „Abschlusserklärung der OMAS GEGEN RECHTS“ beschlossen. Ich fühle mich nach diesem Wochenende beschenkt, bereichert und dankbar. Die Organisation und Gastfreundschaft war großartig!
Vielleicht nehmen auch die anderen OMA-Gruppen aus ganz Deutschland den Schwung in ihre Bündnisse mit und arbeiten weiter an den Themen, die bei diesem Kongress aufgekommen sind…
Unsere drei OMAS Margrit, Ute und Renate betraten für uns Kieler OMAS Neuland: Sie waren zu Gast in einer Schule. Ihre Erfahrungen ermutigen für weitere Aktivitäten in diesem Bereich. Ein herzlicher Dank!
Und hier ihre Bericht:
„Die MPS steht auf – Aktionstag „Schule ohne Rassismus – Demokratie verteidigen, Vielfalt leben“ – so das Motto des ersten Demokratietages am 2. Juli überhaupt am Max-Planck-Gymnasium in Kiel. Um den Tag bunt und vielfältig zu gestalten, hatten die beiden organisierenden Lehrkräfte unter anderem VertreterInnen aus Organisationen der Zivilgesellschaft, von Religionsgemeinschaften und Minderheiten eingeladen, darunter auch uns OMAs gegen Rechts. In mehreren Workshops innerhalb der Klassen wurden Themen wie Toleranz, Rassismus und Menschenrechte angesprochen.
Die drei OMAs Margrit, Ute und Renate gestalteten jeweils einen Workshop in zwei 6. Klassen. Uns interessierte vor allem, welche Ängste und Wünsche die Schülerinnen und Schüler bewegen. Unter den Ängsten der etwa 12-Jährigen wurden vor allem der Klimawandel, die Kriegsgefahr und auch das Erstarken der AfD genannt. Damit korrespondierten die Wünsche: Klimaschutz, Arten- und Meeresschutz, das stärkere Nutzen erneuerbarer Energien und der Erhalt unserer Demokratie standen ganz oben auf der Wunschliste. Auch die Themen Gleichberechtigung und eine gute Kommunikation bei einem Streit hielten die SchülerInnen für wichtig. Sehr positiv überrascht waren wir, auf welch hohem Niveau und wie lebhaft ALLE Schülerinnen und Schüler mitdiskutiert haben.
Über das gute Feedback in beiden Klassen haben wir OMAs uns natürlich gefreut. Wichtiger aber noch: Wir haben viel darüber gelernt, was junge Menschen bewegt. Vielfach deckt sich das mit den Werten von uns OMAs – eine gute Grundlage für ein weiteres Engagement für und mit jungen Leuten. Wir planen daher, eine Arbeitsgruppe aus unserem Kreis zu gründen, um Konzepte und Module für Schulklassen oder Jugendorganisationen zu entwickeln.
Unser großer Dank gilt allen Lehrkräften an der Max-Planck-Schule, die diesen großartigen Tag ermöglicht und uns OMAs zu diesem wichtigen Projekttag eingeladen haben.
Das ist der Titel einer Ausstellung über Oskar Kusch, einen Marineoffizier, der wegen Widerspruchs gegen die Linie des Nazi-Regimes 1944 hingerichtet wurde.
Heute müssen wir erleben, wie das Wort „Widerstand“ von demokratiefeindlichen Kräften missbraucht und in den Schmutz gezogen wird – umso wichtiger ist es, den Widerstand niemals ohne seine Basis, nämlich die Verantwortung zu sehen.
Oskar Kusch, Kommandant eines U-Bootes, war 26 Jahre alt, als er 1944 hingerichtet wurde. Sicherlich ist für viele Menschen, die sich politisch links verorten und sich als Pazifist*innen verstehen, ein Oberstleutnant nicht unbedingt eine Identifikationsfigur. Jedoch zeigt seine Geschichte, dass der Terror einer Diktatur vor niemandem Halt macht, auch nicht vor denen, die sich in ihrer Position sicher wähnen.
„Der Delinquent ist anwesend“ – so lautet der Titel der Klanginstallation, die der Künstler Daniel Penschuck zur Eröffnung der Ausstellung über Oskar Kusch gestern, Samstag 20.Juli 2024, im Innenhof des Marine-Untersuchungsgefängnisses vorführte.
Düstere Trommeln, eine Unterwasserklangwelt, das quälende Tippen auf einer alten, mechanisches Schreibmaschine – das alles zog die Zuhörenden mitten hinein in die düstere Atmosphäre eines Militärprozesses und der Todeszelle, in welcher der Delinquent seine Hinrichtung erwartete, und ließ fast den strahlenden Sonnenschein des Nachmittags vergessen. Ein riesiger Richterstuhl, der drohend über über einer Anklagebank thront, und informative Schautafeln vervollständigten den bedrückenden Gesamteindruck.
Bis zum 7. September bleibt die Ausstellung geöffnet: detaillierte Informationen findet Ihr unter www.oskarkusch.de
Anja Manleitner, Kuratorin der Ausstellung, wird mit den Kieler OMAS GEGEN RECHTS eine gesonderte Führung veranstalten; der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Daniel Penschuck, der sich nach eigenen Worten auf vielfache Weise mit den OMAS GEGEN RECHTS verbunden fühlt, freute sich sehr, dass so viele von uns vor Ort waren.
Vorne links: Daniel Penschuck, links im Hintergrund Kuratorin Anja Manleitner
Jedes Jahr zur Kieler Woche bieten die „Netten Kieler“ Initiativen und Vereinen aus der Zivilgesellschaft die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Am letzten Sonntag der Kieler Woche haben auch die Kieler OMAS GEGEN RECHTS diese Möglichkeit genutzt und einen Informationsstand gestaltet.
Nachdem die ganze Kieler Woche über schönstes Sommerwetter geherrscht hatte, was ungewöhnlich genug war, bot der Sonntag Wolken, niedrige Temperaturen und Regen. So waren es durchaus keine Massen, die den Stand der OMAS besuchten.
Flyer, Postkarten und Tütchen mit Blumensamen wurden dennoch gern mitgenommen, und es gab einige interessante Gespräche, unter anderem auch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Mathias Stein. Die OMAS am Stand nutzten die Gelegenheit, mit ihm aktuelle Themen wie das Demokratiefördergesetz, die Streichung der Mittel für demokratische Initiativen oder die Anwendung des Grundgesetzartikels 18 gegen Gegner*innen der Demokratie zu diskutieren.
Gegen 18:00 dann waren viele Menschen schon mental beim Abschlussfeuerwerk oder auf dem Nachhauseweg – gleichwohl war die positive Bilanz für uns ganz klar: Auch dieser Informationsstand hat Menschen angesprochen und Diskussionen angeregt.
Viele von uns Kieler OMAS GEGEN RECHTS hätten Lust gehabt, mit nach Essen zu fahren, um gegen den Parteitag der A*D zu protestieren; für viele von uns OMAS ist die Reise jedoch zu strapaziös. Aber solidarisch sind wir natürlich trotzdem; so kamen auf unserem gestrigen OMA Treff bei einer spontanen Sammlung ganz schnell 139,00 € zusammen. Das Geld geht an die Organisator*innen der Protestfahrt und ermöglicht die Ausgabe mehrerer Soli-Tickets.