Ein Beitrag von Dietrich Lohse
Seit 20 Jahren besteht der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus in unserer Stadt. Das war und ist für uns ein Grund zum Feiern. Eigentlich hatten wir uns mit einer Reihe kleinerer Veranstaltungen unserem Jubiläum nähern wollen – die Pandemie hat das verhindert. So haben wir uns zu einem großen Fest entschlossen: Am 15. August haben wir ein Sommerfest in der Kieler „Räucherei“ veranstaltet. Mit ausgefeiltem Hygienekonzept und mit einer zuverlässigen Security lief alles reibungslos. 400 Menschen haben im Laufe des Nachmittags unser Fest besucht.
Vor 20 Jahren hatten Neonazis den damaligen Bevollmächtigten der IG Metall in Elmshorn, den Kollegen Uwe Zabel, mit dem Tode bedroht. Vertrauensleute der IG Metall in Schleswig-Holstein sagten sich: Gegen die Nazi-Umtriebe muss jetzt der Widerstand breit organisiert werden. Auch in Kiel. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Diese Losung, die heute deutschlandweit verbreitet ist, ist damals entstanden. Ihre Initiative fand Anklang. So entstand der Runde Tisch in Kiel. Beteiligt waren die IGM und andere Kieler Gewerkschaften – ich durfte damals die IG Medien vertreten – , Betriebsrät*innen aus verschiedenen Betrieben, bereits bestehende antifaschistische Stadtteilinitiativen und viele Andere. Noch heute zieht der Runde Tisch viel Kraft aus der engen Verbundenheit mit den Kieler Gewerkschaften, vor allem mit der IG Metall, mit ver.di und der GEW.
Grundlage unserer Arbeit ist nach wie vor die gemeinsam erarbeitete „Kieler Erklärung“. Sie hält fest: Der Runde Tisch bietet Platz für jede/n Antifaschist*in. Er ist kein Verein, sondern ein Forum, ein ständiges Angebot. Ein Tisch, der mindestens einmal im Monat im Kieler Gewerkschaftshaus für euch alle bereitsteht, zum Erfahrungsaustausch, zum Planen von Aktionen, zum gemeinsamen wieder Aufstehen gegen Rassismus, Faschismus und Nationalismus. Seit 20 Jahren. Es hat sich gelohnt!
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