Bücherverbrennungen Mai 1933 (3)

Erich Weinert
Bänkelballade vom Kaiser Nero

Auf der Suche nach dem vollständigen Text fand ich dies im Netz: Vorgetragen & Erstellt von:
Márton Székely und Márton Pósa

Aus „Erich Weinert Bildbiographie“ von Werner Preuß:

Schon am zweiten Abend der Tournee störten Nazis den Vortrag, warfen Fensterscheiben ein und provozierten Zusammenstöße, und die NS-Presse nahm das Auftreten Erich Weinerts zum Anlass für die üblichen Verleumdungen. Die faschistische „Abendpost“ in Saarbrücken teilte ihren Lesern mit daß der „kommunistische Dichter E. Weinert … 16 selbstverfasste Gedichte“ in Dudweiler „zum Vortrag“ gebracht habe, was ein ungeheurer Skandal sei, denn „davon behandelten einige“ – man höre und staune – „in empörender Weise sexuelle und erotische Fragen, die ohne Rücksicht auf die anwesenden Kinder vorgetragen wurden.“ Weiterhinhabe er wieder einmal seine „Bänkelballade vom Kaiser Nero“ gesprochen, was für das Blättchen mehr als ein Sakrileg war, weil die höchsten Nazi-Stellen in Berlin gerade wegen dieses Gedichts bei der Saarregierung interveniert hatten.

Mehr über Erich Weinert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Weinert

Bücherverbrennungen Mai 1933 (2)

Heinz Liepmann, Das Vaterland

Heinrich Böll schreibt in einem Vorwort zu dem in der Reihe „Bibliothek der verbrannten Bücher“ bei Fischer erschienenen Buch:

„… Heinz Liepmans Buch habe ich mit großer Erregung gelesen, 45 Jahre nach den Ereignissen, die es schildert. Ich erinnere mich noch sehr genau an die lähmende Angst, die die Nazis verbreiteten, erinnere mich jener Konsequenz ihrer brutalen Herrschaft, die ich in einem anderen Zusammenhang „die Zerstörung der Straße als Heimat“ genannt habe. …“

Hier ein kleiner Ausschnitt aus seinem Buch:

gelesen von al

Mehr über Heinz Liepman:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Liepman

Bücherverbrennungen Mai 1933 (1)

Heinrich Heine sah es voraus. In lockerer Folge wollen wir an dieses Verbrechen erinnern. Wir stellen Texte aus Büchern von Autoren vor, deren Bücher verbrannt wurden.

Am 10. Mai 1933, also nur wenige Wochen nach der Machtübernahme der NSDAP, organisierten SS und SA, gemeinsam mit Studenten des ganzen Landes, das Verbrennen von Büchern von Autoren die als undeutsch galten. Sie verbrannten die Bücher, deren Inhalt ihnen schlicht missfiel. Dazu zählten Albert Einstein, Sigmund Freud, Erich Kästner, Bert Brecht, Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque, Alfred Döblin, Stefan Zweig oder Heinrich Heine.

Eine Liste mit allen Bücherverbrennungen zur Zeit des Nationalsozialismus und wo sie stattfanden, findet ihr hier:
http://www.literatisch.de/orte-der-buecherverbrennung-und-die-daten.html