Der unsichtbare Rucksack – Auseinandersetzung mit weißen Privilegien

Diesen Artikel habe ich auf der facebook Seite „Das siebte Flugblatt“ entdeckt und möchte ihn Euch nicht vorenthalten – der Link zur Übersetzung ist ganz unten zu finden:

EGGY MCINTOSH: “UNPACKING THE INVISIBLE KNAPSACK” – Deutsche Übersetzung des bahnbrechenden Essays von 1989

PeggyMcIntosh Die Feministin, Soziologin und antirassistische Aktivistin Peggy McIntosh, damals 54 Jahre alt, unter anderem am Wellesley Center for Women tätig, konnte eines Nachts 1988 nicht schlafen.

In einer Umfrage in dem Institut in dem sie damals tätig war, war ein massiver Unterschied zwischen weißen und schwarzen Kolleginnen aufgetreten, wobei Letztere sich durch Erstere diskriminiert fühlten.

McIntosh war nichts davon bewusst gewesen.

Sie hatte kein Empfinden einer Andersbehandlung gehabt….und doch, waren die Umfrage-Ergebnisse eindeutig.

Wie konnte das sein? Waren die schwarzen Kolleginnen einfach überempfindlich, hysterisch? Oder, so der schreckliche Verdacht, gab es da vielleicht etwas das selbst feministische weiße Frauen nicht bewusst wahrnahmen?

„Der unsichtbare Rucksack – Auseinandersetzung mit weißen Privilegien“ weiterlesen

Verschwörungstheorien und ihre Nebenwirkungen

 

Heute waren wir mit vielen anderen vom Runden Tisch am Asmus-Bremer-Platz in der Kieler Innenstadt, wo wir mit Transparenten und Flyern eine Demonstration von „Corona Rebellen“ begleitet haben. Bei allem Verständnis für die berechtigten Sorgen, die sich viele Menschen machen: Es gab einen Menge hanebüchenen Unsinn zu hören. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass die BILD die einzige Zeitschrift ist, die objektiv über die Alubommel und ihre Anhänger berichtet; dass sich ARD und ZDF bei der Berichterstattung absprechen- stimmt übrigens: ich verfolge schon seit Jahren, dass die immer das gleiche Wetter ansagen, wie die Konkurrenz.. aber, Scherz beiseite. Außerdem haben wir erfahren, dass der renommierte Kochologe Attila Hildmann und der Künstler Xavier Naidoo von finsteren Mächten ihrer Existenz beraubt werden. Auf die Idee, dass die meisten Menschen einfach keinen Bock auf gequirlte Sch….. ähh, groben Unfug haben, kam die Sprecherin offensichtlich nicht . Eine andere verglich die heutige Situation mit der in der DDR vor 1989 …ein gewagter Vergleich! Und überhaupt: Im März hätte man den Leuten doch noch ganz was anderes erzählt als heute. Und die Zwangsimpfung steht unmittelbar bevor.. Und die Freiheit wollen sie auch endlich zurückhaben. Ärgerlich, dass es so viele gibt, für die Freiheit auch gleichzeitig Verantwortung bedeutet. So, morgen ist Pfingsten. Gegen eine Ausschüttung von geist hätte ich nichts einzuwenden. Jetzt heißt es erstmal das gesträubte Nackenhaar wieder glätten und die aufgerollten Fußnägel zurück in ihre richtige Position, damit wir nächsten Sonnabend wieder dabei sein können.

Aufruf zu (frauen)politischen Konsequenzen aus der Corona Krise

Unter dem Motto „Wann, wenn nicht jetzt“ hat die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen einen Aufruf zu frauen- und sozialpolitischen Forderungen als Konsequenz aus der Coronakrise veröffentlicht.
Wollen wir Omas gegen Rechts uns diesem Aufruf anschließen?
Informationen findet Ihr unter diesem Link:
https://www.frauenbeauftragte.org/Wann-wenn-nicht-jetzt.
Wir sind auf Eure Reaktionen gespannt!
Schreibt uns:  Omas-gegen.rechts-Kiel@t-online.de
Dies ist der Aufruf:
Berlin, 29.04.2020 AUFRUF: WANN,
WENN NICHT JETZT!
Über 20 bundesweit tätige Organisationen und Verbände stellen
Forderungen an die Bundesregierung und Arbeitgeber, die sich vor allem auf die Situation von Frauen bezieht.
Corona hat das Leben in Deutschland und in der Welt grundlegend verändert. Deutlich wird, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen. Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme/Schieflagen, auf die wir bereits seit Jahrzehnten hinweisen.
Angesichts der existenziellen Krise wird deutlich, wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen jetzt auf unseren Lebensalltag auswirken.
Wann, wenn nicht jetzt werden unsere frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt? Wir erwarten von Politik, Arbeitgeber*innen und allen Verantwortungsträger*innen ein ebenso mutiges, sachbezogenes und schnelles Handeln wie jetzt in der Zeit von Corona.
Wann, wenn nicht jetzt, wird deutlich, welches die Jobs sind, die das Überleben sichern und die unter Bedingungen der Corona-Pandemie als systemrelevant gelten. Es sind Kranken- und Altenpfleger*innen,
Verkäufer*innen, Medizinische Fachangestellte, Erzieher*innen und alle, deren Arbeit in der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen wird. Menschen, die in den Küchen, den Wäschereien, in der Verwaltung der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen und in den Rettungsdiensten u.a.m. arbeiten. Sie halten den Laden am Laufen und das, obwohl sie sich tagtäglich einer erhöhten Ansteckungsgefahr aussetzen.
Es sind die sogenannten „Frauenberufe“, die in Deutschland schlecht bezahlt und häufig unter schwierigen Arbeitsbedingungen erledigt werden. Gesellschaftlich notwendige Arbeit muss jetzt und für die
Zukunft neu bewertet werden. Seit Jahren haben wir immer wieder auf den Personalmangel und die Überlastung u.a. in den Pflegeberufen aufmerksam gemacht, bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung des Kranken- und Altenpflegepersonals, von Erzieher*innen und in den Reinigungsdiensten gefordert.
Wann, wenn nicht jetzt, wird deutlich, dass Minijobs, in denen überwiegend Frauen (62%) arbeiten, auf einer Einbahnstraße in die Armut führen.
Von den Regelungen des Kurzarbeitergeldes können Minijobberinnen
nicht profitieren, da sie nicht in die Arbeitslosenversicherung einzahlen. Damit bricht für sie eine wichtige Einnahmequelle weg. Seit Jahrzehnten fordern wir, Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln.
Wann, wenn nicht jetzt, wird deutlich, dass die eigenen vier Wände für einige Frauen der gefährlichste Ort im Leben sind. Vielfach kommt es zu einer angespannten finanziellen Situation in den Familien.
Unter den eingeschränkten Bedingungen wachsen Spannungen und Stress. Fälle von partnerschaftlicher Gewalt haben bereits wenige Wochen nach den Einschränkungen zugenommen. Und auch hier haben wir bereits lange vor der Corona-Pandemie darauf verwiesen, dass die Beratungsstellen
vor allem in den ländlichen Regionen nicht ausreichen, die Wege für die Frauen oft viel zu weit, die Frauenhäuser überwiegend zuwendungs- und damit unterfinanziert sind und unter einem akuten Personalmangel leiden. Darüber hinaus fehlt es an Täterberatungsstellen.
Wann, wenn nicht jetzt, wird deutlich, dass Care-Arbeit überwiegend von Frauen geleistet wird. Frauen sind es, die wegen der geschlossenen Kitas und Schulen hauptsächlich die Kinder betreuen und die Versorgung der Familie übernehmen – neben ihrem systemrelevanten Beruf oder im Homeoffice.
Wann, wenn nicht jetzt, wird deutlich, wie schwierig die Alltagssituation für Alleinerziehende ist, wenn die Betreuungseinrichtungen geschlossen
sind und vom Arbeitgeber Homeoffice angeordnet wird. In
Alleinverantwortung mit Kindern zu Hause arbeiten, ist eine maßlose Überforderung. Die überwiegende Mehrzahl der erwerbstätigen
Alleinerziehenden sind Frauen. Seit langem fordern wir, dass die finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen für Alleinerziehende
verbessert werden müssen, so dass auch sie Erwerbstätigkeit und familiäre Aufgaben vereinbaren können ohne am Existenzminimum zu leben, sich permanent erschöpft und überfordert zu fühlen und im Alter auf Grundsicherung angewiesen zu sein.
Wann, wenn nicht jetzt, wird deutlich, dass geflüchtete Frauen und Kinder in ganz besonderer Weise betroffen sind. In den Gemeinschaftsunter- künften und isolierten Sammellagern gibt es keinen ausreichenden
Schutz vor sexuellen Übergriffen und vor Ansteckungen.

Mangels technischer Möglichkeiten ist es für die Mehrzahl der Kinder nicht möglich, am digitalen Unterricht teilzunehmen. Ihr Lebens- und
Bewegungsraum wird durch die Isolierung noch weiter eingeschränkt.
Alles, was wir seit Jahren fordern, erscheint unter den Bedingungen der Corona-Pandemie wie unter einem Brennglas.

Deshalb fordern wir:
  • die finanzielle Aufwertung der Berufe in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.Dem Applaus und den Ankündigungen von Sonderboni müssen endlich eine ordentliche Tarifbindung und eine Erhöhung der Einkommen folgen.
  •  die Abschaffung der Sonderregelungen für geringfügige Beschäftigung.
  • bundesweit einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen und die Gewährleistung einer bedarfsgerechten und flächendeckenden Versorgung mit Beratungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen sowie eine Finanzierung, die allen Frauen und Kindern Schutz, Unterstützung und Beratung selbstkostenfrei ermöglicht.
  • Steuer-, Sozial- und Familienleistungen so aufeinander abstimmen, dass sie zu einer tatsächlichen finanziellen Verbesserung für Frauen, insbesondere für Alleinerziehende führen. Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten zu schaffen, die es Müttern und Vätern ermöglichen, sichdie Care-Arbeit gerecht zu teilen.
  • einen effektiven Gewaltschutz und unabhängige Beschwerdesysteme für geflüchtete Frauen und Männer in allen Gemeinschaftsunterkünften.
  •  die Ausstattung von Gemeinschaftsunterkünften mit einem stabilen WLAN, um Teilhabe an Bildung und Beratungsangeboten sicher zu stellen.
  • Bei der Umsetzung der Forderungen erwarten wir von Politik, Arbeitgeber*innen und allen Verantwortungsträger*innen ein ebenso engagiertes, sachbezogenes, mutiges und zeitnahes Handeln wie jetzt in
    der Zeit der Corona-Pandemie.

Erstunterzeichnerinnen:

siehe homepage  https://www.frauenbeauftragte.org/Wann-wenn-nicht-jetzt.

 

Der 8. Mai muss ein Feiertag werden!

Liebe Omas und Opas gegen Rechts in Kiel!
Es ist ruhig geworden bei uns.
Wir sind gezwungen, uns zurück zu ziehen, um uns und andere vor CORONA zu schützen.
Dennoch lesen wir wachsam, was sich in der Welt tut und warten geduldig, dass wir wieder aktiv werden können.
Aber nun können und sollten wir aktiv werden!

„Der 8. Mai muss ein Feiertag werden!“ weiterlesen