Ratschläge für Zivilcourage

Ich möchte Euch auf einen interessanten Artikel im Neuen Deutschland aufmerksam machen

https://www.neues-deutschland.de/…/1144964.gemeinsam…

und auf das Handbuch der Zivilcourage, herausgegeben vom brandenburgischen Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit:

www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/ produkt/handbuch-zivilgesellschaft

Das 100 Seiten starke Handbuch, das Ihr Euch kostenlos im Internet runterladen könnt, gibt wichtige Anregungen für die Arbeit gegen rechte Meinungsmache und für die Auseinandersetzung mit ausgrenzenden Haltungen.

Wie wollen wir leben?

Liebe Omas,
das folgende Thesenpapier soll als Diskussionsgrundlage dienen und die
Gruppen dabei unterstützen,  Schwerpunkte für ihre politische Arbeit zu
finden, die über die bloße Reaktion auf Querdenker und ihre politische
Zerstörungsarbeit hinausgehen.

Unsere Demokratie können wir nur erhalten, wenn wir unsere Vorstellungen einbringen,wenn wir  konstruktive Kritik üben und daran mitwirken, gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu korrigieren. Unter keinen Umständen dürfen wir den  Hildmanns, Gaulands und von Storchsund auch nicht den Merzens die  politische Debatte überlassen. Also, lasst uns darüber reden, zu  welchen Themen wir uns als Omas gegen Rechts äußern wollen. Wir freuen uns über Euer Feedback über unsere Kontaktadresse  Omas-gegen.rechts-Kiel@t-online.de.

 

Wie wollen wir leben? Diese Frage ist die Überschrift der ARD-Themenwoche: Die öffentlich-rechtlichen Funk- und Fernsehanstalten beleuchten aus verschiedenen Perspektiven gesellschaftliche Fragestellungen. Die Frage, wie wir leben wollen, sollte auch uns beschäftigen. Wir verwenden viel zu viel Energie darauf, den Quer- und Schiefdenkern, den Schwurblern und Verschwörungsheinis hinterher zu laufen.

Klimawandel, Digitalisierung, soziale Schieflagen in kapitalistisch organisierten Gesellschaften, Kommunikation, Wahrheit und Lüge in sozialen Netzwerken: Die Liste der Herausforderungen, vor denen wir stehen, ist schier endlos.

Omas gegen Rechts – was bedeutet das? Heißt das, dass wir nur gegen Rechtsextremismus, gegen Antisemitismus und Rassismus arbeiten? Wo fängt für uns „Rechts“ an? Für welche Fragen fühlen wir uns als Bündnis zuständig? Zu welchen Themen wollen wir Stellung beziehen?

Das massive Auftreten der Querdenker, Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker führt zu einer politisch unmöglichen Situation: Haben wir bisher politisches Handeln kritisch begleitet, gegen soziale Ungerechtigkeit protestiert, demokratische Beschlüsse gegen Lobbyinteressen verteidigt, finden wir uns neuerdings in der ungewohnten Position wieder, die Regierenden gegen Angriffe von Rechtsaußen in Schutz zu nehmen.

Während wir gebannt und voll Entsetzen auf das Treiben bei Querdenkerdemos starren, werden Milliarden von Euros an die Automobilindustrie verschenkt, im Zuge zunehmender Militarisierung der Gesellschaft wird das „Jahr für Deutschland“ ohne vernehmbaren Protest eingeführt, an der Privatisierung des Gesundheitswesens wird nicht gerüttelt; ausbeuterische Arbeitsverhältnisse werden weiterhin geduldet, um nur die paar Beispiele zu nennen, die spontan einfallen. Und was tun wir? Richtig, große Demonstrationen sind in Zeiten der Pandemie keine Option, jedenfalls nicht für uns. Treffen und Diskutieren? Können wir auch auf absehbare Zeit vergessen.

Die gute Nachricht ist jedoch: Das Internet ist schon erfunden! Wir können uns online zusammenschließen, wir können in unseren Gruppen Frageaktionen starten, die Antworten auswerten und daraus Thesenpapiere und Forderungskataloge ableiten, mit denen wir an die Öffentlichkeit gehen. Wir sind eine politische Gruppierung, die sich gegen politische Vorstellungen von rechts richtet. Und dazu gehört nicht nur der grölende Neonazi mit Hakenkreuztattoo oder der altersstarrsinnige Herr mit der Reichskriegsflagge – nein, dazu gehören alle politischen Kräfte, die anderen Menschen Teilhabe und Chancengleichheit verwehren – sei es wegen ihrer ethnischen, geografischen oder sozialen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung.

Wie wollen wir leben? Letztlich ist es diese Frage, die die meisten von uns umtreibt und uns dazu bringt, uns politisch zu engagieren. Lass uns endlich wieder eine politische Arbeit aufnehmen, die darauf ausgerichtet ist, Leben und Zukunft zu gestalten.

 

Gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt  gegen Frauen, auch „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ .

In Kiel findet in der 3. Novemberwoche traditionell die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ statt; in diesem Jahr natürlich wegen der Pandemie etwas reduziert: Es werden keine Tüten in Einkaufszentren verteilt; die Brötchentüten mit dem entsprechenden Aufdruck gibt es aber in den Bäckereien, die an der Aktion teilnehmen.

Auf eine besondere Veranstaltung möchten wir an dieser Stelle hinweisen:

Gottesdienst gegen Gewalt an Frauen am 30.11.2020

Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Am Montag, 30. November um 18 Uhr lädt das Frauenwerk Altholstein zu einem Gottesdienst gegen Gewalt an Frauen in die Kieler St. Nikolaikirche am Alten Markt ein. Es geht darum, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen und sich solidarisch zu zeigen.

Unter der Überschrift „Was hattest Du an?“ wird das Phänomen des ‚Victim blaming‘ thematisiert, bei dem Opfern eine Mitschuld unterstellt wird. Für diesen Gottesdienst kooperiert das Frauenwerk Altholstein mit der Künstlerin Emely Egerland. Die Kielerin plant eine Ausstellung, bei der exemplarisch Kleidung gezeigt werden soll, die Vergewaltigungsopfer getragen haben könnten.

Die Besucherinnen und Besucher können im Gottesdienst eine Kerze entzünden. Außerdem gibt es Musik unplugged mit Gitarre, Querflöte und Gesang.

 

Kundgebung zum 28. Jahrestag der Morde von Mölln

Gestern, am 23.11.2020 versammelten wir uns mit ca. 100 anderen Menschen um am Bahide-Arslan-Platz der Mordanschläge von Mölln zu gedenken. Es gab interessante und bewegende Redebeiträge u.a. vom Stadtpräsidenten Hans-Werner-Tovar, Victoria Ladyshenki von der Jüdischen Gemeinde Kiel, Ralf Schlotter vom Landesverband der Sinti und Roma, Hans-Ulrich Stangen von der IG Metall, eine Vertreterin der Antifa-Initiative. Von Ibrahim Arslan, dem Enkel der ermordeten Bahide Arslan, gab es eine Videobotschaft, eine Grußbotschaft von Cebel Kücükkaraca.

Norbert Aust, Leiter des Werftparktheaters, bereicherte die Kundgebung mit literarischen Zitaten.Auch wir Omas gegen rechts waren präsent und wurden wie immer freundlich begrüßt.

 

P.S. Im oberen Bild sind unsere neuen „Corona gerechten“ Banner zu sehen, von denen noch mehr in Arbeit sind.  Die werden wir am 12.  Dezember gut gebrauchen können! Details folgen!

Zeit zum Schreiben

 

Liebe Kieler Omas (und Opas) gegen Rechts, der Dezember naht mit Dunkelheit und schlechtem Wetter; eine perfekte Gelegenheit, um an unser Buchprojekt zu erinnern. Gern dürft Ihr auch mit uns Kontakt aufnehmen; wir leiten Eure Geschichte weiter: Omas-gegen.rechts-Kiel@t-online.de

Also: ran an den PC oder die Schreibmaschine oder den Füllhalter!

Die Hamburger*innen haben ein Buchprojekt gestartet, an dem wir Kieler Omas (und Opas) uns gern beteiligen wollen. Der folgende Text gibt Euch einen Überblick über die Details – bei Fragen nehmt gern Kontakt zu uns auf!

Liebe OMAS,

da ich immer wieder feststelle, dass selbstgeschriebene Texte und Reden der OMAS bei Aktionen gut ankommen und gefragt sind, vor allem bei jüngeren Menschen, entstand die Idee, daraus ein Buch zu machen. Das Buch soll kurzweilig sein und aus den verschiedensten kurzen Texten im Wechsel mit Bildern bestehen.

Dazu werden dann aber auch Texte benötigt. Aufgerufen ist jede OMA, die Lust hat, mitzumachen. Der Text sollte nicht länger als 1 Seite sein und unterschrieben werden mit „OMA Vorname“. Also in meinem Fall wäre das OMA Maja.

Wer mag kann auch ein Foto dazu schicken. Ist aber nicht Pflicht.

Bitte alles senden an ogr-hamburgsued@web.debis 30.01.2021

Sind die Texte gesammelt, bekommen alle Autorinnen noch mal Post, denn es müssen dann Einverständniserklärungen unterschrieben werden.

Gedruckt wird das Buch dann im Martha Press Verlag in Hamburg. Das kostet uns nichts. Der Verlag macht auch Werbung bei Zeitungen und verschickt es an verschiedene Buchhandlungen. Nach Erscheinen kann das Buch in jeder Buchhandlung bestellt werden.

Der Gewinn, den das Buch dann hoffentlich einbringt, wird paritätisch nach der Teilnahme an die Gruppen verteilt.

Frage: worüber soll ich schreiben?Antwort: über alles, was du willst und was mit den OMAS zu tun hat.

Beispielthemen:

– Warum bin ich bei den OMAS GEGEN RECHTS?

– Erlebnisse, die mich geprägt haben

– Erinnerungen aus Kriegs- oder Nachkriegszeit

– Warum bin ich gegen Nazis?

– Was bedeutet ein bestimmter Tag für mich

– Personen, die mich geprägt haben, begeistert oder erschreckt

– Erlebnis als OMAS GEGEN RECHTS

– Was bedeutet es, OMA GEGEN RECHTS zu sein

Probiert es einfach mal aus. Es ist gar nicht so schwer. Ihr erzählt doch immer wieder, warum ihr OMA seid. Erklärt euren Enkeln, was ihr macht. Diskutiert mit Fremden bei Aktionen. Und das schreibt ihr auf.

Mein Text zum Beispiel handelt davon, dass ich am Anfang oft hörte: OMAS GEGEN RECHTS, wie süß! Wie habe ich darauf reagiert? Und warum sagt das jetzt keiner mehr.

Schon jetzt vielen Dank für die Texte. Es wird ein tolles und buntes Buch.

liebe Grüße

OMA Maja aus Hamburg-Süd#

 

 

 

Die Kieler Petze – Engagiert gegen Gewalt

Hier sehen wir Ursula bei den Vorbereitungen zu unserem Benefiz-Flohmarkt am 3. Oktober

Ursula Schele ist Geschäftsführerin der PETZE (Präventionsbüro und Institut für Gewaltprävention gGmbH in Trägerschaft des Frauennotruf Kiel e.V.. Sie ist engagierte Frauen- und Kinderrechtlerin; bereits 1979 hat sie den Frauennotruf Kiel e.V. mitgegründet. Ursula Schele setzt sich für eine gerechte Gender.- Migrations- und Sozialpolitik ein. Neben der Kieler Andreas-Gayk-Medaille (2016) ist sie auch Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2000) und seit 2018 Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, das ihr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für ihre langjährigen Verdienste um das Gemeinwohl überreicht hat. Und nicht zuletzt ist Ursula Schele eine Kieler Oma gegen Rechts!

Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein altes, leider immer wieder aktuelles Thema, das gerade jetzt in der Corona-Pandemie wieder in den Vordergrund rückt. Im Gespräch mit der NDR Redakteurin Maja Herzbach spricht Ursula Schele darüber, wie Kinder vor Gewalt geschützt werden können. Hier könnt Ihr Euch den Podcast anhören:

https://mediandr-a.akamaihd.net/progressive/2020/1105/AU-20201105-1014-3200.mp3

Ein Flohmarkt mit Wirkung

2.000 € konnten die Kieler Omas gegen Rechts Anfang November an den Verein Hempels e.V., der sich um Menschen in sozialen Notlagen kümmert,  überreichen.

Den Artikel dazu könnt Ihr unter diesem Link lesen:

https://www.hempels-sh.de/news/details/omas-gegen-rechts-spende-an-hempels

 

Quelle: Hempels e.V. Quelle: Hempels e.V.

Noch besser: Kauft die Dezember Ausgabe des Magazins! – HEMPELS wird ausschließlich von Frauen und Männern verkauft, die sich in materiellen oder sozialen Schwierigkeiten befinden. Voraussetzung ist der Nachweis, zum Lebensunterhalt nicht mehr als den Hartz-IV-Regelsatz von derzeit 424 Euro zur Verfügung zu haben. Mit dem Kauf der Zeitschrift leistet Ihr für die Verkäufer*innen eine unmittelbare Unterstützung.

Interview in der Zeitschrift KielErleben

Nachdem wir unsere Presseerklärung zur Verleihung des Paul-Spiegel-Preises herumgeschickt hatten, kam von KielErleben eine Interview-Anfrage, der Gudrun und Marion gern nachgekommen sind. Nachzulesen ist das Interview hier:

https://www.kielerleben.de/news/plaetzchen-backen-verboten-10024717.html

 

Paul-Spiegel-Preis für die Omas gegen Rechts

Den Omas gegen Rechts ist in dieser Woche eine große Ehre zuteil geworden, die uns mit großer Freude und großem Stolz erfüllt:

Der Zentralrat der Juden in Deutschland verleiht unserer Initiative den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage. Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Dr.Josef Schuster, sagt dazu:

„Die ‚Omas gegen rechts‘ bringen ihre Lebenserfahrung und ihre Zeit ein, um sich für unsere Demokratie zu engagieren. Sie setzen laut und deutlich ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus und Rassismus sowie gegen Frauenfeindlichkeit. Ihre Protestformen sind kreativ und modern. Leider sind sie regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt. Doch davon lassen sie sich nicht einschüchtern. Ihr Engagement ist vorbildlich und sollte in unserem Land stärker gewürdigt werden als bislang.“

Angesichts der Corona-Pandemie ergänzte der Zentralratspräsident: „Momentan ist die politische Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen sehr erschwert. Umso wichtiger ist es für unsere Demokratie, dass die Zivilgesellschaft andere Wege wie etwa über die Social Media nutzt, um unsere politische Kultur in dieser Krise zu pflegen. Genau jetzt brauchen wir solches Engagement wie das der ‚Omas gegen rechts‘.“

Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben.

Wegen der Corona-Pandemie wird die Verleihung des Preises im Sommer 2021 stattfinden.