Solidaritätsaktion zum 76. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravensbrück im April 2021

In Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet. Ihr seid nicht vergessen.

So lautet der Text der Inschrift des heute am 01. Oktober 2020 von der Initiative „Autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich“ und dem „Bündnis der Initiativen zur Unterstützung der Gedenkkugel für die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen und Mädchen im ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und Uckermark“, dem LesbenRing e.V., RuT Rad und Tat – Offene Initiative Lesbischer Frauen, dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) – Bundesverband, der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, und dem Fachverband Homosexualität und Geschichte (FHG) gemeinsame bei der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten eingereichte Antrag auf Verankerung einer Gedenkkugel auf dem Gelände der Gedenkstätte. Nach Gesprächen hatten sich die Beteiligten auf diese gemeinsame Inschrift geeinigt.

Im Anschreiben an die Stiftung steht:

Mit diesem Schreiben wenden wir uns erneut an Sie wegen unseres Anliegens, in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück ein würdiges Zeichen der Erinnerung an die dort inhaftierten lesbischen Frauen zu errichten. In ihrer Pressemitteilung vom 11. November 2018 hatte die Stiftung die Initiativen, die sich seit langer Zeit für ein solches Zeichen einsetzen, aufgefordert, „sich auf einen gemeinsamen Antrag zu verständigen, der den bisherigen Diskussionsverlauf berücksichtigt.“

Außerdem unterstützen zahlreiche Mitstifter*innen, Personen und Organisationen aus dem In- und Ausland das Vorhaben, ein angemessenes Zeichen der Erinnerung an die lesbischen Frauen in Ravensbrück zu installieren. Die Gedenktafel soll in Form einer Kugel, Material Ton, Ausmaß 40 cm nach einer Idee der Initiative und von der bereits aktiven Künstlerin gestaltet werden.

Wir als zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen haben erfolgreich einen guten Konsens gefunden. Nun appellieren wir an die Gremien der Stiftung, im Herbst 2020 eine Entscheidung zu treffen, die die Realisierung dieses gemeinsamen Vorschlages ermöglicht.

Im Rahmen der 76. Befreiungsfeier im ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, welche in diesem Jahr wieder online stattfindet, wollen wir ein virtuelles Erinnern und Gedenken ermöglichen. Wir sammeln Fotos, Plakate, Videobotschaften und Texte, um diese auf dieser Seite einzuringen:   http://mer-antrhttps://lesbenring.de/gemeinsaag-auf-verankerung-einer-gedenkkugel-auf-dem-gelaende-der-gedenkstaette-ravensbrueck/

Erfolgreiche Aktion der OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis

Überall in Deutschland haben an diesem Wochenende OMAS GEGEN RECHTS aus unserem Deutschland-Bündnis diese oder ähnliche Forderungen an den Mann oder die Frau in der Politik gebracht.

Auch das Kieler Orga-Team war nicht untätig:

Nach einer kurzen  strategischen  Besprechung  kann es losgehen:

Die OMAS GEGEN RECHTS Forderungen hängen in Kiel jetzt am Rathaus, am Gesundheitsamt, an der Redaktion der Lokalzeitung, am Justizministerium, am Innenministerium, am Gesundheitsministerium

am Landtag, wo der Pförtner erstmal erbost rauskam, dann aber besänftigt die Forderungen mit hinein genommen hat.

Post haben die Ratsversammlung und die Fraktionen im Landtag auch noch von uns bekommen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

überall in Deutschland waren an diesem Wochenende Frauen und Männer des des bundesweiten Deutschland-Bündnis Omas gegen Rechts unterwegs, um ihre Forderungen an die Landtage, die Rathäuser und die Ministerien zu bringen.

Die folgende Presseerklärung und der dazu gehörende Forderungskatalog wurde den Zeitungen in Schleswig-Holstein übermittelt. Im Raum Kiel sind die Kieler Ratsversammlung, die Fraktionen im schleswig-holsteinischen Landtag sowie die zuständigen Ministerien unsere Adressaten.

„Rechte Hetze, tausendfache Verstöße gegen Coronaauflagen durch die selbsternannten Querdenker, eine hilflos auftretende, manchmal gar verbündet wirkende Polizei: Die Omas gegen Rechts – Deutschland-Bündnis fordern von der Politik: Werdet endlich aktiv und schützt unsere Demokratie und unsere Gesundheit!In einer bundesweiten Aktion sind die Omas gegen Rechts zwischen dem 10. und 12. April unterwegs , um ihre Forderungen an Landtagen, Ministerien, Rathäusern, Gemeindezentren in unzähligen Städten der Republik anzubringen – physisch als Plakat ebenso wie als mail oder Post.Der Forderungskatalog der Omas gegen Rechts Deutschland-Bündnis umfasst den konsequenten Infektionsschutz ebenso wie den Schutz von Kindern vor Instrumentalisierung, die Sanktionierung rechter Hetze und bundeseinheitliche Maßnahmen gegen gesetzeswidrige Aktionen im Rahmen von Demonstrationen“

Bitte, betrachten Sie diese Aktion als Ausdruck unserer tiefen Besorgnis über die aktuellen Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Selbstverständlich würde eine Stellungnahme von Ihnen bei uns allen auf großes Interesse stoßen.

OMAS GEGEN RECHTS

Regionalgruppe Kiel

 

 

Spendenaktion für Mission Lifeline war ein voller Erfolg!

Eine der Initiatorinnen, Uta Sänger aus der Omas gegen Rechts Regionalgruppe Hannover, berichtet:

25.380 € in 309 Einzelspenden! Die Unterstützung war überwältigend und ermöglicht es, dass die Schiffe von Mission Lifeline mit drei neuen Rettungsinseln hinausfahren, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Darüber hinaus können sowohl die Miete des Frauenhauses als auch die Stromkosten für eine Wäscherei zur Abtötung von Krankheitskeimen in der Kleidung für mehr als ein halbes Jahr finanziert werden. Die OMAS GEGEN RECHTS und Mission Lifeline bedanken sich sehr herzlich bei allen SpenderInnen! Und ein großes Dankeschön an Laura Saenger Pacheco für das tolle Sharepic!

DANKE ! – Neuigkeiten von „Mit OMAS GEGEN RECHTS für Rettungsinseln spenden“ – betterplace.org

DANKE ! – Spendenaktion „Mit OMAS GEGEN RECHTS für Rettungsinseln spenden“

Der Traum vom Frieden

Ich hoffe, der „Traum vom Frieden“ hat Euch auch ein wenig Freude gemacht. Die Serie möchte ich mit etwas Hoffnung abschließen: Ihr seht Bilder aus dem Jahr 1963 – den Marsch der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung auf Washington. Welchen Mut brauchten die Frauen und Männer damals, um für ihre Rechte einzustehen! „We shall overcome – wir werden siegen“ –im Hintergrund die Stimme der jungen Joan Baez.

Ein wenig fühlen sich diese Worte heute wie Pfeifen im dunklen Wald an, aber auch ich glaube es tief in meinem Herzen:

Joan Baez performs „We Shall Overcome“ at the March on Washington – YouTube

Freiheit geht nur solidarisch

Das Bündnis Unteilbar hat dieses Statement für eine solidarische Gesellschaft veröffentlicht. Zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen haben bereits unterschrieben.

Bitte unterschreibt auch Ihr – was meint Ihr: sollen wir auch als Omas gegen Rechts Kiel unterschreiben?

Dies ist der Link zur Unterschrift:

#Unteilbar | Freiheit geht nur solidarisch: Statement der solidarischen Gesellschaft

Und dies ist der Text:

anlässlich erneuter Mobilisierungen von „Querdenken“ und anderen Pandemieleugner*innen im Frühling 2021

Egoismus und Rücksichtslosigkeit zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wer sich „Querdenken“ anschließt, fordert eine Gesellschaft, in der die gesundheitlichen Gefahren für Millionen Menschen geleugnet werden und in der antisemitisch konnotierte Verschwörungserzählungen an die Stelle von überprüfbaren Fakten treten; in der die demokratische Debatte durch das Recht der Stärkeren ersetzt und die Zusammenarbeit mit Faschist*innen zur Normalität wird. In einer solchen Gesellschaft wollen wir nicht leben. Viele von uns würden sie nicht überleben.

Das Hinterfragen staatlicher Politik, auch der Corona-Maßnahmen, ist wichtig. Wo es notwendig ist, üben wir Kritik. Dabei sind wir uns einig: Verschwörungserzählungen, Rassismus und faschistische Ideologien sind niemals legitim. Als solidarische Gesellschaft setzen wir uns für das Wohl aller Menschen ein. Wir wollen eine Politik, die niemanden zurücklässt und die verhindert, dass in der Krise einige immer reicher und viele immer ärmer werden. Wir erwarten die ausnahmslose Einhaltung der Menschenrechte, vorausschauendes Handeln und Raum für demokratische Kontrolle, der einer offenen Gesellschaft entspricht. Wir wollen eine lebenswerte Zukunft für alle – in der Krise und danach!

Wir verzichten momentan weitgehend auf den massenhaften Ausdruck unserer Forderungen auf der Straße, weil Kontaktbeschränkungen und Abstand wichtige Mittel des Infektionsschutzes sind. Wenn wir auch in Pandemiezeiten demonstrieren, halten wir uns an die Hygieneregeln.

Wir planen gemeinsam die nächsten Proteste für einen klimagerechten, sozialen, antirassistischen und geschlechtergerechten Weg aus der Krise und unterstützen uns dabei gegenseitig. Zusammen streiten wir für eine Zukunft, die von allen mitgestaltet werden kann.

 

  • Wir sind Menschen, deren Arbeitsplätze, Existenzen, Wohnverhältnisse oder Schutzräume bedroht sind, Menschen, die bezahlt oder unbezahlt Sorgearbeit leisten, und Menschen, die bisher weniger hart von der Krise betroffen sind. Wir fordern, dass alle die Unterstützung und den Schutz bekommen, den sie brauchen. Die Kosten der Krise müssen gerecht verteilt werden.
  • Wir sind behinderte Menschen und Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung unterschiedlichen Alters, mit und ohne Vorerkrankungen. Wir sind alle von dem Virus betroffen, aber nicht alle gleichermaßen. Wir handeln weiterhin rücksichtsvoll und schützen uns gegenseitig, bis alle sicher sind.
  • Wir sind Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, religiös oder nicht, mit verschiedenen Geschlechtern, unterschiedlichen sexuellen Orientierungen, BIPoC und Weiße, mit oder ohne Fluchterfahrung und mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus. Wir stellen uns der menschenfeindlichen rechten Bewegung entschieden entgegen. Denn für nicht wenige von uns stellt sie eine direkte Bedrohung für das Leben dar. Wir setzen uns gemeinsam für eine Gesellschaft ein, in der alle Menschen ohne Angst leben können.
  • Wir sind Menschen, die gegen die Pandemieleugner*innen auf die Straße gehen, kreative Aktionen machen und aktiv widersprechen, und Menschen, die aufgrund der Pandemie gerade nicht mehr geben können als ihre symbolische Unterstützung. Wir machen zusammen deutlich: Hinter den solidarischen Gegenprotesten steht eine große Mehrheit!

Der Traum vom Frieden – Folge 19

Ein junger Mann im 1. Weltkrieg; sein Schicksal, sein Name längst vergessen – eine der eindringlichsten Mahnungen, den Frieden zu erhalten, die ich kenne. Hier interpretiert von drei Stimmen, die für aufrechtes Engagement für Frieden und Antifaschismus stehen:

Hannes Wader, Konstantin Wecker und Reinhard Mey.

https://www.youtube.com/watch?v=j7YocDtwvHA

Ich bin 1954 zur Welt gekommen. Den Erwachsenen um mich herum steckte der Krieg noch in den Knochen, ich habe auf den Trümmerbergen gespielt und habe viele unvorstellbar grausame, tieftraurige Erinnerungen angehört. Nie wieder Krieg – so kurz danach war dieser Wunsch allgemein da.  Selbst ein Reaktionär wie Franz-Josef Strauß hatte damals eine – wenn auch kurze – pazifistische Phase. Wir erinnern uns: „Jedem soll die Hand abfaulen…“.

Die Ostermärsche, der Protest gegen Wiederbewaffnung, Remilitarisierung, gegen die Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden ,waren in den 1960er Jahren gewaltige Veranstaltungen. Der sogenannte „Ostermarsch-West“ ging jedes Jahr zu Ostern über die Strecke Duisburg – Essen – Bochum – Dortmund . Wer nicht die ganze Strecke mitmarschieren konnte, begrüßte die Züge mit Transparenten und Plakaten. Es waren bunte, fröhliche Demonstrationen, auf denen ein breites Spektrum der Bevölkerung mitging: Christ*innen, die zu Beginn der Ostermärsche Gottesdienste abhielten; es beteiligten sich viele arbeitende Menschen mit ihren Familien, die aus dem Inferno des 2. Weltkrieges als Losung ihres Lebens „Nie wieder Krieg“ mitgebracht hatten, Naturfreunde, Kriegsdienstverweigerer. Die Atmosphäre war friedlich, solidarisch, die Polizei wurde mit freundlichen Spottliedern bedacht:

Der Polizei ein Osterei – die Polizei ist auch dabei – die Polizei, Dein Freund und Helfer – sie ist auch dieses Jahr dabei“ (Melodie: When the Saints go marchin‘ in).

Die Erinnerung an den Krieg ist blass geworden; Militäreinsätze im Ausland, Trivialisierung von Krieg in Werbespots, Wehrdienst durch die Hintertür im „Jahr für Deutschland“ – all dies trifft nicht mehr auf nennenswerten Protest, und in den martialisch gepanzerten Polizeikräften mit gezücktem Gummiknüppel erkennt wohl niemand mehr den „Freund und Helfer“ früherer Jahre.

Wir alle müssen uns wieder stärker für den Frieden einsetzen. Es ist an der Zeit!

Der Traum vom Frieden – Folge 18

Vaterland, Religion,Gier, Hunger, die Aussicht auf ein jenseitiges Paradies.. … es gibt viele Vorwände, Krieg zu führen und zu töten.

Aber, wenn wir uns vorstellen, dass es unter unseren Füßen keine Hölle gibt und über uns nur das Firmament, wenn wir uns vorstellen, wir könnten Gier und Hunger besiegen…. Mit diesem Lied, das im September 1971 veröffentlicht wurde, hat John Lennon eine Hymne für seine Generation und viele Generationen danach geschrieben:

https://www.youtube.com/watch?v=3fdg9b1vjGI

 

Der Traum vom Frieden – Folge 17

Für die einen ist er ein gutes Geschäft, für die anderen das Ende ihrer Hoffnung, Elend und Tod. Für Kurt Tucholsky waren Krieg und Militarismus die größten Feinde, die es zu besiegen galt. In einer Interpretation von Gisela May: Krieg dem Kriege!

https://www.youtube.com/watch?v=0VXjPd56lv8

Gisela May (1924-2016) war Schauspielerin und Moderatorin, unter anderem Mitglied der Akademie der Künste der DDR und Ehrenmitglied der Kurt-Weill-Gesellschaft. Künstlerisch war sie besonders den Werken von Bertolt Brecht und Kurt Weill verbunden.